Nachhaltige Entwicklung im Pfälzerwald stärken

Biosphärenreservat Pfälzerwald und Uni Landau initiieren MINT-Netzwerk

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald und das Zentrum für Bildung und Forschung an Außerschulischen Lernorten (ZentrAL) der Universität in Landau möchten den Anstoß zum Aufbau einer MINT-Region im Biosphärenreservat Pfälzerwald geben. MINT bezeichnet Unterrichts- und Studienfächer sowie Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. In einem ersten Workshop sind kürzlich Akteurinnen und Akteure aus außerschulischer und schulischer Bildung, aus Forschung und Unternehmen sowie Forst und Politik virtuell zusammengekommen, um Ideen auszutauschen, wie ein MINT-Netzwerk im Biosphärenreservat Pfälzerwald aussehen und wie die thematische Verknüpfung von MINT und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) gelingen kann. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass die Region über ein großes Potenzial verfügt, um eine Modellregion MINT/BNE zu werden. Organisiert und moderiert wurde der Workshop von der MINT-Geschäftsstelle des Landes Rheinland-Pfalz, die in Trier ansässig ist.

Ein Kind hält eine Becherlupe
Foto: Burkhart

Ziel der Initiative ist der Ausbau bestehender Strukturen zu einem MINT-Netzwerk im Biosphärenreservat Pfälzerwald, das als Motor für eine nachhaltige Entwicklung fungieren soll. Die von den Vereinten Nationen formulierten Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Developement Goals, kurz SDGs) bilden den inhaltlichen Bezugsrahmen, um die schulische MINT-Bildung und die außerschulischen MINT-Angebote in der Region besser aufeinander abzustimmen und mit den Zieldimensionen der Bildung für nachhaltige Entwicklung zu verzahnen. MINT-Berufe sind innovativ und zukunftsweisend und bieten die Chance, in der nachhaltigen Gestaltung unserer Gesellschaft eine besondere Rolle zu spielen. Hier setzt die Absicht einer Verknüpfung mit BNE an, durch die den MINT-Fächern ein zukunftsweisender, gesellschaftlicher, nachhaltiger Bezug gegeben wird, passend zu den Zielen des Biosphärenreservats Pfälzerwald als Modellregion für nachhaltiges Leben.

Unter einer MINT-Region wird ein Netzwerk verstanden, in dem die unterschiedlichen Akteure und Akteurinnen vor Ort – das sind Kitas, Schulen, Hochschulen, Unternehmen und Kammern, Verbände, Stiftungen, Vereine, Politik und Verwaltung – ihre Aktivitäten zur Nachwuchsförderung im MINT-Bereich gemeinsam abstimmen und zielführende, neue Maßnahmen der MINT-Bildung und Fachkräftesicherung umsetzen. Die regionale MINT-Förderung ist sowohl für die individuellen Bildungs- und Zukunftschancen junger Menschen und die frühzeitige Fachkräftesicherung wie auch für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Region bedeutsam. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald möchte dabei als Modellregion zeigen, wie nachhaltige Entwicklung im Kontext der MINT-Förderung gestärkt werden kann.

Die Initiative wird vom Förderwettbewerb MINT-Regionen flankiert, der seitens der rheinland-pfälzischen Ministerien für Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft ausgeschrieben wird. Ziel ist eine Bewerbung beim landesweiten Förderwettbewerb MINT-Regionen.

Rumbach erste ,,Gemeinde unter den Sternen‘‘

Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“ vergibt Zertifikat für den Schutz der natürlichen Nacht

Mehrere Personen stehen vor dem Rathaus in Rumbach und freuen sich über die Übergabe des Zertifikats "Gemeinde unter den Sternen"
Freuen sich über die Auszeichnung Rumbachs als erste „Gemeinde unter den Sternen“ (v. l. n. r.): Projektkoordinatorin Anna Katharina Prim, Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber, Bürgermeister Ralf Weber, erster Beigeordneter Gerhard Knospe, Verbandsgemeindebürgermeister Michael Zwick und Lichtplaner Uwe Knobloch (Foto: Biosphärenreservat)

Die Gemeinde Rumbach in der Südwestpfalz hat sich für eine Umstellung auf eine sternen- und somit auch tierfreundliche Beleuchtung entschieden und ist deshalb vom Projekt ,,Sternenpark Pfälzerwald‘‘ als erste ,,Gemeinde unter den Sternen‘‘ im Biosphärenreservat Pfälzerwald ausgezeichnet worden. Unter anderem wurde hierfür auf eine nächtliche Reduzierung des Lichtstroms um 50 Prozent und eine nach unten gerichtete Beleuchtung geachtet. Rumbach leistet damit einen aktiven Beitrag zur Vermeidung von Lichtverschmutzung sowie zum Schutz der menschlichen Gesundheit und zum Umwelt- und Ressourcenschutz. Der Rumbacher Bürgermeister, Ralf Weber, freut sich: „Das ist ein super Projekt. Ich kann jeder Gemeinde empfehlen, sich mit den Verantwortlichen des Sternenpark-Projekts und den zuständigen Ingenieuren an einen Tisch zu setzen, dann findet man Lösungen.“ Für Ralf Weber ist die Mitwirkung am Projekt und die Auszeichnung als „Gemeinde unter den Sternen“ „gelebter Klima- und Naturschutz“. Michael Zwick, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland, pflichtete bei: „Die Auszeichnung als „Gemeinde unter den Sternen“ ist ein wichtiger Baustein für mehr Naturschutz und Nachhaltigkeit, das passt zu uns ins Dahner Felsenland.“

