„Schmeckt super“ Aktionstag für Biosphärenschule in Busenberg: Kinder stellen Wurst her

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen veranstaltete zusammen mit seinem Partnerbetrieb, der Landfleischerei Keller in Busenberg einen Aktionstag zum Thema „Wurstherstellung“ mit Kindern der Grundschule St. Georg.

„Unser Ziel ist es, die Kinder für die Herkunft von Lebensmitteln zu sensibilisieren und ihnen den Handwerksberuf des Metzgers näherzubringen,“ sagte Biosphärenreservats-Mitarbeiterin Anne Laux, die Kooperationen mit Schulen aufbaut und betreut. Die Grundschule St. Georg in Busenberg wurde 2024 Biosphärenschule und integriert seitdem das Thema „Nachhaltigkeit“ verstärkt in den Schulalltag. In diesem Rahmen durften die Kinder der dritten und vierten Klasse ihre eigenen Bratwürste herstellen.

Unter fachlicher Anleitung von Metzgermeister Stephan Keller begannen sie den Produktionsprozess mit dem Schmecken der Gewürzmischung, dann vermischten sie die Geschmackszutaten mit Fleischwürfen und drehten die Mischung durch den Fleischwolf, um das Brät zu erhalten. Anne Laux war vom Geschick und der Ausdauer der Kinder begeistert: „Beim Füllen der Würste waren Kraft und Fingerspitzengefühl gefragt. Die Handkurbel, mit der das Brät in die Därme gepresst wurde, hat so manchen ins Schwitzen gebracht! Aber die Kinder haben das genau so toll gemacht wie das Portionieren und Abdrehen der einzelnen Würstchen“.

Die harte Arbeit wurde im Anschluss durch ein gemeinsames Essen belohnt: Einen Teil der Würstchen grillten die Kinder in der Schule und aßen sie zusammen mit Kartoffelsalat und Brot, das die ortsansässige Bäckerei spendierte. „Schmeckt super“, urteilte eine Schülerin über das Ergebnis ihrer Arbeit. Den anderen Teil der Würstchen nahmen die Kinder mit nach Hause, um ihre Familien von den selbst produzierten Bratwürstchen probieren zu lassen. „Die Aktion war ein schöner Erfolg“, freute sich Schulleiterin Isabel Frahry und danke nochmals dem Förderverein der Grundschule für die finanzielle Unterstützung des Aktionstages.

Biosphärenschulen und Partnerbetriebe
Die Biosphärenschulen haben sich durch die Partnerschaft mit dem Biosphärenreservat verstärkt zu nachhaltig agierenden Bildungseinrichtungen entwickelt und verschiedene Ansätze zur nachhaltigen Entwicklung in die Unterrichtsgestaltung einbezogen. Der Bezug zu den Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler und die Einbeziehung der umgebenden Landschaft wie auch der historischen und aktuellen kulturellen Gegebenheiten ermöglicht ein konkretes, ganzheitliches Lernen.
Bei den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen handelt es sich um Modellbetriebe verschiedenster Branchen aus der Region. Sie zeigen mit ihrer Arbeit, wie Nachhaltigkeit ganz praktisch funktionieren kann und können so Anregungen und Tipps für andere liefern. Die Kriterien für Partnerbetriebe und Biosphärenschulen sind bundesweit in Biosphärenreservaten, Nationalparken und Naturparken gültig und garantieren einen hohen Standard, vor allem hinsichtlich Nachhaltigkeit und Qualität.

Beide Projekte werden durch das Land Rheinland-Pfalz gefördert.

Weitere Informationen zum Biosphärenreserverat unter www.pfaelzerwald.de

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Praktischer Unterricht gehört zum Programm einer Biosphären-Schule. In Busenberg übten sich die Kinder in der Wurstherstellung. Foto: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen/Anne Laux.

Wanderwegekonzept für den Pfälzerwald – Entscheidung liegt bei Kommunen

„Wir haben jetzt die riesige Chance, unser touristisches Potential aufzuwerten, zu sichern und gemeinsam zu vermarkten“, mit diesen Worten appellierte der stellvertretende Bezirkstagsvorsitzende Dr. Klaus Weichel am Montagabend in Lambrecht an die Teilnehmenden der Kommunalkonferenz zum Wanderwegekonzept. Das Projekt steht nach einem intensiven Arbeitsprozess in der entscheidenden Phase: Wenn alle beteiligten Verbandsgemeinden und Städte ihre Zustimmung geben und die Kooperationsvereinbarung in ihren Räten beschließen, kann die vom Land in Aussicht gestellte Förderung von 1,5 Millionen Euro beantragt werden. Das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz hält für die Umsetzung des Konzepts, dessen Gesamtkosten bei rund 2 Millionen Euro liegen, eine 75-prozentige Förderung für möglich. Geknüpft ist die Finanzierung an die Auflage, dass die Pflege der Wanderwege und des Wanderleitsystems sowie die Zertifizierung von Teilabschnitten als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ dauerhaft, für mindestens aber 15 Jahre, gesichert sind.

