Führung mit Biosphären-Guide rund um den Bremerhof bei Kaiserslautern
Die Naturführung, die am Samstag, 21. März, ausgehend vom Bremerhof bei Kaiserslautern, geleitet von der Biosphären-Guide Susanne Lorenz, stattfinden sollte, wird aus aktuellem Anlass abgesagt.
Die gleiche Veranstaltung kann das Biosphärenreservat voraussichtlich am 20. Juni anbieten.
Unser Wald ist nicht nur ein hervorragender Wassersammler, sondern übernimmt auch die Funktionen eines Wasserwerks: Er speichert und filtert das in Zeiten des Klimawandels immer kostbarer werdende Nass. Susanne Lorenz vermittelt lebendig und anschaulich Fakten und Zahlen zur Bedeutung des Walds für den Wasserkreislauf und -haushalt. Zunächst geht es zum Haus des Wassers, wo die Gäste der Führung Einblick in die Wasserversorgung der Stadt Kaiserslautern erhalten. Nach einer Wasserverkostung führt eine zweistündige Wanderung vorbei an Pfaffenbrunnen, Dreieckstein und entlang der Kernzone „Humberg“ des Biosphärenreservats bis zum Humbergturm und schließlich wieder zurück zum Bremerhof. Unterwegs erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem mehr über die Historie dieser Wegpunkte und die Zonierung im Biosphärenreservat Pfälzerwald mit der Einteilung in Kernzonen, Pflegezonen und Entwicklungszonen. Eine gemeinsame Rast zur Stärkung steht auch auf dem Programm.
Die Kosten für die Tour mit der Biosphären-Guide belaufen sich auf sechs Euro pro Person, Kinder sind frei. Teilnehmer sollten festes Schuhwerk, ausreichend warme Kleidung und die Rucksackverpflegung mitbringen. Eine Anmeldung per Mail an info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de oder telefonisch unter 06325 955220 ist erforderlich.
Vortrag in Rumbach zum Auftakt des deutsch-französischen Gärten-Projekts
Das deutsch-französische Projekt „Gärtnern für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ startet mit einem Vortrag zum Thema naturnahes und bienenfreundliches Gärtnern in die Saison 2020. Am Sonntag, 8. März, zeigt die Diplom-Biologin und Umweltplanerin Christiane Brell im Dorfgemeinschaftshaus in Rumbach, Kirchdöll 2, um 15 Uhr, auf, wie Hobbygärtnerinnen und -gärtner einen persönlichen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten können. Der Eintritt ist frei.
Abnehmende Vogelbestände und das Verschwinden von Fluginsekten wie etwa der Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge haben erschreckende Dimensionen erreicht. Dabei übernehmen Insekten viele grundlegende Funktionen in unserem Ökosystem und sind auch wichtig für uns Menschen. Einerseits dienen Insekten als Nahrungsgrundlage für viele Wildtiere wie zum Beispiel Vögel, Eidechsen, Fische und Fledermäuse. Andererseits sind sie für die Bestäubung von etwa 75 Prozent unserer Kultur- und etwa 90 Prozent unserer Wildpflanzen, Kräuter und Heilkräuter verantwortlich. Ohne sie müssten wir auf viele Obst- und Gemüsesorten verzichten oder deutliche Ertrags- und auch Geschmackseinbußen hinnehmen. Ohne sie könnten wir bald einen stummen Frühling und Sommer erleben – ohne Vogelgezwitscher, ohne das Zirpen von Grillen, ohne das Summen von Bienen, ohne sonnenbadende Eidechsen oder ohne den abendlichen Flug von Fledermäusen.