Aufgrund von Industrialisierung, Zersiedelung und anderen Faktoren herrscht nur noch an wenigen Orten in Europa nach Sonnenuntergang natürliche Dunkelheit. Der Pfälzerwald jedoch weist noch Gebiete mit nahezu natürlichen Nachtlandschaften und einem sternenreichen Himmel auf. Diese Gebiete sind wichtig und wertvoll, weil sie neben der Schönheit des Sternenhimmels auch Lebensraum für zahlreiche tag- und nachtaktive Tiere und Pflanzen bieten.

Die Nachtaufnahme zeigt die Straße vor der Rumbacher Kirche im Licht einer sternenfreundlichen Straßenlampe.
Sternenfreundliche Beleuchtung in Rumbach (Foto: Ralf Weber/frei für Presse)

Das Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“ will solche Gebiete mit nahezu intakten Nachtlandschaften erhalten und fördern. Das Projekt will für den Schutz der natürlichen Nacht sensibilisieren und zeigen, wie man eine Reduzierung der Lichtverschmutzung durch sternen- und gleichermaßen umweltfreundliche Beleuchtung im Pfälzerwald mit Energie- und Kosteneinsparungen verbinden kann. Von einer Sanierung der Straßen- und Außenbeleuchtung profitieren Mensch und Natur gleichermaßen.

Die Auszeichnung „Gemeinde unter den Sternen“ in Form eines Zertifikats wurde in Anlehnung an bestehende Kriterien zur Reduzierung der Lichtverschmutzung und an bestehende Förderprogramme erarbeitet. Kriterien sind unter anderem eine gezielte Lichtlenkung und eine Reduzierung der Lichtmenge, Lichtfarbe sowie der Leuchtdauer. Das Zertifikat wird in den drei Stufen Bronze, Silber und Gold vergeben. Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber dankte den Rumbacherinnen und Rumbachern für ihr Engagement: „Wir freuen uns, wenn dies auch andere zum Mitmachen ermutigt.“ Kommunen im Projektgebiet sind dazu eingeladen, sich ebenfalls als ,,Gemeinde unter den Sternen‘‘ zu bewerben und somit eines der besonderen Merkmale des Biosphärenreservats Pfälzerwalds, den natürlichen Nachthimmel, als Kulturgut für folgende Generationen zu erhalten.

Informationen zum Zertifikat gibt es unter www.pfaelzerwald.de/sternenpark.

Das Projekt Sternenpark Pfälzerwald wird als LEADER-Projekt im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz (vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau) gefördert.

Teilnahme am Garten-Wettbewerb bis 30. April möglich

Aktion im deutsch-französischen Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ / Voraussichtlich auch erste Angebote aus dem Garten-Veranstaltungsprogramm

Blick in einen naturnahen GartenHobbygärtnerinnen und -gärtner können sich derzeit für den Wettbewerb im Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen anmelden. Das Projekt will die breite Öffentlichkeit für die Artenvielfalt im Alltag sensibilisieren und so dazu anregen, auch in den bebauten Flächen des Biosphärenreservats, in unseren Städten und Dörfern, ökologisch zu handeln.

Die Frist für die Teilnahme an dem Wettbewerb läuft noch bis 30. April. Mitmachen können Hobbygärtnerinnen und -gärtner, deren eigenes Grün im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen liegt, die Anmeldung erfolgt über einen Online-Bogen unter www.pfaelzerwalde.de/gaerten. Dort finden sich auch Informationen über das weitere Verfahren im Wettbewerb, mit einer Vorauswahl von jeweils 20 deutschen und französischen Gärten, Besuchen durch Expertinnen und Experten sowie einer Jurybesichtigung. Die Preisverleihung des grenzüberschreitenden Projekts findet voraussichtlich am Sonntag, 12. September, ab 14 Uhr in La Petite-Pierre statt.

Zum Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ gehören ebenso ein umfangreiches deutsch-französisches Programm an Veranstaltungen zu verschiedenen Gartenthemen sowie Pflanzaktionen an Schulen. Sofern es die dann gültigen Bestimmungen bezüglich der Corona-Pandemie erlauben, führt als erstes Angebot aus dem Garten-Veranstaltungskalender Jörg Balzer in Fischbach bei Dahn am 01. Mai unter dem Motto „Hoher Ertrag auf kleinster Fläche“ in den platzsparenden Anbau von Kartoffeln mithilfe einer Kartoffelpyramide ein. Am 08. Mai gibt es unter der Leitung der Kräuterpädagogin Petra Knoll in Lambrecht einen Vortrag und Workshop zum Thema „Lebendiger Balkon – Mehr Natur für Mensch und Tier“. Am gleichen Tag bietet Norbert Kercher vom Verein „Naturgestalten im Wasgau“ in Fischbach bei Dahn einen Workshop zum Thema Hochbeete an. Weitere Informationen zu den Angeboten sowie zur Anmeldung und den Kosten unter www.pfaelzerwald.de/termine.