Das Projekt zur Neukonzeption der PWV-Traditionswege im deutschen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen startete 2022 unter der Trägerschaft des Bezirksverbands Pfalz und auf Initiative des Pfälzerwald-Vereins (PWV) sowie der Beteiligung der Pfalz-Touristik. Das Konzeptpapier wurde bis Anfang 2023 realisiert. Ziel ist es, die PWV-Traditionswege zu reduzieren und zu einem einheitlich ausgeschilderten und attraktiven Grundwegenetz mit hohem Qualitätsstandard zusammenzuführen. „Nur wenn es nun gelingt, unser Wanderwegekonzept in die Umsetzung und auf einen modernen Stand zu bringen“, erläuterte der Bezirkstagsvorsitzende Hans-Ulrich Ihlenfeld, „können wir mir anderen Wanderregionen in Deutschland mithalten.“

Die in der Kommunalkonferenz vorgestellte Kooperationsvereinbarung hält fest, wie gemeinsam mit den Kommunen im Pfälzerwald, also mit 25 Verbandsgemeinden und Städten, die Umsetzung und damit verbunden die Finanzierung sowie die dauerhafte Pflege und Qualität realisiert werden sollen. Mit den unterschiedlichen Interessenlagen und Ausgangssituationen vor Ort setzte sich über ein Jahr lang eine kommunale Arbeitsgruppe unter Leitung des Verbandsbürgermeisters der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland, Michael Zwick, auseinander. Zwick betonte am Montagabend die intensive interkommunale Zusammenarbeit. Berechtigte Interessen, Bedenken und Hinweise seien immer wieder diskutiert und zusammengeführt worden. Nur so sei es möglich gewesen, einen ausgewogenen Entwurf für eine Vereinbarung zu erarbeiten. Darin sind Umsetzung und Finanzierung der Erstumsetzung durch die Kommunen und den Bezirksverband Pfalz basierend auf einem solidarischen Ansatz festgelegt.

Nach Abzug der Fördermittel bleibt in der Finanzierung ein zu tragender kommunaler Eigenanteil von 25 Prozent des Gesamtvolumens, das heißt 500.000 Euro. Die Kooperationsvereinbarung beinhaltet einen Schlüssel, wie die Kosten der Umsetzung und der anschließenden dauerhaften Pflege zwischen dem Bezirksverband Pfalz und den Kommunen aufgeteilt werden soll. Bei der Aufteilung wird zwischen Kosten für Material und Montage sowie Planungskosten für beispielsweise Kataster, Zertifizierung oder Bauabnahmen unterschieden. Im Bereich „Material und Montage“ ist vorgesehen, dass jede Kommune die individuell anfallenden Kosten in ihrer Gemarkung übernimmt, eine sogenannte Spitzabrechung erfolgt. Der Bezirksverband unterstützt diesen Bereich mit einer Pauschale von 29.000 Euro. Die Planungskosten sollen solidarisch aufgeteilt werden, indem jede Kommune und der Bezirksverband einen Sockelbetrag von 5.000 Euro zur Verfügung stellen. Die darüber hinaus anfallenden Kosten sollen in einem Stufensystem anteilig von den Kommunen übernommen werden. Ausschlaggebend ist dabei, welche Wegelänge im Zuständigkeitsbereich liegt und welche Vorleistungen bereits erbracht wurden. So ist für Kommunen, die beispielweise die Beschilderung schon umgesetzt oder Kataster angelegt haben eine Kürzung der Kosten um 25 Prozent vorgesehen. Kommunen, die noch am Beginn der Maßnahmen stehen, werden stärker belastet.
Zu den Investitionen, die nicht innerhalb des Förderprojekts umgesetzt werden können und daher zu gleichen Teilen auf die Kommunen verteilt werden sollen, zählen die regelmäßige Zertifizierung von Wegabschnitten sowie die Einführung eines digitalen Wegemanagements.

Sollten die Gremien in allen 25 Verbandsgemeinden und Städten im Pfälzerwald dem Konzept ihre Zustimmung erteilen, könnte die Umsetzung der Neustrukturierung der Wanderwege Anfang 2026 beginnen und bis 2028 abgeschlossen sein. Nach Abschluss des Projekts soll im zweiten Schritt ein zentrales Management in Form einer halben Stelle bei der Pfalz-Touristik eingerichtet werden, die sich um das Marketing der Wanderwege des PWV kümmern soll. Auch die Organisation der wiederkehrenden Zertifizierung soll durch die Pfalz-Touristik organisiert werden. Die vorgesehen Kosten sollen zwischen Kommunen und Bezirksverband aufgeteilt werden. Der PWV leistet zudem den wichtigen Auftrag, die Wege auch zukünftig dauerhaft zu markieren und Schäden zu melden. Das sei eine besondere Verantwortung, die der Pfälzerwald-Verein in den kommenden Jahren weiterhin mit seinen ehrenamtlichen Wegewarten wahrnehmen möchte, erklärte PWV-Vorstandsmitglied Martin Brandl. „Hierzu werden wir uns vertraglich in der Kommunalvereinbarung verpflichten“, sagte er und fuhr fort: „Wir kümmern uns seit mehr als 120 Jahren um das Wegenetz, da werden die kommenden 15 Jahre keine Schwierigkeit für uns darstellen!“

„Wie stehen kurz davor einen Meilenstein im Tourismus zu setzen“, sagte Ihlenfeld zum Abschluss der Konferenz. Die Entscheidung der Kommunen soll bis zum Spätsommer gefallen sein.

