Global Nachhaltige Kommune Pfalz

Erste Netzwerkveranstaltung für alle Interessierten findet online statt.

Das Projekt „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“ führt am Donnerstag, 24. November, von 16 bis 19 Uhr eine erste Netzwerkveranstaltung rund um Themen zur nachhaltigen Entwicklung durch. Die Veranstaltung, die online stattfindet, richtet sich an alle Interessierten aus Kommunalverwaltung und -politik, an die Zivilgesellschaft und andere Akteur*innen mit Interesse an nachhaltiger Entwicklung und deren Kommunikation auf kommunaler Ebene.

Wie die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die Sustainable Development Goals (SDG), kreativ und aussagekräftig in Kommunen kommuniziert werden können, was Notwendigkeiten für und Hürden der kommunalen Nachhaltigkeitskommunikation sind, welche Konflikte entstehen können, wie sich diese konstruktiv angehen lassen und wie Kommunen ins Handeln kommen, sind die Themen der Veranstaltung.

Nach Vorträgen von Marc Winkelmann, Geschäftsführer der Hamburger Nachhaltigkeitsagentur zwanzig50, sowie Isabel Glaser, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik der Stadt Göppingen, ist Zeit für eine gemeinsame Diskussion, für Austausch und Vernetzung. Wenn Teilnehmende selbst gute Beispiele für eine gelungene SDG-Kommunikation haben, kann dies vorab dem Team des Biosphärenreservats mitgeteilt und dann bei der Veranstaltung vorgestellt werden.

Eine Anmeldung unter der E-Mail-Adresse n.bangert@pfaelzerwald.bv-pfalz.de ist bis spätestens 23. November erforderlich. Die Teilnahme ist kostenfrei. Der Teilnahmelink wird nach der Anmeldung zur Verfügung gestellt.

Das Projekt „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“

Das Projekt „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“ begleitet die Verbandsgemeinde Deidesheim, die Stadt Speyer sowie die Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen bei der Erstellung von SDG-Aktionsplänen.

Außerdem werden acht weitere Kommunen aus dem Biosphärenreservat Pfälzerwald bei der Umsetzung ihrer bereits erarbeiteten Nachhaltigkeitsstrategien betreut. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald führt das Projekt mit Unterstützung der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global, mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und mit Unterstützung durch das Land Rheinland-Pfalz durch. Ziel des Projekts ist es, in einem partizipativen Prozess SDG-Aktionspläne zu erarbeiten und so die Agenda 2030 in Kommunen der Region strategisch zu verankern.

Vor 30 Jahren: Anerkennung der drei Biosphärenreservate Hamburgisches Wattenmeer, Niedersächsisches Wattenmeer und Pfälzerwald durch die UNESCO

Die UNESCO Biosphärenreservate Pfälzerwald sowie Niedersächsisches und Hamburgisches Wattenmeer bestehen seit 30 Jahren: Ausschlaggebend für die Anerkennung durch die UNESCO am 10. November 1992 war die in den Naturräumen des Hamburgischen und Niedersächsischen Wattenmeers intensiv betriebene Ökosystemforschung. Für den Pfälzerwald als größtes zusammenhängendes und weitestgehend unzerschnittenes Waldgebiet Deutschlands war die deutsch-französische Zusammenarbeit der Treiber: Schon Anfang der 1990er Jahre strebten die Verantwortlichen der Naturparke Nordvogesen und Pfälzerwald die Schaffung eines grenzüberschreitenden Biosphärenreservats an. Voraussetzung dafür war, dass jedes Teilgebiet zunächst die Anerkennung der UNESCO als eigenständiges Biosphärenreservat erlangte.

Seit der Etablierung des für die Biosphärenreservate zuständigen UNESCO-Programms „Mensch und Biosphäre“ („Man and the Biosphere“, MAB) im Jahr 1970 hat sich die Funktion dieser Großschutzgebiete weiterentwickelt: Durch die Festlegung auf die sogenannte Sevilla-Strategie im Jahr 1995 fungieren sie als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung. Mit der Verabschiedung des Lima-Aktionsplans im Jahr 2016 unterstützen die UNESCO Biosphärenreservate in besonderem Maße das Erreichen der Globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs). Dies setzen sie durch die Erprobung nachhaltiger Wirtschafts- und Lebensweisen im Rahmen von Projekten um. Neben der Schutz-, Entwicklungs- und Bildungsfunktion dienen UNESCO Biosphärenreservate auch der internationalen Vernetzung und Zusammenarbeit.

Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen

Die Landschaft der Deutschen Weinstraße und die weiten Wälder des Pfälzerwalds prägen das Biosphärenreservat Pfälzerwald (Foto: Yvon Meyer)

Am Anfang der Entwicklung stand die Gründung des Naturparks Pfälzerwald 1958. „Zentral bei der Schaffung des Biosphärenreservats Pfälzerwald war in den 1990er Jahren und ist auch weiterhin die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit unseren französischen Nachbarn und Nachbarinnen“, so Dr. Friedericke Weber, Direktorin des deutschen Teils des Biosphärenreservats. „Die Anerkennung als Biosphärenreservat im Jahr 1992 bildete für den Pfälzerwald eine wichtige Grundlage für die Anerkennung als damals in der Europäischen Union erstes grenzüberschreitendes Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen im Jahr 1998.“ Die großen unzerschnittenen Waldflächen, die für ein Biosphärenreservat ungewöhnlich großen Flächen an Weinbaukultur genauso wie weitere offene Landschaftstypen und besonders artenreiche Übergangsbereiche machen das Biosphärenreservat Pfälzerwald aus. Gemeinsam mit den Nordvogesen findet sich hier das größte zusammenhängende Waldgebiet Westeuropas. Im Jahr 2023 feiern die französischen und deutschen Mitarbeitenden der Geschäftsstellen gemeinsam mit vielen Menschen der Region das 25-jährige Jubiläum des weiterhin einzigen grenzüberschreitenden Biosphärenreservats Deutschlands.

Im Jahr 2014 löste der Bezirksverband Pfalz – ein in Rheinland-Pfalz einmaliger höherer Kommunalverband – den damaligen Naturparkverein als Träger des Biosphärenreservats Pfälzerwald ab. Schon lange war eine Erweiterung der Kernzonen von gut zwei Prozent auf drei Prozent der Gebietsfläche vorgesehen. In Abstimmung mit dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium, den Umweltverbänden und den Kommunen des Gebiets erreichte der Bezirksverband Pfalz dieses Ziel in einem umfassenden Moderationsprozess im Jahr 2016. „Dies war eine wichtige Voraussetzung für die Ablösung der Naturparkverordnung durch die Biosphärenreservatsverordnung, die 2020 in Kraft trat“, erklärt Weber.

Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer

Das renaturierte Ostvorland mit seinen ständig wachsenden und sich wandelnden Salzwiesen im Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer (Foto: Martin Elsen

Das UNESCO-Biosphärenreservat an der Elbemündung ist Deutschland kleinstes Biosphärenreservat – mit 90 Prozent Wildnisfläche ist es auch Deutschlands wildestes. Als Modellregion von Weltrang fördert es ein nachhaltiges, ressourcenschonendes und klimafreundliches Miteinander von Mensch und Natur. Dabei geht es sowohl um eine nachhaltige, wirtschaftliche und soziale Entwicklung, als auch um den Erhalt kultureller Werte und biologischer Vielfalt. Das gesamte Gebiet ist als Nationalpark ausgewiesen und über das Nationalpark-Gesetz geschützt. Zur Kernzone gehören Düneninseln, Salzwiesen, Priele und Wattflächen. Zur Pflege- und Entwicklungszone gehört die bewohnte und bewirtschaftete Insel Neuwerk sowie der Übergang zum niedersächsischen Festland bei Cuxhaven. Jens Kerstan, Umweltsenator der Freien und Hansestadt Hamburg, sagt: „Das Wattenmeer ist ein einzigartiger Naturschatz bei uns im Norden. Biosphärenreservate leisten besonders mit Blick auf die Herausforderungen des Klimawandels und dem Schwund von Artenvielfalt einen wichtigen Beitrag für den Schutz des Gebiets. Hier wird erprobt, wie das Zusammenspiel von Mensch und Natur für ein gutes, nachhaltiges und zukünftiges Leben in der Biosphäre inmitten der Gezeiten aussehen kann.“

Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer

Die erweiterte Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer umfasst sämtliche Landschaftstypen des norddeutschen Küstenraums – unter anderem die Küstenheiden bei Cuxhaven (Foto: Martin Stromann)

