Mehr Besucherinnen und Besucher im Pfälzerwald

Was Erholungssuchende und Entdeckungslustige beachten sollten

Der aktuelle Trend zu mehr Urlaub im eigenen Land oder in der eigenen Region ist auch im Pfälzerwald und an der Weinstraße wahrnehmbar. „Die Schönheit und Vielfalt unseres Biosphärenreservats ist ein großer Schatz. Wir freuen uns, dass viele Menschen aus Nah und Fern sie nutzen, um sich zu erholen und die wunderbare Natur- und Kulturlandschaft zu erleben“, sagt Friedericke Weber, Direktorin des Biosphärenreservats Pfälzerwald. Damit sich dabei alle wohlfühlen und auch die empfindliche Umwelt geschützt wird, sei die Beachtung einiger wichtiger Verhaltensregeln wichtig. „Uns als Geschäftsstelle des Biosphärenreservats liegt es am Herzen, noch einmal daran zu erinnern, was wir alle tun können, um einen Beitrag zur Nachhaltigkeit, zu einer hohen Lebens- und  Erholungsqualität sowie zur Erhaltung unseres Schutzgebiets zu leisten.“

Das Biosphärenreservats-Team möchte – gerade im Hinblick auf den Ferienbeginn – daran erinnern, dass alle profitieren, wenn sie aufeinander und die Natur Rücksicht nehmen. Wichtige Hinweise, die es zu beachten gibt, sind zum Beispiel:

Zelten ist im Biosphärenreservat auf den ausgewiesenen Zeltplätzen und – das ist etwas Besonderes im Gebiet – auf ausgewiesenen Trekkingplätzen erlaubt. Dafür ist eine Voranmeldung nötig. Für Wohnmobile und Camper gibt es im Pfälzerwald und an der Weinstraße dafür vorgesehene Abstellplätze in großer Zahl. Auf Wald- und Wanderparkplätzen darf nicht übernachtet werden. Ein kurzzeitiges Parken tagsüber – zum Beispiel während einer Wanderung – ist natürlich kein Problem.

Viele wunderbare Orte im Pfälzerwald – Aussichtspunkte, Burgen oder Hütten – sind nicht direkt mit dem Auto zu erreichen. Damit alle die Schönheit der Landschaft und besondere Highlights genießen können, sollten Autos auf dafür vorgesehen Parkplätzen oder in Ortschaften abgestellt werden. Den Rest der Strecke zu erlaufen, lohnt sich. Falls irgend möglich, kann das Auto auch gleich zuhause stehen bleiben und die Ausflügler steigen auf Busse und Bahn um.

Auf keinen Fall sollte ein Lagerfeuer gemacht werden. Sofern keine Waldbrandgefahr besteht, kann auf den Trekkingplätzen im Pfälzerwald an den dafür vorgesehen Feuerplätzen ein Lagerfeuer entfacht werden.

Mountainbiken ist auf Waldwegen erlaubt; das sind Wege, die breit genug sind, dass sie mit einem Fahrzeug befahren werden können. Auf schmalen Fußwegen und Wanderpfaden ist das Mountainbiken und Radfahren nicht zugelassen. Überall dort, wo sich Spaziergänger, Wanderinnen und Radfahrer gleichzeitig bewegen, ist ein rücksichtsvolles Miteinander unverzichtbar. Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, haben dabei Vorrang, die Radfahrerinnen sollten höflicherweise bei Begegnungen absteigen. Im „Mountainbikepark Pfälzerwald“ kann auch auf extra dafür ausgewiesenen Singletrails gefahren werden. Wanderer sollten auf den zahlreichen ausgewiesenen und markierten Wanderwegen bleiben.

Picknicken macht Spaß und ist erlaubt. Danach sollten die Genießerinnen wieder unbedingt alles einpacken und den Müll zuhause entsorgen. Selbst ein Papiertaschentuch braucht bis zu fünf Jahre, bis es verrottet ist. Bei einer Bananenschale sind es bis zu drei Jahre, eine Plastikflasche bleibt bis zu 1.000 Jahre erhalten.

Wenn manche Orte wie Felsen oder Burgen für eine bestimmte Zeit gesperrt sind, hat das einen guten Grund – meist hängt es mit der Brutzeit von Vögeln zusammen. Jede und jeder kann zum Erhalt dieser Arten beitragen, wenn diese Sperrungen respektiert werden.

Hunde dürfen natürlich mit zum Ausflug in den Pfälzerwald. Damit Wildtiere nicht gestört werden und aus Rücksicht auf andere Waldbesucher, sollten Hunde grundsätzlich angeleint sein.

Mehr Informationen unter www.pfaelzerwald.de/outdooraktivitaeten, www.trekking-pfalz.de, www.mountainbikepark-pfaelzerwald.de

Programm zum deutsch-französischen Garten-Projekt

Das grenzüberschreitende Projekt “Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité” möchte Hobby-Gärtnerinnen und – Gärtner zu mehr Artenvielfalt im eigenen Garten anstiften. Dazu gehört auch ein Programm mit Workshops und Führungen, Offenen Gärten und praktische Aktionen zum gemeinsamen Gärtnern in Deutschland und Frankreich.

Die einzelnen Termine aus dem Gartenprogramm finden sich auch unter www.pfaelzerwald.de/termine oder hier in der Broschüre.

Für die Teilnahme sind die jeweils geltenden Hygienevorschriften zu beachten.

Das Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ wird durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus dem Interreg V A-Projekt „NOE / NOAH“ gefördert.

Beweidung durch Rinder, Esel und Ziegen am Wingertsberg in Gräfenhausen

Mosaikartige Landschaft bietet vielen Arten Lebensraum

Im Einsatz für eine abwechslungs- und artenreiche Landschaft: Heckrinder auf der Beweidungsfläche „Am Wingertsberg“ bei Gräfenhausen (Foto: Biosphärenreservat/frei)

Im Rahmen des chance.natur-Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ finden noch bis Ende Juni intensive Bestandserfassungen von Wiesenpflanzen im deutschen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen statt. Bei einem gemeinsamen Rundgang des Projekt-Teams, der beauftragten Kartierer und der Verantwortlichen vor Ort wurde kürzlich das Gelände des Beweidungsprojekts „Am Wingertsberg“ bei Gräfenhausen genauer untersucht. Hier weiden Heckrinder, Ziegen und Esel und schaffen eine abwechslungs- und artenreiche Landschaft. Mit dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen als Berater und durch Unterstützung der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße und des Landes Rheinland-Pfalz konnten ab 2014 über 300 Grundstücke erworben oder gepachtet und der Wingertsberg so für das Beweidungsprojekt verfügbar werden. Die 13 Hektar große Fläche stellt einen wichtigen Trittstein für den Verbund aus wertvollen Offenland-Lebensräumen dar, der mithilfe des chance.natur-Projekts geschaffen werden soll.

Die Entwicklung des bestehenden Beweidungsprojekts sei sehr gut, waren sich die Beteiligten des Rundgangs einig. Die Schlehen und Brombeeren, die bei Untätigkeit sehr schnell das Regiment übernehmen, seien im oberen und hinteren Bereich des Geländes zurückgegangen. Sowohl in ihrem Höhenwachstum als auch den Deckungsgrad betreffend seien die Schlehen insbesondere durch den Verbiss der Tiere zugunsten von mehr Offenlandinseln deutlich gebremst worden. Offensichtlich hat auch der extrem heiße und trockene Sommer 2019 den Schlehen zugesetzt. Auch das Zufüttern vom oberen Weg des Geländes aus war hilfreich, hat es doch dazu beigetragen, dass sich die Tiere mehr in den Schlehenbereichen aufhalten. Die Zufütterung im Stallbereich hingegen sollte aufgrund der hohen Belastung der dortigen Grünflächen laut Oliver Röller von Natur Südwest aus Haßloch, der mit der Vegetations-Kartierung im Hirtenwege-Projekt betraut ist, deutlich reduziert werden. Er lobte das angestrebte Landschaftsmosaik aus Rohboden, Gebüschen und Bereichen von mittlerem Grünland sowie magerem Grünland, das etwa durch Arten wie dem Thymian angezeigt werde. Die Strukturvielfalt auf dem Gelände führe zu einem hohen Artenreichtum bei Insekten und Vögeln.

Im vorderen Bereich des Areals, das deutlich offener ist, stellten die Experten bei ihrem Rundgang eine gewisse Tendenz zur Überbeweidung fest. Dieser könne man allerdings durch einen sinnvoll eingebrachten Zwischenzaun entgegnen, erläuterte Ulrich Jäger vom Landesamt für Umwelt. Eine Abtrennung und Schonung dieses Bereichs solle baldmöglichst erfolgen. Dass durch entsprechenden Viehbesatz Druck auf die Gesamtfläche ausgeübt wurde, erweist sich bisher als richtig. Auf der Beweidungsfläche bei Gräfenhausen zeigt sich, dass sich in der gemischten und ganzjährigen Beweidung das unterschiedliche Fraßverhalten der Tiere ergänzt: Während sich die Heckrinder vor allem dem saftigen Gras widmen, aber auch junge Triebe von Hecken und Sträuchern naschen, grasen Ziegen sehr tief und gehen auch an struppige und dornige Büsche, im Winter fressen sie gerne Rinde von Gehölzen. Als gute Kletterer kommen sie gut mit den Steilhängen im Gelände zurecht. Esel wiederum mögen Kräuter und Gras, verschmähen auch Rinde nicht und kauen sogar auf Holz herum. Allerdings ist laut Oliver Röller das Verhältnis aus neun Kühen mit einem Bullen sowie zwei Eseln und einer Vielzahl von Ziegen eher ungünstig. Die Zahl der Rinder solle bestenfalls reduziert und die Anzahl der Ziegen erhöht werden, um den Fraßdruck auf die Schlehen und Brombeeren weiter zu verstärken.

 Die Untersuchungen sind ein wichtiger Bestandteil des Pflege- und Entwicklungsplans (PEPL), der im Zentrum von Projekt 1 des chance.natur Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ steht. Darin werden die Ziele und Maßnahmen auf den Projektflächen definiert. Anschließend wird das auf zehn Jahre ausgelegte Projekt II beim Bund beantragt, bei dem die Maßnahmen über das geplante, etwa 8.200 Hektar große Fördergebiet, das über die Grünlandgebiete vom Wasgau zum Haardtrand bis nach Grünstadt reicht, umgesetzt werden sollen. Ziel der Kartierungsarbeiten ist es, für das Projekt charakteristische Lebensräume repräsentativ zu erfassen sowie standorts- und nutzungsbezogene Besonderheiten zu ermitteln und hinsichtlich ihrer Bedeutung zu beurteilen. Das Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ wird im Biosphärenreservat Pfälzerwald umgesetzt, Projektträger ist der Bezirksverband Pfalz. Die Förderung des Vorhabens erfolgt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie durch das Land Rheinland-Pfalz. Projekt I wird mit 1,8 Millionen Euro gefördert. Nach erfolgreichem Abschluss der Projektplanung in Projekt I würde sich für weitere zehn Jahre Projekt II anschließen, in dem die in Projekt I erarbeiteten Maßnahmen umgesetzt werden sollen.

 

Dass das von den Tieren gestaltete Gelände bei Gräfenhausen nicht nur artenreich, sondern auch attraktiv ist, davon können sich Spaziergänger auf einem etwa drei Kilometer langen Rundweg überzeugen. Immer wieder eröffnen sich hier wunderbare Blicke auf die Burgen Trifels, Anebos und Münz, nebenbei kann man die weidenden Tiere beobachten. So fördert das Projekt auch den sanften Tourismus im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen. Informationen auch unter www.pfaelzerwald.de/beweidungsprojekte.

 

 

Tipp von unserer Kräuterpädagogin Teil 8: Teufelskralle


Fast schwarze, krallenförmigen Blütenständen – die Teufelskralle
fällt sofort ins Auge.
Petra Knoll gibt in dieser Reihe regelmäßig einen Hinweis auf eine spannende Wildpflanze, die gerade gedeiht – mit wissenswerten Infos und einer Idee zur Verwendung! Sie ist Kräuterpädagogin und ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Team des Biosphärenreservats in Lambrecht.

Teil 8 der Reihe: Teufelskralle – dazu einfach hier klicken.

Die Biosphären-Guides sind wieder unterwegs


Fachkundig geführt und spannend – Touren durch das Biosphärenreservat ab jetzt wieder möglich

Die Biosphären-Guides starten in die Saison 2020. Unter Beachtung der erfoderlichen Hygienevorgaben gegen die Verbreitung des Corona-Virus können die geführten Touren der Expertinnen und Experten für das Biosphärenreservat ab jetzt wieder stattfinden. Mit maximal 15 Teilnehmern und unter Einhaltung des Abstandsgebots können Pfälzerwald-Liebhaberinnen und Erholungsssuchende gemeinsam die Viefalt des Biosphärenreservats entdecken.

Los geht es mit drei Angeboten schon an diesem Wochenende. „Wo sich Wald, Wein und Weide küssen“ lautet der Titel einer Entdeckungstour entlang des Burgunderwegs um Gräfenhausen, zu der Ute Seitz am Samstag, 20. Juni, ab 14 Uhr einlädt. Sie entführt die Teilnehmerinnnen bei dem etwa fünf Kilometer langen Rundgang entlang des Beweidungsprojekts „Wingertsberg“ in das Reich der Weidetiere, Honigbienen, des Luchses und des Spätburgunders. Am gleichen Tag geht es bei der Naturerlebnisführung von Susanne Lorenz rund um den Bremerhof bei Kaiserslautern um das Thema „Waldwelt im Wandel?“. Treffpunkt für die etwa sieben Kilometer lange geführte Wanderung ist um 10 Uhr am Parkplatz Bremerhof. Am Sonntag, 21. Juni, geht Susanne Ecker auf eine Exkursion in eine der Kernzonen des Pfälzerwalds. „Urwald – wo?“ heißt die geführte Wanderung, für die der Treffpunkt um 11 Uhr am Wanderparkplatz am Luitpoldstein bei Merzalben ist.

In der darauffolgenden Woche, am Sonntag, 28. Juni, nimmt Andrea Frech Kultur- und Naturbegeisterte auf den Slevogtwanderweg bei Leinsweiler mit. Auf den etwa fünf Kilometern „Auf den Spuren Max Slevogts“ gibt es Interessantes zum Biosphärenreservat, dem Leben des berühmten Malers, wie auch zur Natur der Umgebung und zur Wiederansiedlung des Luches im Pfälzerwald. Treffpunkt ist um 13 Uhr an der Slevogtstraße 35 in Leinsweiler. Ebenfalls am 28. Juni führt Susanne Lorenz auf die Spuren der Eisenverarbeitung mit der Tour „Das ist der Hammer“ entlang der Moosalbe. Treffpunkt ist hierfür um 10 Uhr am Naturfreundehaus Finsterbrunnertal.

Teilnehmer an den Führungen sollten festes Schuhwerk, ausreichend wetterangepasste Kleidung und die Rucksackverpflegung mitbringen. Eine Mund-Nasen-Bedeckung ist für den Fall dabeizuhaben, dass die Einhaltung des Mindestabstands an bestimmten Stellen im Gelände nicht möglich ist – die speziellen Hygiene- und Verhaltensregeln aufgrund der Corona-Pandemie werden den Teilnehmerinnen nach Anmeldung zugesandt.  Alle Informationen zur Teilnahme wie Anmeldung, Treffpunkt, Zeit und Teilnahmegebühren gibt es unter www.pfaelzerwald.de/termine. Dort gibt es auch die aktuellen Hinweise zu weiteren Angeboten der Biosphären-Guides.

 

Die Biosphären-Guides im Pfälzerwald

Urwald erkunden, durch die Zeit reisen, entdecken, wo sich Weide, Wald und Wein küssen, sich auf die Spuren Max Slevogts begeben oder mehr über die drei Musketiere des Waldes in Zeiten des Klimawandels erfahren – das und vieles andere können Pfälzerwald-Liebhaber und -Interessentinnen mit den Biosphären-Guides des Biosphärenreservats Pfälzerwald. 22 Personen, die alle bereits Natur- und Landschaftsführer für verschiedene Gebiete des Pfälzerwalds waren, haben sich bei einer Fortbildung noch intensiver mit den Landschafts- und Naturräumen sowie mit der Funktion des Biosphärenreservats als Modellregion der UNESCO für nachhaltige Entwicklung beschäftigt und sich als Biosphären-Guide qualifiziert.

Zeigen die Vielfalt des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen: Die Biosphären-Guides, hier Andrea Frech mit einer Gruppe bei Gräfenhausen (Foto: Biosphärenreservat/frei)

 

Orchideen im Pfälzerwald haben April-Trockenheit gut überstanden

Gilt als gefährdet und als Verantwortungsart Deutschlands: Das breitblättrige Knabenkraut kommt auch im Pfälzerwald vor, hier bei Gräfenhausen (Foto: Natur Südwest)

Weitere Ergebnisse der umfangreichen Kartierungsarbeiten im Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“

Im Rahmen des chance.natur-Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ finden in den Monaten Mai und Juni intensive Bestandserfassungen von Wiesenpflanzen im deutschen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen statt. Im Fokus stehen dabei seltene und gefährdete Arten, die besonders wertvolles Grünland anzeigen, namentlich auch Orchideen. Für zwei Orchideen-Arten sind die Pfälzerwald-Wiesen besonders bedeutsam: für das Kleine Knabenkraut und das Breitblättrige Knabenkraut. Das Kleine Knabenkraut gehört zu den heimischen Orchideen-Arten mit den landesweit größten Bestandsrückgängen in den letzten Jahrzehnten. Für das Breitblättrige Knabenkraut trägt Deutschland eine besondere Verantwortung, da erhebliche Teile des weltweiten Vorkommens innerhalb Deutschlands liegen.

Jetzt liegen erste Ergebnisse der Kartierungsarbeiten vor, die für die Erstellung des Pflege- und Entwicklungsplans für das Hirtenwege-Projekt durchgeführt werden. Die Befürchtung, dass der extrem trockene April den heimischen Orchideen geschadet haben könnte, kann für die beiden oben genannten Arten im kartierten Gebiet des Biosphärenreservats Pfälzerwald ausgeschlossen werden. Die im Auftrag des Hirtenwege-Projekts arbeitenden Pflanzenkundlerinnen und Pflanzenkundler entdeckten zahlreiche Vorkommen der beiden Arten, wobei die größten Bestände in seltenen Fällen mehr als 500 Exemplare umfassten.

Die mit Abstand häufigste Orchideen-Art auf Wiesen im Pfälzerwald ist das Gefleckte Knabenkraut. Seine Blüten öffnen sich etwa ab Mitte Mai bis Anfang Juni. Nach Abschluss der Kartierungen werden im Rahmen der Pflege- und Entwicklungsplanungen unter anderem Maßnahmen zum Schutz der heimischen Orchideen, aber auch vieler anderer seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten erarbeitet. Beauftragt mit der Pflege- und Entwicklungsplanung ist das in Kandel ansässige Institut für Umweltstudien (IUS) Weibel & Ness GmbH. Die Kartierung der Pflanzen und Biotope führt das Institut für Naturkunde Natur Südwest aus Haßloch aus.

Die Untersuchungen sind ein wichtiger Bestandteil des Pflege- und Entwicklungsplans (PEPL), der im Zentrum von Projekt 1 des „Hirtenwege“-Projekts steht. Darin werden die Ziele und Maßnahmen auf den Projektflächen definiert. Anschließend wird das auf zehn Jahre ausgelegte Projekt II beim Bund beantragt, bei dem die Maßnahmen über das geplante, etwa 8.200 Hektar große Fördergebiet, das über die Grünlandgebiete vom Wasgau zum Haardtrand bis nach Grünstadt reicht, umgesetzt werden sollen. Ziel der Kartierungsarbeiten ist es, für das Projekt charakteristische Lebensräume repräsentativ zu erfassen sowie standorts- und nutzungsbezogene Besonderheiten zu ermitteln und hinsichtlich ihrer Bedeutung zu beurteilen.

Das Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ wird im Biosphärenreservat Pfälzerwald umgesetzt, Projektträger ist der Bezirksverband Pfalz. Die Förderung des Vorhabens erfolgt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie durch das Land Rheinland-Pfalz. Projekt I wird mit 1,8 Millionen Euro gefördert. Nach erfolgreichem Abschluss der Projektplanung in Projekt I würde sich für weitere zehn Jahre Projekt II anschließen, in dem die in Projekt I erarbeiteten Maßnahmen umgesetzt werden sollen.

Tipp von unserer Kräuterpädagogin: Teil 7: Beinwell

Um ein buy human growth hormones online Gewächs, das schon seit über 2.000 Jahren als Heilpflanze genutzt wird, geht es in diesem Kräutertipp von Petra Knoll. Sie ist ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Team des Biosphärenreservats in Lambrecht und gibt hier regelmäßig nützliche und spannenden Hinweise zu einer Wildpflanze.

Teil 7 der Reihe: Beinwell – dazu einfach hier klicken.

Tipp von unserer Kräuterpädagogin: Teil 6: Wegerich

Um den König des Weges geht es diesmal im Tipp unserer Kräuterpädagogin.

Petra Knoll ist als ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht tätig. Hier gibt sie regelmäßig einen Hinweis auf eine spannende Wildpflanze, die gerade gedeiht – mit wissenswerten Infos und einer Idee zur Verwendung!

Teil 6 der Reihe: Der Wegerich – dazu einfach hier klicken.

Artenvielfalt durch Offenhaltung im Karlstal

LIFE-Projekt des Biosphärenreservats unterstützt wichtige Beweidungsmaßnahme

In den letzten Jahren wurde durch den tendenziellen Rückgang der Tierhaltung im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen die Bewirtschaftung vieler Feuchtwiesen teilweise oder komplett aufgegeben. Schrittweise eroberte sich der Wald viele Flächen zurück. Durch die Entbuschung und Pflege von fünf Hektar Feuchtwiesen im Rahmen des EU-Projekts „LIFE Biocorridors“, das das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen umsetzt, wurden im Karlstal bei Trippstadt einzigartige Lebensräume wiederhergestellt.

Hiervon profitieren viele verschiedene Pflanzen- und Tierarten wie beispielsweise Libellen. Im Bereich der Bachläufe, die die Flächen durchqueren, kann sich so wieder die typische Ufervegetation ansiedeln. Zusätzlich fördert die Offenhaltung der Landschaft den Erhalt von Futterflächen für die Tierhaltung. Das Hofgut Neumühle, das Naturfreundehaus Finsterbrunnertal und das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen engagieren sich gemeinsam, um die Feuchtwiesen im Karlstal langfristig offenzuhalten. Nachdem die Weide und der zwei Kilometer lange Zaun mit dem Forstmulcher und teilweise in Handarbeit freigestellt wurden und der Zaun ausgebessert wurde, können seit Kurzem Glanrinder des Hofguts Neumühle die Fläche wieder beweiden.

Das Glanrind ist eine alte Haustierrasse mit Ursprung in der Pfalz. Nicht nur leisten die Tiere wie im Karlstal häufig einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur Pflege einer attraktiven Kulturlandschaft – das Fleisch dieser relativ seltenen Rinderrasse ist durch die Sommerweidehaltung im Freien von hoher Qualität. Unter anderem kommt es bei den kulinarischen Glanrindertagen des Biosphärenreservats in dessen Partnerrestaurants auf den Teller.

Das EU-Projekt „LIFE Biocorridors“ will ein grenzüberschreitendes ökologisches Netzwerk im Biotopverbund Pfälzerwald-Nordvogesen schaffen. Hierfür werden verschiedene Maßnahmen in Wald, Wiesen und an Wasserläufen durchgeführt. Die Europäische Union sowie die Projektpartner in Frankreich und Rheinland-Pfalz stellen für das Projekt „LIFE Biocorridors“ insgesamt 3,6 Millionen Euro zur Verfügung. Mit 540.000 Euro fördert das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz die Umsetzung der Maßnahmen. Informationen auch unter www.lifebiocorridors-vosgesnord-pfaelzerwald.eu.

Tipp von unserer Kräuterpädagogin: Teil 5: Schöllkraut

Petra Knoll ist als ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht tätig. Hier gibt sie regelmäßig einen Hinweis auf eine spannende Wildpflanze, die gerade gedeiht – mit wissenswerten Infos und einer Idee zur Verwendung!

Teil 5 der Reihe: Das Schöllkraut – dazu einfach hier klicken: 5_Tipp von der Kräuterpädagogin_Schöllkraut