Den Klimawandel im Blick: Online-Vortragsreihe im Interreg-Projekt „Horizont Climatic“

Das Bild zeigt einen Blick auf die Stadt Lambrecht im Pfälzerwald.

Die Nutzung von fossilen Energieträgern prägt zunehmend das Landschaftsbild. Auch die Folgen des Klimawandels sind anhand von Phänomenen wie Hitzewellen, Bränden, Überschwemmungen, Bodenerosion oder dem Rückgang der Artenvielfalt wahrnehmbar. Vor diesem Hintergrund macht es sich das Interreg-Projekt „Horizont Climatic“ zur Aufgabe, den Wandel fotografisch zu dokumentieren. In diesem Zusammenhang dreht sich die Projektarbeit auch um Fragen zur Lebensweise der Menschen: Welche Möglichkeiten gibt es, um sparsamer und umweltverträglicher zu leben? Wie lässt sich die Widerstandfähigkeit der Natur unterstützen? Was wünschen sich die Menschen für ihre Zukunft und welche Gestaltungsmöglichkeiten haben sie?

Zu diesen und weiteren Fragestellungen startet im Rahmen von „Horizont Climatic“ am Donnerstag, 20. März, um 12 Uhr eine Online-Vortragreihe zu der alle interessierten Personen eingeladen sind. Die Kreativ-Denkerin Aline Frankfort aus Belgien ist mit ihrem Vortrag „Den Blick ändern, Landschaft verändern – Changer de regard, changer le paysage“ die erste Referentin der Reihe. Ihre Rede wird simultan ins Deutsche übersetzt. Frankfort ist Unternehmerin und zusammen mit Jean-Louise Baudoin Kopf der Agentur „Shapership“. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema „visionäre Zukunftsgestaltung“ und lädt ihr Publikum dazu ein, das bisher weitestgehend konsumorientierte System zu überwinden, um neue Lebensweisen zu finden. Wie man dabei alte Denkmuster durchbrechen und zu alternativen Lösungen gelangen kann, steht im Zentrum ihres Vortrags.

Die Vortragsreihe findet im Anschluss einmal pro Monat donnerstags von 12 bis 13.30 Uhr statt. Für alle französischsprachigen Vorträge dieser Reihe wird es eine Übersetzung ins Deutsche geben. Teilnahme unter webinar.horizontclimatic.eu/connect.

Interreg-Projekt „Horizont Climatic“
Der Klimawandel formt unsere Landschaft– aber wie? Um Veränderungen der Umgebung sichtbar zu machen, hat sich das Biosphärenreservat Pfälzerwald mit Expertinnen und Experten in Frankreich, Belgien und Luxemburg im Interreg-Projekt „Horizont Climatic“ zusammengeschlossen. Ziel ist es, ein fotografisches Landschaftsmonitoring aufbauen. Dabei werden ausgewählte Standorte über lange Zeit fotografisch dokumentiert. So können Entwicklungen gut beobachtet und greifbar gemacht sowie wichtige Schlüsse für die Zukunft gezogen werden.

Infos zum Projekt: https://www.pfaelzerwald.de/horizont-climatic

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Um die Beobachtung der heimischen Landschaft und ihre Veränderungen geht es in dem Projekt „Horizont Climatic“. Das Bild zeigt einen Blick auf Lambrecht. Foto: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen/Klaus Venus.

Saisonstart für die Biosphären-Guides

Programmübersicht März und April 2025

Die Biosphären-Guides im Pfälzerwald verfügen über fundierte Kenntnisse zu heimischen Pflanzen und Tieren sowie zur Geologie der Region. Mit einem vielseitigen Programm laden sie dazu ein, das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen zu entdecken. Dabei stehen je nach Schwerpunkt historische oder naturkundliche Themen, spannende Entdeckungen oder Wissenswertes zum Thema Nachhaltigkeit im Vordergrund. Mitte März startet die neue Saison. Alle Infos zum Programm und Kostenbeiträgen finden sich im Biosphären-Kalender unter www.pfaelzerwald.de/termine.

Los geht es am Samstag, 15. März, mit der Tour „Waldbaden Shinrin Yoku – Achtsamkeit und Entspannen im Wald“. Biosphären-Guide Britta Kollmann lädt dazu ein, sich von der positiven Energie der aufblühenden Natur inspirieren zu lassen und neue Kraft für das laufende Jahr zu tanken. Waldbaden, oder „Shinrin Yoku“, ist eine japanische Praxis, bei der durch achtsame Spaziergänge im Wald Stress abgebaut wird und sich die Sinne schärfen. Treffpunkt zu der etwa dreistündigen Tour ist um 14 Uhr am Friedensdenkmal in Edenkoben. Am Sonntag, 16. März, findet die gleiche Tour um 11 Uhr noch einmal statt.

„Wo Mönche und Soldaten, Wasser und Wildtiere im Pfälzerwald für Unruhe gesorgt haben“ zeigt Biosphären-Guide Gesa Boltze am Sonntag, 23. März. Sie führt über geschichtsträchtige Wege im Oberen Mundatwald und enthüllt anhand versteckter Spuren die turbulente Geschichte dieses Gebiets. Die etwa 7.5 Kilometer lange Wanderung beginnt um 10 Uhr am Wanderparkplatz „Drei Buchen“ in Böllendorf. Veranstaltungsende ist gegen 14.30 Uhr.