Männliche Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) an einer Traubenhyazinthe (Foto. Christiane Brell/frei für Presse)
In dem Vortrag erläutert Christiane Brell, wie wir alle handeln können. Die Gäste erfahren, wie sie in ihrem eigenen Garten, auf dem Balkon, der Terrasse oder im Hof mit einheimischen Wildpflanzen etwas für den Erhalt der Artenvielfalt tun können. Sie lernen einige attraktive einheimische Wildpflanzen und ihren ökologischen Wert kennen. Sie erfahren mehr über die wichtigsten Prinzipien naturnahen und bienenfreundlichen Gärtnerns, die nicht nur den (Wild-)Bienen und Schmetterlingen zugutekommen, sondern auch die Gartenarbeit erleichtern und verschönern. Christiane Brell erklärt in ihrem etwa 90-minütigen Vortrag, wie man Garten, Balkon, Hof und Terrasse zu einem faszinierenden und bezaubernden Ort der Artenvielfalt machen kann.
Das Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ will die breite Öffentlichkeit im deutschen wie im französischen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen für die Artenvielfalt im Alltag sensibilisieren und begeistern. So soll in den unbebauten Flächen von Städten und Dörfern ein ökologisches Handeln sanft und nachhaltig entwickelt werden. Das Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ wird durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus dem Interreg V A-Projekt „NOE / NOAH“ gefördert.
Rund ums Lamm, ums Weiderind, ums Glanrind und um Pfälzerwald-Köstlichkeiten drehen sich die kulinarischen Aktionstage im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen. Gemeinsam mit seinen gastronomischen Partnerbetrieben lädt es dazu ein, regionale und nachhaltig erzeugte Produkte zu genießen, die mal klassisch und mal innovativ zubereitet werden. Vom 03. bis 17. April geht es los mit den Lammwochen, weiter geht es vom 05. bis 19. Juni mit den Weiderindtagen und vom 04. bis 18. September mit den Glanrindertagen. Den herbstlichen Abschluss machen vom 16. Oktober bis 01. November die Pfälzerwald-Wochen.
Das verwendete Fleisch kommt von Tieren, die auf umweltschonende und tierfreundliche Art aufgezogen und gehalten werden. Die Lämmer, Weiderinder – das sind Galloway-, Aubrac- und Heckrinder – und Glanrinder grasen auf kräuterreichen Wiesen im Biosphärenreservat oder in umliegenden Regionen. Die Schlachtung behält soweit wie möglich das Wohl der Tiere im Blick. Frisches Wildbret, das im Mittelpunkt der Pfälzerwald-Wochen steht, ist von Natur aus nachhaltig und frei von Geschmacksverstärkern oder Konservierungsstoffen. Die Transportwege bleiben bei allen Produkten kurz, was eine besondere Qualität und Frische garantiert, für eine günstige Kohlendioxid-Bilanz sorgt und so das Klima schont.
Kulturlandschaftspfleger und Lieferanten köstlichen Fleischs: Glanrinder im Pfälzerwald (Foto: Biosphärenreservat)
Weil man die Tiere im Pfälzerwald auch sehr gut als Landschaftspfleger zur Erhaltung offener Weideflächen einsetzen kann, leisten deren Haltung und Vermarktung einen wertvollen Beitrag zum Arten- und Biotopschutz sowie zur Kulturlandschaftspflege im Biosphärenreservat. Im Falle des Glandrinds unterstützen die Aktionstage zudem die Erhaltung dieser relativ seltenen, einst für unsere Region typischen heimischen Rinderrasse. Auch bei den anderen Zutaten wie Wildbret, Pilze, Kastanien, Beeren und Kräuter stehen Regionalität, Nachhaltigkeit und natürlich der gute Geschmack im Zentrum.
Neun Nationale Naturlandschaften bedecken gemeinsam 32 Prozent der Fläche von Rheinland-Pfalz. Gemeinsam haben das Biosphärenreservat Pfälzerwald, der Nationalpark Hunsrück-Hochwald und die sieben Naturparke viel zu bieten. Initiiert von der Landeszentrale für Umweltaufklärung präsentieren sie ihr Angebot ab jetzt im Magazin “Rheinland-Pfalz naturreich”, das an vielen Stellen wie Tourist-Informationen in der Pfalz zu finden ist, sowie auf der Internetseite www.nationale-naturlandschaften-rlp.de. Hier finden sich auch die Aktionen, zu denen die Großschutzgebiete rund um das gemeinsame Jahresthema „Natur schützt Klima, Klima schütz Natur“ einladen.