Das Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer umfasst mit seiner großen Kern- und Pflegezone das Gebiet des gleichnamigen Nationalparks in dessen Grenzen aus seinem Gründungsjahr 1986. Um der erweiterten Funktion der Biosphärenreservate als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung zu entsprechen, waren die Kommunen an der niedersächsischen Nordseeküste und auf den Ostfriesischen Inseln im Rahmen eines umfangreichen Beteiligungsprozesses seit Anfang 2019 dazu eingeladen, gemeinsam Maßnahmenideen und Projektvorschläge für eine nachhaltige Entwicklung der Wattenmeerregion zu erarbeiten und auf kommunaler Ebene zu diskutieren. 12 Kommunen haben ihren Beitritt zur Entwicklungszone des Biosphärenreservats erklärt. Die Entscheidung der UNESCO über die Anerkennung der erweiterten Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer erfolgt Mitte 2023. „Die niedersächsische Wattenmeer-Region verbindet in unverwechselbarer Weise eine einzigartige Naturlandschaft mit einer lebendigen, durch menschliche Nutzung geprägten Kulturlandschaft hinter dem Deich. Die Auszeichnung als UNESCO-Biosphärenreservat würdigt dieses Natur- und Kulturerbe und schafft den Rahmen für eine nachhaltige Regionalentwicklung“, erklärt Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, die Verwaltungsstelle der Biosphärenregion ist.

UNESCO Biosphärenreservate weltweit: Netzwerk von Modellregionen

Als das UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ („Man and the Biosphere“ / MAB) 1970 eingerichtet wurde, war es das erste globale Programm, das sich mit Mensch-Umwelt-Beziehungen beschäftigte. Hierbei sind Biosphärenreservate international repräsentative Modellregionen, in denen Lebens- und Wirtschaftsweisen modellhaft erprobt werden. Weltweit bilden 738 UNESCO-Biosphärenreservate aus 134 Staaten ein einmaliges Weltnetz. In Deutschland sind 16 Biosphärenreservate durch die UNESCO anerkannt; ihre Fläche macht etwa drei Prozent der Landesfläche aus. Sie werden alle 10 Jahre von der UNESCO auf ihre Qualität überprüft.

Modellorte für nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz

Nationale Naturlandschaften in Rheinland-Pfalz präsentieren sich in Wanderausstellung – kostenfreie Ausleihe möglich.

„Die Nationalen Naturlandschaften in Rheinland-Pfalz – Nationalpark, Biosphärenreservat und sieben Naturparke – sind Schatzkammern unserer Natur- und Kulturlandschaft und Beispielorte für nachhaltige Regionalentwicklung und Klimaschutz“, erklärte Klimaschutzstaatssekretär Michael Hauer kürzlich bei der Eröffnung der Ausstellung „Nationale Naturlandschaften“ im Foyer des Klima- und Naturschutzministeriums in Mainz. Dort kann die Ausstellung noch bis 11. November, montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr, kostenfrei besichtigt werden.

Die Ausstellung zeigt auf großformatigen Fotoleinwänden, wie Menschen in Rheinland-Pfalz ihre Nationale Naturlandschaft in Alltag oder Freizeit erleben können. Sie zeigt die Bedeutung von Streuobstwiesen oder Weideflächen für Klimaschutz, Artenvielfalt und Kulturlandschaft oder wie auf Wandertouren ein klimafreundliches Naturerlebnis möglich ist. Die Nationalen Naturlandschaften (NNL) sind ein Bündnis der Großschutzgebiete in Deutschland. Zu den Nationalen Naturlandschaften in Rheinland-Pfalz zählen der Nationalpark Hunsrück-Hochwald, das UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen und die sieben Naturparke Saar-Hunsrück, Soonwald-Nahe, Nassau, Rhein-Westerwald, Nordeifel, Südeifel und der Natur- und UNESCO Global Geopark Vulkaneifel. Die neun Nationalen Naturlandschaften in Rheinland-Pfalz bedecken 32 Prozent der Landesfläche.

„Wälder und Moore, Streuobstwiesen und Weinhänge, regionale Küche und traditionelles Handwerk. Die Nationalen Naturlandschaften sind einzigartige Natur-, Lebens- und Erlebnisräume direkt vor unserer Haustür. Nationalpark, Biosphärenreservat und Naturparke zeigen, wie ein zukunftsfähiges Zusammenspiel von Mensch und Natur aussehen kann. Die Nationalen Naturlandschaften schützen Umwelt, Klima und Natur”, so der Klimaschutzstaatssekretär.

Die Ausstellung wurde von der Landeszentrale für Umweltaufklärung in Kooperation mit den Nationalen Naturlandschaften in Rheinland-Pfalz erstellt und steht ab sofort in vierfacher Ausfertigung im Land zur Verfügung. Interessierte Behörden und Organisationen können die Ausstellung bei der LZU kostenfrei ausleihen.

Informationen zur Ausstellung und zur Ausleihe unter:

https://umdenken.rlp.de/de/mediathek/ausstellungen/ausstellung-nationale-naturlandschaften-rlp/

https://www.nationale-naturlandschaften-rlp.de/de/startseite/

3. November: Internationaler Tag der Biosphärenreservate!

Am 3. November hat die UNESCO den Ersten internationalen Tag der Biosphärenreservate gefeiert.

Mittlerweile gehören zum weltweiten Netz dder Biosphärenreservate 738 Großschutzgebiete dieser Art in 134 Ländern. 16 Biosphärenreservate in Deutschland sind von der UNESCO anerkannt. 22 der Biosphärenreservate weltweit sind grenzüberschreitend, so wie unseres. 274 Millionen Menschen leben in Biosphärenreservaten.

Biosphärenreservate sind Modellregionen für nachhaltige Entwicklung. Mit vielen Menschen vor Ort setzen diese Modellregionen beispielhafte Projekte um, um umweltschonende und sozial verträgliche Wirtschaftsformen, Naturschutz, Forschung und Bildung für nachhaltige Entwicklung ebenso wie internationale Kooperationen zu fördern. Ein Biosphärenreservat ist in Zonen unterteilt, in denen unterschiedliche Regeln gelten. Es muss für einen besonderen Naturraum repräsentativ sein – noch wichtiger sind aber die Menschen im Gebiet und ihre möglichst naturschonenden Lebens- und Wirtschaftsformen.

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald ist zusammen mit den Nordvogesen das größte zusammenhängende Waldgebiet Westeuropas. Es zeichnet sich durch weite Wälder, sonnige Wiesentäler, mächtige Sandsteinfelsen und die Pfälzer und Elsässicsche Lebensfreude aus. Viele Menschen packen mit uns an, etwa um unsere vielfältige Landschaft mit Weidetieren offenzuhalten, die Artenvielfalt in Gärten zu fördern, regionale Wertschöpfung bei den deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkten zu schaffen oder Biotope zu verbinden und zu schützen.

Biokorridore, Sternenhimmel und Wanderwege

Ausschuss für das Biosphärenreservat Pfälzerwald tagt in Lambrecht

Die nächste Sitzung des Ausschusses für das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen findet am Freitag, 23. September 2022, um 10 Uhr in der Pfalzakademie in Lambrecht, Franz-Hartmann-Straße 9, statt. Im öffentlichen Teil der Sitzung gibt zunächst der Vorsitzende des Bezirkstags Pfalz, Theo Wieder, einen Bericht ab.

Die Direktorin des Biosphärenreservats Pfälzerwald, Dr. Friedericke Weber, präsentiert die Auswertung der abgeschlossenen UNESCO-Evaluierung. Im vergangenen Jahr wurde das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen durch die UNESCO beziehungsweise das zuständige deutsche MAB-Komitee, das für die Fortentwicklung von Biosphärenreservaten zuständig ist, evaluiert. Die umfassende Evaluierung findet in einem 10-jährigen Turnus in allen Biosphärenreservaten statt. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen wurde sowohl national für den deutschen Teil wie auch grenzüberschreitend gemeinsam mit dem Biosphärenreservat Nordvogesen evaluiert.

Anschließend beraten die Ausschussmitglieder über den Plan „After-LIFE“, der im Nachgang zum dieses Jahr beendeten EU-Projekt „LIFE-Biocorridors“ greifen soll. Im Rahmen des deutsch-französischen Projekts wurden Maßnahmen zur Biotopvernetzung in den Lebensräumen Offenland, Wald und Wasser grenzüberschreitend umgesetzt. Danach geht es um die Kooperationsvereinbarung, die mit Partnerinnen und Partnern des Biosphärenreservats aus dem Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung zur gemeinsamen Umsetzung der Junior Ranger-Angebote abgeschlossen werden soll.  Ebenfalls auf der Tagesordnung steht das jetzt beantragte Interreg-Projekt „Biodiversität und Klimaanpassung in Gärten und Grünflächen im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen“.

Zudem wird die dritte Fortschreibung des Handlungsprogramms für das Biosphärenreservat thematisiert und ein Sachstand zum Projekt „Neukonzeption des Wanderwegenetztes im Pfälzerwald“ gegeben. Danach folgt ein Bericht zum Abschluss des Projekts „Sternenpark Pfälzerwald“. Das LEADER-geförderte Projekt zielte unter anderem auf die Sensibilisierung zur Lichtverschmutzung sowie deren Folgen und deren Vermeidung ab und ist nach etwa dreijähriger Laufzeit diesen Sommer zu Ende gegangen.  Friedericke Weber gibt abschließend einen Überblick zu den neuesten Entwicklungen in den Projekten und Aufgabenbereichen des Biosphärenreservats.

Interessierte werden gebeten, eine Teilnahme an der Sitzung bis Donnerstag, 22. September, 15 Uhr, bei Sabine Nauerz unter der Email s.nauerz@bv-pfalz.de anzumelden.

Umweltschonend hergestellte Qualitätsprodukte aus der Region

Deutsch-französischer Biosphären-Bauernmarkt in Grünstadt – Nachhaltigkeit, Genuss und Musik

Am Sonntag, 25. September, steht nachhaltiger Genuss im Mittelpunkt beim deutsch-französischen Biosphären-Bauernmarkt in Grünstadt. Auf dem Luitpoldplatz bieten etwa 50 Marktbeschickerinnen und -beschicker – darunter Winzerinnen, Landwirte, Imker, Kunsthandwerkerinnen, Regionalladen-Besitzerinnen, Bierbrauer und Biosphären-Partnerinnen – aus dem französischen und deutschen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen von 11 bis 18 Uhr ihre umweltschonend produzierten Waren aus der Region an. Dazu gehören insbesondere Schinken, Wurst, Fleisch von Lamm, Wild und Pferd, Ziegenkäse sowie Essige, Säfte, Biowein, Likör und Sekt genauso wie Obst und Gemüse, Pilze, Marmelade und Honig, Öl, Teigwaren und Kompott. Ein vielfältiges Getränkeangebot von Winzern und einem Bierbrauer gibt es auch. Die reiche Produktpalette lädt ein zum Schauen, Schlemmen und zum Füllen der Einkaufstaschen.

Gleichzeitig ist in Grünstadt verkaufsoffener Sonntag. Auf dem Luitpoldplatz sorgt ein musikalisches Rahmenprogramm, unter anderem mit französischen Chansons, für besonders beschwingte Stimmung. Wer möchte, kann auch mit dem Zug anreisen, beispielsweise mit der Regionalbahn aus der Richtung Frankenthal oder aus der Richtung Neustadt über Freinsheim. Vom Bahnhof in Grünstadt sind es nur wenige Schritte bis zum Luitpoldplatz.

Ziel der deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte ist es, die Landwirtschaft in der Region zu stärken und bei Einheimischen wie Gästen für den Kauf von umweltschonend erzeugten Produkten zu werben. Denn so können die Verbraucherinnen und Verbraucher direkt dazu beitragen, dass die einzigartige Kulturlandschaft des Biosphärenreservats erhalten bleibt und keine langen Transportwege entstehen. Weitere Informationen unter www.pfaelzerwald.de/bauernmaerkte. Die Biosphären-Bauernmärkte werden unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz.

Gutes und Nachhaltiges aus der Region an schönen Orten: deutsch-französische Biosphären-Bauernmärkte.

Umweltpraktikantinnen im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Commerzbank unterstützt mit dem Projekt „Umweltpraktikum“ Großschutzgebiete in ganz Deutschland

Dieses Jahr hat das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen tatkräftige Unterstützung von drei Umweltpraktikantinnen erhalten.

Vom Anfang Mai bis Ende Juli war die Geographie-Studentin Lea Gemmecke, 23 Jahre alt und aus Mainz kommend, im Biosphärenreservat aktiv. Lea unterstütze das Biosphären-Team bei der Planung und Durchführung einzelner Projekte, so zum Beispiel bei der Abschlussveranstaltung des Projekts Sternenpark Pfälzerwald. „In meiner Freizeit bin ich begeistert dabei zu wandern und in der Natur zu sein. Somit war das Praktikum im Biosphärenreservat Pfälzerwald Nordvogesen sehr passend für meine Interessen.“ Die 22-jährige Rachel O’Shea ist Pfälzerin und studiert Umweltwissenschaften in Landau; sie übernahm Leas Aufgaben ab dem 1. Juli. Sie führte im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit unter anderem Interviews mit den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald, um diese anschließend auf Social Media zu präsentieren. Alexandra Brion kommt aus der Nähe von Kassel und studiert Naturschutzbiologie und Geographie an der Universität Landau. Seit Anfang September führt die 22-Jährige die Interviews mit den Biosphären-Partnerbetrieben weiter, konzipiert multimediale Erlebnistouren, unterstützt die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und setzt sich aktiv für die Bildungsarbeit im Bereich Naturschutz im Biosphärenreservat ein.

„Mein Ziel für das Umweltpraktikum war es herauszufinden, ob solch eine Tätigkeit später ein Beruf für mich sein könnte und das habe ich erreicht“, sagte Rachel O’Shea. „Mir hat die Arbeit mit den verschiedenen Projekten und Kolleginnen und Kollegen sehr viel Spaß gemacht und ich habe vielseitige Einblicke erlangt. Besonders toll fand ich es, dass ich zwei eigene Projekte selbstständig bearbeiten konnte. Mit den erarbeiteten Informationen zu Wild- und Blühpflanzen in der Umgebung und den Social Media-Beiträgen zu den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats hoffe ich, interessierte Menschen mehr auf beides aufmerksam zu machen.“

Alexandra Brion ist überzeugt: „Das Commerzbank-Umweltpraktikum bietet eine tolle Möglichkeit den Alltag von Schutzgebieten näher kennenzulernen. Ich habe durch das Einführungsseminar der Commerzbank andere tolle Umweltpraktikantinnen kennengelernt und empfand die Möglichkeit als unfassbar bereichernd. Zudem hat man im Praktikum selbst ebenfalls die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen, was ich als sehr wertvoll für den Berufseinstieg empfinde. Außerdem habe ich in meinem Fall die Möglichkeit, meine zweite Heimat, die Pfalz, noch einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel kennenzulernen.“

Zum Commerzbank-Umweltpraktikum
Seit 1990 fördert das Frankfurter Finanzinstitut deutsche Großschutzgebiete. Aktuell profitieren davon 27 Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservate. „Das Commerzbank-Umweltpraktikum ist eine feste Größe im gesellschaftlichen Engagement der Bank“, sagt Thekla Wießner, Projektleiterin bei der Commerzbank. „Wir freuen uns sehr, dass auch in diesem Jahr wieder 75 Studierende die nationalen Naturlandschaften tatkräftig unterstützen und gleichzeitig berufliche Perspektiven im Umweltschutz erleben.“ Seit dem Start 1990 haben durch das Commerzbank-Umweltpraktikum etwa 1.800 Praktikantinnen und Praktikanten in den teilnehmenden Großschutzgebieten zwischen Nordsee und Alpen einzigartige Orte für ihr Engagement gefunden.

Das Umweltpraktikum im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen
Das mindestens dreimonatige Umweltpraktikum im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen bietet die Chance, Natur intensiv zu erleben, Praxiserfahrung zu sammeln und berufliche Kontakte zu knüpfen.

Das Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald bindet die Praktikantinnen oder Praktikanten aktiv in verschiedene Abläufe ein, um ein umfängliches Verständnis der Arbeit für nachhaltige Entwicklung in dem Großschutzgebiet zu vermitteln. Als Modellregion der UNESCO hat das Biosphärenreservat Pfälzerwald zum Ziel, das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur zu erproben und zu fördern. Die jungen Leute erhalten Einblick in Biosphärenreservats-Projekte etwa in den Bereichen nachhaltiges Wirtschaften, Landschaftspflege oder Schutz der Biodiversität. Sie haben auch die Gelegenheit, eigene Projekte umzusetzen, zum Beispiel in der Umweltbildung oder in der Öffentlichkeitsarbeit.

Neben spannenden Naturerlebnissen und lehrreichen Erfahrungen erhalten die Praktikanten und Praktikantinnen ein Praktikumsentgelt. Weitere Informationen und Hinweise zur Bewerbung finden sich unter www.umweltpraktikum.com.

Global Nachhaltige Kommunen im Blick der Ministerpräsidentin

Malu Dreyer informiert sich in Kallstadt über Projekte des Biosphärenreservats Pfälzerwald

Kallstadt als Station der Sommereise (von links): Bezirkstagsvize Dr. Klaus Weichel, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die Kallstadter Weinprinzessin Michelle, Ortsbürgermeister Dr. Thomas Jaworek sowie Prof. Dr. Gerald H. Haug und Ludwig Kuhn vom Zukunftsrat Nachhaltige Entwicklung Rheinland-Pfalz

 

„Ein solches Projekt wird hier ehrenamtlich geführt und ist damit ein Kraftakt für die Kommune“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer anerkennend beim Besuch der Ortsgemeinde Kallstadt; das Weinstraßendorf zählt nur 1.224 Einwohnerinnen und Einwohner. Da die diesjährige Sommerreise dem Thema „Nachhaltigkeit“ gewidmet ist, wollte die Ministerpräsidentin die Projekte des Biosphärenreservats „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ und „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“ kennenlernen, die mit der fachkundigen und finanziellen Unterstützung der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global umgesetzt werden. Gemeinsam mit zehn weiteren Kommunen hat sich Kallstadt zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit entlang der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) umzusetzen und die vielfältigen Initiativen des SDG-Aktionsplans der Nachhaltigkeitsstrategie besser steuern und nachhalten zu können.