Wer die Welt der Singvögel kennenlernen möchte, ist am Sonntag, 30. März, und am Sonntag, 13. April, bei der Tour mit Biosphären-Guide Georg Kerner richtig. Während der rund fünf Kilometer langen Exkursion lernen die Teilnehmenden nicht nur verschiedene Singvogel-Arten kennen, sondern erfahren auch spannende Hintergründe zu ihrem Verhalten, ihrem Lebensraum und den Herausforderungen, denen sie aktuell gegenüberstehen. Treffpunkt ist bei beiden Touren um 8 Uhr am „Haus des Gastes“ in Dahn. Ende der Veranstaltung ist jeweils gegen 12 Uhr.

Am Samstag, 5. April, heißt es bei Biosphären-Guide Martina Wagner „Heute bin ich mal ein Luchs“. Die Walderlebnistour richtet sich an Familien mit Kindern ab sechs Jahren und widmet sich Fragen rund um den Luchs: Wie lebt eigentlich so ein Luchs? Was frisst er? Wie sehen seine Spuren aus? Gemeinsam geht die Gruppe auf Entdeckungstour. Da heißt es Pinselohren spitzen! Die dreistündige Tour beginnt um 13.30 Uhr an der Schneiderfeldhütte in Dahn.

Biosphären-Guide Stefani Leidner lädt Familien mit Grundschulkindern am Freitag, 25. April, zu einer Tour mit dem Titel „Den sieben Brüdern auf der Spur – Eine Entdeckungstour durch die Entstehung der Sandsteine“ ein. Die Familien erfahren, wie insbesondere die Buntsandsteine im Dahner Felsenland entstanden sind. Und was hat eigentlich ein alter Mann mit den Fladensteinen zu tun?

Treffpunkt ist um 11 Uhr am Sportplatz Fladensteine bei Bundenthal. Die Erlebnistour endet gegen 14 Uhr.

„Baumgeschichten: Von Baumriesen und Rittersteinen“ stehen am Samstag, 26. April bei Biosphären-Guide Gerlinde Pfirrmann auf dem Programm. Auf der rund vierstündigen Tour erfahren die Teilnehmenden Historisches und Naturkundliches und hören Lyrisches und Nachhaltiges. Unter anderem geht es um die Fragen, was die Buche so konkurrenzstark macht und was Johannes Gutenberg mit ihr zu tun hat, wie die Linde zur Gewinnerin des Klimawandels wird und wieso die pfälzische Eiche weltweit wertgeschätzt wird. Beginn der Tour ist auf dem Parkplatz des Wild- und Wanderparks in Silz.

Anmeldung und Informationen

Für alle Touren ist eine vorherige Anmeldung erforderlich, außerdem feste Schuhe und wetterfeste Kleidung. Informationen und Anmeldung unter anmeldung@pfaelzerwald.bv-pfalz.de. Informationen zu allen Guides und deren Führungsangebot sind auf der Website des Biosphärenreservats unter www.pfaelzerwald.de/termine beziehungsweise unter www.pfaelzerwald.de/biosphaeren-guides verfügbar.

Biosphären-Guides im Pfälzerwald und an der Weinstraße

Über 40 Personen, die alle bereits Natur- und Landschaftsführer für verschiedene Gebiete des Pfälzerwalds waren, haben sich in Form von Lerneinheiten und Exkursionen noch intensiver mit den Landschafts- und Naturräumen sowie mit der Funktion des Biosphärenreservats als Modellregion der UNESCO für nachhaltige Entwicklung beschäftigt und sich als Biosphären-Guide qualifiziert.

Die Biosphären-Guides bieten kenntnisreiche und kurzweilige Führungen an und helfen so, dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen Gesicht und Stimme zu geben. Sie bringen Gästen wie Einheimischen dessen Schönheit, Einzigartigkeit und Vielfalt näher und vermitteln gleichzeitig Zielsetzung und Auftrag des Schutzgebiets. Die Ausbildung wurde vom Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen in Zusammenarbeit mit Landesforsten Rheinland-Pfalz und der Regioakademie angeboten. Die Qualifizierung wurde durch das Land Rheinland-Pfalz unterstützt.

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Mit den Biosphären-Guides den Pfälzerwald und seine Besonderheiten entdecken (Foto: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen/Ralf Ziegler)

 

Schwalbennester, wilde Küche und scharfe Klingen

Saisonstart in der Biosphären-Akademie – Termine im März

Mit einem abwechslungsreichen Programm startet die Biosphärenakademie in Lambrecht in die neue Saison. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen sich wieder auf ein breit gefächertes Angebot an Bildungs-, Genuss- und Erlebnisveranstaltungen freuen. Der Biosphären-Kalender unter www.pfaelzerwald.de/termine zeigt alle Termine und Informationen im Überblick. Anmeldungen sind per Mail an anmeldung@pfaelzerwald.bv-pfalz.de erbeten.

Los geht es am Freitag, 7. März, mit dem Thema „Bau von Schwalbennestern“. Bevor Ende März die ersten Schwalben aus ihren Winterquartieren nach Mitteleuropa kommen, widmet sich der Kurs der Frage, wie die Vögel eine optimale Grundlage für die Aufzucht ihrer Jungen erhalten. Der Kurs startet mit einer kleinen Einführung zu heimischen Schwalbenarten, ihren Lebensweisen und Bestimmungsmerkmalen. Anschließend stellen die Teilnehmenden unter der fachmännischen Anleitung von Schwalbenexperten Bernard Wentz Lehmrohlinge für den Nestbau her. Die Nester können von den Teilnehmenden individuell zu Hause angebracht werden. Der Kurs beginnt um 14 Uhr und endet gegen 17 Uhr. Anmeldeschluss ist am Montag, 3. März.

„Wilde Küche“ steht am Samstag, 8. März, mit Kursleiterin Martina Wagner auf dem Programm. Um 9.30 Uhr treffen sich die Teilnehmenden in der Biosphärenakademie, um gemeinsam verschiedene Wildkräuter kennenzulernen und zu sammeln. In der Kräuterküche bereitet die Gruppe anschließend eine kleine Mahlzeit zu. Die Gestaltung eines eigenen Wildkräuterbuchs, Spiele sowie die Herstellung einer Kresseraupe oder eines Wildkräutersalzes runden das Angebot ab. Die Veranstaltung endet um 15.30 Uhr. Wer teilnehmen möchte, sollte eine Küchenschürze, eine einzelne Socke ohne Loch und eventuell ein kleines Glas mitbringen. Anmeldeschluss ist am Montag, 3. März.

Am Samstag, 22. März, geht es um „Klingen schärfen bei Messern und Äxten“. Ab 14 Uhr erklärt Kursleiter Andreas Stern verschiedenen Klingentypen und Arten des Schliffs. Basierend darauf stellt er Schleiftechniken für den Hausgebrauch vor wie den „balliger Schliff“, Schärfen mit dem Rollschärfer, dem Akkuschrauber oder einer Schleifscheibe. Dabei geht auch um die Einhaltung verschiedener Schleifwinkel je nach Verwendungszweck und Stahl des Messers. Ein weiterer Schwerpunkt des Kurses liegt im behelfsmäßigen Outdoor-Schärfen. Alle Teilnehmenden können ihr stumpfes Lieblingsmesser mitbringen, es analysieren lassen und so die richtige Schleifmethode für sich entdecken. Der Kurs endet um 16 Uhr. Anmeldeschluss ist der 14. März. 

 

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald und seine Biosphärenakademie

Die Biosphärenakademie besteht im Frühjahr 2025 seit einem Jahr. Eine Kräuterbar, eine Holzwerkstatt und eine Wasserwerkstatt laden seitdem zum Tüfteln, Lernen und Erleben ein.

Die Akademie des Biosphärenreservats Pfälzerwald hat das Ziel, den Biosphären-Leitgedanken „Mensch und Biosphäre“ für die Menschen in der Region und darüber hinaus erfahr- und erlebbar zu machen. Mit einem breit gefächerten Angebot von Exkursionen und Führungen über handwerkliche Kurse, Themen- und Erlebnistage bis zu Vorträgen und Schulklassenveranstaltungen eröffnet die Biosphärenakademie vielfältige Möglichkeiten, das Biosphärenreservat, seine Grundlagen und seine Besonderheiten zu entdecken und zu verstehen.

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Klingen schärfen bei Messern und Äxten – darum geht am 22. März in der Biosphärenakademie. Foto: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen/ Andreas Stern

Tourist-Information Neustadt ist neuer Partnerbetrieb: Nachhaltige Reiseziele für Naturliebhaber und Genießer

Tourist-Information Neustadt ist neuer Partnerbetrieb im Netzwerk des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen

Insbesondere der Fokus auf regionale Produkte und nachhaltige Angebote verbindet das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen mit der Tourist-Information (TI) Neustadt.

TI-Abteilungsleiterin Simone Trieb und ihre Stellvertreterin Celina Baumann freuten sich daher ganz besonders über die Auszeichnung als Partnerbetrieb. „Der Pfälzerwald, Neustadt und die Weinstraße bieten ideale Voraussetzungen für Naturliebhaber, Wanderer und Genießer. Die Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat ermöglicht es uns, die Schätze unseres Standorts gemeinsam zu bewahren, weiterzuentwickeln und unseren Gästen näher zu bringen“, betonte Celina Baumann.

Für die Tourist-Information in Neustadt, die im Jahr rund 20.000 Menschen berät, ist das Partnernetzwerk des Biosphärenreservats eine wichtige Plattform. Im Partnernetzwerk kommen rund 60 Unternehmen und Dienstleister aus Bereichen wie Gastronomie, Weinbau, Handwerk oder Landwirtschaft unter dem Dach der Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen aufgrund ihrer nachhaltigen Wirtschaftsweise zusammen, stehen miteinander im Austausch und bilden Synergien. „Wir haben schon jetzt Produkte der Biosphären-Partnerbetriebe in unserem Angebot. Das wollen wir weiter ausbauen, denn die Zusammenarbeit bietet uns die Möglichkeit, aktiv zur Förderung eines sanften, umweltfreundlichen Tourismus beizutragen“, erklärte Simone Trieb.

Viele Gäste kämen zum Wandern in die Region und seien an speziellen Angeboten interessiert. Aus diesem Grund will die TI verstärkt auf eine Kooperation mit den Biosphären-Guides setzen. „Eine erste gemeinsame Tour zum Thema ‚Wo der Wald die Rebe küsst‘ haben wir bereits im Programm“, führte Simone Trieb aus.

Mit einem Hinweisschild wird die TI Neustadt künftig als Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen ausgezeichnet. Die Direktorin des Biosphärenreservats, Dr. Friedericke Stakelbeck, überreichte das Schild persönlich und drückte ihre Wertschätzung gegenüber der neuen Partnerschaft aus: „Mit der TI Neustadt haben wir einen wichtigen Multiplikator gewonnen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!“

Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald
Bei den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen handelt es sich um Modellbetriebe verschiedenster Branchen aus der Region. Sie zeigen mit ihrer Arbeit, wie Nachhaltigkeit ganz praktisch funktionieren kann und können so Anregungen und Tipps für andere liefern. Die Kriterien für Partnerbetriebe sind bundesweit in Biosphärenreservaten, Nationalparken und Naturparken gültig und garantieren einen hohen Standard, vor allem hinsichtlich Nachhaltigkeit und Qualität sowie Regionalität der Produkte und Dienstleistungen. Weitere Informationen zur Biosphären-Partner-Initiative unter www.pfaelzerwald.de/partner-biosphaerenreservat oder per Mail an a.weiss@Pfaelzerwald.BV-Pfalz.de

Das Partnernetzwerk wird über das Land Rheinland-Pfalz unterstützt.

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Die Direktorin des Biosphärenreservats, Dr. Friedericke Stakelbeck, überreicht das Partnerschild an Simone Trieb (l.) und Celina Baumann (r.) von der Tourist-Information Neustadt. (Foto: Biosphärenreservat/Franziska Keller)

“Purzelbaum” ist neuer Biosphären-Partnerbetrieb: Aus Liebe zu Streuobstwiesen

„Unsere Vision ist, dass Streuobstwiesen sowohl mit Naturschutz und Biodiversität, wie auch mit Genuss und regionalen Produkten assoziiert werden“, erklärt Jannis Burk, der zusammen mit Moritz Weigel unter dem Namen „Purzelbaum“ regionales Streuobst in Cider, Secco und Brände verwandelt. „Uns beide hat die Frage angetrieben, wie sich die jährlich anfallenden Früchte sinnvoll verwerten lassen und wie gleichzeitig dieser einzigarte Lebensraum für Pflanzen und Tiere erhalten werden kann“, fährt Burk fort. Inzwischen arbeiten Burk und Weigel seit 2020 zusammen, bringen vernachlässigte Streuobstwiesen Stück für Stück zurück in die Bewirtschaftung und verarbeiten im Nebenerwerb Äpfel, Birnen, Quitten und andere Obstarten zu innovativen Produkten.

Aufgrund ihres Engagements für Umwelt und Natur zeichnete das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen „Purzelbaum“ nun als Partnerbetrieb aus. Die Direktorin des Biosphärenreservats, Dr. Friedericke Stakelbeck, überreichte die Partnerplakette auf einer Wiese bei Walsheim an die beiden Jungunternehmer.

Streuobstbestände stellen im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen nicht nur ein landschaftsprägendes Element von außerordentlicher Schönheit in der ansonsten waldgeprägten Kulturlandschaft dar, sondern sind auch eines der artenreichsten Biotope überhaupt. Ihnen kommt neben dem ursprünglichen Ziel der Obstproduktion auch Bedeutung für den Klimaausgleich sowie den Boden- und Wasserschutz zu. „Wir sind davon überzeugt, dass der Erhalt von Streuobstwiesen nur durch die Nutzung und Bewirtschaftung gelingen kann. Die Baumpflege, das Mähen der Wiesen, die ökologische Aufwertung von Grundstücken und das Bücken nach Obst muss sich wieder lohnen,“ betont Weigel.

Ihre Produkte vertreiben die ambitionierten Geschäftspartner nicht nur direkt ab Hof sondern auch über den regionalen Einzelhandel und gastronomische Betriebe. So wollen sie die Arbeit auf den Streuobstwiesen refinanzieren. Weitere Informationen und eine Produktübersicht unter www.purzelbaum-cider.de

Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald
Bei den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen handelt es sich um Modellbetriebe verschiedenster Branchen aus der Region. Sie zeigen mit ihrer Arbeit, wie Nachhaltigkeit ganz praktisch funktionieren kann und können so Anregungen und Tipps für andere liefern. Die Kriterien für Partnerbetriebe sind bundesweit in Biosphärenreservaten, Nationalparken und Naturparken gültig und garantieren einen hohen Standard, vor allem hinsichtlich Nachhaltigkeit und Qualität sowie Regionalität der Produkte und Dienstleistungen. Weitere Informationen zur Biosphären-Partner-Initiative unter www.pfaelzerwald.de/partner-biosphaerenreservat oder per Mail an a.weiss@pfaelzerwald.bv-pfalz.de

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Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Stakelbeck bei der Übergabe des Partnerschilds an Jannis Burk (l.) und Moritz Weigel (r.) auf einer Wiese bei Walsheim. (Foto: Biosphärenreservat/Franziska Keller)

Programm für junge Menschen im Pfälzerwald: Naturerlebnisse in den Schulferien und am Wochenende

Auch in diesem Jahr bietet das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen gemeinsam mit seinen Partnerinnen und Partnern ein spannendes Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche. Im Rahmen des bundesweiten Junior-Ranger-Programms sind junge Menschen dazu eingeladen, die heimische Natur zu entdecken und sich für Umweltschutz und nachhaltiges Leben einzusetzen. Die mehrtägigen Feriencamps im Sommer richten sich sowohl an erfahrene Kids aus den Junior-Ranger-Gruppen wie auch an Neulinge. Darüber hinaus gibt es Erlebnistage für Jugendliche, Exkursionen und die Möglichkeit, den bestehenden Junior-Ranger-Gruppen beizutreten.