Weiterbildung für Gästebetreuer*innen der Regioakademie
Die herausragende Bedeutung der jüdischen Gemeinden in Speyer (Schpira), Worms (Warmaisa) und Mainz (Magenza) im Mittelalter und die einzigartige Verbindung der Gemeinden untereinander ist Thema einer Schulungs- und Exkursionsreihe, die die Regioakademie anbietet und die aus Einheiten am 2., 8. sowie am 14. und 15. März besteht. Geleitet werden alle Teile der Weiterbildung, die sich an Gästebetreuerinnen und -betreuer richtet, von der Mainzer Kulturjournalistin und Kunsthistorikerin Anke Sprenger, die für das Führen in den SchUM-Gemeinden zertifiziert ist.
Am Montag, 2. März, findet von 19 bis 21 Uhr eine Theorieeinheit in den Räumen des Historischen Instituts der Universität Mainz statt. Darin werden etwa Kenntnisse über die historische Entwicklung der jüdischen Gemeinden in Schpira, Warmaisa und Magenza vermittelt. Drei Einzelexkursionen führen am Sonntag, 8. März, nach Mainz, am Samstag, 14. März, nach Speyer und am Sonntag, 15. März, nach Worms. Hier wird der Existenz der einst blühenden jüdischen Gemeinden nachgespürt und die späteren Entwicklungen der jüdischen Gemeinden bis heute in den Domstädten werden sichtbar gemacht.
Ältester erhaltener jüdischer Friedhof in Europa: Der Heilige Sand in Worms (Foto: RegioAkademie)
In dem Gemeindeverbund der SchUM-Städte wurden wesentliche Grundlagen für das sogenannte aschkenasische Judentum nördlich der Alpen gelegt. Die Schriften der Gelehrten der jüdischen Gemeinden um die Jahrtausendwende in den drei Domstädten am nördlichen Oberrhein wirken heute noch in alle Welt und unterstreichen die Bedeutung des Ensembles der SchUM-Gemeinden. Sie galten als Wiege der Gelehrsamkeit und ihre Lehrhäuser zogen Lernende wie auch Lehrende aus ganz Europa an. Im Januar 2020 wurde vom Land Rheinland-Pfalz der Antrag für eine Aufnahme des jüdischen Erbes der SchUM-Gemeinden in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingereicht.
Die Teilnahme an der Weiterbildungsreihe kostet 98 Euro. Um Anmeldung bis 21. Februar bei der Regioakademie unter der Telefonnummer 06325 1800-241 (-242/-243) oder per E-Mail an regioakademie@pfalzakademie.bv-pfalz.de wird gebeten.
Deutsch-französische Biosphären-Bauernmärkte mit Produkten aus Pfälzerwald und Nordvogesen
Zum genüsslichen Schlemmen und gemütlichen Schlendern laden die sechs Bauernmärkte ein, die das deutsch-französische Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen im Jahr 2020 beiderseits der Grenze organisiert. Bei den Märkten präsentieren 40 bis 50 Erzeuger und Erzeugerinnen aus der Pfalz, aus Lothringen und aus dem Nordelsass ihre umweltschonend produzierten Waren wie Kuhkäse, Ziegenkäse, Wildprodukte, Schinken, Wurst, Fleisch, Fisch, Saft, Biowein und Sekt, Bier, Öle, Essige, Marmelade und Honig und vieles andere mehr. Die deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte finden voraussichtlich statt am 3. Mai in Neustadt, am 6. September in Wissembourg, am 20. September in Grünstadt und den Abschluss macht am 18. Oktober der Markt in Maikammer.
In Neustadt und Grünstadt ist gleichzeitig verkaufsoffener Sonntag. Neustadt, Wissembourg, Grünstadt und Maikammer sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen; die Märkte finden im Zentrum der Orte statt, so dass die Strecke vom jeweiligen Bahnhof oder der Bushaltestelle gut zu Fuß zu bewältigen ist.
Ein Beitrag zu Klimaschutz, Kulturlandschaftserhaltung und Genuss: Die deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte im Pfälzerwald und in den Nordvogesen
Ziel der deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte ist es, die Landwirtschaft in der Region zu stärken und bei Einheimischen wie Gästen für den Kauf von umweltschonend erzeugten Produkten zu werben. Durch ihren Einkauf bei den Bauernmärkten können Verbraucherinnen und Verbraucher einen direkten Beitrag dazu leisten, dass keine langen Transportwege entstehen und so CO2 eingespart und das Klima geschützt wird. Die Marktbeschickerinnen und -beschicker produzieren und wirtschaften zum großen Teil in unserer Region, so dass der Kauf ihrer Produkte auch zur Regionalentwicklung sowie zum Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft des Biosphärenreservats beiträgt. Weitere Informationen unter www.pfaelzerwald.de/bauernmaerkte. Die Biosphären-Bauernmärkte werden unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz.
Ein Jahr lang mit anpacken und mitgestalten in der UNESCO-Modellregion
Erstmals gibt es testosterone propionate buy für junge Menschen die Möglichkeit, in der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht ein zwölfmonatiges Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) zu leisten. Das FÖJ läuft ab Anfang August 2020 bis Ende Juli 2021. Bewerben können sich alle ab 16 bis einschließlich 26 Jahre.
Als Modellregion für nachhaltige Entwicklung, die von der UNESCO anerkannt ist, entwickelt das Biosphärenreservat gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Partnern in der Region Konzepte und Projekte, um ein harmonisches Miteinander von Mensch und Umwelt zu sichern. Im Sinn des UNESCO-Auftrags hat das Biosphärenreservat vielseitige Aufgaben, etwa im Bereich nachhaltiges Wirtschaften, Landschaftspflege, Biodiversität, Forschung und Monitoring, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation.
Dort, wo alle Fäden der Biosphärenreservats-Aktivitäten zusammenlaufen, beim Team des Biosphärenreservats mit Sitz in Lambrecht, ist der Haupteinsatzort des FÖJlers beziehungsweise der FÖJlerin. Sie oder er übernimmt Aufgaben vor allem im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Naturschutz und Landschaftspflege. Die Entwicklung und Durchführung eigener Projekte ist ebenfalls möglich.
Mit anpacken und Mitgestalten im Biosphärenreservat Pfälzerwald: Erstmals kann man hier ein FÖJ leisten
Neben der Arbeit in der Einsatzstelle stehen auch einige thematische FÖJ-Seminare auf dem Programm. Während der Seminare, die die Koordinatoren des rheinland-pfälzischen FÖJ in Mainz anbieten, haben die jungen Leute Gelegenheit, andere FÖJler und FÖJlerinnen kennenzulernen sowie Erfahrungen auszutauschen. Sie arbeiten zudem zu Themen rund um Ökologie und Umweltschutz und können auch einsatzortübergreifend gemeinsame Projekte entwickeln.
Für ihr FÖJ erhalten die Freiwilligen ein Taschengeld sowie gegebenenfalls einen Zuschuss zur Unterkunft. Unter www.foej-rlp.de gibt es alle weiteren Informationen rund um das FÖJ und die Bewerbung sowie weitergehende Informationen zum Biosphärenreservat als Einsatzstelle. Bewerbungen sollten bis 08. Mai 2020 beim Biosphärenreservats-Team in Lambrecht eingehen. Die Bewerbungen sollten ausschließlich online erstellt und abgeschickt werden unter www.foej-rlp.de/foej-und-oebfd-in-rheinland-pfalz/bewerbung.
Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen und Landesforsten Rheinland-Pfalz starten gemeinsam mit vielen Partnern in die neue Junior Ranger-Saison. Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis zwölf Jahren erleben und erforschen bei fünftägigen Camps in der Natur das Biosphärenreservat. Erstmals gibt es auch ein Camp während der Osterferien sowie zwei Camps, die sich speziell an fortgeschrittene Junior Ranger richten, eines davon an Kinder ab 12 Jahren. Insgesamt zehn Entdecker-Camps, eins in den Oster-, sieben in den Sommer- und zwei in den Herbstferien, stehen den Abenteuerlustigen an unterschiedlichen Orten im Pfälzerwald zur Wahl. Sie richten sich, sofern nicht anders angegeben, gleichermaßen an Kinder, die noch nicht bei einem Camp dabei waren sowie an Kinder, die bereits Junior Ranger sind. Die Camps laufen jeweils montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr. Bei einem Sommercamp und den beiden Herbstcamps gibt es auch die Möglichkeit zu übernachten.
