Vortrag: Gartenpracht in der Nacht

Unter dem Titel „Gartenpracht in der Nacht“ spricht am Sonntag, 27. Oktober, um 14.30 Uhr im Dorfgemeindehaus in Erfweiler die Expertin Sarah Köngeter vom Biosphärenreservat Pfälzerwald. Sie gibt wertvolle Tipps was bei der Installation von Beleuchtung im Garten oder auf dem eigenen Grundstück zum Nutzen von Mensch und Natur beachtet werden sollte.

Der Eintritt ist frei!

Der Vortrag ist Teil des Interreg-Projekts „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ und will für den Schutz der natürlichen Nacht sensibilisieren, um einen Beitrag zur Förderung von Artenvielfalt in den Gärten zu leisten.Weitere Informationen gibt es hier

Noch Plätze frei: Programm in der Biosphärenakademie

Beim Biosphären-Spieltag für Familien wird es am Mittwoch, 23. Oktober, von 15 bis 17 Uhr einen bunten Mix aus Brettspielen, Gesellschaftsspielen und Bewegungsspielen geben. Das besondere daran: Die Teilnehmenden stellen aus Naturmaterialen die Spielutensilien selbst her. Der Unkostenbeitrag liegt für Erwachsene bei 6 Euro, für Kinder bei 3 Euro.

Um Kürbisse und was man daraus machen kann, geht es am Donnerstag, 24. Oktober, von 10 bis 13 Uhr. In diesem Kurs wird gemeinsam gebastelt, gekocht und gegessen. Kurz vor Halloween dürfen die Kürbisse auch als gruselige Laterne für einen schaurigen Abend gestaltet werden. Der Kurs kostet 10 Euro für Erwachsene, 6 Euro für Kinder.

Ein Steinmetzkurs für Kinder findet am Samstag, 26. Oktober, statt. Zwischen 10 und 16 Uhr lernt die Gruppe den Umgang mit Werkzeugen und wie sich Sandstein mit einfachen Techniken bearbeiten lässt. Es sind keinerlei Vorkenntnisse erforderlich. Jedes Kind stellt an diesem Tag ein eigenes kleines Kunstwerk her, das mit nach Hause genommen werden kann. Die Kosten liegen bei 25 Euro pro Person.

Anmeldungen bitte per Mail an i.mansmann@pfaelzerwald.bv-pfalz.de.

Gärten für die Artenvielfalt

Wie jedes Jahr im September fand auch jetzt wieder die Preisverleihung des grenzüberschreitenden Interreg-Projekts „Gärten für die Artenvielfalt“ statt.

Der Focus des Wettbewerbs lag 2024 auf dem Thema „Biodiversität in kleinen Gärten“. Von 41 Bewerbungen kürte die Jury, bestehend aus Spezialisten und Spezialistinnen für Wildpflanzen, Ornithologie, Ökologie, Baum- und Insektenkunde sowie Landschaftsgärtnerei, bei einem Besuch vor Ort die zehn besten Gärten. Der erste Preis ging an Xavier Combeau aus Kutzenhausen. Weitere Preise erhielten auf französischer Seite Sébastien Günther aus Volksberg, Claudine Collin aus Struth, Stéphane Roser aus Ingwiller und Monika Fuchs aus Lobsann. Auf deutscher Seite gingen Auszeichnungen unter anderem an Jana Schnappauf aus Bad Dürkheim, Sabrina Müller aus Dahn, Martina Wagner aus Pirmasens und Anja Frischkorn aus Fischbach bei Dahn. Einen Sonderpreis für ihren Balkon erhielt Sandra Kijok aus Kaiserslautern. Über eine Sonderauszeichnung für „Weiterentwicklung des Gartens“ freuten sich Marcus und Karin Arnold aus Lambrecht. Neben Sachpreisen wie Vogelhäuschen, Fachliteratur oder Gartenscheren erhielten alle Preisträgerinnen und Preisträger eine Plakette für ihren Gartenzaun.

„Natur macht vor Grenzen keinen Halt und ich freue mich, dass nahezu achtzig Menschen aus Frankreich und Deutschland hier zusammenkommen“, begrüßte Hubert Walter, Vize-Präsident des Naturparks Nordvogesen die Gäste bei der Preisverleihung. Die Veranstaltung fand im „Garten der vier Jahreszeiten” statt, mit dem Laure Hirlemann den ersten Preis des Wettbewerbs 2023 gewonnen hatte. „Ich habe durch die Beteiligung am Wettbewerb und den Austausch mit den anderen Teilnehmern so vieles Neues gelernt“, erklärte Hirlemann. In ihrem Garten legt sie besonderen Wert auf einen äußert sparsamen Einsatz von Gießwasser und eine große Vielfalt an mehrjährigen Pflanzen, die nicht nur zahlreichen Insekten, sondern auch Amphibien, Vögeln und kleinen Säugetieren wie Eichhörnchen und Igeln ein Zuhause bieten.

Gefördert wird die Aktion unter anderem mit Mitteln aus dem Interreg-Programm Oberrhein sowie durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz.

2025 richtet sich der Wettbewerb „Gärten für die Artenvielfalt“ insbesondere an Gärtnerinnen und Gärtner mit jungen, neu angelegten Gärten. Interessenten und Interessentinnen können sich ab März 2025 bewerben.

Tierfreundlich und nachhaltig

 

Die Hauensteiner Mühler ist neuer Biosphären-Partnerbetrieb!
Claus und Diana Debnar halten auf dem Gelände rund um das denkmalgeschützte Mühlengebäude neun Milch- und Mutterkühe, rund 100 Milchschafe, Hühner sowie eine Herde Hochlandrinder zur Beweidung von Landschaftsflächen. „Naturschutz ist uns wichtig und sollte schon in der Schule Thema sein“, erklärte Claus Debnar. Seit mehr als 30 Jahren arbeitet er nach den Grundlagen des ökologischen Landbaus, seit 2011 ist der Betrieb biozertifiziert. Während er den Hof in seinen Anfängen im Nebenerwerb führte, bewirtschaftet er ihn inzwischen zusammen mit seiner Frau Diana hauptberuflich.

Herzstück ist die hofeigene Käserei, in der vor allem Kuh- aber auch Schafsmilch zu hochwertigen Lebensmitteln verarbeitet wird. Dabei legen Claus und Diana Debnar besonderen Wert auf das Tierwohl. Sowohl Kälbchen als auch Lämmer werden muttergebunden aufgezogen. „Bedingt durch die artgerechte Tierhaltung verarbeiten wir nur die Milch, die von den Jungtieren übriggelassen wird“, erklärte die Landwirtin.
Alle Produkte werden in wiederverwendbaren Pfandgläsern oder biologisch abbaubaren Verpackungen angeboten.

Neben dem Hofladen, der freitags und samstags geöffnet ist, befindet sich auf dem Gelände der Hauensteiner Mühle auch das „Käsehäuschen“. Hier sind die hofeigenen Produkte an sieben Tagen in der Woche jeweils von 7 bis 19 Uhr erhältlich.

Herbstwanderungen mit den Biosphären-Guides

Wer den Pfälzerwald im Herbst erkunden möchte, ist bei den geführten Wanderungen der Biosphären-Guides richtig: Die Experten und Expertinnen bieten im Oktober drei Termine an, bei denen sie erstaunliches Wissen über Pflanzen, Tiere und das einzige grenzüberschreitende Biosphärenreservat Deutschlands vermitteln.

Am Samstag, 5. Oktober führt Johanna Thomas-Werling unter dem Motto „Ä Tännchen please – prima fürs Klima im Pfälzerwald“ rund um den St. Germanshof nahe der französischen Grenze. Ein besonderes Augenmerk liegt bei der rund sechs kilometerlangen Wanderung auf der Weißtanne. Die Gruppe wird die speziellen Eigenschaften dieses Baums mit allen Sinnen erforschen. Die Tour beginnt um 13 Uhr am Wanderparkplatz in Bobenthal und endet um 17 Uhr. Die Teilnahmegebühr beträgt 12 Euro pro Person, Kinder sind in Begleitung Erwachsener frei. Anmeldungen sind bis zum 2. Oktober möglich. Die Mindestteilnehmerzahl liegt bei acht Personen.

Susanne Ecker stellt am Freitag, 11. Oktober zwischen 15 und 17 Uhr die Mehlinger Heide vor. Das Gebiet steht seit 2001 unter Naturschutz und ist nach der Lüneburger Heide die zweitgrößte Heidelandschaft Deutschlands. Im Rahmen der vier kilometerlangen Wanderung geht es um die Entstehung der Heide und ihren Reichtum an seltenen Pflanzen und Tieren. Die Tour trägt den Titel „Aus Arm wird Reich“ und kostet pro Person neun Euro. Treffpunkt ist am Parkplatz der Firma Jacob Becker, An der Heide 10, in Mehlingen. Anmeldeschluss ist der 9. Oktober. Die Mindestteilnehmerzahl liegt bei sechs Personen.

Bei beiden Touren sind feste Schuhe und wetterangepasste Kleidung erforderlich. Informationen und Anmeldung beim Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen unter info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de oder telefonisch unter 06325 9552-0.

Um essbare Wildkräuter geht es am Sonntag, 20. Oktober. Zwischen 15 und 17 Uhr laden Ursula und Johannes Schauer zu einem Spaziergang ein und stellen Inhaltsstoffe und Verwendung von Wildkräutern in Küche und Heilkunde vor. Die Gruppe trifft sich an der Kräuterschule Wildwiese (ehemaliges Biosphärenhaus) in Fischbach. Die Teilnahme kostet 15 Euro pro Person. Weitere Informationen und Anmeldung unter kontakt@wildwiese.com oder telefonisch unter 0152 27784008.

Kulturbiotop Streuobstwiese und Pfälzer (Ur-)wald?

Biosphären-Guide-Touren im September

Auch im September ist das Programm unserer Biosphären-Guides spannend und lädt dazu ein, unsere Natur und Kulturlandschaft auf vielfältige Weise zu entdecken. Unsere Experten und Expertinnen bieten eine Toure zum Thema Streuobstwiesen sowie eine Exkursion in eine der Kernzonen des Biosphärenreservats an.

Bei der Biosphären-Guide-Tour „Kulturbiotop Streuobstwiese“ am Sonntag, 8. September, von Ursula und Johannes Schauer erfahren die Teilnehmenden mehr zu dieser Kulturform, die nicht nur attraktiv und landschaftsprägend, sondern auch ein artenreiches Biotop ist. Treffpunkt für die etwa zweieinhalbstündige Wanderung ist um 15 Uhr am Wanderparkplatz an der Kräuterschule Wildwiese. Anmeldung für die Tour direkt über Ursula und Johannes Schauer per E-mail unter kontakt@wildwiese.com oder über die Telefonnummer 0152 27784008.

Wer sich für eine Exkursion in eine der Kernzonen des Biosphärenreservats Pfälzerwald interessiert, ist bei der nächsten Tour von Biosphären-Guide Susanne Ecker am Samstag, 21. September, genau richtig. Sie erklärt, was einen „Urwald“ ausmacht, woran man ihn erkennen kann und warum wir Menschen ihn überhaupt brauchen. Die mittelschwere Wanderung findet von 10 bis 16 Uhr statt, Treffpunkt für die Tour ist am Wanderparkplatz am Luitpoldstein.

Anmeldung und Informationen
Bei allen Touren sind feste Schuhe und wetterangepasste Kleidung erforderlich. Informationen und Anmeldung zur „Exkursion in die Kernzone“ unter info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de beziehungsweise 06325 9552-0. Informationen zu allen Guides und deren Führungsangebot sind auf der Website des Biosphärenreservats unter www.pfaelzerwald.de/termine beziehungsweise unter www.pfaelzerwald.de/biosphaeren-guides verfügbar.

Biosphären-Guides im Pfälzerwald und an der Weinstraße
28 Personen, die alle bereits Natur- und Landschaftsführer für verschiedene Gebiete des Pfälzerwalds waren, haben sich in Form von Lerneinheiten und Exkursionen noch intensiver mit den Landschafts- und Naturräumen sowie mit der Funktion des Biosphärenreservats als Modellregion der UNESCO für nachhaltige Entwicklung beschäftigt und sich als Biosphären-Guide qualifiziert.

Die Biosphären-Guides bieten kenntnisreiche und kurzweilige Führungen an und helfen so, dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen Gesicht und Stimme zu geben. Sie bringen Gästen wie Einheimischen dessen Schönheit, Einzigartigkeit und Vielfalt näher und vermitteln gleichzeitig Zielsetzung und Auftrag des Schutzgebiets. Die Ausbildung wurde vom Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen in Zusammenarbeit mit Landesforsten Rheinland-Pfalz und der Regioakademie angeboten. Die Qualifizierung wurde durch das Land Rheinland-Pfalz unterstützt.

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Den Pfälzerwald in seinen vielfältigen Facetten entdecken: Mit den Touren der Biosphären-Guides (Foto: Ralf Ziegler)

Vortrag mit Heike Boomgaarden und Prof. Christoph Künast zu artenvielfalts- und klimagerechter Begrünung kommunaler Flächen

Fortbildung im Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ 

Das deutsch-französische Biosphären-Team bietet mit dem Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ Fortbildungen an. Zielgruppe sind Mitarbeitende von Kommunen oder kommunalen Einrichtungen, andere Fachleute, Entscheidungsträgerinnen und -träger, Bürgermeister, Bürgermeisterinnen und alle, die sich für die angebotenen Themen interessieren.

Am Mittwoch, 04. September, geht es in der Pfalzakademie in Lambrecht von 14 bis 16:30 Uhr bei zwei um das Potenzial von Grün im kommunalen Raum. Veranstalter ist das Biosphärenreservat Pfälzerwald in Kooperation mit der Klimaschutzmanagerin des Bezirksverbands Pfalz und dem EU-Life-Projekt ZENAPA. Unter dem Motto „Wasser pflanzen. Wie Kommunen und Nachbarschaften ihr Grundwasser zurückholen” wird die Gartenbauingenieurin Heike Boomgaarden Einblicke in praxisorientierte Maßnahmen geben. Prof. Christoph Künast wird über die Herausforderungen der Bewirtschaftung kommunaler Flächen im Klimawandel sprechen und Potenziale für Artenvielfalt, Klimaschutz und -anpassung aufzeigen. Ein Fokus liegt dabei auf den „Eh da-Flächen“ und wie diese ökologisch aufgewertet werden können.

Die Veranstaltung legt neben ökologischen Aspekten besonderen Wert auf die Umsetzungsperspektive – auch mit Blick auf Kosten und Wirtschaftlichkeit. Mit den vielseitigen Beiträgen möchten wir praxisorientierte Einblicke in die Möglichkeiten zur naturnahen und klimaangepassten Gestaltung kommunaler Flächen geben. Gleichzeitig haben Teilnehmende Raum für einen Erfahrungsaustausch. Neben den Vorträgen bleibt ausreichend Zeit für Fragen und Diskussionen.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Um Anmeldung unter: gaerten@pfaelzerwald.bv-pfalz.de wird gebeten.

Zahlreiche weitere Veranstaltungen rund um das Thema Garten und Grünflächen gibt es unter www.pfaelzerwald.de/termine. 

Das EU-Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“

Jeder Quadratmeter Grün kann einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt und zum Schutz vor den Folgen des Klimawandels leisten. Zu zeigen und dafür zu begeistern, wie das gelingen kann, ist das Ziel des deutsch-französischen Projekts zu Klima- und Artenschutz in Gärten sowie auf öffentlichen und betrieblichen Grünflächen, mit dem das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen 2022 begonnen hat und das bis 2025 läuft.

Informationen unter www.pfaelzerwald.de/gaerten

Das Projekt begeistert Hobbygärtnerinnen und -gärtner in den Nordvogesen und im Pfälzerwald. Neben einem Gartenwettbewerb bietet das deutsch-französische Projekt des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen Veranstaltungen zu verschiedenen Gartenthemen.

Auf der deutschen Seite des Biosphärenreservats werden die Beiträge zum Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus Interreg Oberrhein gefördert.

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Grünflächen klima- und artenfreundlich gestalten: Dazu bietet das Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt zahlreiche Veranstaltungen (Foto: Biosphärenreservat/Klaus Venus)

 

Ein Glühwürmchen-Rendezvous

Bericht zum ersten Glühwürmchen-Spaziergang der Biosphärenakademie

Das Bild zeigt mehrere Glühwürmchen, die auf Grashalmen sitzen.
Foto: Adobe Stock/fergregory

Es ist Freitag, der 21. Juni 2024, 17:30 Uhr. In Lambrecht geht gerade die Welt unter – Gewitter und Starkregen verwandeln den sommerlichen Pfälzerwald in einen ungastlichen Ort. Eigentlich soll heute Abend der Glühwürmchen-Spaziergang stattfinden – eine Veranstaltung der neuen Biosphärenakademie des Biosphärenreservats Pfälzerwald. Doch momentan sieht es so aus, als ob weder Glühwürmchen noch Exkursionsteilnehmende heute Lust haben, in die regennasse Natur einzutauchen.

Aber das Wetter hat Nachsicht mit uns und der Himmel klart immer mehr auf, so dass die Bergrücken des Haardtrandes pünktlich zum Start des Glühwürmchen-Spaziergangs um 21:00 Uhr in das warme Abendlicht der Sonne getaucht werden.

Die 25 Teilnehmenden am abendlichen Spaziergang trudeln nach und nach in den Werkstätten der Biosphärenakademie in Lambrecht ein. Hier erwartet sie zum Einstieg in den Abend ein kurzer Vortrag zu den Glühwürmchen und ihrem besonderen Leben im Pfälzerwald. In Deutschland gibt es drei Arten des Leuchtkäfers, wie das Glühwürmchen korrekterweise heißt. Denn es ist kein Wurm, sondern ein Insekt – genauer gesagt ein Käfer mit sechs Beinen. Die Bezeichnung Würmchen erhielt der Leuchtkäfer wahrscheinlich deshalb, weil die weiblichen Tiere entfernt an einen Wurm erinnern. Und das ist auch schon eine der Besonderheiten dieser faszinierenden Tiere: Während das Männchen als kleiner schwarzer Käfer durch die Luft fliegt, sitzt das deutlich größere Weibchen flugunfähig im Gras und macht die Männchen durch ein starkes grünes Leuchtsignal auf sich aufmerksam.

Aber genug mit den theoretischen Informationen zu den Glühwürmchen – wir machen uns auf zur benachbarten Streuobstwiese um die Tiere live zu sehen. Die Kinder, die mit ihren Familien auf Tour gehen, sind aufgeregt und kontrollieren ihre Taschenlampen, die sie mit auf die Expedition nehmen. Noch ist es zu hell, um Glühwürmchen zu sehen, aber Schwalben und Mauersegler kreisen am Himmel und direkt am Eingang der Streuobstwiese läuft uns ein Fuchs über den Weg und eilt Richtung Tal.

Als wir den benachbarten Wald erreichen, erwartet uns ein echtes Naturschauspiel: Scheinbar haben sich alle Glühwürmchen aus der Region heute Abend hier verabredet, um uns ihren Hochzeitstanz vorzuführen, der nur für zwei Wochen im Jahr, rund um den Johannistag, zu sehen ist. Die Glühwürmchen schweben als grüne Leuchtpunkte durch den Wald, steigen aus dem dunklen Unterholz hinauf in die Baumkronen und fliegen dann in Schleifen über den Waldboden, auf der Suche nach den in der Laubstreu sitzenden Weibchen. Hat ein Männchen ein Weibchen erspäht, geht es in den Sturzflug über und landet direkt neben ihm auf dem Boden. Sofort löschen beide Tiere das Licht, um keine Konkurrenten anzulocken. Es ist ein mystisch anmutendes Schauspiel, das Erwachsene und Kinder gleichermaßen staunend beobachten. Einige der Kinder haben das Glück, dass ein Glühwürmchen auf ihren Händen landet. Ganz vorsichtig betrachten sie seinen leuchtenden Bauch, um es dann wieder von der Hand aus starten zu lassen.

Auf dem gesamten Rückweg werden wir von den schwebenden Leuchtpunkten begleitet, bis wir schließlich am Ausgangspunkt der Tour angelangt sind. Hier bekommt jedes Kinder noch ein Glühwürmchen zum Essen. Natürlich keine echtes, sondern ein süßes aus Schaumgummi.

Und danach gehen alle mit einem Lächeln nach Hause – Glühwürmchen sind halt doch Sympathieträger. Übrigens bietet die Biosphärenakademie im nächsten Jahr gleich zwei Glühwürmchen-Wanderungen an. Die konkreten Termine (Ende Juni) werden im Spätjahr auf der Homepage des Biosphärenreservats zu finden sein.

Stärkung des Biosphärenreservats Pfälzerwald und der Pfalzakademie

Offizielle Eröffnung der neuen Werkstatträume für die Biosphärenakademie und des neuen Pfalzakademie-Foyers

Das Bild zeigt 5 Personen, die im Eingangsbereich der Pfalzakademie stehen.
Freuten sich über die Eröffnung der Biosphärenakademie und des neuen Foyers der Pfalzakademie (v. l. n. r.): Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder, Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber, Pfalzakademie-Leiterin Birgit Winterberg, Innenminister Michael Ebling und Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz (Foto: Biosphärenreservat)

„Die neue Biosphärenakademie ist nicht nur ein Symbol für das Engagement und die Verbundenheit mit diesem wertvollen Biosphärenreservat, sondern auch ein lebendiges Zentrum für Bildung, Forschung und nachhaltige Entwicklung. Um die Angebote für alle interessierten Menschen zugänglich zu machen, haben wir die Umbaumaßnahmen am Gebäude der Pfalzakademie sehr gerne mit einer Förderung aus dem Investitionsstock in Höhe von 1,2 Millionen Euro unterstützt.“ Das sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling anlässlich der feierlichen Eröffnung der Biosphärenakademie mit ihren Werkräumen sowie des neu gestalteten Foyers der Pfalzakademie in Lambrecht. Die Mittel des Innenministeriums wurden insbesondere zur Verbesserung der Barrierefreiheit und zur Erhöhung des Brandschutzes eingesetzt.

Im Jahr 2017 hat der Bezirksverband Pfalz beschlossen, den Standort der Pfalzakademie sowie der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht weiterzuentwickeln und hierzu Umweltwerkstätten einzurichten. Nach mehrjähriger Konzeptions- und Umbauphase wurden jetzt drei Werkstatträume – eine Kräuterbar, eine Holzwerkstatt und eine Wasserwerkstatt – offiziell eröffnet. Mit weiteren Angeboten der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) des Biosphärenreservats soll die Biosphärenakademie für unterschiedliche Zielgruppen zum Lernort werden, um Nachhaltigkeit im Pfälzerwald erfahr- und erlebbar zu machen und für das zukünftige Handeln erlernen zu können. Die Eröffnungsveranstaltung mit etwa 100 Teilnehmenden fand im ebenfalls neu gestalteten Foyer der Pfalzakademie statt. Zudem wurde das Gebäude um einen Flucht- und Aussichtsturm in markanter Holzbauweise erweitert.

Der rheinland-pfälzische Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz begrüßte ebenfalls die Gäste der Eröffnungsveranstaltung: „Neben seiner besonderen Bedeutung als Modellregion für nachhaltige Entwicklung und Naturschutz hat das Biosphärenreservat Pfälzerwald auch eine Bedeutung für Tourismus und Naherholung. Die neue Biosphärenakademie ist ein weiterer Baustein, der zur Wissensvermittlung im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung eine entscheidende Rolle spielen wird. Das Angebot der neuen interaktiven Werkräume ist vielfältig und alltagsnah. Hier kann nachhaltig gekocht, im Wasserlabor experimentiert und handwerklich kreativ gearbeitet werden. So können sich insbesondere junge Menschen schon früh die nötigen Kompetenzen für eine nachhaltige Lebensweise aneignen.“

Theo Wieder, der Vorsitzende des Bezirkstags Pfalz freute sich für den Bezirksverband Pfalz als Träger des Biosphärenreservats Pfälzerwald sowie der Pfalzakademie über die Stärkung des Standorts in Lambrecht: „Es ist uns eine große Freude, dass das Biosphärenreservat Pfälzerwald mit der Biosphärenakademie um so ein wichtiges Element reicher ist. Dank der neuen Werkstatträume kann das Biosphären-Team künftig ein breites Spektrum an Bildungs-, Genuss- und Erlebnisveranstaltungen anbieten. So haben wir hier am Standort der Pfalzakademie und der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats einen wichtigen Knotenpunkt für das BNE-Netzwerk der Region geschaffen. Auch der Eingangsbereich der Pfalzakademie wurde neu gestaltet – hier erhält eine Willkommenskultur im Pfälzerwald einen ansprechenden Raum. Zudem wird die Pfalzakademie als Seminarhaus nach und nach auf mehr Nachhaltigkeit ausgerichtet, das betrifft auch den Hotel- und Restaurantbereich.“

Das Bild zeigt drei Personen in einer Werkstatt. Sie experimentieren mit Pflanzenfarben.
Färben mit Pflanzenfarben: Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen der IGS Enkenbach-Alsenborn haben die Werkstatträume der Pfalzakademie eingeweiht (Foto: Biosphärenreservat)

Die Gäste der Eröffnungsfeier konnten sich nach der Begrüßung selbst in den neuen Werkstatträumen umsehen und den Aussichtsturm begutachten. Bereits am Morgen prüften Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtfachs Ökologie aus der 7. Jahrgangsstufe der IGS Enkenbach-Alsenborn, die auch Biosphärenschule ist, die Einrichtung der neuen Werkstätten auf Herz und Nieren. Unter anderem hatten die jungen Leute Spaß an zwei Workshops, die für die Biosphärenakademie entwickelt wurden: „Mit Pflanzen färben“ und „Vom Schaf zur Wolle“.

Am Abend schloss sich mit einer „Ciné-Débat“ die erste Veranstaltung an, die die Biosphärenakademie für die Öffentlichkeit bietet. Nach französischem Vorbild zeigte das Biosphären-Team zunächst einen Film und lud dazu ein, im Anschluss zu verweilen und zu diskutieren. Bei der ersten „Ciné-Débat“ wurde die SWR-Dokumentation „Die große Dürre“ gezeigt.

Das Programm für die Biosphärenakademie 2024 findet sich online unter www.biosphaerenakademie.de. Informationen zur Pfalzakademie und ihrem Programm unter www.pfalzakademie.de

Die Biosphärenakademie: Vielfältiges Programm
Mit dem breitgefächerten Angebot der Biosphärenakademie will das Biosphären-Team vielfältige Möglichkeiten eröffnen, das Gebiet, seine Grundlagen und seine Besonderheiten zu entdecken und zu verstehen. Die Kriterien Nachhaltigkeit, Regionalität sowie Natur- und Artenschutz werden dabei immer mitgedacht. Die Vielfalt des Programms bezieht sich sowohl auf die Themen, die im Rahmen der Biosphärenakademie präsentiert werden, als auch auf die Veranstaltungsformate: Exkursionen und Führungen, handwerkliche Kurse, Themen- und Erlebnistage, Vorträge und Schulklassenveranstaltungen stehen auf dem Programm. Angesprochen sind Kinder und Familien, Erwachsenengruppen, Schulklassen sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Die Veranstaltungsangebote werden gemeinsam mit einem Netzwerk von Partnerinnen und Partnern aus dem Biosphärenreservat umgesetzt und finden das gesamte Jahr über statt.

Neues Wanderwegekonzept für den Pfälzerwald

Kommunen einigen sich auf gemeinsames Vorgehen

Das Bild zeigt mehrere Schilder, die an einem Pfosten befestigt sind und Wanderwege im Pfälzerwald aus weisen
Foto: Biosphärenreservat/Yannick Baumann

Kürzlich trafen sich Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie weitere Vertreter und Vertreterinnen von Verbandsgemeinden und Städten aus dem Gebiet oder mit Flächenanteilen am Gebiet des Biosphärenreservats Pfälzerwald im Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz, um das weitere Vorgehen zur Umsetzung des neuen Grundwanderwegenetzes für das Biosphärenreservat Pfälzerwald zu besprechen.

Im Jahr 2022 war ein Konzept zur Überarbeitung und Straffung der Pfälzerwald-Vereins-Streckenmarkierungen für das Gebiet des gesamten Biosphärenreservats Pfälzerwald erarbeitet worden. Ziel war und ist es, die Markierungen qualitativ zu verbessern und zu einem zentralen Grundgerüst touristisch interessanter Wege zu machen, das einheitlich beschildert ist und nachhaltig gepflegt werden kann. Der Bezirksverband Pfalz als pfalzweiter kommunaler Dachverband und Träger des Biosphärenreservats Pfälzerwald hat das Projekt bisher in enger Zusammenarbeit mit dem Pfälzerwald-Verein und der Pfalz.Touristik gesteuert. Finanziell gefördert wurde die Erarbeitung des Konzepts durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz. Dieses stellt auch eine 75-prozentige Förderung der Kosten für die Umsetzung in Aussicht, die sich laut Schätzung des Planungsbüros, das mit der Erarbeitung des Konzepts beauftragt war, auf etwa 2 Millionen Euro belaufen würden.

In Zusammenhang mit dieser Förderung stellt das Wirtschaftsministerium Bedingungen. So soll nachhaltig sichergestellt werden, dass die neue Beschilderung dauerhaft instandgehalten wird und die Wege gangbar bleiben. Auch soll eine Zertifizierung umgesetzt werden.

Um die Lücke von 25 Prozent, das heißt 500.000 Euro, bei der Erstumsetzung dieses gemeinsamen, pfalzweiten Projekts zu schließen sowie um die Nachhaltigkeit zu sichern, haben der Bezirksverband Pfalz und der Pfälzerwald-Verein den beteiligten Kommunen einen Vorschlag für eine solidarische Finanzierung unterbreitet. Bei einer ersten Kommunalkonferenz im November 2023 und im Nachgang zu dieser konnte zunächst kein Konsens zu dem Finanzierungsmodell erreicht werden. Manche Verbandsgemeinden sehen hier Schwierigkeiten, die Gründe dafür sind unterschiedlich.

Bei der gestrigen Konferenz konnten sich alle anwesenden Kommunen – es waren 22 von 25 Städten und Verbandsgemeinden vertreten – auf folgende wichtige Eckpunkte und Schritte einigen:

  1. Es gibt einen gemeinsamen Willen, das einheitliche, neue Wanderwegekonzept für den gesamten Pfälzerwald Dies soll in Trägerschaft des Bezirksverbands Pfalz und mit Projektkoordination durch die Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald geschehen. Damit einher geht eine solidarische Kostenbeteiligung der Kommunen an einer gemeinsamen Erstfinanzierung.
  2. Es wird anerkannt, dass die Nachhaltigkeit und die Nachhaltigkeitssteuerung als Förderbedingung des Wirtschaftsministeriums sicherzustellen sind und eine für alle tragbare Lösung dafür gefunden werden soll.
  3. Die Zertifizierungsanforderungen des Wirtschaftsministeriums werden anerkannt und sollen in einem gemeinsamen Zusammenwirken erfüllt werden.

Für die bezüglich der solidarischen Finanzierung der Ersteinrichtung sowie Sicherstellung der Nachhaltigkeit wie auch bezüglich der Zertifizierung verbleibenden offenen Fragen wird nun eine mit Vertretern und Vertreterinnen der Kommunen besetzte Arbeitsgruppe gebildet, die den Auftrag erhält, geeignete Lösungen zu finden und ein konsensfähiges Papier zu erarbeiten. Dieses soll in einer weiteren Kommunalkonferenz im Herbst verabschiedet werden und Grundlage für einen neuen Förderantrag beim rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium bilden. Michael Zwick, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland, hat sich bereit erklärt, die Arbeitsgruppe zu leiten.

Der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder dankte allen rund 40 Teilnehmenden der Konferenz und appellierte: „Wir dürfen nicht vergessen, warum wir die Umsetzung der Neukonzeption unserer Wanderwege wollen: Dem Besucher und der Besucherin ist es egal, wer sich um einen Weg kümmert. Ziel dieses Systems ist es, dass die Besucherinnen und Besucher nicht merken, dass sie sich in unterschiedlichen Zuständigkeitsgebieten bewegen und dass sie ein qualitativ hochwertiges Wandererlebnis haben. Wenn dieses System nicht funktioniert, funktioniert die touristische Destination nicht.“ Weiterhin sagte er: „Es lohnt sich, dass wir dranbleiben; es lohnt sich, dass wir heute zusammengekommen sind und unseren gemeinsamen Willen formuliert haben.“

Dem pflichtete auch der Hauptvorsitzende des Pfälzerwald-Vereins, Martin Brandl, bei: „Es ist ein gutes Zeichen für unser Projekt, dass heute so viele gekommen sind und wir uns auf die wichtigsten Eckpunkte einigen konnten. Ich bin sicher, die Arbeitsgruppe ist der richtige Weg, um weitere offenen Fragen zielführend zu klären, damit wir weiterhin an diesem großen gemeinsamen, für die gesamte Region bedeutsamen Projekt festhalten können.“