Landschaftspflege mit Ziegenböcken: Chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ startet naturnahe Beweidungen in Leinsweiler und Lindenberg

Nachdem das von Bund und Land geförderte chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ im vergangenen Jahr in die Umsetzungsphase startete, hat nun die Beweidung durch Ziegen und Schafe begonnen.
Von April bis Juni 2025 pflegten zwölf Böcke des Fördervereins Naturschutz und Landwirtschaft (FNL e.V.) aus Rinnthal einen Teil der ehemaligen Wingertsterrassen in Leinsweiler unterhalb des Slevogthofs. Ziel in dem rund 5,5 Hektar großen Areal ist es, eine parkartige und lichtdurchflutete Landschaft mit großer Bedeutung für die Artenvielfalt zu entwickeln: „Durch den künftigen, halboffenen Charakter wird das noch verbuschte Gelände eine deutliche Aufwertung erfahren. Seltene Vögel, Fledermäuse oder Wildbienen profitieren von dem Projekt, denn für sie ist die halboffene Landschaft als Jagdrevier oder zur Fortpflanzung in den Nisthöhlen der verbleibenden Biotopbäumen ideal“, erklärt Projektmitarbeiterin Anna-Maria Marstaller und fährt fort: „Nicht zuletzt sollen durch die sanften Übergänge zwischen Wald und Offenland Lebensräume mit vielen geschützten Arten wie der Zaunammer oder dem Wiedehopf entstehen.“
Bevor die Beweidung beginnen konnte, waren verschiedene Vorarbeiten notwendig. Zuerst sicherte das Team des chance.natur-Projekts in Kooperation mit der Gemeinde Leinsweiler die Flächen für das Beweidungsvorhaben. Dann musste Gelände freigeschnitten werden, um einen mobilen Weidezaun, der über das chance.natur Projekt finanziert wurde, aufzubauen. Hierzu fanden sich zahlreiche Helferinnen und Helfer, die die Pflegearbeiten in dem Naturschutzgebiet unterstützen und den Zustand der Tiere regelmäßig kontrollieren. „Das Vorhaben erfreut sich großer Beliebtheit in Leinsweiler, zumal die Landschaft durch ihren abwechslungsreichen Charakter mit den vierbeinigen Landschaftspflegern an Attraktivität gewinnt. Außerdem werden Sichtachsen über die Rheinebene bis in den Schwarzwald geschaffen“, freute sich der Bürgermeister von Leinsweiler, Jürgen Kohlmann. Die Gemeinde überstützt das Projekt von Beginn an.

In Lindenberg, im ehemaligen Steinbruch unterhalb der Cyriakuskapelle, ist seit diesem Mai eine Herde Thüringer Waldziegen unterwegs. Das chance.natur Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ finanzierte zur Beweidung des Geländes einen Weidezaun und einen mobilen Weideunterstand. Auch die Gemeinde Lindenberg engagiert sich für die Umsetzung des Projekts. Auf dem ein Hektar großen Gelände hatte sich nach der letzten Freistellungaktion durch ehrenamtliche Helfer im vergangenen Jahr die Robinie wieder großflächig ausgebreitet. Durch den Verbiss von Brennnesseln und Robinien lichten die Ziegen die Fläche wieder auf. „Das gesamte Ensemble aus Steinbruch und Kapelle gewinnt und wird ökologisch erheblich wertvoller. Wie in Leinsweiler so entstehen auch hier wichtige Lebensräume für seltene Reptilien wie die Mauereidechse oder Vögel wie den Wendehals“, so Marstaller.

Zum chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“
Wertvolle Offenlandbiotope sind auf eine regelmäßige extensive Nutzung angewiesen. Entfällt diese, wird die typische Flora und Fauna unweigerlich von dichtem Buschwerk verdrängt. Das chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ will gemeinsam mit weidetierhaltenden Betrieben gegensteuern. Das von Bund, Land und Bezirksverband Pfalz geförderte Projekt hat ein Gesamtvolumen von ca. 11 Mio. €. Es soll dazu beitragen, den Erhalt und die Entwicklung der einmaligen Kulturlandschaft mit ihren herausragenden Lebensräumen und besonders zu schützenden Tier- und Pflanzenarten langfristig zu sichern.

Weidetierhaltung und Wanderschäferei sollen gestärkt und das Netz der alten Hirtenwege wieder durchgängiger gemacht werden. Bereits verbuschte Biotope sollen reaktiviert und aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt, neue Flächen sollen erschlossen und aufgewertet werden. Dort, wo keine Wanderschäfer und -schäferinnen aktiv sind, sollen als Trittsteinlösungen auch Mischbeweidungen etwa mit Rindern zum Einsatz kommen. Vielfältige Maßnahmen werden auf den erschlossenen Flächen gemeinsam mit den Menschen der Region umgesetzt und eine an den Zielen des Naturschutzes orientierte Bewirtschaftung sichergestellt.

In der Planungsphase des Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ (2017 bis 2022) wurde ein Pflege- und Entwicklungsplan erarbeitet.

Die im Jahr 2024 gestartete Umsetzungsphase (Projekt II) wird bis 2033 laufen. Im etwa 8.300 Hektar großen Fördergebiet wird auf den Projektflächen in biotopersteinrichtende Maßnahmen wie etwa Entbuschung von Flächen, die Streuobstpflege, den Trockenmauerbau und vieles andere investiert.

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In Lindenberg weiden Ziegen im Rahmen des Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“. Foto: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen

Schlendern und Schlemmen – regional und nachhaltig / Deutsch-französischer Biosphären-Bauernmarkt in Rumbach

Zum deutsch-französischen Biosphären-Bauernmarkt in Rumbach lädt das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen am Sonntag, 15. Juni, von 11 bis 18 Uhr ein. Über 40 Bauernmarkt-Beschicker und -Beschickerinnen aus der Region verkaufen ihre umweltschonend erzeugten Qualitätsprodukte aus dem Pfälzerwald, von der Weinstraße und aus den Nordvogesen – zum Mitnehmen oder Verköstigen vor Ort. Ein wahres Füllhorn bietet sich den schlendernden Gästen dar: Unter anderem gibt es Obst und Gemüse, Pilze, Marmelade, Kompott und Honig, Öl, Essig und Pesto, Holzofenbrot, Kuchen und Nudeln, Ziegenkäse, Schinken und Wurst sowie Fleisch vom Lamm, Wild und Pferd. Zwei Winzer und auch Bierstände sorgen für ein erfrischendes Getränkeangebot.

Das Angebot wird ergänzt durch die Landfrauen und den Förderkreis Rumbach mit selbstgebackenen Kuchen im Dorfgemeinschaftshaus und auch der TUS Rumbach als Aufsteiger in die B-Klasse wird sich kulinarisch beteiligen.

Das in der Nähe der französischen Grenze gelegene Dorf Rumbach gehört zur Verbandsgemeinde Dahner Felsenland. Unter anderem wurde Rumbach als erste Fair-Trade-Gemeinde in Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.

Ziel der deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte ist es, die Landwirtschaft in der Region zu stärken und bei Einheimischen wie Gästen für den Kauf von umweltschonend erzeugten Produkten zu werben. So werden lange Transportwege vermieden und die Verbraucherinnen und Verbraucher können direkt dazu beitragen, dass die einzigartige Kulturlandschaft des Biosphärenreservats erhalten bleibt und das Klima geschützt wird.

Weitere Informationen zu den deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkten unter www.pfaelzerwald.de/bauernmaerkte. Die Biosphären-Bauernmärkte werden unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz.

Bildunterschrift: Das Biosphären-Team informiert mit einem eigenen Stand über nachhaltige Projekte und Aktionen in der Region. Foto: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen/Franziska Keller

Mikroabenteuer für die ganze Familie / Programm der Biosphärenakademie im Juni

Die Biosphärenakademie in Lambrecht lädt mit ihrem Programm dazu ein, die Natur in all ihren Facetten zu erleben und gleichzeitig nachhaltige Ideen in den Alltag zu integrieren. Im Juni geht es um Glühwürmchen, Miniteiche und eine Nacht unter freiem Himmel.

Spannend wird es am Freitagabend, 20. Juni, wenn es auf dunklen Wegen durch die Nacht geht auf der Suche nach den Johanniskäfern, die unter dem Namen „Glühwürmchen“ bekannt sind. Nach einer kurzen Einführung zum Leben und den Besonderheiten dieser Tiergruppe beobachten die Teilnehmenden die Glühwürmchen bei ihrem nächtlichen Treiben.

Ein Mikro-Abenteuer für Familien bietet die Biosphärenakademie am Wochenende von Samstag 20. auf Sonntag, 21. Juni an. Dabei geht es für 24 Stunden in den Naturraum des Pfälzerwalds. Mit Nachtwanderung, Outdoor-Kochen, Naturspielen und Übernachtung unter freiem Himmel. Ein echtes Mini-Naturcamp für Eltern, Großeltern und Kinder.

Am Sonntag, 29. Juni dreht sich in der Biosphärenakademie alles um die Gestaltung von Miniteichen für Balkon und Garten. Überall dort, wo der Platz für einen Gartenteich fehlt, kann als Alternative ein ökologisch wertvolles Kleinstgewässer aufgestellt werden, das auch noch als „Hingucker“ auf Terrasse oder Balkon dient. Schritt für Schritt erfahren die Teilnehmenden, welche Komponenten für einen Miniteich benötigt werden, welche Pflanzen dafür geeignet sind und was man dafür aus Haus und Garten recyceln kann. Der Workshop bietet viel praktisches Tun und ein wenig Theorie.

Wer teilnehmen möchte, muss sich vorab per Mail an anmeldung@pfaelzerwald.bv-pfalz.de anmelden. Weitere Details wie Uhrzeit, Kosten und Kontaktdaten zu den Veranstaltungen in der Biosphärenakademie gibt es online unter ww.pfaelzerwald.de/biosphaerenakademie oder telefonisch unter 06325 9552-45.

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Seit 2024 gibt es die Biosphärenakademie in Lambrecht. Foto: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen/Timo Calla

Regionale und köstliche Gerichte vom Weiderindfleisch / Kulinarische Aktionstage im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen

Im Rahmen der kulinarischen Wochen servieren vom 6. bis zum 22. Juni sieben gastronomische Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen Fleischgerichte von naturnah gehaltenen Rindern aus der Region. Das Fleisch dieser ans Freiland angepassten Weiderinderrassen, wie Galloway-, Aubrac- oder Heckrind, ist besonders schmackhaft, da die Tiere meist ganzjährig auf der Weide stehen. Die Tiere haben viel Bewegung und wachsen in tiergerechter Mutterkuhhaltung im Herdenverband auf. Die Schlachtung behält soweit wie möglich das Wohl der Tiere im Blick und die Transportwege bleiben kurz. All das sorgt für eine günstige Kohlendioxid-Bilanz und garantiert Produkte von besonderer Qualität und Frische.

Weil die Rinder im Pfälzerwald auch sehr gut als Landschaftspfleger zur Erhaltung der offenen Weideflächen eingesetzt werden können, wird mit deren Haltung und Vermarktung auch ein wertvoller Beitrag zum Arten- und Biotopschutz und zur Kulturlandschaftspflege geleistet. Die Rinder lichten Streuobstwiesen, Hangwiesen, Talwiesen und sogar – wie auf der Beweidungsfläche bei St. Martin – Waldstandorte in Form von Waldweide auf.

Die Köchinnen und Köche in der Biosphären-Partner-Restaurants bereiten aus dem Fleisch der Tiere mit viel Hingabe und Kreativität unterschiedliche Gerichte zu. In diesem Jahr beteiligen sich an den Weiderindtagen das Seehaus Forelle am Eiswoog bei Ramsen, der Fuxbau in Neustadt-Hambach, der Pfälzer Hof in Edenkoben, das Restaurant Sieben Raben im Isenachtal bei Bad Dürkheim, der Landgasthof Müllers Lust in Hofstätten, das Naturfreundehaus Finsterbrunnertal bei Trippstadt und das Hotel Fröhlich in Kaiserslautern. Das Fleisch beziehen die Partner-Restaurants unter anderem von der Wasgauschäferei Keller in Busenberg sowie der Galloway-Zucht der Familie Burkard in Völkersweiler, die beide ebenfalls Partner-Betriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald sind.

Die kulinarischen Aktionswochen werden vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz unterstützt.

Weitere kulinarische Aktionen

Rund um das Fleisch von Glanrindern sowie um weitere Produkte aus dem Pfälzerwald wie Wild, Kräuter und Beeren, drehen sich die kulinarischen Aktionswochen im September und im Oktober. Auch hier arbeitet das Biosphären-Team mit gastronomischen Partnerbetrieben des Biosphärenreservats zusammen.

Alle Infos, auch zu den anderen kulinarischen Aktionswochen des Biosphärenreservats Pfälzerwald, unter www.pfaelzerwald.de/termine oder www.pfaelzerwald.de/kulinarische-aktionstage.

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Die Weiderinder im Biosphärenreservat liefern hochwertiges Fleisch und erhalten die Kulturlandschaft, Foto: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen/Andrea Burkard

Ferienprogramm im Pfälzerwald / Abenteuer und Naturerlebnisse in der Biosphärenakademie und im Junior-Ranger-Camp

Über Pfingsten und in den Sommerferien dürfen sich Kinder und Jugendliche auf spannende Workshops, Experimente und Abenteuer im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen freuen. Es gibt noch freie Plätze im Entdeckerwochenende für Junior Rangerinnen und Ranger zwischen sieben und 16 Jahren in Klingenmünster über Pfingsten. Die Tage von Freitag, 6. bis Montag, 9. Juni stehen unter dem Motto „Wasserwelten – Flüsse, Bäche und Quellen erforschen“. Die Teilnahme kostet pro Kind mit Übernachtung 99 Euro. Rückfragen und Anmeldungen per E-Mail an Dieter Simon unter info@pwv-wfb.de.

In den Sommerferien bietet die Biosphärenakademie wieder ein vielfältiges Outdoor-Programm an. Ob am Tag oder bei Nacht, ob mit der Sonne oder mit den Sternen, ob im Wald oder im Garten, im Sommer-Ferienprogramm ist für alle etwas dabei. Zum Beispiel eine Nachexkursion zu Eulen und Fledermäusen am Freitag, 11. Juli. Am Montag, 18. Juli entdecken Kinder, Jugendliche und Erwachsene gemeinsam die Nacht und ihre Bewohner bei einer spätabendlichen Exkursion durch eine Gartenlandschaft. Am Freitag, 15. August werden Sternenteleskope selbst gebaut, um damit den Nachthimmel zu beobachten. Zu einem Mikro-Abenteuer „24 Stunden in der Natur“ mit Nachtwanderung, Outdoor-Küche und Übernachtung unter freiem Himmel sind Erwachsene von Samstag, 26., auf Sonntag, 27. Juli, eingeladen.

Bei den Tagesveranstaltungen nutzt das Ferienprogramm die Kraft der Sonne: Am Solartag, Sonntag, 20. Juli, wird mit ihr experimentiert. Dann steigen Zeppeline in die Luft oder es wird an selbstgebauten Solarbacköfen mit Hilfe der Sonnenstrahlung gekocht.

Speziell an Kinder und Familien richten sich Veranstaltungen wie die Exkursion zum Speyerbach unter dem Motto „Was lebt denn da?“ am Mittwoch, 13. August, ein Tierspuren-Workshop am Mittwoch, 9. Juli und ein Steinmetz-Kurs am Samstag, 12. Juli. Details wie Uhrzeit, Kosten und Kontaktdaten zu den Sommerferienveranstaltungen in der Biosphärenakademie gibt es online unter www.pfaelzerwald.de/biosphaerenakademie oder telefonisch unter 06325 9552-45.

In den Sommerferien findet zudem von Montag, 4. bis Freitag, 8. August ein weiteres Junior Ranger-Camp für Kinder von sieben bis zwölf Jahre in Klingenmünster statt. Thema ist „Survival-Challenge – Feuer ohne Feuerzeug, Nahrung finden in der Natur, Unterschlupf bauen!”. Die Kosten liegen mit Übernachtung bei 99 Euro pro Kind. Rückfragen und Anmeldungen per E-Mail an Dieter Simon unter info@pwv-wfb.de.

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald und seine Biosphärenakademie

Eine Kräuterbar, eine Holzwerkstatt und eine Wasserwerkstatt laden in der Biosphärenakademie zum Tüfteln, Lernen und Erleben ein. Ziel ist es, den Biosphären-Leitgedanken „Mensch und Biosphäre“ für die Menschen in der Region und darüber hinaus erfahr- und erlebbar zu machen. Mit einem breit gefächerten Angebot von Exkursionen und Führungen über handwerkliche Kurse, Themen- und Erlebnistage bis zu Vorträgen und Schulklassenveranstaltungen eröffnet die Biosphärenakademie vielfältige Möglichkeiten, das Biosphärenreservat, seine Grundlagen und seine Besonderheiten zu entdecken und zu verstehen.

Junior Ranger-Camps

Im Laufe der Camp-Woche lernen die angehenden Ranger viel über das Biosphärenreservat, worum es dort eigentlich geht und welche anderen Schutzgebiete es gibt. Sie üben, sich mit Karte und Kompass zu orientieren, lernen die Tiere und Pflanzen des Pfälzerwalds kennen, erfahren Wissenswertes über eine umweltverträgliche und sozial gerechte Lebensweise, gehen auf Spiel- und Entdeckungstouren und haben Spaß am Lagerfeuer. Am Ende der Woche erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Urkunde als Junior Ranger. Das Projekt zielt darauf ab, Mädchen und Jungen zu Botschafterinnen und Botschaftern für ihre Heimat, das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, zu machen, das die UNESCO als Modellregion für Nachhaltigkeit anerkannt hat. Das Projekt wird unterstützt vom Land Rheinland-Pfalz.

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Am Solartag wird in der Biosphärenakademie experimentiert und die Kraft der Sonne genutzt. Foto: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen/Uli Diehl

Gemeinsam für die Natur – Europaweiter Tag der Schutzgebiete am 24. Mai – Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen präsentiert sich beim Rheinland-Pfalz Tag in Neustadt

Unter dem Motto „Gemeinsam für die Natur“ rücken Europas Schutzgebiete am 24. Mai mit dem „Tag der Parke“ ihre zentrale Rolle für Natur- und Klimaschutz sowie nachhaltige Entwicklung in den Fokus. Der Tag wird seit 1999 begangen. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen ist Teil von aktuell 141 Nationalen Naturlandschaften in Deutschland und feiert den „Tag der Parke“ auf dem Rheinland-Pfalz Tag in Neustadt. Am Samstag, 24. und Sonntag, 25. Mai, sind Interessierte dazu eingeladen, den Stand des Biosphärenreservats in der Nachhaltigkeits-Meile zu besuchen. Neben spannenden Informationen zu Natur und Umwelt erwartet die Gäste ein Workshop zum Thema „Vom Schaf zur Wolle“.

Die Nationalen Naturlandschaften bestehen aus 16 Nationalparken, 104 Naturparken, 18 Biosphärenreservaten und 3 Wildnis-Gebieten. Gemeinsam setzen sie sich auf einem Drittel der Fläche Deutschlands für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Natur ein. Gleichzeitig laden sie dazu ein, die Natur hautnah zu erleben, aktiv an ihrer Bewahrung mitzuwirken sowie Wissen über Natur und Umwelt zu vertiefen. Auch das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen bietet ein umfangreiches Mitmachprogramm von Führungen mit Biosphären-Guides bis zu Workshops in der Biosphärenakademie in Lambrecht. In den Nationalen Naturlandschaften lassen sich Deutschlands Natur und Landschaften in ihrer ganzen Vielfalt erleben – von unberührten Wäldern über sanfte Flusslandschaften bis hin zu imposanten Gebirgen. Sie sind nicht nur Rückzugsorte für seltene Tier- und Pflanzenarten, sondern auch Orte der Begegnung, des Lernens und der Inspiration.

Die Natur ist eine Schatzkammer voller Wunder, die es zu schützen, zu bewahren und wertzuschätzen gilt. Deshalb laden die Nationalen Naturlandschaften und das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen alle Menschen ein, sich zum Europäischen Tag der Parke und darüber hinaus bewusst für die Natur einzusetzen – sei es durch Teilnahme an Veranstaltungen, aktiven Naturschutz oder einfach durch das bewusste Erleben und Genießen der Natur.

Weitere Informationen unter www.pfaelzerwald.de und unter https://nationale-naturlandschaften.de/

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Der Pfälzerwald gehört zu 141 Schutzgebieten in Deutschland, die sich als Nationale Naturlandschaften zusammengeschlossen haben. Foto: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen/ Yvon-Meyer

Nachhaltiger Naturgenuss und Erholungswert / Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen zertifiziert Tourismusbüro in Annweiler am Trifel

Die Tourist Information in Annweiler am Trifels ist neuer Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Damit gehört sie zu einem Netzwerk von rund 60 Modellbetrieben verschiedenster Branchen, die aufgrund ihrer umweltschonenden Arbeitsweise zertifiziert wurden. „Nachhaltigkeit ist die Grundvoraussetzung, um den Tourismus zukunftsfähig aufzustellen“, sagte die Geschäftsführerin des Tourismusbüros, Christina Abele. Zusammen mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Christian Burkhart nahm sie die Auszeichnung als Partnerbetrieb in Form eines Schildes von Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Stakelbeck entgegen.

Für Erholungssuchende, die das Trifelsland mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Naturschätzen entdecken möchten, ist Annweiler am Trifels zentrale Anlaufstelle. Durch eine positive Besucherlenkung soll in der Region die Natur geschont und Massentourismus vermieden werden. „Unser Ziel ist es, die Wertschöpfung aus dem Tourismus in der Region zu halten,“ erläuterte Abele. Die touristische Infrastruktur solle nicht nur den Gästen sondern auch den Bürgerinnen und Bürgern zu Gute kommen. „Wir wünschen uns zudem für die Mitarbeitenden im Tourismus faires Einkommen und ein Arbeitsumfeld, dass auch persönliche Bedürfnisse berücksichtigt,“ ergänzte Burkhart. Die Tourist Information Annweiler am Trifels ist ebenso wie einige ihrer Leistungsträger seit 2020 Partner des Nachhaltigen Reiseziels Deutsche Weinstraße. Dadurch ist das Thema Nachhaltigkeit bereits in der Region verankert. „Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen sehen wir als Garant dafür, dass die Vielfältigkeit unserer Region erhalten bleibt. Außerdem steht es für ausgezeichneten Naturgenuss und einen hohen Erholungswert“, so Abele. Weitere Informationen zu touristischen Angeboten unter www.suedlicheweinstrasse.de/trifelsland

Weitere Informationen zur Biosphären-Partner-Initiative unter www.pfaelzerwald.de/partner-biosphaerenreservat oder per Mail an a.weiss@Pfaelzerwald.BV-Pfalz.de

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Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Stakelbeck (Mitte) überreicht das Partnerschild an die Geschäftsführerin des Tourismusbüro Christina Abele und Verbandsbürgermeister Christian Burkhart in Annweiler. Foto: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen/Franziska Keller

Horizont Climatic: Fotografische Dokumentation des Klimawandels / Pfälzerinnen und Pfälzer haben abgestimmt – Online-Vortragsreihe setzt Impulse

Welcher Ort soll im Pfälzerwald über die nächsten Jahre fotografisch beobachtet werden? Pfälzerinnen und Pfälzer hatten die Wahl zwischen fünf Standpunkten und haben sich für den Eiswoog bei Ramsen entschieden. Damit ist der Eiswoog in die Liste der 40 Standorte aufgenommen, die im Rahmen des Projekts „Horizont Climatic“ für die dauerhafte Dokumentation des Klimawandels im deutschen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen ausgesucht wurden. Die ersten Aufnahmen entstehen in den kommenden Tagen und Wochen. Die Wiederholung der fotografischen Dokumentation in den nächsten Jahren soll komplexe Themen, die mit der Veränderung unserer Landschaft und dem Klimawandel zusammenhängen, auf eindrückliche Weise festhalten und vermitteln.

Für alle Personen, die an weiterführenden Informationen zum Landschaftswandel interessiert sind, findet eine kostenfreie Online-Vortragsreihe statt: Einmal pro Monat immer donnerstags zwischen 12 bis 13.30 Uhr geht es unter webinar.horizontclimatic.eu/register um Fragen zu „Klimawandel und gesellschaftlichen Veränderungen“ sowie zu Zukunftsszenarien und innovativen Ansätzen.

Die nächste Veranstaltung gibt es am Donnerstag, 15. Mai unter dem Titel „Unsere Energie-Landschaften neu lesen“. Die Referentin Roberta Pistoni ist Dozentin an der Nationalen Hochschule für Landschaftsarchitektur in Versailles. Sie erklärt, wie Energieverbrauch und Energieerzeugung unsere Landschaften geprägt haben. Mit Fallstudien aus unterschiedlichen europäischen Ländern veranschaulicht sie ihre Ausführungen. Der Vortrag wird simultan ins Deutsche übersetzt.

Das nächste Thema in der Vortragsreihe ist am 26. Juni „Schönheit und Landschaft“.

Die Vorträge werden aufgezeichnet und können im Nachgang unter  webinar.horizontclimatic.eu/infos abgerufen werden.

Weitere Infos zum Projekt unter www.pfaelzerwald.de/horizont-climatic

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Gewinner der Umfrage: Der Eiswoog bei Ramsen wird über die nächsten Jahre fotografisch beobachtet. Foto: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen/Yannick Baumann

Auszeit im Freiluft-Atelier / Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen

Seit 2021 leben Jaqueline Lutz und Daniel Omlor in Hermersbergerhof, wo sie seither unter dem Namen „Freiluft Atelier” auf einem rund 3500 Quadratmeter großen Grundstück ihre Lebens- und Wirkungsstätte gestalten. Seitdem sind dort ein Permakultur-Waldgarten mit essbaren Wild- und Kulturpflanzen sowie ein Ort der Begegnung entstanden. Familien, Kleingruppen, Wanderer und Einzelpersonen sind dazu eingeladen, auf dem Gelände eine Auszeit zu genießen: Ihnen stehen verschiedene Aktionsräume wie ein Tiny-Haus mit Naturbadeteich, ein Schäferwagen, eine Jurte, eine Waldgarten-Küche oder naturnahe Flächen für Zelte zur Verfügung. Gleichzeitig bietet das „Freiluft-Atelier” ein umfangreiches Bildungs- und Erlebnisprogramm. Die Angebote reichen von Naturerfahrungen wie Waldbaden über Yoga und Klangreisen bis zu Vitalkost, Fasten und Coaching. Dahinter steht die Idee eines Kunst- und Lernortes, der als Zukunftswerkstatt agiert. „Wir engagieren uns in einem kreativen Kontext für die Beziehung zwischen Mensch und Natur, die in unserer modernen Welt durch Entfremdung und Denaturierung zunehmend belastet wird”, erklärt Jaqueline Lutz bei einem Rundgang über das Gelände und fährt fort: „Getreu unserem Leitspruch ‚Kultivieren statt Konsumieren’ ist es unser Ziel, Besuchende für ihren eigenen Alltag nachhaltig zu inspirieren.” Als neuer Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen gehört das Freiluftatelier einem Netzwerk von rund 60 Unternehmen an, die nachhaltig handeln und durch bundesweit einheitliche Qualitätskriterien und Umweltstandart zertifiziert wurden. Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Stakelbeck überreicht das Partnerschild zum Saisonbeginn an Jaqueline Lutz und Daniel Omlor.

In Kooperation mit dem Biosphärenreservat findet am Donnerstag, 29. Mai, von 13 bis 19 Uhr die Veranstaltung „Perma`s Kultur-Wohnzimmer“ auf dem Gelände des Freiluft-Ateliers statt. Auf dem Programm stehen ein Rundgang durch den Permakultur-Waldgarten, ein Workshop zu Wildpflanzenkunde und Wildpflanzen sammeln, ein Vitalkost-Abendessen mit Wildkräutern und zum Abschluss eine entspannende Klangreise. Der gleiche Kurs findet noch einmal am Samstag, 26. Juli statt. Eine Anmeldung per Mail an freiluftatelier@posteo.de ist erforderlich. Die Mindestzahl der Teilnehmenden liegt bei sieben Personen. Weitere Informationen zur Veranstaltung, Kosten und weiteren Angeboten unter www.freiluftatelier.de

Weitere Informationen zu den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen unter https://www.pfaelzerwald.de/partner-biosphaerenreservat/

Das Partnernetzwerk wird über das Land Rheinland-Pfalz unterstützt.

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Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Stakelbeck (l.) mit Jaqueline Lutz und Daniel Omlor im Freiluft-Atelier. Foto: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen/Franziska Keller

Köstliches aus der Region – Deutsch-französischer Biosphären-Bauernmarkt am Erlebnis-Sonntag in Neustadt an der Weinstraße

Zum deutsch-französischen Biosphären-Bauernmarkt auf dem Marktplatz in Neustadt an der Weinstraße lädt das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen am Sonntag, 4. Mai 2025, von 11 bis 18 Uhr ein. Mehr als 40 Bauernmarkt-Beschicker und -Beschickerinnen verkaufen ihre umweltschonend erzeugten Produkte aus dem Pfälzerwald, von der Weinstraße und aus den Nordvogesen. Ein wahres Füllhorn bietet sich den schlendernden Gästen dar: Unter anderem gibt es Obst und Gemüse, Wurst und Fleisch von Lamm, Wild und Schwein, Ziegenkäse, Essige, Säfte, Biowein und -sekt, Marmeladen und Honig, Öl, Teigwaren und Kompott. Ein vielfältiges Getränkeangebot von Winzern und Bierbrauern gehört ebenso dazu.

Ergänzt wird der Biosphären-Bauernmarkt an diesem verkaufsoffenen Sonntag durch einen Gartenmarkt. Ab 13 Uhr sind alle Geschäfte in der Innenstadt geöffnet. Das Zentrum von Neustadt ist sehr gut mit Bus und Bahn zu erreichen, vom Hauptbahnhof sind es nur wenige Schritte in die Innenstadt und bis zum Marktplatz.

Ziel der deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte ist es, die Landwirtschaft in der Region zu stärken und Einheimische wie Gästen für den Kauf von umweltschonend erzeugten Produkten zu begeistern. So werden lange Transportwege vermieden und die Verbraucherinnen und Verbraucher können direkt dazu beitragen, die einzigartige Kulturlandschaft des Biosphärenreservats zu erhalten und das Klima zu schützen.

Insgesamt finden 2025 vier Biosphären-Bauernmärkte jeweils sonntags statt: am 4. Mai in Neustadt an der Weinstraße, am 15. Juni in Rumbach, am 7. September in Grünstadt und am 19. Oktober in Maikammer.

Weitere Informationen unter www.pfaelzerwald.de/bauernmaerkte. Die Biosphären-Bauernmärkte werden unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz.

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Blick aus der Vogelperspektive auf den Biosphären-Bauernmarkt in Neustadt. (Foto: Biosphärenreservat/Klaus Venus)