Im Laufe der Camp-Woche lernen die angehenden Ranger viel über das Biosphärenreservat, worum es dort eigentlich geht und welche anderen Schutzgebiete es gibt. Sie üben, sich mit Karte und Kompass zu orientieren, lernen die Tiere und Pflanzen des Pfälzerwalds kennen, erfahren Wissenswertes über eine umweltverträgliche und sozial gerechte Lebensweise, gehen auf Spiel- und Entdeckungstouren und haben Spaß am Lagerfeuer. Am Ende der Woche erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Urkunde als Junior Ranger. Das Projekt zielt darauf ab, Mädchen und Jungen zu Botschafterinnen und Botschaftern für ihre Heimat, das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, zu machen, das die UNESCO als Modellregion für Nachhaltigkeit anerkannt hat.
Die Waldritter Südwest bieten ein Camp in den Osterferien an, und zwar vom 14. bis 18. April in Clausen. Speziell für Kinder, die noch keine Junior Ranger sind, führt Landesforsten vom 6. bis 10. Juli ein Camp im Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz durch. Zeitgleich findet beim CVJM in Waldfischbach ein Camp statt. In der Woche vom 13. bis 17. Juli gibt es vier Camps: Für alle fortgeschrittenen Junior Ranger bieten Landesforsten am Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz und für Fortgeschrittene ab 12 Jahren die Waldritter Südwest in Clausen Camps an. Das Camp in Clausen kann auch mit Übernachtung gebucht werden. Weitere Camps werden in Mehlbach vom CVJM Pfalz und dem Forstamt Otterberg sowie auf dem Taubensuhl vom Forstamt Haardt und der Jugendpflege der Stadt Landau durchgeführt. In der Woche vom 3. bis 7. August bietet das Forstamt Bad Dürkheim ein Camp in Bad Dürkheim an.
Anpacken im Biosphärenreservat: Junior Ranger im Pfälzerwald
Im Herbst finden die Camps von 12. bis 16. Oktober am Naturerlebniszentrum Wappenschmiede in Fischbach bei Dahn und vom 19. bis 23. Oktober – durchgeführt von der Schutzgemeinschaft deutscher Wald – im Kirschtal bei Bad Dürkheim statt. Beide Herbstcamps können mit Übernachtung gebucht werden.
Die Teilnahmegebühr für ein Camp beträgt 99 Euro. Wenn die Camps mit Übernachtung und Vollpension gebucht werden, kosten sie 199 Euro (Waldritter, Wappenschmiede) beziehungsweise 180 Euro (Kirschtal). Anmeldungen für die Oster- und Sommer-Camps nimmt ab sofort Micaela Mayer, Bildung für nachhaltige Entwicklung im UNESCO-Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen in der Geschäftsstelle in Lambrecht, entgegen. Sie gibt auch weitere Informationen zum Projekt und ist unter der Telefonnummer 06325 9552-43 oder per E-Mail an m.mayer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de erreichbar.
Das Projekt wird unterstützt vom Land Rheinland-Pfalz.
Jetzt auch Privatvermieter von Feriendomizilen Teil des Netzwerks
Das Otterhaus in Trippstadt und das Ferienhaus Weinbietblick in Esthal sind neue Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald. Gleichzeitig vertreten sie in diesem Netzwerk als erste die neue Kategorie der Feriendomizile, die von Privatvermietern angeboten werden.