Feriencamps: Jetzt buchen

Im Sommerferiencamp stehen Erlebnistouren und Spaß am Lagerfeuer auf dem Programm. Gemeinsam widmen sich die Kinder Themen wie der Orientierung mit Karte und Kompass, der Tier- und Pflanzenwelt des Pfälzerwalds sowie Wissenswertem über eine umweltverträgliche und sozial gerechte Lebensweise. Am Ende der Woche erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Junior-Ranger-Urkunde. Die Plätze in den Sommerferien-Camps können schon jetzt gebucht werden. Für Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren ohne Vorerfahrungen in Junior-Ranger-Gruppen finden vier Camps, jeweils montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr, statt: In der ersten Ferienwoche, 7. bis 11. Juli, in Clausen und parallel in Mehlbach und in der zweiten Ferienwoche, 14. bis 18. Juli, nochmals in Mehlbach. Anmeldungen für das Camp in Clausen sind per Mail an fabian.jungbaer@cvjm-pfalz.de möglich, Anmeldungen für die Freizeit in Mehlbach bitte per Mail an info@cvjm-pfalz.de. Auch in Bad Dürkheim wird es eine Campwoche geben, der Termin wird in Kürze veröffentlicht, Anmeldungen hierfür nimmt das Forstamt Bad Dürkheim entgegen unter der Mail-Adresse frederike-marie.franke@wald-rlp.de.
Erfahrene Junior-Ranger-Kinder können in der ersten Ferienwoche vom 7. bis 11. Juli, in der zweiten Ferienwoche vom 14. bis 18. Juli und in der dritten Ferienwoche vom 21. bis 25. Juli das Camp in Johanniskreuz besuchen. Auch diese Freizeiten starten morgens um 9 und enden um 16 Uhr.  Anmeldung per Mail bitte an hdn@wald-rlp.de.

Angebote für junge Menschen ab zwölf Jahren und Teilnehmende der Volunteer Ranger-Gruppen sind für die Oster- und Herbstferien in Johanniskreuz in Planung und können in Kürze unter www.pfaelzerwald.de abgerufen werden.

Junior-Ranger-Gruppen

Für alle Kinder und Jugendlichen ab 10 Jahren gibt es feste Junior-Ranger-Gruppen. Hier wird bei jedem Termin eine andere Aktion umgesetzt, wobei die angehenden oder schon ausgebildeten Junior Ranger verschiedene Themen vertiefen, die mit dem Schutz oder dem Kennenlernen des Biosphärenreservats Pfälzerwald zu tun haben.

Die Junior Ranger-Gruppe bei den Bad Dürkheimer Naturfreunden trifft sich immer freitags von 15.30 bis 17 Uhr am Naturfreundehaus Groß-Eppental. Und am Naturfreundehaus Finsterbrunnertal südlich von Kaiserslautern treffen sich die „Finsterbrunner Klimafüchse“ einmal im Monat an einem Samstag zu einem Waldentdecker-Tag.

Anmeldung und weitere Informationen

Eine Übersicht zu allen Camps mit Daten, Teilnahmegebühren und Informationen zur Anmeldung gibt es unter www.pfaelzerwald.de/junior-rangerinnen/. Für Informationen zu den Junior Rangern ist Antje van Look, Bildung für nachhaltige Entwicklung im UNESCO-Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen in der Geschäftsstelle in Lambrecht, per E-Mail an a.vanlook@pfaelzerwald.bv-pfalz.de erreichbar.

Das Projekt wird unterstützt vom Land Rheinland-Pfalz.

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Junior-Ranger im Pfälzerwald (Foto: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen/Ralf Ziegler)

Naturschutz durch Weidetiere: Erste Maßnahmen zur Schaffung “Neuer Hirtenwege im Pfälzerwald” – ein chance.natur-Projekt

Nach der großen Auftaktveranstaltung im vergangenen Juni in Frankenstein, befindet sich das chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen im nächsten Umsetzungsschritt: Am Wingertsberg in Annweiler-Gräfenhausen und in Weyher werden im Januar erste Flächen für die Beweidung vorbereitet. Dazu gehört die Entbuschung der Grundstücke und die Entnahme von einzelnen Bäumen. Diese initialen Maßnahmen laufen voraussichtlich bis Ende Februar. Während dieser Zeit kann es zu Sperrungen und Umleitungen von Wanderwegen kommen. Begleitend werden temporäre Hinweistafeln über die aktuellen Gegebenheiten informieren.
Künftig soll sich hier eine attraktive, lichtdurchflutete Landschaft entwickeln, die Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere bildet. Luftbilder aus den 1950er Jahren zeigen diese Flächen noch als offene von Weinbau, Ackerbau und Grünland geprägte Region.

Vor dem Hintergrund des dramatischen Artenverlustes in Deutschland kommt dem Naturschutzgroßprojekt eine entscheidende Bedeutung zu. Es stellt extensiv genutzte Grünlandflächen, die zu den artenreichsten Lebensraumtypen im Biosphärenreservat zählen, in den Mittelpunkt. Ziel ist es daher, in dem etwa 8.300 Hektar großen Fördergebiet, alte Hirtenwege wieder zu öffnen und neue zu erschließen. Die Weidetiere in den ziehenden Herden können, als „Samentaxis“ dabei helfen Samen und Kleinstlebewesen zu verbreiten. Auch dadurch werden wertvolle Biotope untereinander vernetzt, die Verbreitung von Arten gefördert und ihr Bestand nachhaltig geschützt. Dort wo keine Wanderschäferinnen und Wanderschäfer aktiv sind, kommen andere Weidetiere wie Rinder, Ziegen oder Esel zum Einsatz.

Die Umsetzung des Projekts erfolgt in mehreren Schritten. Bevor die Beweidung in einem geeigneten Gebiet beginnen kann, kümmert sich das Projektteam um den Ankauf oder langfristige Pachtung von Grundstücken. Häufig handelt es sich dabei um ehemalige Acker- oder Grünlandstandorte. Im nächsten Schritt müssen die Flächen entbuscht und von größeren Gehölzen befreit werden. Das geschieht meist maschinell. Erst dann können die Weidetiere dafür sorgen, die Flächen offenzuhalten und ökologisch aufzuwerten. Neben Vögeln, Fledermäuse, Wildbienen, Orchideen und vielen anderen seltenen Tier- und Pflanzenarten sind auch die Menschen, die vor Ort leben oder als Touristen kommen, die zukünftigen Nutznießer des chance.natur-Projektes „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“. Denn die halboffenen Landschaften, die im Rahmen des Projektes entstehen, sind durch einen Wechsel aus Offenland, Wald, Streuobstwiesen sowie Bachläufen geprägt und zeichnen sich durch eine hohe Attraktivität aus.

Das Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ wird im deutschen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen umgesetzt. Projektträger ist der Bezirksverband Pfalz. Das Gesamtvolumen des Projektes liegt bei rund 11,5 Millionen Euro. Die Förderung des Vorhabens erfolgt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie durch das Land Rheinland-Pfalz.

Weitere Informationen zum chance.natur-Projekt unter www.hirtenwege-pfaelzerwald.de

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Schafe transportieren in ihrem Fell Samen und Kleinstlebewesen. Damit tragen sie zur Verbreitung von Arten und Vernetzung von Biotopen bei. Foto: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen/Norman Krauß

Umweltpraktikum im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen: Bewerbungsfrist läuft bis 15. Januar 2025

Die Bewerbungsphase für das Commerzbank-Umweltpraktikum 2025 hat begonnen. Das Angebot richtet sich an Studierende, die sich für den Schutz von Natur, Klima und Artenvielfalt begeistern und Spaß am Umgang mit Menschen haben. Interessierte können sich unter www.umweltpraktikum.com gezielt für ein Praktikum im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen bewerben. Die Frist läuft noch bis zum 15. Januar 2025. Das Praktikum ist auf eine Laufzeit von mindestens drei Monaten ausgelegt.

Als Modellregion der UNESCO hat das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen zum Ziel, das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur zu erproben und zu fördern. Die Praktikantinnen und Praktikanten dürfen sich auf spannende Naturerlebnisse und abwechslungsreiche Erfahrungen freuen. Sie lernen Projekte kennen, die sich nachhaltigem Wirtschaften, der Landschaftspflege oder dem Schutz der Biodiversität widmen. Gleichzeitig können sie im Bildungsbereich und in der Öffentlichkeitsarbeit aktiv werden. Dabei haben sie die Gelegenheit, eigene Ideen einzubringen und umzusetzen.

Weitere Informationen und Hinweise zur Bewerbung und zum Praktikumsentgeld finden sich unter www.umweltpraktikum.com.

Das Commerzbank-Umweltpraktikum in deutschen Schutzgebieten

Das Commerzbank-Umweltpraktikum bietet jungen Menschen die Chance, die Arbeit in deutschen Großschutzgebieten intensiv zu erleben und dabei wichtige Kompetenzen für ihre spätere Berufswahl zu erwerben. Seit dem Start 1990 haben durch das Commerzbank-Umweltpraktikum rund 2.000 Praktikantinnen und Praktikanten in den teilnehmenden Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservaten zwischen Nordsee und Alpen einzigartige Orte für ihr Engagement gefunden.

Seit Anfang 2023 koordiniert der Nationale Naturlandschaften e.V., Dachverband der deutschen Nationalparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete, das Umweltpraktikum und bereichert es auch inhaltlich mit seiner Expertise in den Themenbereichen Naturschutz, Biodiversität, Forschung, Umweltbildung, Besucherbetreuung und Naturerleben.

Bildunterschrift:

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen freut sich auf Unterstützung durch Umwelt-Praktikantinnen und Praktikanten. (Foto: Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen)