Vernetzt fetzt: MAB Jugendforum zu Gast im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Über 60 junge Erwachsene und Biosphärenreservats-Mitarbeitende aus ganz Deutschland erarbeiteten konkrete Ideen für mehr Jugendpartizipation in Biosphärenreservaten.

Es steht eine Gruppe Menschen zusammen auf einem Platz. Es wird ein Banner mit der Aufschrift "2023 MAB Jugendforum" hochgehalten.

Vom 22. bis 25. September fand das dritte deutschsprachige MAB Jugendforum in der Tagungsstätte Heilsbach im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen statt. MAB steht für das „Man and the Biosphere“-Programm der UNESCO, in dessen Rahmen das Weltnetz der Biosphärenreservate entstanden ist. Für die Veranstaltung kamen rund 50 junge Menschen aus Deutschland und Österreich zusammen, um gemeinsam mit Mitarbeitenden aus deutschen und einem Schweizer Biosphärenreservat über Jugendpartizipation zu diskutieren und Vernetzungsmöglichkeiten zu erarbeiten.

Dr. Friedericke Weber, Direktorin des Biosphärenreservats Pfälzerwald, eröffnete am Freitag feierlich die Veranstaltung: „Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Gebieten, aber es verbindet Sie die Idee, dass Sie rund um das Thema Biosphärenreservat gemeinsam diskutieren wollen und das ist ein ganz wichtiger Punkt, auch für das Biosphärenreservat Pfälzerwald: Sie haben Lust, sich einzubringen in die Entwicklung, in die Zukunft von Biosphärenreservaten. Das finden wir ganz toll, weil es junge Leute und junge, frische Ideen braucht, um diese besonderen Modellregionen für nachhaltige Entwicklung weiter zu gestalten.“

Das Programm bot eine vielfältige Mischung aus partizipativen Gruppenarbeiten, Exkursionen, Lagerfeuer, Musik und vielem mehr. Bei einem „Markt der Möglichkeiten“ verschafften sich die Teilnehmenden an 11 Ständen einen Überblick über die vielfältigen Angebote der Biosphärenreservate und tauschten sich mit Vertreter*innen von selbstorganisierten Jugendnetzwerken wie Watt°N, der Jungen Biosphäre Bliesgau und der EuroMAB Youth aus. Exkursionen zur Wegelnburg, der Ruine Blumenstein sowie zum Ziegenhof „Ferme du Steinbach“ im elsässischen Obersteinbach, boten vielfältige Einblicke in die Naturvielfalt, die geschichtlichen Zeugnisse sowie nachhaltige Wirtschaftsweisen im Biosphärenreservat Pfälzerwald.

In intensiven Diskussionen und vielfältigen Partizipationsformaten trugen die Teilnehmenden zahlreiche Ideen und Vorschläge zusammen, wie Jugendpartizipation in Biosphärenreservaten konkret umgesetzt werden kann. Das bunte Feuerwerk an Ideen wird im Nachgang den deutschen Biosphärenreservaten zur Verfügung gestellt. Im Anschluss an das Forum können die jungen Erwachsenen sogenannte Lern- und Vernetzungsaufenthalte realisieren, um das eigene oder andere Biosphärenreservate näher kennenzulernen und sich weiter zu vernetzen. Hierfür gingen auf dem Forum bereits über 30 Interessenbekundungen ein. Für November ist das Gründungstreffen einer eigenständigen deutschen MAB Jugend in Vorbereitung, die Veranstaltungen und Aktionen rund um Biosphärenreservate initiieren will.

Auch die Teilnehmenden zeigten sich begeistert: „Das Jugendforum hat mir gezeigt, dass viele junge Menschen an der Zukunftsentwicklung von Biosphärenreservaten interessiert sind und sich aktiv einbringen wollen. Es ist bereichernd, dass man damit nicht alleine ist und gemeinsam können wir viel erreichen. Vernetzt fetzt!“, so Jorina Rath, die aus dem Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Brandenburg angereist war.

Organisiert wurde das Jugendforum von Nationale Naturlandschaften e. V., dem Dachverband der deutschen Nationalparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete, in Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat Pfälzerwald. Neun junge Erwachsene unterstützten ganz im Sinne der Jugendpartizipation mit viel ehrenamtlichem Engagement die Planung und Durchführung des MAB Jugendforums. Gemeinsam entstand ein unvergessliches Wochenende für alle Teilnehmenden. Die Veranstaltung wurde gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

Hintergrund MAB Jugendforen

Das Ziel der Jugendforen des „Man and the Biosphere“-Programms der UNESCO ist es, engagierte junge Erwachsene aus Biosphärenreservaten zu vernetzen, ihre Identifikation mit Biosphärenreservaten zu stärken, ihre Motivation für Engagement zu fördern, sie weiterzubilden und ihnen eine Stimme zu geben. Junge Menschen, die in Biosphärenreservaten oder deren Umfeld wohnen und arbeiten, sollen darin bestärkt werden, selbst aktiv zur nachhaltigen Entwicklung „ihres“ Biosphärenreservats und des Weltnetzes der Biosphärenreservate beizutragen.

Das erste internationale MAB Jugendforum fand 2017 im Biosphärenreservat Po-Delta (Italien) statt. An diesem nahmen junge Engagierte aus über 142 Biosphärenreservaten der Welt teil. Weitere MAB Jugendforen finden seitdem weltweit mit unterschiedlicher Reichweite statt. 2019 und 2021 fanden im Biosphärenreservat Rhön und Biosphärengebiet Schwäbische Alb die ersten MAB Jugendforen für den deutschsprachigen Raum statt.

Urwald, Grenzen, Klimawandel

Biosphären-Guide-Touren im Herbst

Das Bild zeigt einen Weg im Pfälzerwald, der von Bäumen gesäumt ist. Die Bäume tragen bunt gefärbtes Herbstlaub.
Foto: Yannick Baumann

Kernzonen und Urwald, die deutsch-französische Grenze und Geschichte, Baumarten und der Klimawandel – das ist einige der Themen, mit denen die Biosphären-Guides des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen die Vielseitigkeit des Gebiets vermitteln. Noch einige Angebote warten in den kommenden Herbstwochen auf Pfälzerwald-Fans. Alle Infos gibt es unter www.pfaelzerwald.de/termine.

Am Samstag, 30. September, nehmen die Biosphären-Guides Ursula und Johannes Schauer alle Grenzgängerinnen und Neugierige mit auf eine grenzüberschreitende Tour. Die zweistündige Wanderung beginnt um 10.30 Uhr in Nothweiler.

Am Sonntag, 01. Oktober heißt es bei Biosphären-Guide Johanna Thomas-Werling „Ä Tännchen, please“, wenn sie erklärt, welches die besonderen Eigenschaften der Weißtanne sind und inwiefern sie sich in Zeiten der Klimakrise gut behaupten kann. Der Treffpunkt für die vierstündige Tour ist um 13 h am St. Germanshof.

Auch am Sonntag, 01. Oktober, steht bei der Tour von Ursula und Johannes Schauer die Bedeutung von Streuobstwiesen als artenreiches und landschaftsprägendes Element sowie ihr Nutzen für Menschen und Natur im Mittelpunkt. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Wanderparkplatz Nothweiler.

Am Samstag, 07. Oktober, stellt die Biosphären-Guide Susanne Ecker verschiedene Fragen zum Thema Urwald. Dabei führt sie die Teilnehmenden entlang und auch durch die größte Kernzone des Biosphärenreservats, das Quellgebiet der Wieslauter. Los geht es um 10 Uhr am Wanderparkplatz unterhalb des Luitpoldturms.

Ebenfalls am Samstag, 07. Oktober, begleiten die Biosphären-Guides Gerlinde Pfirrmann aus der Pfalz und Bertrand Wentz aus dem Elsass gemeinsam die deutsch-französische Freundschaftstour. Die dreistündige Wanderung führt ab 14 Uhr von Roppeviller in Frankreich über die Grenze zu den mächtigen Altschlossfelsen.

Am Samstag, 14. Oktober, geht es bei der Tour von Gerlinde Pfirrmann ab dem Parkplatz Spießweiher bei Eppenbrunn ebenfalls zu den Altschlossfelsen. Bei dem dreistündigen Waldspaziergang ab 14 Uhr führt sie die Gäste entlang des spektakulären Felsenmassivs zurück ins Mittelalter der Erdgeschichte.

Bei der letzten Biosphären-Guide-Tour des Jahres mit Ursula und Johannes Schauer am 29. Oktober, geht es um Wildkräuter und deren Verwendung. Start ist um 15 Uhr beim Biosphärenhaus bei Fischbach/Dahn.

Anmeldung und Informationen
Bei allen Touren sind feste Schuhe und wetterfeste Kleidung erforderlich. Informationen und Anmeldung unter info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de beziehungsweise 06325 9552-0. Informationen zu allen Guides und deren Führungsangebot sind auf der Website des Biosphärenreservats unter www.pfaelzerwald.de/termine beziehungsweise unter www.pfaelzerwald.de/biosphaeren-guides verfügbar.

Biosphären-Guides im Pfälzerwald und an der Weinstraße
Über 20 Personen, die alle bereits Natur- und Landschaftsführer für verschiedene Gebiete des Pfälzerwalds waren, haben sich in Form von Lerneinheiten und Exkursionen noch intensiver mit den Landschafts- und Naturräumen sowie mit der Funktion des Biosphärenreservats als Modellregion der UNESCO für nachhaltige Entwicklung beschäftigt und sich als Biosphären-Guide qualifiziert.

Die Biosphären-Guides bieten kenntnisreiche und kurzweilige Führungen an und helfen so, dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen Gesicht und Stimme zu geben. Sie bringen Gästen wie Einheimischen dessen Schönheit, Einzigartigkeit und Vielfalt näher und vermitteln gleichzeitig Zielsetzung und Auftrag des Schutzgebiets. Die Ausbildung wurde vom Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen in Zusammenarbeit mit Landesforsten Rheinland-Pfalz und der RegioAkademie angeboten. Die Qualifizierung wurde durch das Land Rheinland-Pfalz unterstützt.

25 Jahre grenzüberschreitendes Biosphärenreservat
Mit ihrem Programm bereichern die Biosphären-Guides 2023 das Jubiläumsjahr zum 25-jährigen Bestehen des grenzüberschreitenden UNESCO-Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen.

Vor 25 Jahren haben die Biosphären-Teams in den Nordvogesen und im Pfälzerwald gemäß dem MAB („Man and the Biosphere“)-Programm der UNESCO bei der Anerkennung als deutsch-französisches Gebiet den Auftrag übernommen, Ideen für eine nachhaltige Nutzung und für eine Erhaltung der natürlichen Ressourcen zu entwickeln und umzusetzen – und das über die deutsch-französische Grenze hinweg. Dafür entwickeln die Biosphären-Teams gemeinsam mit vielen Menschen in der Region Projekte, die als Modell für andere dienen können.

Deutsch-französische Freundschaftstour

Grenzüberschreitende Tour im Biosphärenreservat Pfälzerwald-NordvogesenDie Altschlossfelsen ragen als hohe Wände und Säulen empor. Es sind die verschiedenen Steinschichten mit ihrer roten Färbung zu sehen.

Vor 25 Jahren hat die UNESCO die Nordvogesen und den Pfälzerwald gemeinsam als grenzüberschreitendes Biosphärenreservat anerkannt. Aus diesem Anlass haben sich die Biosphären-Guides Bernard Wentz und Gerlinde Pfirrmann für Samstag, 07. Oktober, etwas Besonderes ausgedacht: Im Herzen des Biosphärenreservats führen sie ihre Gäste bei einer zweisprachigen Tour vom französischen Roppeviller entlang geologischer Besonderheiten zunächst zum Diana-Felsen. Das Relief mit der Göttin der Jagd wurde in römischer Zeit angelegt. Von dort geht es dann über die Grenze und zu den mächtigen Altschlossfelsen. Hier ist Zeit zum Verweilen und Bestaunen der größten pfälzischen Felsformation, bevor es wieder nach Roppeviller zurückgeht.

Die etwa sieben Kilometer lange Tour beginnt um 14 Uhr auf dem Kirchplatz von Roppeviller und dauert etwa drei Stunden.

Um eine Anmeldung bis 05. Oktober bei Biosphärenreservat Pfälzerwald unter info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de oder der Telefonnummer 06325 9552-0 wird gebeten. Alle Teilnehmenden sollten unbedingt feste Wanderschuhe und wetterangepasste Kleidung tragen, ein Rucksackvesper und ein Getränk mitbringen. Eine gemeinsame Einkehr im Anschluss an die Tour ist möglich.

Informationen zu allen Guides und deren Führungsangebot sind auf der Website des Biosphärenreservats unter www.pfaelzerwald.de/termine beziehungsweise unter www.pfaelzerwald.de/biosphaeren-guides verfügbar.

Biosphären-Guides im Pfälzerwald und an der Weinstraße

Über 20 Personen, die alle bereits Natur- und Landschaftsführer für verschiedene Gebiete des Pfälzerwalds waren, haben sich in Form von Lerneinheiten und Exkursionen noch intensiver mit den Landschafts- und Naturräumen sowie mit der Funktion des Biosphärenreservats als Modellregion der UNESCO für nachhaltige Entwicklung beschäftigt und sich als Biosphären-Guide qualifiziert.

Die Biosphären-Guides bieten kenntnisreiche und kurzweilige Führungen an und helfen so, dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen Gesicht und Stimme zu geben. Sie bringen Gästen wie Einheimischen dessen Schönheit, Einzigartigkeit und Vielfalt näher und vermitteln gleichzeitig Zielsetzung und Auftrag des Schutzgebiets. Die Ausbildung wurde vom Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen in Zusammenarbeit mit Landesforsten Rheinland-Pfalz und der RegioAkademie angeboten. Die Qualifizierung wurde durch das Land Rheinland-Pfalz unterstützt.

25 Jahre grenzüberschreitendes Biosphärenreservat

Mit ihrem Programm bereichern die Biosphären-Guides 2023 das Jubiläumsjahr zum 25-jährigen Bestehen des grenzüberschreitenden UNESCO-Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Aus diesem Anlass bieten die Guides Jubiläumstouren, die aneinandergereiht eine Rundtour durch die zentralen Naturräume und Besonderheiten des Biosphärenreservats Pfälzerwald mit Ausflug in die Nordvogesen ergeben.

Vor 25 Jahren haben die Biosphären-Teams in den Nordvogesen und im Pfälzerwald gemäß dem MAB („Man and the Biosphere“)-Programm der UNESCO bei der Anerkennung als deutsch-französisches Gebiet den Auftrag übernommen, Ideen für eine nachhaltige Nutzung und für eine Erhaltung der natürlichen Ressourcen zu entwickeln und umzusetzen – und das über die deutsch-französische Grenze hinweg. Dafür entwickeln die Biosphären-Teams gemeinsam mit vielen Menschen in der Region Projekte, die als Modell für andere dienen können.

Umweltschonend hergestellte Qualitätsprodukte aus der Region

Deutsch-französischer Biosphären-Bauernmarkt in Grünstadt – Nachhaltigkeit, Genuss und Musik

Eine Frau links im Bild steht vor einer Glastheke, in der Fleisch und Wurst ausgelegt ist. Hinter der Theke stehen zwei weitere Personen, die die Kundin bedienen.

Am Sonntag, 24. September, steht nachhaltiger Genuss im Mittelpunkt beim deutsch-französischen Biosphären-Bauernmarkt in Grünstadt. Auf dem Luitpoldplatz bieten etwa 50 Marktbeschickerinnen und -beschicker – darunter Landwirte, Imker, Kunsthandwerkerinnen, Regionalladen-Besitzerinnen und Biosphären-Partnerinnen – aus dem französischen und deutschen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen von 11 bis 18 Uhr ihre umweltschonend produzierten Waren aus der Region an. Dazu gehören insbesondere Schinken, Wurst und Fleisch von Lamm, Wild und Pferd, Ziegenkäse und Essige, Säfte, Biowein, Likör und Sekt genauso wie Obst und Gemüse, Pilze, Marmelade und Honig, Öl und Nudeln. Ein vielfältiges Getränkeangebot von Winzern und einem Bierbrauer gibt es auch. Die reiche Produktpalette lädt ein zum Schauen, Schlemmen und zum Füllen der Einkaufstaschen.

Gleichzeitig ist in Grünstadt verkaufsoffener Sonntag. Auf dem Luitpoldplatz sorgen Musikgruppen unter anderem mit französischen Chansons für besonders beschwingte Stimmung. Wer möchte, kann auch mit dem Zug anreisen, beispielsweise mit der Regionalbahn aus der Richtung Frankenthal oder aus der Richtung Neustadt über Freinsheim. Vom Bahnhof in Grünstadt sind es nur wenige Schritte bis zum Luitpoldplatz.

Ziel der deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte ist es, die Landwirtschaft in der Region zu stärken und bei Einheimischen wie Gästen für den Kauf von umweltschonend erzeugten Produkten zu werben. So werden lange Transportwege vermieden und die Verbraucherinnen und Verbraucher können direkt dazu beitragen, dass die einzigartige Kulturlandschaft des Biosphärenreservats erhalten bleibt und das Klima geschützt wird.

Weitere Informationen unter www.pfaelzerwald.de/bauernmaerkte. Die Biosphären-Bauernmärkte werden unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz.

Zukunftsfähig und praxistauglich

Preisverleihung im deutsch-französischen Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ in Erfweiler

Es stehen mehrere Personen in einem Garten und betrachten die Pflanzen um sich herum. Einige von ihnen Tragen Headsets.

„Die Vorbild-Funktion dieses Wettbewerbs ist etwas ganz Besonderes”, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Bezirkstags Pfalz, Ruth Ratter, bei der Verleihung der Preise anlässlich des diesjährigen Wettbewerbs im deutsch-französischen Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“. „Gerade konnten wir zusehen, wie Pflanzenkohle für die Herstellung von Terra Preta produziert wird, die sogenannte Terra Petra. Das ist einer von vielen zukunftsfähigen und praxistauglichen Impulsen, mit denen das Projekt Menschen ermutigt, im eigenen Garten einen Beitrag zur Klimawandelanpassung zu leisten.“ Ruth Ratter freute sich insbesondere auch über den verbindenden Charakter des Projekts, durch den Menschen sich über die deutsch-französische Grenze hinweg für eine gemeinsame Sache einsetzen: „Dieses Projekt bringt sichtlich Menschen zusammen, die Lust haben, etwas zu lernen und Neues auszuprobieren.“

In dem deutsch-französischen Projekt des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen wurden die neun besten Gärten der 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer prämiert, die sich über Sachpreise und eine Plakette für den Gartenzaun freuten. Den ersten Platz belegte Laure Hirlemann mit ihrem Garten im elsässischen Kutzenhausen. Weitere Preise gingen an Dr. Michael Ochse in Weisenheim am Sand, Jeanne Kuhn in Gunstett im Elsass, Stefan Pötzsch in Oberotterbach, Fanny Germain im lothringischen Phalsbourg, Marie-Madeleine Toussaint im elsässischen Drulingen, Jutta Müller-Weiland in Silz, Horia Steiner mit ihrem Garten in Bitsch in Lothringen sowie Veronika Reinhardt.

Die Preisverleihung fand im Garten von Maren Diehl in Erfweiler statt, die beim letzten Wettbewerb den ersten Platz belegt hatte. Ihr Garten wird, wie einige andere Teilnehmer-Gärten, nach den Prinzipien der Permakultur bewirtschaftet: Der Mensch lenkt, doch im Vordergrund stehen nicht ausschließlich die gärtnerischen Erfolge. Mindestens genauso wichtig ist, dass diese ressourcenschonend erzielt werden. Maren Diehl ist sich bewusst: „Jedes Teil im Garten ist mit weiteren verknüpft, nichts steht für sich alleine“.

Zum Interreg-Projekt: „Biodiversität und Klimaanpassung in Gärten und Grünflächen im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen” – Biodiversité et adaptation au climat dans les jardins et les espaces verts de la Réserve de Biosphère transfrontalière Pfälzerwald-Vosges du Nord”

Mit dem Wettbewerb wie mit den anderen Bausteinen des Interreg-Projekts, das von 2022 bis 2025 läuft, fördert das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen in den unbebauten Flächen von Städten und Dörfern den Schutz der Artenvielfalt und des Klimas im Alltag. Das Projekt wird unter anderem durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus dem Interreg-Programm Oberrhein gefördert und mit vielen Partnerinnen und Partnern in Frankreich und in Deutschland durchgeführt.

Wettbewerb

Jährlich erhalten bis zu vierzig Kandidatinnen und Kandidaten für ihren Garten ein Gutachten mit einer Artenliste, einer Beschreibung, welche Elemente in ihrem Garten die Artenvielfalt unterstützen und besonders klimafreundlich sind, und Tipps, wie der Garten in dieser Hinsicht weiterentwickelt werden kann. Das Projekt-Team wählt dann bis zu fünf besonders interessante Gärten im pfälzischen und im französischen Teil des Biosphärenreservats aus, die daraufhin von einer Jury besichtigt werden. Dieser gehören Spezialisten und Spezialistinnen zu Wildpflanzen, Ornithologie, ökologischen Fragen der Grünräume, Baum- und Insektenkunde sowie Landschaftsgärtnerinnen an. Die Jury ermittelt nach ihrer Gärten-Tour die Gewinner und Gewinnerinnen des Wettbewerbs.

Dabei wird in jedem der drei Durchgänge ein anderer Schwerpunkt gesetzt: Dieses Jahr lag ein Fokus auf Gärten in Innenhöfen, Terrassen und auf städtischen Gärten. 2024 lenkt das Team die Aufmerksamkeit auf „Biodiversität in kleinen Gärten“ und 2025 werden besonders Gärtnerinnen und Gärtner mit jungen, neu angelegten Gärten zur Teilnahme motiviert. Insgesamt werden jedes Jahr bis zu zehn Gärten ausgezeichnet, die Übergabe der Preise findet jeweils im September statt.

Unterstützung von Gemeinden, kommunalen Einrichtungen und Betrieben bei der Gestaltung von Freiflächen und der Entwicklung von artenreichen Grünflächen

Es wird ein Projektaufruf durchgeführt, der zum Ziel hat, insgesamt fünf Kommunen, kommunale Einrichtungen oder Betriebe mit öffentlich zugänglichen Flächen bei der nachhaltigen Neugestaltung von Grünflächen zu unterstützen. Als Projektergebnis sollen fünf ökologisch aufgewertete, klimaresiliente Grünflächen entstehen.

Sensibilisierung und Fortbildung

Im Rahmen des Projekts werden Workshops, Vorträge, Führungen und Fortbildungen für verschiedene Zielgruppen angeboten. Diese richten sich an Schüler und Schülerinnen, die breite Öffentlichkeit, Fachleute und Mandatsträger*innen. Diese Angebote werden durch weitere Maßnahmen wie beispielsweise die Veröffentlichung von Kurzfilmen und eine Projektdokumentation begleitet.

25 Jahre grenzüberschreitendes Biosphärenreservat

Die Biosphären-Teams in den Nordvogesen und im Pfälzerwald haben gemäß dem MAB-Programm der UNESCO bei der Anerkennung als deutsch-französisches Gebiet im Jahr 1998 den Auftrag übernommen, Ideen für eine nachhaltige Nutzung und für eine Erhaltung der natürlichen Ressourcen zu entwickeln und umzusetzen – und das über die deutsch-französische Grenze hinweg. Dafür entwickeln die Biosphären-Teams gemeinsam mit vielen Menschen in der Region Projekte, die als Modell für andere dienen können.

Eine bewegte Geschichte und die gemeinsame Natur verbinden die beiden Regionen. Schon seit den 1980er Jahren haben sich die Verantwortlichen des damaligen Naturparks Pfälzerwald und des Regionalen Naturparks Nordvogesen für eine deutsch-französische Zusammenarbeit im Bereich des Naturschutzes starkgemacht. Früh entwickelte sich die Absicht, zwei nationale Biosphärenreservate zu schaffen, mit dem vornehmlichen Ziel der Schaffung eines deutsch-französischen Biosphärenreservats. Die nationalen Anerkennungen fanden in Frankreich 1989, für den Pfälzerwald als deutsches Gebiet 1992 statt. Vor 25 Jahren wurde das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen dann als erstes grenzüberschreitendes Biosphärenreservat in der Europäischen Union anerkannt.

Seit der Anerkennung wurden zahlreiche gemeinsame Projekte umgesetzt, dazu zählen etwa die deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte, die es seit 1999 gibt. In der jüngeren Vergangenheit wurde zum Beispiel das EU-Projekt „LIFE Biocorridors“ zur Vernetzung von Biotopen realisiert (2016 bis 2022). Bis Sommer 2023 lief das gemeinsame, durch Interreg geförderte Projekt „Gefährdete Tierarten – Espèces en danger“. Seit 2022 und bis 2025 läuft das deutsch-französische Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt –Jardiner pour la biodiversité“.

Im Jahr 2023 gibt es 748 Biosphärenreservate in 134 Ländern, nur 22 davon sind wie das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen grenzüberschreitend. Bei seiner Anerkennung vor 25 Jahren war das Gebiet das erste grenzüberschreitende Biosphärenreservat in der Europäischen Union.

Wasser im Wandel

Deutsch-französische Wasgauer Gespräche am 06. Oktober in Bad Bergzabern

Ein Weiher im Abendlicht, der teilweise mit Wasservegetation bedeckt ist. Es ragen verschiedene Sträucher und Bäume in den Bildvordergrund.
Foto: Nordvogesen / Bischoff

Zum regen deutsch-französischen Austausch laden die Veranstalter und Veranstalterinnen der „Wasgauer Gespräche“ am Freitag, 06. Oktober, ins Haus des Gastes in Bad Bergzabern ein. Die grenzüberschreitende Veranstaltung behandelt Themen aus Natur und Gesellschaft im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen. Dieses Jahr wird das Thema „Wasser im Wandel – Der Wasserkreislauf im Pfälzerwald und in den Nordvogesen im Zeichen der Klimaerwärmung“ behandelt. Das Programm aus Vorträgen und Austauschrunden beginnt um 9:30 Uhr und endet gegen 16:30 Uhr. Bereits für den Donnerstagabend, 05. Oktober, wird um 19:30 Uhr zum Zusammenkommen sowie zur Vorführung und Diskussion des Dokumentarfilms „One in a Thousand …“ eingeladen.

Die Fachtagung steht allen Interessierten offen und wendet sich insbesondere an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regionaler Behörden, an Aktive im Natur- und Umweltschutzbereich oder an pädagogische Kräfte der Bildungseinrichtungen im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat. Die Beiträge der deutschen und französischen Referentinnen und Referenten werden simultan in die jeweilige andere Sprache übersetzt.

Mehr Informationen zum Programm sowie den Link zur Anmeldung gibt es unter www.umdenken.rlp.de/de/veranstaltungen/wasgauer-gespraeche.

Zum Thema: „Wasser im Wandel“

Der Pfälzerwald und die Nordvogesen sind bedeutende Wasserspeicher für die gesamte Region Oberrhein. Die Themen der diesjährigen Wasgauer Gespräche sind vor dem Hintergrund der globalen Wasserentwicklung, die etwa mit Trinkwasserverknappung und Wasserbelastungen einhergeht, und des Erfordernisses eines sorgsamen Umgangs mit Wasser auch in Rheinland-Pfalz wichtig.

Dabei ist nicht nur das sogenannte „blaue Wasser“, das aus Flüssen, Seen und Grundwasser stammt, wichtig: Die Rolle des „grünen Wassers“ und insbesondere der Bodenfeuchtigkeit für die Widerstandsfähigkeit der Biosphäre, für die Sicherung der Kohlenstoffsenken und für die Regulierung der atmosphärischen Zirkulation wurde bislang noch nicht ausreichend berücksichtigt. Überall, von den borealen Wäldern bis zu den Tropen, vom Ackerland bis zu den Wäldern, verändert sich die Bodenfeuchtigkeit. Forschende fordern deshalb sofortige wasserbewusste Maßnahmen, um dem Klimawandel, der Entwaldung und der Bodendegradation entgegenzuwirken.

Die Wasgauer Gespräche – Deutsch-französischer Austausch seit 20 Jahren

Ins Leben gerufen wurden die Wasgauer Gespräche im Jahr 2002 von der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz (LZU). Die Planung und Durchführung der Veranstaltungsreihe erfolgt gemeinschaftlich durch die LZU und die beiden Verwaltungen des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen in Deutschland und Frankreich.

Hauptanliegen der Wasgauer Gespräche ist es, den Akteurinnen und Akteuren vor Ort zu jeweilig wechselnden Schwerpunktthemen neue Ideen, Best-Practice-Beispiele und Lösungsansätze für regionale Problemstellungen zu liefern. Die Veranstalterinnen und Veranstalter sind überzeugt, dass Ideen und mögliche Lösungen dabei nicht kleinflächig und rein national betrachtet werden können, weswegen der deutsch-französischen Zusammenarbeit eine entscheidende Rolle zufällt. Die Veranstaltung dient daher auch als Plattform für den grenzüberschreitenden Austausch sowie das Kennenlernen und die Entwicklung transnationaler Projekte.

25 Jahre deutsch-französisches Biosphärenreservat

Die diesjährigen Wasgauer Gespräche bereichern das Jubiläumsjahr zum 25-jährigen Bestehen des grenzüberschreitenden UNESCO-Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Vor 25 Jahren haben die Biosphären-Teams in den Nordvogesen und im Pfälzerwald gemäß dem MAB („Man and the Biosphere“)-Programm der UNESCO bei der Anerkennung als deutsch-französisches Gebiet den Auftrag übernommen, Ideen für eine nachhaltige Nutzung und für eine Erhaltung der natürlichen Ressourcen zu entwickeln und umzusetzen – und das über die deutsch-französische Grenze hinweg. Dafür entwickeln die Biosphären-Teams gemeinsam mit vielen Menschen in der Region Projekte, die als Modell für andere dienen können.

Weniger ist mehr

Weingut Collective Z ist neuer Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Pfälzerwald

Es stehen zwei Personen in einem Weinkeller. Links steht Marie Adler mit der Auszeichnung zum Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Pfälzerwald in der Hand. Rechts steht die Direktorin des Biosphärenreservats, Dr. Friedericke Weber.„Mit weniger als drei Hektar sind wir ein Kleinstbetrieb“, sagt Marie Adler vom Weingut Collective Z.  An den Reben, die sich am Ortsrand von Leistadt direkt an das Weingut anschließen, reifen Trauben von Silvaner, Riesling, Portugieser und Gewürztraminer. Die Weinstöcke sind zum Teil über 70 Jahre alt und waren somit schon viel früher da als Marie Adler und Christoph Ziegler, die das Weingut seit 2014 bewirtschaften. Anfangs haben dabei viele Hände mitangepackt und es gab auch Unterstützung von anderen Weinbaubetrieben, daher auch der Name des Weinguts Collective Z. „Wir haben mit ein paar Fässern Silvaner angefangen, haben bewusst an den alten Sorten festgehalten und sind auch bewusst langsam gewachsen“, erläutert Christoph Ziegler, der im Hauptberuf Grafiker ist. „Derzeit produzieren wir etwa 8.000 Flaschen pro Jahr. Bis zu 30.000 Liter wären möglich, allerdings ist es unser Ziel, extraktreiche Terroirweine zu erhalten. Wir versuchen, Wein auszubauen, der kein Mainstream ist. Wir glauben an das Prinzip ,weniger ist mehr‘.“

Der Wein der Collective Z ist sogenannter Naturwein, das heißt unfiltriert, immer spontan vergoren und ungeschönt, und er ist bio-zertifiziert. Oberstes Ziel ist es, das Terroir, also die Herkunft maximal herauszuarbeiten. Marie Adler, die als Winzerin ihr Handwerk unter anderem bei einem Bio-Weingut erlernt hat, erklärt: „Wir haben von Anfang an biologisch gearbeitet, auch aus Selbstschutz. Für unsere Kunden ist die Zertifizierung nicht entscheidend. Sie kennen uns und wissen, wie wir arbeiten. Wir machen das, weil wir das für sinnvoll halten, auch wenn es sehr zeitintensiv ist.“ Die Weine der Collective Z finden neben dem Hofverkauf in Leistadt über den Export den Weg zum Kunden, vor allem in die Spitzengastronomie nach Frankreich, Spanien und in die Schweiz. Hier seien Kontakte, die sich bei internationalen Weinmessen ergeben, sehr wichtig.

Nicht nur der Weinbaubetrieb, auch die Schafhaltung ist bio-zertifiziert. Zehn bretonische Schafe helfen bei der Offenhaltung im Weinberg und weiden auf Wiesen des Naturschutzgebiets Berntal. „Uns gefällt die Idee, dass der Weinberg mithilfe der Schafe artenreicher wird“, sagt Marie Adler über dieses zusätzliche Engagement. Weitere Ideen, wie sie ihren Betrieb im Sinne eines bewussten und nachhaltigen Wirtschaftens weiterentwickeln können, gibt es für die Zukunft auch.

Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald

Bei den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald handelt es sich um Modellbetriebe verschiedenster Branchen aus der Region, die strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und deshalb mit dem Partner-Logo des Biosphärenreservats werben dürfen. Zertifiziert werden die Betriebe vom Team der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht.

Ein starkes Netzwerk und ein starker Wille zur Nachhaltigkeit sind zentrale Schlüssel für den Erfolg der Vorhaben des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Die Partnerbetriebe des Biosphärenreservats vermitteln über ihre vielfältigen Produkte und Dienstleistungen die besonderen Qualitäten des Biosphärenreservats als Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Sie zeigen mit ihrer Arbeit, wie Nachhaltigkeit ganz praktisch funktionieren kann und können so Anregungen und Tipps für alle liefern.

Partnerbetriebe gibt es in Biosphärenreservaten, Nationalparken und Naturparken in Deutschland. Die Kriterien sind bundesweit gültig und garantieren einen hohen Standard, vor allem hinsichtlich Nachhaltigkeit und Qualität sowie Regionalität der Produkte und Dienstleistungen.

Informationen zur Biosphären-Partner-Initiative unter www.pfaelzerwald.de/partner-biosphaerenreservat

Kulinarische Glanrindertage

Alte pfälzische Hausrinderrasse im Mittelpunkt der Aktion des Biosphärenreservats Pfälzerwald

Von 1. bis 17. September gibt es während der kulinarischen Glanrindertage bei acht Partnerrestaurants des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen köstliche Gerichte vom pfälzischen Glanrind. Mit viel Hingabe bereiten Köche und Köchinnen aus dem naturnah erzeugten Fleisch leckere Gerichte für ihre Gäste zu. Das Fleisch dieser relativ seltenen Rinderrasse ist besonders schmackhaft, da die Tiere bei Sommerweidehaltung im Freien aufgezogen werden und mit hofeigenem Futter oder Futter aus der Region versorgt werden.

Die teilnehmenden Restaurants sind das Naturfreundehaus Rahnenhof in Carlsberg-Hertlingshausen, das Restaurant 7 Raben bei Bad Dürkheim, das Naturfreundehaus Finsterbrunnertal bei Kaiserslautern, das Gasthaus Müllers Lust in Hofstätten, das Restaurant Seehaus Forelle in Ramsen, das Restaurant Ritterhof zur Rose in Burrweiler, das Hotel-Restaurant Pfälzer Hof in Edenkoben und die Weinstube Fuxbau in Neustadt-Hambach.

Zu Beginn der 1980er Jahre war das Glanrind fast ausgestorben, da es den schweren Hochleistungsrindern deutlich unterlegen war. Mittlerweile erlebt das Glanrind jedoch eine kleine Renaissance, auch weil es im Pfälzerwald sehr gut als tierischer Landschaftspfleger zur Erhaltung offener Weideflächen eingesetzt werden kann. Seine Haltung und Vermarktung sind wertvolle Beiträge zum Arten- und Biotopschutz sowie zur Kulturlandschaftspflege im Biosphärenreservat. Die offenen Weideflächen ergeben im Wechselspiel mit den zusammenhängenden Waldbereichen eine attraktive Kulturlandschaft und wichtige Lebensräume mit vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten. Weitere Informationen und den aktuellen Flyer zu den kulinarischen Aktionstagen im Biosphärenreservat Pfälzerwald gibt es unter www.pfaelzerwald.de/termine.

Diese Aktion wird vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz unterstützt.

Bildunterschrift:

Unter anderem als Kulturlandschaftspfleger im Einsatz: Glanrinder stehen im Mittelpunkt der aktuellen kulinarischen Aktion im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen (Foto: Biosphärenreservat/frei)

Kurzurlaub im Wald

Dieses Bild zeigt die Direktorin des Biosphärenreservats, Friedericke Weber, und die Waldbademeisterin Britta Kollmann . Sie stehen im Wald und halten gemeinsam das Partner-Schild des Biosphärenreservats.
Im Wald Erholung erfahren: Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber (links) überreicht das Partnerschild an Britta Kollmann von „Waldbaden Südpfalz“ (Foto: Biosphärenreservat/frei)

Waldbaden Südpfalz ist neuer Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Pfälzerwald

Britta Kollmann geht gerne mit Menschen in den Wald. Den Menschen, die sich ihren Waldbaden-Angeboten anschließen, möchte Britta Kollmann eine kurze Auszeit verschaffen: „Trotz, wegen und von der Hektik unseres Alltags“. Die staatlich anerkannte Erzin, die hauptberuflich in der Kinder- und Jugendhilfe tätig ist, hat sich mit „Waldbaden Südpfalz“ einen Wunsch erfüllt. „Ich habe selbst einen Weg zu mehr Entspannung gesucht und verschiedenes ausprobiert. Als ich einmal Teilnehmerin in einem Waldbaden-Kurs war, war das für mich ein Aha-Erlebnis“, erläutert Britta Kollmann.

Sie hat sich daraufhin zur Entspannungspädagogin und Waldbademeisterin weitergebildet und streift nun selbst mit kleinen Gruppen durch den Wald, um Menschen durch Mini-Auszeiten Erholung zu verschaffen: „Ich möchte, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Art Kurzurlaub erfahren, dessen Wirkung sie auch in den Alltag mitnehmen können. Ich möchte helfen, ohne Heilung zu versprechen oder zu lehrmeistern.“ Dafür wendet Britta Kollmann auf den Runden, die meist weniger als drei Kilometer lang sind, verschiedene Methoden an. Mit diesen hole sie die Menschen in ihrem Alltag ab und leite sie an, „im Hier und jetzt anzukommen, einen Moment im Moment sein zu können, und das wahrzunehmen, was da ist“, erklärt die Waldbademeisterin. Mehr ins Schweigen zu kommen und Übungen, die alle Sinne berühren, seien dabei von großer Bedeutung. Die Idee des Waldbadens als Baustein für einen bewussteren Lebensstil stammt aus Japan, wo „Shinrin Yoku“ so viel bedeutet wie „in der Atmosphäre des Waldes baden“.

Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald

Bei den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald handelt es sich um Modellbetriebe verschiedenster Branchen aus der Region, die strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und deshalb mit dem Partner-Logo des Biosphärenreservats werben dürfen. Zertifiziert werden die Betriebe vom Team der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht.

Ein starkes Netzwerk und ein starker Wille zur Nachhaltigkeit sind zentrale Schlüssel für den Erfolg der Vorhaben des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Die Partnerbetriebe des Biosphärenreservats vermitteln über ihre vielfältigen Produkte und Dienstleistungen die besonderen Qualitäten des Biosphärenreservats als Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Sie zeigen mit ihrer Arbeit, wie Nachhaltigkeit ganz praktisch funktionieren kann und können so Anregungen und Tipps für alle liefern.

Partnerbetriebe gibt es in Biosphärenreservaten, Nationalparken und Naturparken in Deutschland. Die Kriterien sind bundesweit gültig und garantieren einen hohen Standard, vor allem hinsichtlich Nachhaltigkeit und Qualität sowie Regionalität der Produkte und Dienstleistungen.

Informationen zur Biosphären-Partner-Initiative unter www.pfaelzerwald.de/partner-biosphaerenreservat

Naturnah, regional und lecker

Zeiselbacher Hof in Neustadt-Königsbach ist neuer Biosphären-Partnerbetrieb

„Leute, die gerne wissen, woher ihre Lebensmittel kommen, sind bei uns richtig“, sagt Dr. Antje Wutzke vom Zeiselbacher Hof, einer der jüngsten Betriebe im Netzwerk der Biosphären-Partner. In ihrem Hofladen in Neustadt-Königsbach gibt es neben verschiedenen Käsen aus Ziegenmilch auch Produkte wie Chutneys und Dips aus den Früchten der familieneigenen Streuobstwiesen sowie Wildbret aus eigener Jagd. Antje Wutzke jagt selbst seit über 40 Jahren und ist überzeugt, dass es kaum ein natürlicheres Fleisch als solches aus heimischer Jagd geben kann.

Mit der Herstellung von Käse hat Antje Wutzke bereits 2014 begonnen, zunächst in ganz kleinem Stil für die eigene Familie. Die mittlerweile 57 Thüringer-Wald-Ziegen stehen bei Ruppertsberg. Derzeit sind 35 davon Milchziegen, von denen Antje Wutzke täglich 20 melkt. „Die Ziegen können das ganze Jahr über raus. Wieviel Milch sie geben, hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel von der Tagesform der Ziege, der Jahreszeit, dem Futter und dem Wetter. Derzeit erhalte ich zwischen 20 und 30 Liter pro Tag.“

Die Tiere beweiden etwa sechs Hektar, darunter auch öffentliche Flächen. Zusätzlich sind sie als Landschaftspfleger bei Landwirten und Winzerinnen im Einsatz, die bestimmte Flächen freigestellt haben wollen. Zwei Altdeutsche Hütehunde unterstützen Antje Wutzke bei der Arbeit mit den Ziegen.

Für die Thüringer-Wald-Ziegen hat sich Antje Wutzke entschieden, weil sie bekannt dafür sind, robust zu sein, und weil sie sich für den Erhalt alter Haustierrassen engagiert. Eine naturnahe Haltung und die muttergebundene Aufzucht der Zicklein liegen ihr am Herzen: „Unsere Ziegen sind das Wichtigste für unseren Hof“. Auf ihrem Hof in Königsbach bereitet Antje Wutzke, die viele Jahre als Apothekerin tätig war, verschiedene Käse zu, darunter Frischkäse, verschiedene Weichkäse und einen halbfesten Schnittkäse.

Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald

Bei den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald handelt es sich um Modellbetriebe verschiedenster Branchen aus der Region, die strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und deshalb mit dem Partner-Logo des Biosphärenreservats werben dürfen. Zertifiziert werden die Betriebe vom Team der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht.

Ein starkes Netzwerk und ein starker Wille zur Nachhaltigkeit sind zentrale Schlüssel für den Erfolg der Vorhaben des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Die Partnerbetriebe des Biosphärenreservats vermitteln über ihre vielfältigen Produkte und Dienstleistungen die besonderen Qualitäten des Biosphärenreservats als Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Sie zeigen mit ihrer Arbeit, wie Nachhaltigkeit ganz praktisch funktionieren kann und können so Anregungen und Tipps für alle liefern.

Partnerbetriebe gibt es in Biosphärenreservaten, Nationalparken und Naturparken in Deutschland. Die Kriterien sind bundesweit gültig und garantieren einen hohen Standard, vor allem hinsichtlich Nachhaltigkeit und Qualität sowie Regionalität der Produkte und Dienstleistungen.

Informationen zur Biosphären-Partner-Initiative unter www.pfaelzerwald.de/partner-biosphaerenreservat

 

Bildunterschrift:

Ziegenhalterin Dr. Antje Wutzke (links), Hütehunde und Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber: Freude bei der Übergabe des Partnerschilds am Zeiselbacher Hof in Neustadt-Königsbach (Foto: Biosphärenreservat/frei)