Aufgrund der Verbreitung des Corona-Virus ist auch im Gärten-Projekt die Durchführung der Veranstaltungen weiterhin unsicher. Das Biosphärenreservat hält Interessenten unter www.pfaelzerwald.de/termine dazu auf dem Laufenden und bittet, die jeweils gültigen Sicherheits- und Hygienevorschriften zu beachten. Informationen zum Wettbewerb und zu den Veranstaltungen gibt Micaela Mayer vom Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, die unter der Telefonnummer 06325 9552-43 oder unter der E-Mail-Adresse m.mayer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de erreichbar ist.

Das Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ wird durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus dem Interreg V A-Projekt „NOE / NOAH“ gefördert.

322 neue Obstbäume

Eine Frau steht auf einer Streuobstwiese
Bei Astrid Kempf aus Clausen gibt es jetzt junge Streuobstbäume

Von Sippersfeld am nördlichsten Biosphärenreservats-Zipfel bis Eppenbrunn an der französischen Grenze konnten von Dezember bis März 322 Obstbäume gepflanzt werden – ermöglicht durch das grenzüberschreitende Projekt „LIFE-Biocorridors“. So unterstützt das Biosphärenreservat den Verbund wichtiger Offenland-Biotope und schafft Lebensräume für zahlreiche Arten, die auf Streuobstwiesen zuhause sind. Zudem werden die Nutzung von regionalem Obst gestärkt und das Landschaftsbild verbessert.

Wenn auch wegen der Corona-Pandemie keine gemeinsamen Pflanzkationen, zum Beispiel mit Schulklassen, möglich waren, konnten doch Privatleute, Ortsgemeinden, Naturschutzvereine sowie ein Partnerbetrieb des Biosphärenreservats – die Waldritter Südwest – gefördert werden. Zur Förderung gehörten nicht nur die Obstbäume, sondern auch Stutzpfähle, Anbindematerial, Verbiss- und Wühlmausschutz sowie Informationen zur Erhaltung und Pflege der Bäume. Damit Tiere, Pflanzen und Menschen einen langfristigen Nutzen von den Bäumen haben, verpflichten sich die Geförderten, die Bäume 18 Jahre lang zu erhalten und sachgerecht zu pflegen.

Projekt „LIFE Biocorridors” im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat

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Das EU-Projekt LIFE Biocorridors hat das Ziel, ein grenzüberschreitendes ökologisches Netzwerk im Biotopverbund Pfälzerwald-Nordvogesen zu schaffen. Hierfür werden verschiedene Maßnahmen im Offenland, im Wald und an Wasserläufen durchgeführt. Im Offenland geht es darum, Streuobstwiesen sowie magere Wiesen und Weiden zu bewahren oder wieder neu anzulegen.

Für das Projekt LIFE Biocorridors wurden insgesamt 3,6 Millionen Euro durch die Europäische Union sowie durch die Projektpartner in Frankreich und Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt. Die Umsetzung der Maßnahmen wird vom Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz mit 540.000 Euro gefördert. Mehr Informationen unter https://www.lifebiocorridors-vosgesnord-pfaelzerwald.eu/de/willkommen/.

Freiwilliges ökologisches Jahr im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Bewerbungen noch bis 01. April möglich

Im Einsatz für die Modellregion für nachhaltige Entwicklung: Beim Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald kann ein FÖJ geleistet werden

Junge Menschen haben die Möglichkeit, in der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht ein zwölfmonatiges Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) zu leisten, und können sich dafür noch bis 01. April bewerben. Das FÖJ läuft ab Anfang August 2021 bis Ende Juli 2022. Bewerben können sich alle ab 18 bis einschließlich 26 Jahre.

Als Modellregion für nachhaltige Entwicklung, die von der UNESCO anerkannt ist, entwickelt das Biosphärenreservat gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Partnern in der Region Konzepte und Projekte, um ein harmonisches Miteinander von Mensch und Umwelt zu sichern. Im Sinn des UNESCO-Auftrags hat das Biosphärenreservat vielseitige Aufgaben, etwa im Bereich nachhaltiges Wirtschaften, Landschaftspflege, Biodiversität, Forschung und Monitoring, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation.

Dort, wo alle Fäden der Biosphärenreservats-Aktivitäten zusammenlaufen, beim Team des Biosphärenreservats mit Sitz in Lambrecht, ist der Haupteinsatzort des FÖJlers beziehungsweise der FÖJlerin. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation. Hier freut sich das Biosphären-Team über Unterstützung bei der Gestaltung der Social Media-Auftritte und von Print-Produkten sowie bei der Mithilfe der Website-Redaktion. Die Mitarbeit in Projekten und Aufgaben im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung ist auch vorgesehen. Die jungen Leute erhalten zudem Einblicke in andere Aufgabengebiete des Biosphärenreservats wie Naturschutz und Landschaftspflege oder nachhaltiges Wirtschaften. Die Entwicklung und Durchführung eigener Projekte ist ebenfalls möglich.

Neben der Arbeit in der Einsatzstelle stehen auch einige thematische FÖJ-Seminare auf dem Programm. Während der Seminare, die die Koordinatorinnen des rheinland-pfälzischen FÖJ in Mainz anbieten, haben die jungen Leute Gelegenheit, andere FÖJler und FÖJlerinnen kennenzulernen sowie Erfahrungen auszutauschen. Sie arbeiten zudem zu Themen rund um Ökologie und Umweltschutz und können auch einsatzortübergreifend gemeinsame Projekte entwickeln.

Für ihr FÖJ erhalten die Freiwilligen ein Taschengeld sowie gegebenenfalls einen Zuschuss zur Unterkunft. Unter www.foej-rlp.de gibt es alle weiteren Informationen rund um das FÖJ und die Bewerbung sowie weitergehende Informationen zum Biosphärenreservat als Einsatzstelle.

Bewerbungen werden ausschließlich online erstellt und abgeschickt unter www.foej-rlp.de/foej-und-oebfd-in-rheinland-pfalz/bewerbung.

Unsere Kulturlandschaft im Pfälzerwald

Projektteam „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ sucht alte Fotos und Postkarten von Orten und ihrer Landschaft

Unsere Kulturlandschaft befindet sich in einem ständigen Wandel. Wie hat sich die Kulturlandschaft im Pfälzerwald, die Landschaft um unsere Orte herum verändert? Dieser Frage will das Team des chance.natur-Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ des Biosphärenreservats nachspüren und sucht deshalb nach alten Fotografien.

Ein Foto aus dem 1910 zeigt den Blick auf das Dorf Haardt mit dem Haardter Schloss.
Blick auf das Dorf Haardt und das Haardter Schloss, etwa um 1910.

Mitmachen können alle, die Lust haben, im alten Familienalbum zu blättern oder in Schubladen und Kisten zu stöbern und dabei Fotos oder auch Postkarten mit Fotografien entdecken, die vom Beginn der Fotografie bis etwa in die 1970er Jahre aufgenommen wurden. Interessant sind alle Aufnahmen aus dem Gebiet des Biosphärenreservats Pfälzerwald, insbesondere solche, die Orte und ihre nächste Umgebung zeigen. Dabei sucht das Hirtenwege-Team vor allem nach Elementen offener Landschaftstypen, beispielsweise Streuobstwiesen, terrassierte Hänge sowie Viehweiden und andere Formen von Landwirtschaft. Großen Wert hätten Fotos, auf denen Weidetiere und vielleicht sogar ein Beweider oder eine Schäferin zu sehen sind. Das Team schaut insbesondere darauf, wie sich das Verhältnis von Wald zu Offenland verändert hat. Wer Lust hat, könnte auch gleich ein aktuelles Foto zum Vergleich mitschicken.

Die Fotos oder Postkarten sollten bis 24. April beim Team des Hirtenwege-Projekts am besten digital (zum Beispiel als Scan) per E-Mail an a.marstaller@pfaelzerwald.bv-pfalz.de eingereicht werden. Wer die Fotos nicht scannen kann, kann sie auch mit der Post an die Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald, Franz-Hartmann-Straße 9 in 67466 Lambrecht/Pfalz schicken. Auf Wunsch werden die Fotos dann zurückgesendet. Wenn viele Aufnahmen vorhanden sind und bei weiteren Fragen kann auch Kontakt unter der Telefonnummer 06325 9552-42 aufgenommen werden.

Das Foto zeigt den Blick auf das Dorf Haardt und das Haardter Schloss im Frühjahr 2021.
Blick auf Haardt und das Haardter Schloss im Frühjahr 2021

Wichtig bei der Einreichung der Fotos sind Informationen zu Zeit und Ort der Aufnahme sowie zum Bildautor beziehungsweise zur Bildautorin. Die Rechte für die Nutzung der Fotos klärt das Hirtenwege-Team dann mit den Personen, die die Fotos einsenden.

Aussagekräftige Fotos, die etwas über den Wandel der Landschaft aussagen, alte Wirtschaftsweisen zeigen oder die Kulturlandschaft in besonders anschaulicher Weise darstellen, werden möglichst auf der Website des Biosphärenreservats www.pfaelzerwald.de sowie auf der Projektwebsite www.hirtenwege-pfaelzerwald.de gezeigt. Zudem sollen sie weiterhin für Veröffentlichungen im Rahmen des Hirtenwege-Projekts genutzt werden. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald kooperiert in diesem Zusammenhang mit dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde sowie der Pfalzbibliothek, die bereits über Bestände alter Orts- und Landschaftsaufnahmen verfügen und an weiteren interessiert sind.

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald – einzigartige Kulturlandschaft in ständiger Entwicklung

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald zeichnet sich mit über 75 Prozent Bewaldung durch sehr große Waldflächen aus, doch es sind gerade die Bereiche, wo es einen Wechsel zwischen offenen und bewaldeten Landschaftsteilen gibt, die den besonderen Artenreichtum wie auch die große Attraktivität des Gebiets ausmachen.

Mensch und Natur haben über Jahrtausende gemeinsam die Entwicklung der Kulturlandschaft geprägt. Wie sich die Landschaft im Biosphärenreservat und insbesondere um unsere Orte herum ständig verändert, hat große Auswirkungen auf das jeweilige Ortsbild und die touristische Attraktivität wie auch auf das Klima und die Artenvielfalt. Im Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ soll durch die Pflege von Offenlandbiotopen und die Wiederherstellung und Vernetzung alter Triftwege die Wanderschäferei im Pfälzerwald auf einer Fläche von über 8.000 Hektar gefördert und wiederbelebt werden. Die Tiere pflegen als Öko-Rasenmäher die offenen Landschaftsbereiche und sorgen durch den Transport von Samen und kleinen Tieren in ihrem Fell für die Vernetzung artenreicher Biotope. Aber auch Ziegen- oder Rinderhalter und -halterinnen können wichtige Partner und Partnerinnen bei der Umsetzung des Pflegekonzeptes sein. Nicht zuletzt wird die Kulturlandschaft durch das Naturschutzprojekt, das über das Bundesprogramm chance.natur gefördert wird, geschützt.

chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“

Das Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ wird im Biosphärenreservat Pfälzerwald umgesetzt, Projektträger ist der Bezirksverband Pfalz. Die Förderung des Vorhabens erfolgt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie durch das Land Rheinland-Pfalz. Projekt I wird mit rund 2 Millionen Euro gefördert. Nach erfolgreichem Abschluss der Projektplanung in Projekt I im Jahr 2022 würde sich für weitere zehn Jahre Projekt II anschließen, in dem die in Projekt I erarbeiteten Maßnahmen umgesetzt werden sollen.

Informationen auch unter www.hirtenwege-pfaelzerwald.de.

Ein Wochenende im Zeichen der Sterne

Junior Ranger Entdecker-Camp im Rahmen des Projekts ,,Sternenpark Pfälzerwald‘‘

Das Bild zeigt einen Streifen Wald aus dem Biosphärenreservat mit einem nächtlichen Himmel darüber, an dem sehr viele Sterne zu sehen sind.
Sternenhimmel über dem Pfälzerwald (Foto: Christian Mücksch)

Im Rahmen des Projekts ,,Sternenpark Pfälzerwald‘‘ bietet das Biosphärenreservat Pfälzerwald vom 7. bis 9. Mai ein Junior Ranger Entdecker-Camp an. Das Camp findet in Kooperation mit dem Bildungspartner des Biosphärenreservats, den Waldrittern Südwest, in deren Abenteuer-Wald-Erlebnis-Zentrum Heidelsburg bei Clausen statt.

Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren erforschen im Rahmen des Camps das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen und setzen sich auf aktive und kreative Art mit dem Pfälzerwald und verschiedenen Themen rund um eine nachhaltige Lebensweise auseinander. An diesem Wochenende wird der Fokus auf dem Thema Lichtverschmutzung und Sterne liegen. Die Veranstaltung beinhaltet die Übernachtung im eigenen Zelt und eine Vollverpflegung.

Im weiteren Verlauf des Jahres soll es weitere Bildungsangebote zum Thema ,,Schutz der natürlichen Dunkelheit‘‘ im Rahmen des Projekts „Sternenpark Pfälzerwald“ geben. Termine werden unter www.pfaelzerwald.de/termine bekannt gegeben. Alle Angebote werden unter Einhaltung der gebotenen Hygienemaßnahmen durchgeführt, sofern die testosterone enanthate sale Situation in Bezug auf die Corona-Pandemie dies zulässt.

Die Teilnahme am Junior Ranger-Camp zum Thema Sterne ist kostenlos. Anmeldungen zu weiteren Junior Ranger-Camps, die an Wochenenden oder als Wochenprogramme während der Schulferien stattfinden, falls dies die Situation bezüglich der Corona-Pandemie erlaubt, sind ebenfalls möglich. Anmeldungen für die Camps nimmt Micaela Mayer, Bildung für nachhaltige Entwicklung im UNESCO-Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, in der Geschäftsstelle in Lambrecht, entgegen. Sie gibt auch weitere Informationen zum Junior Ranger-Projekt und ist unter der Telefonnummer 06325 9552-43 oder per E-Mail an m.mayer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de erreichbar. Eine Übersicht und weitere Informationen zu allen Angeboten gibt es auch hier.

Das Projekt Sternenpark Pfälzerwald wird als LEADER-Projekt im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz (vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau) gefördert. Das Projekt Junior Ranger wird unterstützt vom Land Rheinland-Pfalz.

Das ABC des chance.natur-Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ – Teil 1

Eine Illustration zeigt ein Schaf, das in einer Sprechblase sagt "Auf geht's!"Naturschutzgroßprojekt… was für ein Wort! Es ist ein langes Wort. Man kann sich viel und gar nichts darunter vorstellen. Und vielleicht denken manche, die Erklärung könnte ziemlich langweilig sein. Mag zwar sein, aber wenn es sich im ersten Moment auch nicht so spannend anhört, ist das Projekt doch ziemlich cool. Hier erklärt euch das Hirtenwege-Team in kleinen und einfachen Schritten dieses riesige Projekt, und zwar mit Hilfe des ABCs. Hier kommen die Buchstaben A bis D – demnächst geht es weiter mit E bis H!

 

A

wie Artenschutz

Artenschutz. Hm. Vielleicht schon mal gehört. Falls nicht, habt ihr bestimmt schon vom Naturschutz gehört. Artenschutz ist ein Teil des Naturschutzes. Er bedeutet einfach, dass verschiedene Arten, also Tiere, Pflanzen und Pilze, geschützt werden.