Seit gut einem Jahr vermieten Jürgen und Nga Ott ihr Ferienhaus in Trippstadt. „Es kommen viele Wanderer und Mountainbiker zu uns. Durchaus auch von weiter her“, so Jürgen Ott. Zwei Apartments für jeweils bis zu vier Personen stehen zur Verfügung, beide mit Balkon. Das Haus ist in Holzständerbauweise erbaut und hat eine gute Wärmedämmung. Es verfügt über eine Photovoltaik- und Solarthermie-Anlage. Auch für die Innenausstattung wurde vor allem Holz gewählt. Viele Erbstücke finden sich hier wieder. „Dinge wieder zu verwenden und Ressourcen gut zu nutzen, gefällt uns“, so Jürgen Ott.
Überreichung des Partnerschilds in Esthal: Pia und Volker Neumann mit der Direktorin des Biosphärenreservats Pfälzerwald, Friedericke Weber
„Wir identifizieren uns mit den Ideen und Zielen des Biosphärenreservats“, sagt auch Nga Ott. Die gebürtige Vietnamesin möchte demnächst gemeinsam mit ihrem Mann Kaffebohnen in Trippstadt rösten, die sie aus nachhaltig wirtschaftenden Betrieben auch in ihrer Heimat bezieht. „Wir möchten auch in Vietnam gemeinsam mit den Produzenten ein Umweltbewusstsein anstoßen.“ Der promovierte Biologe und die Politikwissenschaftlerin, die sich bei einem Projekt zur nachhaltigen Reisfeldnutzung in Vietnam kennengelernt haben, zeigen rund um ihr Otterhaus in Trippstadt, dass ihr Umweltbewusstsein schon weit gediehen ist. Der naturnahe Garten bietet Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Viele Nistkästen und die Auszeichnung des NABU als „Fledermausfreundliches Haus“ gehören auch dazu. Und bis in kleinste Details, wie bei der Wahl der Putzmittel, wird auf Nachhaltigkeit geachtet.
Das ist auch bei Pia und Volker Neumann so. In Ihrem Ferienhaus „Weinbietblick“ in Esthal wird selbstverständlich ebenfalls umweltfreundlich geputzt. „Wir versuchen, unseren Gästen gegenüber zu kommunizieren, wie man auch im Kleinen umweltbewusst handeln kann“, so Pia Neumann, die bei der Verbandsgemeinde Lambrecht unter anderem für Tourismus zuständig ist. Mit ihrem Mann Volker, der beim gleichen Arbeitgeber beschäftigt ist und dort den Fachbereich Natürliche Lebensgrundlagen und Bauen leitet, hat sie das Holzhaus mit weitem Blick Richtung Weinbiet vor drei Jahren gebaut. „Uns liegt der Pfälzerwald sehr am Herzen. Genauso auch der Schutz des Klimas und das Streben nach mehr Nachhaltigkeit“, erläutert Pia Neumann.
Das Holzhaus mit drei Schlafzimmern und zwei Bädern ist innen komplett mit geöltem Holz ausgestattet. Nach dem Motto „Urig trifft Moderne“ wurde alt und neu kombiniert. Statisch wurde das Haus so entworfen, dass die Begrünung des Dachs möglich ist; diese soll bald folgen. Das Haus umgibt ein Kräutergarten, aus dem die Gäste sich bedienen können. Das Feriendomizil steht in dritter Reihe im Walddorf Esthal. Im dazugehörigen Haupthaus wird zu gegebener Zeit noch eine barrierefreie Ferienwohnung entstehen. „Wir möchten gerne Vorbild sein und andere von guten Ideen begeistern“, sagt Volker Neumann. Neumanns bieten ihren Gästen auch die PfalzCard an, mit der sie den öffentlichen Nahverkehr kostenlos nutzen und von anderen Preisvorteilen beim Entdecken der Region profitieren können. Auch im Otterhaus wird die PfalzCard demnächst zum Angebot gehören.
Mit Blick in den naturnahen Garten: das Otterhaus in Trippstadt von Jürgen und Nga Ott
Neben der Identifikation mit den Zielen des Biosphärenreservats wird auch viel Wert auf Umweltorientierung und Regionalität sowie hohe Qualität und Service gelegt. So sollten am Gebäude etwa besondere Maßnahmen zur Wärmedämmung durchgeführt und nachhaltige Baustoffe oder eine Holzbauweise zum Einsatz gekommen sein. Auch auf besondere Maßnahmen zur naturnahen und umweltgerechten Gestaltung und Pflege der Außenanlage beziehungsweise des Gartens wird ein Augenmerk gelegt.
