Ideen für ein zukunftsfähiges Speyer

Workshop der Steuerungsgruppe „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“

Das Bild zeigt einen Raum, in dem sieben Personen in einem Kreis um eine Stellwand stehen. Kürzlich begrüßten in Speyer die Beigeordnete Irmgard Münch-Weinmann und die Nachhaltigkeitsmanagerin Sandra Gehrlein knapp 40 Teilnehmende zur Steuerungsgruppe „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“ im Historischen Ratssaal. Die Umweltdezernentin Münch-Weinmann unterstrich die Dringlichkeit des Anliegens, da die Mehrzahl der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 laut einer Studie nur durch das Engagement der Kommunen und Akteure auf lokaler Ebene erreicht werden könnte. „Bis 2030 bleiben uns noch sieben Jahre. Umso wichtiger ist es, dass Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung gemeinsam an der Nachhaltigkeitsstrategie arbeiten“, dankte Irmgard Münch-Weinmann allen Beteiligten.

Im Workshop wurde an Themen-Tischen zu fünf zentralen Handlungsfeldern der Nachhaltigkeitsstrategie gearbeitet. In dieser werden Ziele und Projekte definiert, die in den nächsten Jahren die Nachhaltigkeit in Speyer voranbringen.

Die Handlungsfelder sind Ressourcenschutz und Abfallvermeidung, Biologische Vielfalt und Freiflächen, Lebenslanges Lernen und zukunftsfähige Gesellschaft, Globale Verantwortung und ehrenamtliches Engagement sowie Nachhaltige Verwaltung und Nachhaltigkeitskommunikation. Zusätzlich arbeitet die Stadt bereits an einer Klima-Strategie, die im April durch den Stadtrat verabschiedet wurde.

Im Frühjahr hatte sich die Steuerungsgruppe zum ersten Mal getroffen und Leitlinien und Ziele für die Strategie entwickelt. Gemeinsam wurden jetzt Maßnahmen und Projektideen gesammelt. Zu den besten Vorschlägen wurden Projekt-Steckbriefe entwickelt. Diese sollen nun stadtintern auf Umsetzbarkeit geprüft und weiterentwickelt werden. Ziel ist die Aufstellung der Nachhaltigkeitsstrategie bis Ende des Jahres und der Beschluss durch den Stadtrat.

Über die Ergebnisse wird wieder beim Runden Tisch „Nachhaltiges Speyer“ berichtet werden, der am 27. September 2023 stattfindet. Hierzu sind alle eingeladen, die sich für die Nachhaltigkeitsaktivitäten in Speyer engagieren.

Kontakt und Infos:
Nachhaltigkeitsmanagerin Sandra Gehrlein
Tel. 06232 14-2490
E-Mail nachhaltigkeit@stadt-speyer.de
www.speyer.de/nachhaltigkeit

Zum Projekt
Das Projekt „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“ begleitet drei Kommunen (Verbandsgemeinde Deidesheim, Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen und Stadt Speyer) dabei, eine nachhaltige Kommunalpolitik zu entwickeln und diese mit den globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (UN) in Einklang zu bringen. Neben der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichtes ist es das Ziel, einen Maßnahmenkatalog zu entwickeln, um den Kommunen einen Fahrplan an die Hand zu geben. Die entwickelten Maßnahmen und Projekte sollen anschließend durch die Kommunen im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit eigenen Ressourcen umgesetzt werden. Durchgeführt wird das Projekt durch das Biosphärenreservat Pfälzerwald und die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt. Das Projekt läuft von 2022 bis Ende 2023, gefördert wird es durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und das Land Rheinland-Pfalz.

Richtiges Umgehen mit der Sense

Mäh- und Dengelkurs für alle im Projekt „Gärten für die Artenvielfalt”

Auf dem Bild ist ein Mann zu sehen, der mit einer Sense auf einer Wiese arbeitet.
Foto: Ralf Ziegler/Biosphärenreservat

Das Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ begeistert Hobbygärtnerinnen und -gärtner in den Nordvogesen und im Pfälzerwald. Neben einem Gartenwettbewerb bietet das deutsch-französische Projekt des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen Veranstaltungen zu verschiedenen Gartenthemen.

Axel Hagedorn zeigt am Samstag, 08. Juli, von 10 bis 13 Uhr in Lambrecht, wie man eine traditionelle Sense fachgerecht pflegt, einsetzt und führt. Außerdem erklärt er, wie das Schärfen des Sensenblattes funktioniert, das sogenannte Dengeln. Der Referent hat eine Auswahl gängiger Sensenmodelle dabei. Mitgebrachte Sensen können auf Wunsch auf die Teilnehmenden eingestellt werden. Nach einer theoretischen Einführung gibt es einen praktischen Übungsteil auf den Streuobstwiesen „Bohnenäcker“.

Eigene Sensen, geeignete Kleidung und Schuhe sowie Arbeitshandschuhe und Gehörschutz sind mitzubringen. Die Teilnahme am Sensenkurs ist kostenlos. Anmeldung und weitere Infos bei Micaela Mayer vom Biosphärenreservat Pfälzerwald unter m.mayer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de.

Das EU-Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“
Jeder Quadratmeter Grün kann einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt und zum Schutz vor den Folgen des Klimawandels leisten. Zu zeigen und dafür zu begeistern, wie das gelingen kann, ist das Ziel des neuen deutsch-französischen Projekts zu Klima- und Artenschutz in Gärten sowie auf öffentlichen und betrieblichen Grünflächen, mit dem das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen 2022 begonnen hat und das bis 2025 läuft. Informationen unter www.pfaelzerwald.de/gaerten.

Auf der deutschen Seite des Biosphärenreservats werden die Beiträge zum Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus Interreg Oberrhein gefördert.

 

Gerichte vom Weiderindfleisch – regional und köstlich

Kulinarische Weiderindtage im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen

Während der kulinarischen Tage zum Weiderind vom 09. bis 25. Juni servieren acht gastronomische Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald besondere Fleischgerichte von Weiderindern, die naturnah auf extensiven Weiden des Pfälzerwalds und seiner angrenzenden Regionen gehalten werden. Das Fleisch dieser ans Freiland angepassten robusten Weiderinderrassen ist besonders schmackhaft und hochwertig, da die Tiere im Sommer beziehungsweise meist auch ganzjährig auf der Weide im Freien aufgezogen werden. Sie grasen auf kräuterreichen Wiesen, haben viel Bewegung und wachsen in tiergerechter Mutterkuhhaltung im Herdenverband auf.

Weil man die Galloway-, Aubrac- und Heckrinder im Pfälzerwald auch sehr gut als Landschaftspfleger zur Erhaltung offener Weideflächen einsetzen kann, leisten deren Haltung und Vermarktung einen wertvollen Beitrag zum Arten- und Biotopschutz sowie zur Kulturlandschaftspflege im Biosphärenreservat Pfälzerwald. Die Tiere lichten Talwiesen, Hangwiesen, Streuobstwiesen und sogar – wie auf der Beweidungsfläche bei St. Martin – Waldstandorte in Form von Waldweide auf.

Mit viel Liebe bereiten die Köchinnen und Köche der Partner-Restaurants aus dem naturnah erzeugten Fleisch besondere Gerichte zu, wobei sie der Kreativität wie auch der Tradition großen Raum lassen. An den Weiderindtagen beteiligen sich das Seehaus Forelle am Eiswoog bei Ramsen, das Hotel Fröhlich in Kaiserslautern-Dansenberg, der Fuxbau in Neustadt-Hambach, der Pfälzer Hof in Edenkoben, das Restaurant Sieben Raben im Isenachtal bei Bad Dürkheim, das Restaurant Ritterhof zur Rose in Burrweiler, das Naturfreundehaus Finsterbrunnertal bei Trippstadt und der Landgasthof Müllers Lust in Hofstätten.

Das Fleisch beziehen die Partner-Restaurants unter anderem von der Wasgauschäferei Keller in Busenberg sowie der Galloway-Zucht der Familie Burkard in Völkersweiler, beide ebenfalls Partner-Betriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald. Infos auch unter www.pfaelzerwald.de/kulinarische-aktionstage.

Beim Burgunderweinfest in Gräfenhausen, das von 16. bis 18. Juni stattfindet, kann das Fleisch der Rinder gekostet werden, die in der Nähe des Burgunderdorfs weiden. Am Wingertsberg unweit von Gräfenhausen gestalten die Rinder eine artenreiche und abwechslungsreiche Kulturlandschaft. Am Samstagabend gibt es beim Weinfest in der Dorfmitte Rindfleisch mit Meerrettich und am Sonntagmittag Burgunderbraten. Wer das Gräfenhausener Weinfest besucht, kann auch die Gelegenheit wahrnehmen, die vielseitige Landschaft am Beweidungsgebiet mit weiten Ausblicken ins Trifelsland zu genießen. Ein drei Kilometer langer Rundweg führt um das Gelände herum.

Die kulinarischen Aktionswochen werden vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz unterstützt.

Deutsch-französischer Biosphären-Bauernmarkt in Trulben

Deutsch-französischer Biosphären-Bauernmarkt in Trulben mit Aktionen rund ums Schaf
In Trulben in der Südwestpfalz findet am Sonntag, 25. Juni, von 11 bis 18 Uhr ein deutsch-französischer Biosphären-Bauernmarkt rund um die Trualbhalle statt. Über 40 Bauernmarkt-Beschickerinnen und Beschicker aus der Region verkaufen ihre umweltschonend erzeugten Qualitätsprodukte aus den Nordvogesen, aus dem Pfälzerwald und von der Weinstraße. Ein wahres Füllhorn bietet sich den schlendernden Gästen dar: Unter anderem gibt es Schinken, Wurst und Fleisch von Lamm, Wild und Schwein, Ziegenkäse, Essige, Säfte, Biowein und -sekt, Obst und Gemüse, Marmeladen und Honig, Öl, Teigwaren und Kompott. Ein Winzer und ein Bierbrauer sind ebenfalls dabei und sorgen für erfrischende Getränke. Die reiche Produktpalette lädt ein zum Schauen, Schlemmen und Füllen der Einkaufstaschen.

Spannend für Groß und Klein: Schafschur, gezeigt und erklärt von den Experten (Foto: Biosphärenreservat/frei)

Aktionen rund ums Schaf wie eine Hüteschau mit Hütehunden und eine Schafschur-Präsentation bereichern zusätzlich den Biosphären-Bauernmarkt. Die Schaf-Aktionen sind spannend anzusehen und lenken die Aufmerksamkeit auf die wichtige Arbeit der Schäferinnen und Schäfer im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen. Mit ihren Weidetieren gestalten sie das Bild unserer Kulturlandschaft mit dem typischen Wechsel von offenen und bewaldeten Gebieten. Sie leisten so einen wichtigen Beitrag zum Arten- und Biotopschutz wie auch zur touristischen Attraktivität der Region.

Da das grenzüberschreitende Biosphärenreservat dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert, wird die Theatergruppe „La trappe à ressorts“ aus dem Elsass den Markt mit lustigen Stelzenläufern, französischer Musik und deutsch-französischen Parolen aufmischen.

Um 11.15 Uhr wird der Bauernmarkt auf dem Festplatz mit Musik offiziell eröffnet.

Die Dorfgemeinschaft Trulben und die Trulbener Vereine sind ebenfalls mit großem Engagement am Start und runden den Biosphären-Bauernmarkt mit eigenen Angeboten ab. In der Trualbhalle findet eine Hobby- und Kunsthandwerkerausstellung statt. Im Bereich der Feuerwache werden die Freiwillige Feuerwehr Trulben zusammen mit der benachbarten Feuerwehr aus dem französischen Walschbronn ihre Fahrzeuge ausstellen und verschiedene Aktivitäten für die Kinder anbieten.

25 Jahre grenzüberschreitendes Biosphärenreservat
Die deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte bereichern im Jahr 2023 das Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen des grenzüberschreitenden UNESCO-Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen.

Die Biosphären-Teams in den Nordvogesen und im Pfälzerwald haben gemäß dem MAB („Man and the Biosphere“)-Programm der UNESCO bei der Anerkennung als deutsch-französisches Gebiet im Jahr 1998 den Auftrag übernommen, Ideen für eine nachhaltige Nutzung und für eine Erhaltung der natürlichen Ressourcen zu entwickeln und umzusetzen – und das über die deutsch-französische Grenze hinweg. Dafür entwickeln die Biosphären-Teams gemeinsam mit vielen Menschen in der Region Projekte, die als Modell für andere dienen können.

Die deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte wurden auf Initiative des Biosphärenreservats Pfälzerwald, des Regionalen Naturparks Nordvogesen sowie der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land im Jahr 1999 ins Leben gerufen. Der erste Markt fand im südwestpfälzischen Ruppertsweiler statt, der zweite im lothringischen Walschbronn. Die Biosphären-Bauernmärkte waren nach der Anerkennung als grenzüberschreitendes Biosphärenreservat eines der ersten Projekte, die gemeinsam durch das französische und das deutsche Team umgesetzt wurden.

Ziel der deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte ist es, die Landwirtschaft in der Region zu stärken und bei Einheimischen wie Gästen für den Kauf von umweltschonend erzeugten Produkten zu werben. So werden lange Transportwege vermieden und die Verbraucherinnen und Verbraucher können direkt dazu beitragen, dass die einzigartige Kulturlandschaft des Biosphärenreservats erhalten bleibt und das Klima geschützt wird. Die Biosphären-Bauernmärkte des Biosphärenreservates werden unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz.

Garten-Workshop in Erfweiler und Fledermaus-Beobachtung in Wilgartswiesen

Garten-Workshop und Fledermaus-Beobachtung

Angebote aus den deutsch-französischen Projekten des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats

Derzeit laufen im deutschen und im französischen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen die zwei gemeinsamen, durch Interreg geförderte Projekte „Gefährdete Tierarten – Espèces en danger“, das diesen Sommer endet, sowie „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“, das bis 2025 läuft. Veranstaltungen, die allen Interessierten offenstehen, begleiten beiden Projekte.

Im Gärten-Projekt bietet die Permakultur-Praktikerin Maren Diehl mit dem Workshop „Betreutes Wuchern – Gärtnern mit dem Klimawandel“ am Freitag, 16. Juni, von 15 bis 18 Uhr einen genauen Einblick in ihren Garten in Erfweiler an. Sie erklärt und zeigt dabei, welche Möglichkeiten es gibt – von einfachsten Maßnahmen bis zu komplexen Großprojekten –, einen Garten zu einer ökologischen Nische werden zu lassen, die gegenüber Extremwetterereignissen widerstandsfähiger ist. Die Permakultur bietet praktikable Gestaltungsansätze für eine Vielfalt von Gegebenheiten. Maren Diehl beantwortet in dem Workshop die Fragen, was Permakultur ist, welche ihre wichtigsten Prinzipien sind, was in diesem Zusammenhang „Antifragilität” bedeutet und wie sich das praktisch umsetzen lässt.

Jeder und jede kann etwas für Fledermäuse und mehr Artenvielfalt tun – hier ein Fledermauskasten in einem Privatgarten (Foto: BR/frei)

Der weltweite Rückgang und das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten zeigen sich auch im Bereich des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Im Rahmen des von Juli 2020 bis Juni 2023 laufenden EU-Interreg-Projekts „Gefährdete Tierarten im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen“ werden für drei gefährdete Tierarten dringend benötigte Schutzmaßnahmen umgesetzt.

Notizblöcke, bunte Stifte und hangtaugliches Schuhwerk sind mitbringen. Hunde können nicht mitkommen. Das Gelände ist nicht kindersicher. Infos und Anmeldungen bei Micaela Mayer unter m.mayer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de.

Im Rahmen des Projekts „Gefährdete Tierarten“ gibt es am Freitag, 23. Juni, von 19.30 bis 23 Uhr in Wilgartswiesen einen Vortrag zum Thema Fledermäuse mit anschließender Ausflugsbeobachtung. Die Veranstaltung wird von Wolfram Blug geleitet, der als ehrenamtlicher Fledermausbotschafter beim NABU Rheinland-Pfalz engagiert ist.

Fledermäuse sind einzigartige und faszinierende Säugetiere: Sie sind nachtaktiv, können mit den Ohren sehen und kopfüber schlafen. Jedoch geht die Zahl der Fledermäuse in Deutschland und auch in unserem Biosphärenreservat zurück, weil unter anderem geeignete Quartiere fehlen. Eine Wochenstube der Großen Mausohren wie in Wilgartswiesen besteht aus Fledermausmüttern, die dort ihre Jungen gebären und großziehen. Das Quartier ist mit bis zu 1.300 Tieren eines der größten in Rheinland-Pfalz. Bei einer Ausflugsbeobachtung kann man die Fledermausmütter und -kinder beim Ausflug zur nächtlichen Jagd beobachten.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Wenn vorhanden, können Ferngläser oder Nachsichtgeräte mitgebracht werden. Taschenlampen nur zur eigenen Orientierung, da sie die Tiere sehr stören würden. Eine Anmeldung ist erforderlich bis spätestens 15. Juni bei Micaela Mayer vom Biosphärenreservat Pfälzerwald unter m.mayer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de.

 

 Das EU-Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“

Jeder Quadratmeter Grün kann einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt und zum Schutz vor den Folgen des Klimawandels leisten. Zu zeigen und dafür zu begeistern, wie das gelingen kann, ist das Ziel des neuen deutsch-französischen Projekts zu Klima- und Artenschutz in Gärten sowie auf öffentlichen und betrieblichen Grünflächen, mit dem das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen 2022 begonnen hat und das bis 2025 läuft.

 

Das EU-Interreg-Projekt „Gefährdete Tierarten – Espèces animales en danger“

Auf der deutschen Seite des Biosphärenreservats werden die Beiträge zu den Projekten „Gärten für die Artenvielfalt“ und „Gefährdete Tierarten“ durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus Interreg Oberrhein gefördert.

Weitere Informationen zu den Projekten unter www.pfaelzerwald.de/projekte.

 

25 Jahre grenzüberschreitendes Biosphärenreservat

Die Biosphären-Teams in den Nordvogesen und im Pfälzerwald haben gemäß dem MAB -Programm der UNESCO bei der Anerkennung als deutsch-französisches Gebiet im Jahr 1998 den Auftrag übernommen, Ideen für eine nachhaltige Nutzung und für eine Erhaltung der natürlichen Ressourcen zu entwickeln und umzusetzen – und das über die deutsch-französische Grenze hinweg. Dafür entwickeln die Biosphären-Teams gemeinsam mit vielen Menschen in der Region Projekte, die als Modell für andere dienen können.

Seit der Anerkennung wurden zahlreiche gemeinsame Projekte umgesetzt, dazu zählen etwa die deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte, die es seit 1999 gibt. In der jüngeren Vergangenheit wurde zum Beispiel das EU-Projekt „LIFE Biocorridors“ zur Vernetzung von Biotopen realisiert (2016 bis 2022). Derzeit laufen zwei gemeinsame, durch INTERREG geförderte Projekte: „Gefährdete Tierarten – Espèces en danger“, das jetzt endet, sowie „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“, das bis 2025 läuft.

Im Jahr 2023 gibt es 738 Biosphärenreservate in 134 Ländern, nur 22 davon sind wie das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen grenzüberschreitend. Bei seiner Anerkennung vor 25 Jahren war das Gebiet das erste grenzüberschreitende Biosphärenreservat in der Europäischen Union.

Häuselhof bei Hofstätten als Partnerbetrieb anerkannt

Netzwerk und Engagement

Häuselhof bei Hofstätten als Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Pfälzerwald ausgezeichnet.

Jetzt Mitglied im Netzwerk der Biosphären-Partner und -Partnerinnen: Marc und Anke Jankowitsch (rechts) vom Häuselhof mit Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber (Foto: Biosphärenreservat/frei)

Der Häuselhof bei Hofstätten gehört jetzt zum Netzwerk der Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Etwa 45 Thüringer-Wald-Ziegen weiden in dem kleinen Tal entlang des Flachsbachs. Das Wohl der Tiere, die ganzjährig draußen sind, liegt Anke und Marc Jankowitsch am Herzen. „Die Lämmer bleiben lange bei den Muttertieren. Gemolken wird dann auf der Weide, dafür haben wir eine mobile Melkmaschine“, erklärt Marc Jankowitsch. 2019 haben Jankowitschs mit dem Aufbau der zum Betrieb gehörenden Käserei begonnen. „Wir haben viele Stammkunden, die in der Nähe wohnen; aber auch Wanderer machen hier Halt und kaufen ein“, so Anke Jankowitsch. Zu kaufen gibt es neben Ziegenkäse auch Eier von den Hühnern, die freilaufend auf dem Hof picken, sofern kein Fuchs in der Nähe ist.

Seit kurzem ergänzen zwei Hinterwälder-Kühe mit zwei Kälbern den Tierbestand des Häuselhofs. Marc Jankowitsch, der sich insbesondere für alte und gefährdete Nutztierrassen interessiert, blickt mit Plänen in die Zukunft: „Wir könnten uns gut vorstellen, auch frische Butter anzubieten. Wir wachsen langsam, mit dem Absatz. Zum Beispiel könnten wir auch auf Weihnachtsmärkten Honig und Bienenwachskerzen aus unserer Imkerei oder unsere Fruchtaufstriche verkaufen.“ Letztere stammen von der hofeigenen Streuobstwiese, die Anke und Marc Jankowitsch angelegt haben. Sie versorgt die Bienen mit Nektar und den Betrieb mit Äpfeln, Birnen, Quitten, Zwetschgen, Mirabellen und Kirschen.

„Den Partnerinnen und Partnern des Biosphärenreservats wollten wir uns wegen des Netzwerks und des Engagements für die Nachhaltigkeit anschließen“, sagt Marc Jankowitsch. Mit mehreren Partnerbetrieben seien sie bereits in Austausch, so zum Beispiel mit dem Restaurant und Gasthaus Müllers Lust, das auch in Hofstätten ist. Und sie planen, dies zu intensivieren, um mit weiteren Partnerbetrieben zusammenzuarbeiten.

 

Partnerbetriebe des Biosphärenreservats

Bei den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald handelt es sich um Modellbetriebe verschiedenster Branchen aus der Region, die strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und deshalb mit dem Partner-Logo des Biosphärenreservats werben dürfen. Zertifiziert werden die Betriebe vom Team der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht.

Ein starkes Netzwerk und ein starker Wille zur Nachhaltigkeit ist der zentrale Schlüssel für den Erfolg der Vorhaben des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Die Partnerbetriebe des Biosphärenreservats vermitteln über ihre vielfältigen Produkte und Dienstleistungen die besonderen Qualitäten des Biosphärenreservats als Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Sie zeigen mit ihrer Arbeit, wie Nachhaltigkeit ganz praktisch funktionieren kann und können so Anregungen und Tipps für alle liefern.

Partnerbetriebe gibt es in Biosphärenreservaten, Nationalparken und Naturparken in Deutschland. Die Kriterien sind bundesweit gültig und garantieren einen hohen Standard, vor allem hinsichtlich Nachhaltigkeit und Qualität sowie Regionalität der Produkte und Dienstleistungen.

Informationen zur Biosphären-Partner-Initiative unter www.pfaelzerwald.de/partner-biosphaerenreservat

Maikammer als “Gemeinde unter den Sternen” ausgezeichnet

Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“ vergibt Zertifikat für den Schutz der natürlichen Nacht

Die Ortsgemeinde Maikammer im Landkreis Südliche Weinstraße ist durch das Biosphärenreservat Pfälzerwald als „Gemeinde unter den Sternen“ zertifiziert wurden. Hierfür hatte sich der Ort per Gemeindebeschluss beworben. Bisher wurde eine solche Auszeichnung nur an Rumbach in der Südwestpfalz verliehen.

Freude über die Auszeichnung der Ortsgemeinde Maikammer: Karl Schäfer, Ortsbürgermeister (links) und Dr. Friedericke Weber, mit dem Zertifikat. Mit dabei waren Mitglieder des Gemeinderats und Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bereich Tourismus.

„Uns ist es wichtig eine Gemeinde mit weniger Lichtverschmutzung zu sein. Dafür setzen wir uns ein und wir freuen uns, dass wir für diese Leistung belohnt werden“, sagte Ortsbürgermeister Karl Schäfer bei der Überreichung des Zertifikats durch das Biosphärenreservat. Die Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber freute sich mit: „Der Einsatz gegen Lichtverschmutzung dient auch der Energieeinsparung und ist deshalb unter anderem im Kontext der Klimakrise relevant. Auch wenn unser Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“ abgeschlossen ist, verfolgen wir das Thema im Biosphärenreservat weiter. Mit der Auszeichnung der Ortsgemeinde Maikammer ist ein weiterer Schritt gegen die Lichtverschmutzung getan.“

Die Gemeinde hat ihre Außenbeleuchtung in Teilen lichtverschmutzungsarm umgerüstet und dafür die Auszeichnung erhalten, die das Biosphärenreservat im Rahmen des Projekts „Sternenpark Pfälzerwald“ entwickelt hat. Maikammer hat das Bronze-Zertifikat erhalten und dafür mindestens 10 Prozent der Außenbeleuchtung in öffentlicher Hand angepasst. Zu den Anpassungen gehören, dass die Außenleuchten abgeschirmt sind, dass sie bei Beleuchtung die nach der geltenden DIN-Richtlinie niedrigste mögliche Beleuchtungsklasse aufweisen und dass die Lichtstärke der Außenleuchten nachts für mindestens sechs Stunden um 50 Prozent reduziert wird. Zudem wird für die Außenleuchten eine Lichtfarbe von maximal 3.000 Kelvin genutzt und die Gemeinde leistet Öffentlichkeitsarbeit für das Thema Lichtverschmutzung beziehungsweise Schutz der natürlichen Nacht.

 

Einsatz für natürliche Dunkelheit im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Aufgrund von Industrialisierung, Zersiedelung und anderen Faktoren herrscht nur noch an wenigen Orten in Europa nach Sonnenuntergang natürliche Dunkelheit. Der Pfälzerwald jedoch weist noch Gebiete mit nahezu natürlichen Nachtlandschaften und einem sternenreichen Himmel auf. Diese Gebiete sind wichtig und wertvoll, weil sie neben der Schönheit des Sternenhimmels auch Lebensraum für zahlreiche tag- und nachtaktive Tiere und Pflanzen bieten.

Das Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“, das von 2018 bis 2022 lief, hatte zum Ziel, solche Gebiete mit nahezu intakten Nachtlandschaften zu erhalten und zu fördern. Mithilfe des Projekts konnte das Team des Biosphärenreservats Pfälzerwalds für den Schutz der natürlichen Nacht sensibilisieren und zeigen, wie sich eine Reduzierung der Lichtverschmutzung durch sternen- und gleichermaßen umweltfreundliche Beleuchtung mit Energie- und Kosteneinsparungen verbinden lässt. Von einer Sanierung der Straßen- und Außenbeleuchtung profitieren Mensch und Natur gleichermaßen. Das Thema wird beim Biosphärenreservat auch nach dem offiziellen Abschluss des Projekts im Jahr 2022 weiterhin verfolgt.

Die Auszeichnung „Gemeinde unter den Sternen“ in Form eines Zertifikats wurde in Anlehnung an bestehende Kriterien zur Reduzierung der Lichtverschmutzung und an bestehende Förderprogramme erarbeitet. Kriterien sind unter anderem eine gezielte Lichtlenkung und eine Reduzierung der Lichtmenge, Lichtfarbe sowie der Leuchtdauer. Das Zertifikat wird in den drei Stufen Bronze, Silber und Gold vergeben.

 

Informationen zum Zertifikat gibt es unter www.pfaelzerwald.de/sternenpark.

 

Das Projekt Sternenpark Pfälzerwald wurde als LEADER-Projekt im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz (vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau) gefördert.

“Biosphäre erleben!” – Angebote der Biosphären-Partner*innen im Sommer

Biosphäre erleben im Sommer

Nachhaltige Erlebnisse bei den Partnerinnen und Partnern des Biosphärenreservats Pfälzerwald – direkt online buchbar

Unter dem Motto „Biosphäre erleben!“ haben Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen ein buntes Paket an nachhaltigen Erlebnisangeboten für Gäste und für Einheimische zusammengeschnürt. Die Angebote sind alle online unter www.pfaelzerwald.de/biosphaere-erleben buchbar.

Das eigene Messer schmieden in Hinterweidenthal: Eines der Angebote bei den Partnern und Partnerinnen des Biosphärenreservats (Foto: Schary/frei)

Nachhaltig und genussvoll leben – unsere Partnerbetriebe zeigen mit ihrer Arbeit und ihren Angeboten, wie das konkret funktionieren kann. Zum Sommer hin steht ein breites Spektrum an Erlebnismöglichkeiten zur Verfügung. So etwa bietet das Hotel-Restaurant Seehaus Forelle am Eiswoog bei Ramsen Taiji und Qijong direkt am idyllischen Waldsee. Wer sich zur Wiesenpflege schlau machen möchte, kann mit dem Haus der Nachhaltigkeit bei Trippstadt die Sense schwingen und lernen, wie man diese richtig schärft. Für Kinder und Jugendliche von 10 bis 14 Jahren gibt es mit dem Haus der Nachhaltigkeit das Ferienangebot „Draußen zu Hause“. Unterkunftsbau in der Wildnis und Feuermachen wie die Steinzeitmenschen stehen hier unter anderem auf dem Programm. Das Bio-Weingut Pflüger lädt zur Weinverkostung und Weinbergswanderung um Bad Dürkheim ein. Das Bio-Weingut Mohr-Gutting zeigt bei einem Blick hinter die Kulissen seinen Keller und Betrieb in Duttweiler. Einen Tag in der Schmiede kann man beim Messerschmiedekurs bei Schmied Manfred Schary in Hinterweidenthal erleben. Wie er vom Baumstamm zum Kunstwerk gelangt zeigt Holzkünstler Erwin Würth bei der Führung in seinem Holz-Atelier in Petersbächel.

Angebote weiterer Partnerinnen und Partner werden kontinuierlich und abhängig von der Saison ergänzt.

 

Nachhaltige Angebote – online buchbar

Bei der Erstellung der Angebote lag ein besonderes Augenmerk auf der Nachhaltigkeit: Alle Angebote folgen spezifischen Nachhaltigkeitskriterien wie beispielsweise der Berücksichtigung einer umweltfreundlichen An- und Abreise der Gäste oder der Beachtung einer regionalen Wertschöpfung. Weiterhin zielen die Erlebnisse darauf ab, Schutz und Pflege der Kulturlandschaft im Biosphärenreservat Pfälzerwald zu fördern.

 

Partnerbetriebe des Biosphärenreservats

Bei den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald handelt es sich um Modellbetriebe verschiedenster Branchen aus der Region, die strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und deshalb mit dem Partner-Logo des Biosphärenreservats werben dürfen. Zertifiziert werden die Betriebe vom Team der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht.

Ein starkes Netzwerk und ein starker Wille zur Nachhaltigkeit ist der zentrale Schlüssel für den Erfolg der Vorhaben des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Die Partnerbetriebe des Biosphärenreservats vermitteln über ihre vielfältigen Produkte und Dienstleistungen die besonderen Qualitäten des Biosphärenreservats als Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Sie zeigen mit ihrer Arbeit, wie Nachhaltigkeit ganz praktisch funktionieren kann und können so Anregungen und Tipps für alle liefern.

Partnerbetriebe gibt es in Biosphärenreservaten, Nationalparken und Naturparken in Deutschland. Die Kriterien sind bundesweit gültig und garantieren einen hohen Standard, vor allem hinsichtlich Nachhaltigkeit und Qualität sowie Regionalität der Produkte und Dienstleistungen.

Das Projekt „Biosphäre erleben“ wird durch das rheinland-pfälzische Umweltministerium unterstützt.

Vernetzt fetzt! Einladung zum bundesweiten Jugendforum der Biosphärenreservate in den Pfälzerwald

Lust auf Vernetzung und Partizipation in Biosphärenreservaten? Junge Engagierte aus dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen und der Umgebung sind zu einem bundesweiten Austauschtreffen eingeladen, das dieses Jahr bei uns stattfindet. Die Teilnahme ist kostenlos. Junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren können sich bis zum 13. August für die Teilnahme am „MAB Jugendforum Biosphärenreservate 2023“ bewerben, das vom 22. bis 25. September im Pfälzerwald stattfindet. Die voraussichtlich 60 Teilnehmenden aus 18 deutschen und weiteren benachbarten Biosphärenreservaten erwartet ein buntes Programm rund um das Thema Teilhabe und Vernetzung.

Das einzige grenzüberschreitende Biosphärenreservat Deutschlands entdecken beim diesjährigen MAB-Jugendforum (Foto: Yvon Meyer)

In unterschiedlichen Formaten und mit vielfältigen Methoden werden Fragen diskutiert und bearbeitet: Wie können junge Menschen ihr Biosphärenreservat aktiv mitgestalten? Wie können wir die überregionale Vernetzung junger Menschen zu Biosphärenreservaten stärken? Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus den deutschen Biosphärenreservaten geht es zudem an die Entwicklung von konkreten Ideen und Beteiligungsformaten für junge Erwachsene.

Die Teilnehmenden verbringen ein verlängertes Wochenende bei einem Bildungs-Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Pfälzerwald mit Workshops, Best-Practice-Beispielen zu Jugendpartizipation, Exkursionen, Wanderungen, gegenseitiger Inspiration, Lagerfeuerabenden, Musik und vielem mehr. Im Anschluss an die Veranstaltung besteht die Möglichkeit, einen Lern- und Vernetzungsaufenthalt in einem deutschen Biosphärenreservat durchzuführen. Dafür stehen Fördermittel zur Verfügung.

Interessierte erhalten weitere Informationen zum MAB Jugendforum Biosphärenreservate 2023 bei Antje van Look vom Biosphärenreservat Pfälzerwald, a.vanlook@pfaelzerwald.bv-pfalz.de, 06325 1800-241, sowie auf der Internetseite https://nationale-naturlandschaften.de/mab-jugendforum-2023. Dort ist ab sofort auch die Online-Bewerbung freigeschaltet.

 

Hintergrund zu den MAB Jugendforen:

„MAB – Man and the Biosphere“ ist ein Programm der UNESCO zur Erforschung und Verbesserung von Mensch-Umwelt-Beziehungen. Umgesetzt wird es durch das globale Netzwerk der Biosphärenreservate, Modellregionen der Verknüpfung von nachhaltiger Entwicklung und Naturschutz.

Das Ziel der Jugendforen des MAB-Programms ist es, engagierte junge Erwachsene aus Biosphärenreservaten zu vernetzen, ihre Identifikation mit Biosphärenreservaten zu stärken, ihre Motivation für Engagement zu fördern, sie weiterzubilden und ihnen eine Stimme zu geben. Junge Menschen, die in Biosphärenreservaten wohnen und arbeiten, sollen darin bestärkt werden, selbst aktiv zur nachhaltigen Entwicklung „ihres“ Biosphärenreservats und des Weltnetzes der Biosphärenreservate beizutragen. Das erste internationale MAB Jugendforum fand 2017 im Biosphärenreservat Po-Delta (Italien) statt. Seitdem werden weltweit MAB Jugendforen veranstaltet. 2019 und 2021 wurden die ersten beiden deutschsprachigen Jugendforen im Biosphärenreservat Rhön sowie dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb durchgeführt.

 

25 Jahre grenzüberschreitendes Biosphärenreservat

Das MAB-Jugendforum findet zu einer besonderen Zeit im Pfälzerwald statt, denn es bereichert nicht zuletzt das Jubiläumsjahr zum 25-jährigen Bestehen des grenzüberschreitenden UNESCO-Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen.

Die Biosphären-Teams in den Nordvogesen und im Pfälzerwald haben gemäß dem MAB -Programm der UNESCO bei der Anerkennung als deutsch-französisches Gebiet im Jahr 1998 den Auftrag übernommen, Ideen für eine nachhaltige Nutzung und für eine Erhaltung der natürlichen Ressourcen zu entwickeln und umzusetzen – und das über die deutsch-französische Grenze hinweg. Dafür entwickeln die Biosphären-Teams gemeinsam mit vielen Menschen in der Region Projekte, die als Modell für andere dienen können.

Seit der Anerkennung wurden zahlreiche gemeinsame Projekte umgesetzt, dazu zählen etwa die deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte, die es seit 1999 gibt. Der erste Markt fand im südwestpfälzischen Ruppertsweiler statt, der zweite im lothringischen Walschbronn. In der jüngeren Vergangenheit wurde zum Beispiel das EU-Projekt „LIFE Biocorridors“ zur Vernetzung von Biotopen realisiert (2016 bis 2022). Derzeit laufen zwei gemeinsame, durch INTERREG geförderte Projekte: „Gefährdete Tierarten – Espèces en danger“, das 2023 endet, sowie „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“, das bis 2025 läuft.

Im Jahr 2023 gibt es 738 Biosphärenreservate in 134 Ländern, nur 22 davon sind wie das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen grenzüberschreitend. Bei seiner Anerkennung vor 25 Jahren war das Gebiet das erste grenzüberschreitende Biosphärenreservat in der Europäischen Union.

Deutsch-französischer Biosphären-Bauernmarkt in Neustadt

Bummeln und regionale Produkte aus dem Biosphärenreservat genießen

Zum deutsch-französischen Bauernmarkt auf dem Marktplatz in Neustadt an der Weinstraße lädt das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen am Sonntag, 07. Mai, von 11 bis 18 Uhr ein. Über 40 Bauernmarkt-Beschicker*innen aus der Region verkaufen ihre umweltschonend erzeugten Qualitätsprodukte aus dem Pfälzerwald, von der Weinstraße und aus den Nordvogesen. Ein wahres Füllhorn bietet sich den schlendernden Gästen dar: Unter anderem gibt es Schinken, Wurst und Fleisch vom Lamm, Wild und Schwein, Ziegenkäse, Essige, Säfte, Biowein und -sekt, Obst und Gemüse, Marmeladen und Honig, Öl, Teigwaren und Kompott. Ein vielfältiges Getränkeangebot von einem Winzer und einem Bierbrauer gehört ebenso dazu.

Ergänzt wird der Biosphären-Bauernmarkt an diesem verkaufsoffenen Sonntag noch durch einen Blumen- und Gartenmarkt mit zahlreichen Ständen, die sich von der Stiftskirche zum Klemmhof und durch die Fußgängerzone bis zum Hetzelplatz verteilen. Ab 13 Uhr sind alle Geschäfte in der Innenstadt und auch einige im nahegelegenen Gewerbegebiet „Weinstraßenzentrum” offen. Von dort, wo es kostenlose Parkplätze gibt, verkehrt zwischen 10.30 und 19 Uhr ein kostenfreier Shuttle-Bus im 10-Minuten-Takt. Neustadt ist sehr gut mit Bus und Bahn zu erreichen, vom Hauptbahnhof sind es nur wenige Schritte in die Innenstadt und bis zum Marktplatz.

Ziel der deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte ist es, die Landwirtschaft in der Region zu stärken und bei Einheimischen wie Gästen für den Kauf von umweltschonend erzeugten Produkten zu werben. So werden lange Transportwege vermieden und die Verbraucherinnen und Verbraucher können direkt dazu beitragen, dass die einzigartige Kulturlandschaft des Biosphärenreservats erhalten bleibt und das Klima geschützt wird.

Weitere Informationen unter www.pfaelzerwald.de/bauernmaerkte. Die Biosphären-Bauernmärkte werden unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz.

Bildunterschrift:

Schauen, schlendern und probieren: Der deutsch-französische Biosphären-Bauernmarkt in Neustadt an der Weinstraße (Foto: Biosphärenreservat/Venus)