Auf einer großen Wiese leben Vögel, Insekten, kleine Säugetiere und bunte Blumen. Um sich weiter an dieser Wiese erfreuen zu können, versucht man, störende Außeneinflüsse fernzuhalten. Die Wiese wird also geschützt. Dadurch können die Tiere, Pflanzen und Pilze in Ruhe weiterleben, sie stehen also unter Artenschutz.

Das Naturschutzgroßprojekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ nutzt Schafe, um beispielsweise die erwähnte Wiese zu schützen. Da Schafe lebendige Rasenmäher sind, können sie die Wiese pflegen, ohne dem Boden zu schaden. Zwar fressen sie die eine oder andere Pflanze, können aber in ihrem Fell Samen transportieren, sodass die Pflanze an einer anderen Stelle wieder wächst.

Habt ihr noch mehr Fragen zum Artenschutz oder zum Naturschutzgroßprojekt? Dann schaut auf unserer Internetseite vorbei:
www.hirtenwege-pfaelzerwald.de

B

wie Buckelwiese

Buckelwiese. Hört sich an, als wäre das eine Wiese mit Buckel. Ist es auch. Vor sehr vielen Jahren, wir sprechen hier vom Mittelalter, wurden diese Wiesen angelegt, nachdem die Flächen vorher auf klösterliches Geheiß gerodet wurden. Im 19. Jahrhundert hatte diese Form von Flächenbewirtschaftung ihren Höhepunkt. Man kann sie immer noch an einigen Stellen im Pfälzerwald antreffen. Praktischerweise konnte man die Wiesen einerseits entwässern (d. h., wenn zu viel Wasser auf der Wiese war, konnte man es ablassen) und andererseits bewässern (d. h. den Flächen Wasser zuführen, wenn es zu trocken war). Dieses alte Bewirtschaftungssystem wird aber schon seit den 1950er beziehungsweise 1960er Jahren nicht mehr genutzt, da es ganz schön aufwendig ist, die Flächen und die Wasserzufuhr zu unterhalten. Außerdem gibt es modernere Bewirtschaftungsmethoden. Jetzt wollen wir vom Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ diese Wiesen wiederaufleben lassen. Das sind nämlich tolle Lebensräume für alles, was da kreucht und fleucht, vor allem für Amphibien und seltene Blumenarten. Die Buckelwiesen sollen also bewirtschaftet werden, aber im Sinne des Natur- und Artenschutzes.

Habt ihr noch mehr Fragen zu Buckelwiesen oder dem Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“? Dann schau auf unserer Internetseite vorbei:
www.hirtenwege-pfaelzerwald.de

C

wie chance.natur

Auf einer Illustration ist ein Schaf zu sehen, das auf Wildblumen herumkaut und in einer Sprechblase sagt "Alles einsteigen"Chance.natur. Eigentlich chance.natur Bundesförderung Naturschutz. Oh nein, das hört sich echt kompliziert an. Aber es steckt auch viel dahinter. Denn chance.natur betrifft ganz Deutschland! Mit dieser Förderung kann Deutschland in puncto Naturschutz zeigen, was es drauf hat. Es gibt über 84 chance.natur-Projekte in Deutschland und das Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ ist eines davon. Förderung bedeutet so was wie Unterstützung von guten Ideen, die Hilfe bei der Umsetzung benötigen. Für die Natur sind Förderungen vom Bund sehr wichtig, weil unsere Natur erhalten bleiben muss. Gäbe es die Bundesförderung nicht, würden viele schützenswerte Landschaften nicht mehr existieren. Die wichtigsten Ziele der chance.natur Bundesförderung Naturschutz sind:

  • der Erhalt von Landschaften, die von ihrem Typ und ihrer Naturausstattung her bundesweit bedeutsam und schützenswert sind
  • Die Förderung großflächiger Gebiete, denen aus nationaler Sicht eine besondere Bedeutung für den Naturschutz zukommt
  • Der Erhalt der Vielfalt wildlebender Pflanzen- und Tierarten.

(Quelle: https://www.bfn.de/foerderung/naturschutzgrossprojekte/)

Hast du noch mehr Fragen zu chance.natur oder willst du wissen, wie ein chance.natur-Projekt aufgebaut ist? Dann schau mal auf unserer Internetseite vorbei:
www.hirtenwege-pfaelzerwald.de

D

wie Dienstgang

Auf einer Illustration ist ein Schaf zu sehen, auf das INsekten krabbeln und zufliegen. In einer Sprechblase sagt das Schaf "Das Biosphären-Taxi startet gleich."Dienstgang. Dienstgänge müssen viele Leute unternehmen. Ob es das Zeitungaustragen ist oder den Müll rausbringen. Ein Dienstgang im chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ sieht wie folgt aus: Man zieht sich Kleidung und Schuhe an, die bequem sind und gegebenenfalls richtig dreckig werden können. Es ist auch immer von Vorteil, wenn man einen Fotoapparat mitnimmt. Dann setzt man sich in den chance.natur-Dienstwagen und ab geht es auf die Flächen! Ein großer Teil der chance.natur-Arbeit findet nämlich auf den Flächen im Fördergebiet (wird unter „F“ erklärt) statt. Hier treffen sich die Akteure und Akteurinnen (Beteiligte) des Projekts, um über die Maßnahmen auf den Flächen zu beraten. Verschiedene Anregungen und Ideen fließen in die Gespräche mit ein. So ein Dienstgang kann kurz sein, aber meistens ist man ein paar Stunden draußen, was eine interessante Abwechslung zur Büroarbeit bietet. Die Interaktion und Kommunikation mit den verschiedenen Beteiligten ist sehr wichtig für das chance.natur-Projekt. Denn das Projekt vernetzt sie miteinander und versucht gemeinsam Lösungen zu finden sowie Herausforderungen zu meistern. Am Ende eines Dienstgangs kann es dann schon mal Abend sein. Wenn dann noch Fotos gemacht werden konnten, ist es einfacher, sich auch im Nachhinein gut an die wichtigsten Inhalte des Dienstgangs zu erinnern.

Wollt Ihr wissen, was man noch so beim chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ macht? Dann schau auf unserer Internetseite vorbei:
www.hirtenwege-pfaelzerwald.de

Deutsch-französischer Garten-Wettbewerb eröffnet

Aktion des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen jetzt auch mit Schulgarten-Wettbewerb

Hobbygärtnerinnen und -gärtner können sich ab sofort für den Wettbewerb im Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen anmelden. Das Projekt will die breite Öffentlichkeit für die Artenvielfalt im Alltag sensibilisieren und so dazu anregen, auch in den bebauten Flächen des Biosphärenreservats, in unseren Städten und Dörfern, ökologisch zu handeln.

Personen, die zur Jury gehören, begutachten den Garten der Familie Rabel in Volksberg im Elsass
Jury im Garten von Familie Rabel in Volksberg im Elsass; hier findet die Preisverleihung im September 2021 statt (Foto: Naturpark Nordvogesen)

Zu dem Wettbewerb können sich Personen, deren Garten im deutsch-französischen Biosphärenreservat liegt, bis 16. April anhand eines Bewerbungsbogens online unter www.pfaelzerwald.de/gaerten anmelden. Das Projektteam wählt anhand der Bögen jeweils 20 Gärten auf der französischen und auf der deutschen Seite des Biosphärenreservats aus. Diese werden daraufhin von einer Expertin oder einem Experten besucht, die den Garten genauer unter die Lupe nehmen und Empfehlungen geben, um die Artenvielfalt zu verbessern. Das Projekt-Team wählt dann die jeweils fünf interessantesten Gärten im pfälzischen und französischen Teil des Biosphärenreservats aus, die voraussichtlich Ende Juni von einer Jury besichtigt werden. Dieser gehören Spezialisten zu Wildpflanzen, Ornithologie, ökologischen Fragen der Grünräume, Baum- und Insektenkunde sowie Landschaftsgärtner an. Die Jury ermittelt daraufhin die Gewinner des Wettbewerbs. Die Preisverleihung des grenzüberschreitenden Projekts findet voraussichtlich am Sonntag, 12. September, ab 14 Uhr im Garten der Familie Rabel im elsässischen Volksberg statt, die letztes Jahr mit ihrem Garten den ersten Platz in dem Wettbewerb belegt hat. Die Preisträger und Preisträgerinnen erhalten je eine Urkunde, eine Plakette, die sie dann an ihrem Garten anbringen können, sowie einen Sachpreis.

Deutsch-französisches Projekt erstmals mit Schulgarten-Wettbewerb

Erstmals vergibt das deutsch-französische Biosphären-Team auch Preise für Schulgärten. Schulen, die teilnehmen möchten und deren Garten im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat liegt, melden sich über das gleiche Anmeldeformular an wie die privaten Gartenbesitzer und Hobbygärtnerinnen. Jeweils drei französische und drei deutsche Schulen werden von einer Expertin oder einem Experten besucht, die zahlreiche nützliche Tipps geben, bevor eine Jury kommt und den Gewinner-Schulgarten auswählt. Als Preis winkt eine Schulgartenaktion in Begleitung einer Expertin oder eines Experten, bei der zum Beispiel etwas neu gebaut oder gepflanzt werden kann.

Informationen zum Projekt und zu den Wettbewerben gibt Micaela Mayer vom Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, die unter der Telefonnummer 06325 9552-43 oder unter der E-Mail-Adresse m.mayer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de erreichbar ist.

Zum Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ gehören ebenso ein umfangreiches deutsch-französisches Programm an Veranstaltungen zu verschiedenen Gartenthemen sowie Pflanzaktionen an Schulen. Die Veranstaltungen können durchgeführt werden, sofern die Lage hinsichtlich der Corona-Pandemie dies erlaubt. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald hält Interessenten in den kommenden Wochen unter www.pfaelzerwald.de/termine dazu auf dem Laufenden.

Das Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ wird durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus dem Interreg V A-Projekt „NOE / NOAH“ gefördert.

Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft: Zweite Runde von Zukunftswerkstätten im SDG-Projekt

Projekt zu den UN-Nachhaltigkeitszielen im Biosphärenreservat Pfälzerwald mit acht Modellkommunen in Planung für den nächsten Beteiligungsdurchgang

„Vereine sind ein großes Potential für Bad pharma steriods Bergzabern. Ich finde es entscheidend, wie Vereine von der Stadt gefördert werden, zum Beispiel indem ihnen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden“, sagte eine interessierte Bürgerin, die sich am Workshop zum Handlungsfeld „Zusammenleben“ beteiligte. Der Workshop war Teil der ersten Zukunftswerkstatt in Bad Bergzabern, das als eine von acht Kommunen im Pfälzerwald beim Projekt „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ mitwirkt. Das Handlungsfeld „Zusammenleben“ betrifft mehrere der 17 Nachhaltigkeitsziele, der sogenannten SDGs (Sustainable Development Goals), auf die sich die Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 geeinigt haben und die im Mittelpunkt des SDG-Projekts stehen. In dem Projekt soll für jede Modellkommune eine Strategie entwickelt werden, wie die globalen Nachhaltigkeitsziele auf lokaler Ebene verwirklicht werden können.

Schülerinnen und Schüler packen bei einer Obstbaum-Pflanzaktion in Bad Bergzabern an
Anpacken für mehr Nachhaltigkeit: Schülerinnen und Schüler bei einer Obstbaum-Pflanzaktion in Bad Bergzabern

In jeder Kommune bildete sich nach dem Projektauftakt ein Kernteam, das zunächst in einer Bestandsaufnahme die wichtigsten Handlungsfelder in punkto Nachhaltigkeit identifizierte. Bei einer ersten Runde von Zukunftswerkstätten im Sommer und Herbst 2020 waren alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sich einzubringen, um zu den Handlungsfeldern Ziel- und Maßnahmenideen zu entwickeln – die Ideen waren vielfältig, wie einige Beispiele zeigen. Eine Bad Bergzabener Seniorin schlug vor: „Die jungen Alten zu gewinnen, das wäre gut. Man müsste Möglichkeiten zum Mitmachen schaffen, zum Beispiel beim gemeinsamen Gärtnern“. Eine engagierte Jugendliche, die auch im Stadtrat aktiv ist, meinte: „Ich finde, wir brauchen mehr Projekte mit einfacher Struktur, die sich wiederholen. Zum Beispiel ein gemeinsamer Umweltaktionstag, für den jede Gruppe, die mitmachen möchte, eine Aufgabe zugeteilt bekommt“. Eine Sozialarbeiterin brachte zum Ausdruck, wie wichtig es sei, die Bad Bergzabenerinnen mit Migrationshintergrund mehr mitzunehmen, ihnen mehr Möglichkeiten zu bieten, sich einzubringen, zum Beispiel könne man dies über die Kindergärten gut erreichen.

Nachdem die zahlreichen Ideen zu Maßnahmen durch die Kernteams in eine erste strategische Ordnung gebracht und bewertet wurden, plant das Projektteam nun die zweite Runde von Zukunftswerkstätten, die in den Sommermonaten stattfinden sollen, sofern es die Pandemielage zulässt. Hier sollen einzelne Maßnahmen beispielhaft verfeinert und bis in die konkrete Umsetzung durchdacht werden. Das ist wichtig, weil die Nachhaltigkeitsstrategien für jede Kommune auch einen konkreten Aktionsplan enthalten soll. Fragen nach dem Zeitplan und Zuständigkeiten in ausgewählten Maßnahmen sollen vorab geklärt werden, etwa wer verantwortlich ist, wer die Maßnahme trägt, wer koordiniert und wer zuarbeitet. Auch soll in der zweiten Zukunftswerkstatt der Entwurf für das Leitbilder jeder Kommune besprochen werden. Das Nachhaltigkeits-Leitbild beschreibt den jeweiligen Zustand, den eine Gemeinde im Jahr 2030 erreichen will. Den Rahmen für die Ziele bilden gemäß der Agenda 2030 und der globalen Nachhaltigkeitsziele die planetaren Grenzen beziehungsweise die Grenzen der Belastbarkeit der Ökosysteme sowie soziale Gerechtigkeit und Leben in Würde für alle, auch im entwicklungspolitischen beziehungsweise Eine-Welt-Kontext.

Das SDG-Projekt im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Die Städte Pirmasens, Bad Bergzabern und Neustadt, die Verbandsgemeinden Lambrecht und Maikammer sowie die Ortsgemeinden Sippersfeld, Kallstadt und Klingenmünster – das sind die acht Kommunen, die sich am Projekt „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ als Modellkommunen beteiligen. In dem Projekt wird für jede Kommune eine Nachhaltigkeitsstrategie mit konkretem Aktionsplan erarbeitet, die zu den individuellen Bedarfen und Potentialen der jeweiligen Kommune passen und die sich an der Agenda 2030 mit den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) der Vereinten Nationen orientieren.

Projektträger ist das UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald, eine durch den Bezirksverband Pfalz getragene Einrichtung. Kooperationspartnerin auf Bundesebene ist die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Partner von Seiten des Landes Rheinland-Pfalz sind das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, das Ministerium des Innern und für Sport und das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (MWVLW).

Sowohl die SKEW mit Mitteln des BMZ als auch die drei Landesministerien fördern das Projekt finanziell.

Mehr Informationen zum Projekt und den teilnehmenden Kommunen sowie demnächst auch zu den anstehenden Zukunftswerkstätten finden sich unter www.pfaelzerwald.de/sdg-modellregion-pfaelzerwald.