Bisher haben sich rund 60 Betriebe verschiedenster Art als Partner des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Sie erfüllen bundesweit einheitliche Qualitäts- und Umweltstandards und dürfen deshalb mit dem Partner-Logo des Biosphärenreservats werben. Neben den bisherigen Branchen Gastronomie, Handwerk, Holzverarbeitung, Hotels, Landwirtschaft, Regionalläden, Weinbau, Wilbret-Vermarktung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sind nun auch Privatvermieter von Ferienunterkünften mit dabei.
Acht Kommunen auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft – Podiumsdiskussion mit Ministerien, Engagement Global und dem Bezirksverband Pfalz
Die Städte Pirmasens, Bad Bergzabern und Neustadt, die Verbandsgemeinden Lambrecht und Maikammer sowie die Ortsgemeinden Sippersfeld, Kallstadt und Klingenmünster – das sind die acht Kommunen, die sich am Projekt „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ als Modellkommunen beteiligen. Von den 14 Städten und Gemeinden im
Machen sich auf den Weg in eine nachhaltigere Zukunft: Acht SDG-Modellkommunen aus dem Biosphärenreservat Pfälzerwald (Foto: BR)
Biosphärenreservat, die sich für das Projekt beworben hatten, waren sie besonders überzeugend. Durchgeführt wird das Projekt vom Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald gemeinsam mit Engagement Global und ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW), Hauptfördermittelgeberin des Projekts mit Sitz in Bonn. In dem Projekt wird für jede Kommune eine Nachhaltigkeitsstrategie mit konkreten Aktionsplänen erarbeitet, die zu den individuellen Bedarfen und Potentialen der jeweiligen Kommune passen und die sich an der Agenda 2030 mit den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) der Vereinten Nationen orientieren.
Bei einem ersten Arbeitstreffen sind heute Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen zum ersten Mal im Projekt zusammengetroffen und haben sich – angeleitet von der Projektleitung des Biosphärenreservats und den Projektverantwortlichen von Engagement Global – in die Materie vertieft. Zum Beispiel haben Sie sich mit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen beschäftigt und ermittelt, wie ihre eigenen Bedarfe und Stärken zu diesen passen. Auch wurde identifiziert, welche Akteurinnen und Akteure vor Ort in die Entwicklung der jeweiligen Strategie einbezogen werden können. Ein akteursbasierter Ansatz ist wichtig, damit die spätere Umsetzung der Strategien gut greifen kann. Nach dem Projektauftakt geht es in jeder Kommune mithilfe einer externen Beratung zur Sache: Unter anderem stehen Bestandsanalysen, je zwei Zukunftswerkstätten pro Kommune, Sitzungen der Projektsteuerungsgruppe und weitere Netzwerktreffen auf der Projektagenda. Mit den Netzwerktreffen möchte das Projektteam bewusst alle Kommunen im Biosphärenreservat ansprechen, damit ein reger Austausch entsteht, von dem alle profitieren können.
Podiumsdiskussion mit Teilnehmenden aus Ministerien, von Engagement Global und vom Bezirksverband Pfalz
„Mit dem Angebot ,Global Nachhaltige Kommune‘ ermöglicht es die Servicestelle für Kommunen in der Einen Welt, die globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 auf lokaler Ebene zu verwirklichen. Wir freuen uns, nun auch acht Kommunen im Pfälzerwald bei einer nachhaltigen Kommunalentwicklung im Sinne der Agenda 2030 und der Landesnachhaltigkeitsstrategie Rheinland-Pfalz unterstützen zu können“, sagte Annette Turmann, Abteilungsleiterin Global Nachhaltige Kommune bei der SKEW. Gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern des Bezirksverbands Pfalz sowie der rheinland-pfälzischen Ministerien für
Diskutierten zum Thema „Umsetzung der SDGs in Rheinland-Pfalz: Herausforderungen und Chancen“ (v.l.n.r.): Annette Turmann von der SKEW der Engagement Global, Michael Frein vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium, die Umweltministerin des Landes Rheinland-Pfalz, Ulrike Höfken, der Vorsitzende des Bezirkstags Pfalz, Theo Wieder, und die Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Innenministerium, Nicole Steingaß, mit der Direktorin des Biosphärenreservats Pfälzerwald, Dr. Friedericke Weber (Foto: BR/frei)
Umwelt, Wirtschaft und des Innern, die das Projekt unterstützen, diskutierte Winkelmann zum Thema „Umsetzung der SDGs in Rheinland-Pfalz: Herausforderungen und Chancen“. „In ihrem Dorf oder ihrer Stadt fühlen sich die Menschen zuhause. Hier können Sie mit anpacken oder Entwicklungen direkt spürbar beeinflussen“, erläuterte der Vorsitzende des Bezirkstags Pfalz, Theo Wieder, die Bedeutung der Kommunen für dieses Projekt und für das Biosphärenreservat. Ulrike Höfken, rheinland-pfälzische Umweltministerin, zeigte unter anderem auf, wie wichtig es sei, eine Vielzahl von Akteurinnen und Akteuren vor Ort einzubeziehen: „Wir wollen die Entwicklungschancen der Region Pfälzerwald fördern, gleichzeitig deren hohe Lebensqualität erhalten und sie fit machen für die globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit sowie die Bewahrung der Artenvielfalt. Das geht nur zusammen mit der Kommunalpolitik, Verwaltung und Zivilgesellschaft, die in diesem Projekt konkrete Handlungsansätze und Wege für die Umsetzung erarbeiten.“ Gewürdigt
wurde zudem die Idee des Projekts, dass die Kommunen in der Ausarbeitung der Nachhaltigkeitsstrategien und Aktionspläne auch voneinander profitieren können: „Die Mitwirkenden im Modellprojekt sind vorbildlich unterwegs, indem sie sich partnerschaftlich auf die Suche nach Möglichkeiten begeben, die eigene Region nachhaltig weiterzuentwickeln“, sagte Nicole Steingaß, Staatssekretärin im Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz.
Dass wie hier mit dem Biosphärenreservat Pfälzerwald bei der Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategien eine gesamte Region in den Blick genommen wird, ist neu. „Wenn, wie hier im Pfälzerwald, eine ganze Region sich aufmacht, um gemeinsam nach Wegen zu einer nachhaltigen Entwicklung zu suchen, dann bestärkt dies auch unsere Arbeit“, fügte Michael Frein hinzu. Er ist im Referat Nachhaltigkeit des Mainzer Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau tätig, das für die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Rheinland-Pfalz zuständig ist. Diese bildet neben der Agenda 2030 mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen und der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie die Grundlage für die Ausarbeitungen in den Kommunen. Wieder hob hervor, wie wichtig es sei, dass die Kommunen sich untereinander vernetzten: „Wir wünschen uns, dass sich die Projekt-Kommunen zu einem starken Netzwerk vereinen, von dem andere Kommunen und Regionen auch profitieren können.“ Wie die Städte und Gemeinden lebe auch das Biosphärenreservat Pfälzerwald von der Leidenschaft und Tatkraft seiner Bewohnerinnen und Bewohner. Es sei regional verwurzelt und stehe als Mitglied im Weltnetz der UNESCO-Biosphärenreservate auch in einer globalen Verantwortung. „Es ist somit ein idealer Raum für dieses Projekt“, so Wieder.
Der Träger des Projekts „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ ist der Bezirksverband Pfalz als Träger des Biosphärenreservats, das gemeinsam mit Engagement Global das Projekt durchführt. Zu 90 Prozent finanziert wird das Projekt durch das Angebot „Global Nachhaltige Kommune“ der SKEW mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Unterstützt wird das Vorhaben auf Landesebene durch das Ministerium für Umwelt, Ernährung, Energie und Forsten, das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau sowie das Ministerium des Innern und für Sport.