Der stellvertretende Bezirkstagsvorsitzende Dr. Klaus Weichel erläuterte in seiner Begrüßung, dass der Bezirksverband Pfalz 2014 „sehr gerne die Verantwortung für das Biosphärenreservat Pfälzerwald übernommen hat und diese Aufgabe als Chance und Teilhabe versteht“. Seitdem sei viel geschehen – immer vor dem Hintergrund, dass der Rückhalt in der Bevölkerung wichtig sei, um das Biosphärenreservat umzusetzen. Er dankte Dreyer für die umfangreiche Förderung. Danach stellte die Direktorin des Biosphärenreservat Pfälzerwald, Dr. Friedericke Weber, die Projekte „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ (2019-2021) und „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“ (2022-2023) vor. Deren Ziele seien die Gewinnung der Kommunen, sich zu beteiligen, Nachhaltigkeitsstrategien zu erarbeiten und SGD-Aktionspläne zu entwickeln sowie die Vernetzung der Kommunen zu einem Nachhaltigkeitsnetzwerk, das sowohl die der ersten als auch die der zweiten Phase umfasse. Wichtig für das Projekt sei „eine bürgernahe Kommunikation“. Als Erfolge nannte sie neben der Erarbeitung von Aktionsplänen die Etablierung von Steuerungsgruppen, die regionale Vernetzung der Kommunen und Partnerschaften mit dem Globalen Süden wie beispielsweise Ruanda. Die Chancen für die Zukunft für die Kommunen liege in der Bildung und Bindung von Engagement, um die Ideen vor Ort umzusetzen, in der Einbindung von Akteuren zum gegenseitigen Lernen und zum Austausch, in der Veränderung, da das Thema der Nachhaltigkeit neu in den Kommunen sei, und in den politischen Entscheidungen. Die Chancen für das Biosphärenreservat bestünden darin, dass es seine Aufgaben breiter denken könne und sich nicht nur auf die klassischen „grünen Ziele“ begrenze.

Im Anschluss gab der Ortsbürgermeister von Kallstadt, Dr. Thomas Jaworek, Einblicke in die Nachhaltigkeitsstrategie und die nachhaltigen Aktivitäten der Ortsgemeinde. So seien durch die Bürgerschaft einige Vorhaben umgesetzt worden, wie zum Beispiel ein öffentlicher Bücherschrank, der Freifunk Weinstraße, wodurch das Ortszentrum mit freiem W-LAN versorgt werde, die Kleidertauschbörse und ein Dorfflohmarkt mit 60 Haushalten, was der Hälfte des Dorfes entspreche. Unter den verschiedenen Handlungsfeldern hob er den Weinbau hervor. So seien Wetterstationen und Sensoren in den Weinbergen im Einsatz, auf die alle Winzer zurückgreifen und ihre Pflanzenschutzmaßnahmen entsprechend und computergestützt ausrichten könnten. Dies bringe eine Einsparung von etwa 25 Prozent an Pflanzenschutzmitteln. Ziel sei es, bis 2030 nachhaltigen Weinbau zu betreiben. Zurzeit werde auch ein Geo-Naturwanderweg gemeinsam mit der Nachbargemeinde Herxheim am Berg realisiert. Die Ministerpräsidentin war beeindruckt von den zahlreichen Aktivitäten und dankte für das Engagement. „Nachhaltigkeitsstrategien leben davon, dass man nachhaltig dranbleibt.“ Daher wolle die Landesregierung „eine Plattform schaffen, um sich landesweit auszutauschen und von den Best-Practice-Beispielen gegenseitig zu lernen“.

Globale Nachhaltigkeit: Biosphärenreservats-Projekte stärken Kommunen

Kommunen spielen im Transformationsprozess zu einer globalen nachhaltigen Entwicklung eine entscheidende Rolle. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald möchte Kommunen in dieser Hinsicht mit den Projektvorhaben stärken. An dem neuen Projekt „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“, das bis Ende 2023 läuft, nehmen die Verbandsgemeinde Deidesheim, die Stadt Speyer sowie die Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen bei Bad Kreuznach teil. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald führt das Projekt mit Unterstützung der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global und mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung durch. Ziel des Projekts ist es, in einem partizipativen Prozess SDG-Aktionspläne mit Zielen und Maßnahmen zu erarbeiten und so die Agenda 2030 in Kommunen der Region strategisch zu verankern.

 Die Modellkommunen aus beiden Projekten werden bei der Umsetzung und Verstetigung ihrer Nachhaltigkeitsstrategien beraten und begleitet. Ein Erfahrungsaustausch zwischen den Kommunen findet fortlaufend statt. Die Kommunen sind neben der Ortsgemeinde Kallstadt, die Städte Pirmasens, Neustadt und Speyer, die Verbandsgemeinden Lambrecht, Maikammer, Deidesheim und Sprendlingen-Gensingen sowie die Ortsgemeinden Bad Bergzabern, Sippersfeld und Klingenmünster.

Unterstützt und beraten wird das Vorhaben durch den Projektbeirat und dem speziellen Engagement des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, das Ministerium des Innern und für Sport sowie der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz.

Sternenpark Pfälzerwald: Im Einsatz für natürliche Nachtlandschaften

In dem SWR-Beitrag erfahren Sie mehr zum Projekt:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.swrfernsehen.de zu laden.

Inhalt laden

Das Sternenpark-Projekt ist gerade zu Ende gegangen. Natürliche Nachtlandschaften und der Kampf gegen die Lichtverschmutzung sind wichtig im Biosphärenreservat Pfälzerwald. Gemeinsam mit den Projektpartner:innen wird das Biosphären-Team das Thema weiterhin verfolgen. Worum es geht und was wir bisher erreicht haben, kann man in diesem Beitrag vom SWR-Fernsehen erfahren.

Global Nachhaltige Kommune Pfalz

Kommunen in der Region für die Zukunft stark machen: Das will das Biosphärenreservat Pfälzerwald mit dem Projekt „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“ (Foto: Biosphärenreservat/Klaus Venus)

Neues Projekt des Biosphärenreservats Pfälzerwald unterstützt Kommunen im Transformationsprozess zu mehr globaler Nachhaltigkeit

Kommunen spielen im Transformationsprozess zu einer globalen nachhaltigen Entwicklung eine entscheidende Rolle. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald möchte Kommunen in dieser Hinsicht mit seinem neuen Projekt „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“ stärken. An dem Projekt, das bis Ende 2023 läuft, nehmen die Verbandsgemeinde Deidesheim, die Stadt Speyer sowie die Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen bei Bad Kreuznach teil. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald führt das Projekt gemeinsam mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global durch, die auch Hauptfördermittelgeberin ist.

 

Ziel des Projekts ist die strategische Verankerung der Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) in Kommunen der Region. In einem partizipativen Prozess sollen SDG-Aktionspläne mit Zielen und Maßnahmen erarbeitet werden. Der Prozess ist dreigeteilt: Nach der Bestandsaufnahme folgt die Analyse von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken. Die Analyse bietet den Kommunen eine strukturierte Übersicht über Nachhaltigkeitsaktivitäten und zeigt Handlungsbedarfe auf. Abschließend werden auf dieser Basis die SDG-Aktionspläne erarbeitet.

Die acht Modellkommunen aus dem Vorgängerprojekt „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ werden bei der Umsetzung und Verstetigung ihrer Nachhaltigkeitsstrategien weiter begleitet. Ein Erfahrungsaustausch ist zwischen den Kommunen aus dem Vorgängerprojekt und den drei neuen Kommunen geplant. Die acht Modellkommunen des vorhergehenden Projekts waren die Städte Pirmasens, Bad Bergzabern und Neustadt, die Verbandsgemeinden Lambrecht und Maikammer sowie die Ortsgemeinden Sippersfeld, Kallstadt und Klingenmünster.

Vorgängerprojekt: „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“

Im Rahmen des Projekts, das im Juni 2019 startete und Ende 2021 auslief, hatten sich acht Kommunen im UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald auf den Weg gemacht, um für eine generationengerechte Zukunft Nachhaltigkeitsstrategien zu entwickeln. Damit zeigen sie auf, welchen Beitrag Kommunen leisten können, um die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen umzusetzen.

Kommunen in besonderer Verantwortung

Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) liegen in vielen Ländern Bereiche, die für die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) wichtig sind – wie Wasser, Wohnungswesen, Verkehr, Infrastruktur, Landnutzung oder Klimawandel – großenteils in der Zuständigkeit der Kommunen und Regionen. Deshalb sind für die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung die Beiträge der Kommunen mitentscheidend.

Der Träger des Projekts „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“ ist der Bezirksverband Pfalz als Träger des Biosphärenreservats, das gemeinsam mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global das Projekt durchführt. Zu 85 Prozent finanziert wird das Projekt durch das Angebot „Global Nachhaltige Kommune“ der SKEW mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Unterstützt wird das Vorhaben auf Landesebene durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, das Ministerium des Innern und für Sport sowie die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz.