17.07.2024

Pflanzen gießen im Hochsommer – Wir geben Tipps, wie es klimafreundlich gelingt – lisez cet article en français

 

Wenn es im Sommer heiß wird und selten regnet, lassen die ersten Pflanzen schnell ihre Blätter hängen. Wasser muss her! Drei Grundregeln helfen, die Pflanzen sicher über die trockene Jahreszeit zu bringen sowie die Umwelt und den Geldbeutel zu schonen:

  • Wenn es sich irgendwie einrichten lässt, sollten die Pflanzen möglichst morgens gegossen werden. Das Wasser versickert dann eher im Boden, als dass es verdunstet, und die Feuchtigkeit lockt keine Schnecken an.
  • Zum Gießen nutzt man am besten zuvor gesammeltes Regenwasser. Wenn es etwas abgestanden ist, hat es etwa die gleiche Temperatur wie die Umgebung – und das mögen Pflanzen lieber als eine kalte Dusche!
  • Für die Häufigkeit gilt beim Gießen grundsätzlich: lieber selten, aber dann viel. Tipps dazu, was genau unter „selten“ und „viel“ zu verstehen ist, hängen von der Beschaffenheit des Bodens, der Wuchsform der Pflanze und ihrer Umgebung ab.

    Gießkanne zwischen Erdbeeren und Klee
    (C) Claudia Halfmann/Biosphärenreservat

Kübelpflanzen können bis zu zwei Mal täglich eine Portion Wasser vertragen, jedoch sollte man vorher prüfen, ob die Erde noch feucht ist. Gießt man zu oft, bildet sich Staunässe und die Wurzeln beginnen zu faulen. Tontöpfe können einen Teil des Wassers speichern und langsam an die Erde zurückgeben oder verdunsten, was zu einem leichten Kühleffekt führt.

Bäume brauchen in den ersten drei bis fünf Jahren nach der Pflanzung unbedingt Wassergaben. Einmal pro Woche rund 150 Liter sind dabei ein grober Richtwert. Es hilft auch, die Baumscheibe zu mulchen. Geeignete Materialien sind Stroh oder trockener Rasenschnitt, Holzhäcksel oder Rindenmulch. Diese Materialien liefern dem Baum durch die natürliche Zersetzung zusätzliche Nährstoffe. Rindenmulch ist nicht für jedes Gehölz geeignet, da er den Boden versauern lässt. Die Veredelungsstelle von Obstbäumen muss an der Luft bleiben, daher sollte man mit dem Mulchmaterial etwas Abstand zum Stamm halten.

Auch in Stauden- und Gemüsebeeten hilft Mulchen, damit das Bodenwasser nicht zu schnell verdunstet. Zusätzlich können Beete nach dem Waldgartenprinzip von Bäumen oder anderen Gehölzen beschattet werden. Das über die Blätter verdunstende Wasser hält sich durch die Baumkronen länger im System, sodass insgesamt weniger Wasser gegeben werden muss und auch für uns Menschen ein angenehmes Mikroklima entsteht.

Und was ist mit dem geliebten Zierrasen? Ihn im Sommer grün zu halten, erfordert viel Aufwand. Manche Gartenbesitzer*innen finden sich bereits damit ab, dass das Grün ab Juli zur gelben Steppenlandschaft wird. Doch wer sich in der freien Natur umschaut, kann zahlreiche Wildkräuter entdecken, die auch im Sommer grün sind und sogar blühen. In einem naturnahen Teil des Gartens bereiten sie Gärtner*innen Freude und bieten Insekten und anderen Tieren Nahrung und Unterschlupf. Für Bereiche, die betreten werden, gibt es trittfeste Saatgutmischungen mit Pflanzen, die niedrig bleiben.

Bezugsquellen für solche Saatgutmischungen findet man im Internet. Im Idealfall bestellt man dort Saatgut, welches aus der eigenen Region stammt. Tipps, welche Pflanze sich im Garten wohlfühlen und mit wenig Unterstützung gedeihen, erhält man in der Gärtnerei. Wer Ableger in der Nachbarschaft tauscht, hat ebenfalls gute Chancen auf üppiges Grün.

 

10.09.2023

Zukunftsfähig und praxistauglich

Preisverleihung im deutsch-französischen Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ in Erfweiler

„Die Vorbild-Funktion dieses Wettbewerbs ist etwas ganz Besonderes”, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Bezirkstags Pfalz, Ruth Ratter, bei der Verleihung der Preise anlässlich des diesjährigen Wettbewerbs im deutsch-französischen Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“. „Gerade konnten wir zusehen, wie Pflanzenkohle für die Herstellung von Terra Preta produziert wird, die sogenannte Terra Petra. Das ist einer von vielen zukunftsfähigen und praxistauglichen Impulsen, mit denen das Projekt Menschen ermutigt, im eigenen Garten einen Beitrag zur Klimawandelanpassung zu leisten.“ Ruth Ratter freute sich insbesondere auch über den verbindenden Charakter des Projekts, durch den Menschen sich über die deutsch-französische Grenze hinweg für eine gemeinsame Sache einsetzen: „Dieses Projekt bringt sichtlich Menschen zusammen, die Lust haben, etwas zu lernen und Neues auszuprobieren.“

In dem deutsch-französischen Projekt des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen wurden die neun besten Gärten der 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer prämiert, die sich über Sachpreise und eine Plakette für den Gartenzaun freuten. Den ersten Platz belegte Laure Hirlemann mit ihrem Garten im elsässischen Kutzenhausen. Weitere Preise gingen an Dr. Michael Ochse in Weisenheim am Sand, Jeanne Kuhn in Gunstett im Elsass, Stefan Pötzsch in Oberotterbach, Fanny Germain im lothringischen Phalsbourg, Marie-Madeleine Toussaint im elsässischen Drulingen, Jutta Müller-Weiland in Silz, Horia Steiner mit ihrem Garten in Bitsch in Lothringen sowie Veronika Reinhardt.

Die Preisverleihung fand im Garten von Maren Diehl in Erfweiler statt, die beim letzten Wettbewerb den ersten Platz belegt hatte. Ihr Garten wird, wie einige andere Teilnehmer-Gärten, nach den Prinzipien der Permakultur bewirtschaftet: Der Mensch lenkt, doch im Vordergrund stehen nicht ausschließlich die gärtnerischen Erfolge. Mindestens genauso wichtig ist, dass diese ressourcenschonend erzielt werden. Maren Diehl ist sich bewusst: „Jedes Teil im Garten ist mit weiteren verknüpft, nichts steht für sich alleine“.

 

30.06.+01.07.2023

Die Rundreise der deutsch-französischen Gartenjury hat stattgefunden

Die deutsch-französische Gartenjury bereiste die neun Gärten, die es dieses Jahr in die Endrunde des Gartenwettbewerbs geschafft haben. Das Ergebnis der Bewertungen ist natürlich ein streng gehütetes Geheimnis, das erst bei der Preisverleihung gelüftet wird. Diese findet am 10.09.2023 in Erfweiler statt. Weitere Informationen stehen im Terminkalender.

Nutzen Sie die Gelegenheit und treffen Sie andere Gartenbegeisterte!

Anmeldungen sind per E-Mail möglich unter m.mayer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de

 

20.06.2023

Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen erhält Fördermittelbescheid für das deutsch-französische Interreg-Projekt

„Mit dem Projekt ,Gärten für die Artenvielfalt‘ unterstützt das EU-Programm Interreg Oberrhein den Klima- und Artenschutz in Gärten sowie auf öffentlichen und betrieblichen Grünflächen in Deutschland und Frankreich. Ich freue mich, dass das grenzüberschreitende Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen auch in seinem Jubiläumsjahr von europäischen Fördermitteln, diesmal in Höhe von rund 542.000 Euro, profitieren kann.“ Das sagte die Staatssekretärin Petra Dick-Walther vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz bei der Übergabe des Interreg-Förderbescheids an den Bezirksverband Pfalz als Träger des deutschen Teils des Biosphärenreservats.

 Theo Wieder, Vorsitzender des Bezirkstags Pfalz, freute sich ebenfalls: „Das Thema ‚Gärten für die Artenvielfalt‘ hat sich zu einem echten Highlight im Jahreskalender des Biosphärenreservats entwickelt. Es verbindet die Ziele, die der Bezirksverband Pfalz mit seiner Arbeit im Biosphärenreservat verfolgt, in besonderer Weise mit dem grenzüberschreitenden Charakter, weil sowohl auf deutscher als auch auf französischer Seite Hobbygärtner eingebunden werden, um die Ziele von nachhaltiger Gartengestaltung direkt vor der eigenen Haustür mit Leben zu erfüllen und erlebbar zu machen.“

Antoine Surget vom Team des französischen Teils des Biosphärenreservats, dem Naturpark Nordvogesen, ergänzte: „Seit 1998 erkennt die UNESCO den besonderen Wert der deutsch-französischen Zusammenarbeit mit der Anerkennung als grenzüberschreitendes Biosphärenreservat an. In dem neuen Projekt, wegen dem wir heute hier zusammenkommen, wird diese auf besonders lebendige Weise sichtbar.“

„Wir schaffen durch die verschiedenen Teile des Projekts vielfache grenzüberschreitende Verbindungen, zum Beispiel zwischen Hobbygärtnerinnen und -gärtnern, Verbänden, Vereinen und Verwaltungen“, erläuterte Micaela Mayer, die das Projekt beim Biosphärenreservat Pfälzerwald koordiniert.

 Das Projekt mit dem offiziellen Titel „Gärten für die Artenvielfalt: Biodiversität und Klimaanpassung in Gärten und Grünflächen im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen –Jardiner pour la biodiversité: Biodiversité et adaptation au climat dans les jardins et les espaces verts de la Réserve de Biosphère transfrontalière Vosges du Nord-Pfälzerwald” will die breite Öffentlichkeit wie auch Kommunen, Betriebe, Schulen sowie Akteurinnen und Akteure im deutschen und im französischen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen für die Artenvielfalt und den Klimaschutz im Alltag sensibilisieren und begeistern. Während der Projektlaufzeit von Spätjahr 2022 bis 2025 zielen verschiedene Maßnahmen darauf ab, die Situation in privaten Gärten wie auch auf öffentlichen oder betrieblichen Grünflächen zu verbessern und die jeweils zuständigen Personen nachhaltig für das Thema zu gewinnen. „Die wachsende Zahl der am Projekt Beteiligten belegt eindrucksvoll, dass wir diese Ziele Schritt für Schritt erreichen und so immer mehr Menschen für die gemeinsame Arbeit im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat begeistern können“, erklärte Theo Wieder.