Wenige Amphibien, viele Libellen

Erste Ergebnisse der umfangreichen Kartierungsarbeiten im Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“

Im chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ liegen erste Ergebnisse der Kartierungsarbeiten für die Erstellung des Pflege- und Entwicklungsplans vor. Das Insitut für Umweltstudien (IUS) aus Kandel, das den Auftrag für das Biosphärenreservat Pfälzerwald ausführt, hat seine Untersuchungen zu Vögeln, Fledermäusen, Reptilien, Amphibien, Fischen, Krebsen, Tagfaltern und weiteren Insketen vorgelegt.

Die Untersuchungen sind ein wichtiger Bestandteil des Pflege- und Entwicklungsplans (PEPL), der im Zentrum von Projekt 1 des „Hirtenwege“-Projekts steht. Darin werden die Ziele und Maßnahmen auf den Projektflächen definiert. Anschließend wird das auf zehn Jahre ausgelegte Projekt II beim Bund beantragt, bei dem die Maßnahmen über das geplante, etwa 8.200 Hektar große Fördergebiet, das über die Grünlandgebiete vom Wasgau zum Haardtrand bis nach Grünstadt reicht, umgesetzt werden sollen.

Neben den Tierarten wurden auch erste Ergebnisse zur Vegetation im Fördergebiet geliefert. Diese Kartierungen werden jetzt mit Beginn der Vegetationsperiode fortgesetzt. Ziel der Kartierungsarbeiten ist es, für das Projekt charakteristische Lebensräume repräsentativ zu erfassen sowie standorts- und nutzungsbezogene Besonderheiten zu ermitteln und hinsichtlich ihrer Bedeutung zu beurteilen.

17 Fledermaus- und 70 Schmetterlingsarten

Die umfassende Datenerhebung im Fördergebiet bietet einen hohen Informationsgehalt, der für die Projektplanungen von hoher Relevanz ist. Insgesamt wurden 17 Fledermausarten festgestellt. Dazu zählen die bundes- und landesweit vom Aussterben bedrohte Wimperfledermaus und die deutschlandweit vom Aussterben bedrohte Nymphenfledermaus.

Bei den Reptilien, die von Frühjahr bis Frühherbst 2019 in vorgegebenen Gebieten kartiert wurden, konnten alle sechs zu erwartenden Arten wie zum Beispiel die Mauer- und Zauneidechse, die Blindschleiche und die Schlingnatter gefunden werden. Die Biologen von IUS haben dabei festgestellt, dass sich die Tiere wegen der überdurchschnittlichen Temperaturen und der ausgeprägten Trockenheit vorwiegend in halbschattige Bereiche zurückgezogen hatten. Dieselben Witterungsverhältnisse führten dazu, dass Laichgewässer von Amphibien austrockneten und deshalb die Entwicklung der Eier beziehungsweise Larven nicht abgeschlossen werden konnte. Insgesamt war der Reproduktionserfolg 2019 bei den Amphibien im Gebiet der Erfassung sehr gering. Es wurden sieben Amphibienarten – unter anderem der Teichfrosch, der Bergmolch und der Feuersalamander – erfasst. Gefährdete Arten wie die Gelbbauchunke oder die Geburtshelferkröte wurden im Fördergebiet nicht gefunden. Streng geschützte Arten, wie die Kreuzkröte, wären aber im Gebiet denkbar.

Über 70 verschiedene Schmetterlingsarten – darunter Tagfalter, Widderchen und Ameisenbläulinge – haben die Spezialistinnen und Spezialisten ausfindig gemacht, fünf davon sind streng geschützt, wie etwa der Große Feuerfalter, der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling und der Schwarzfleckige Ameisenbläuling.

Libellen haben von den hohen Temperaturen und langen Sonnenscheindauern profitiert. Im Sommer 2019 wurden 13 Arten auf den Untersuchungsflächen kartiert, unter anderem die streng geschützte Grüne Keiljungfer und die Blauflügelige Prachtlibelle; letztere ist die häufigste Kleinlibellenart im Untersuchungsgebiet und weist auf eine gute Sauerstoffversorgung der Gewässer hin, an denen sie vorkommt.

Bei den Heuschrecken ist eine mengenmäßige Erfassung wegen der unterschiedlichen Lebensweisen der Tiere schwierig. Die Kartierungen konnten teilweise anhand der Gesänge der Tiere durchgeführt werden. Diese sind über eine Entfernung von fünf bis 50 Metern zu hören, manche allerdings sind nur im Ultraschallbereich wahrnehmbar. Der Kartierung kommt auch zugute, dass unterschiedliche Heuschreckenarten verschiedene Tag- und Nachtzeiten für ihr Zirpen und Schnarren bevorzugen.

Insgesamt wurden auf den zehn zu untersuchenden Flächen 35 Heuschreckenarten festgestellt. Als Zielart des Projekts gilt beispielsweise der gefundene Warzenbeißer. Aber auch Arten wie die Große Schiefkopfschrecke und die Steppen-Sattelschrecke konnten nachgewiesen werden.

Für Käfer haben die Biologinnen und Biologen Flug- und Klebefallen aufgestellt, mit deren Hilfe sie 121 zumeist holzbewohnende Arten feststellen konnten. Unter anderem wurde der seit einigen Jahren wieder vermehrt nachgewiesene Bunte Eichen-Widderbock gefunden. Er gilt bundesweit als vom Aussterben bedroht. Es wurde auch der Große Goldkäfer nachgewiesen, der ebenfalls die Einstufung „vom Aussterben bedroht“ innehat. Auffällig ist auch der Anteil an Käferarten, die eine besondere Lebensform mit einer Bindung an die Nester von Hautflüglern wie Wildbienen, Wespen und Ameisen haben.

Eine sehr enge Bindung an Knotenameisen haben verschiedene Schmetterlingsarten aus der Familie der Bläulinge, deren Raupen sich von Ameisenbrut ernähren. Die Ameisen wurden zur genaueren Bestimmung gefangen und im Labor in Knoten- und Nicht-Knotenameisen unterschieden. So konnten vier Arten aus der Unterfamilie der Knotenameisen im Gebiet festgestellt werden.

Das Vorkommen von Fischen und Rundmäulern wie Neunaugen ist ein wichtiger Indikator für die Wasserqualität, die Gewässerstruktur sowie die Durchlässigkeit von Gewässern. Das Vorkommen dieser Arten haben die Spezialistinnen und Spezialisten mithilfe von Elektrobefischung untersucht, die für die Tiere ungefährlich ist. 11 Fisch- und Rundmäulerarten wurden dabei in den untersuchten Abschnitten der Wieslauter gezählt, darunter geschützte Arten wie das Bachneunauge und die Groppe.

Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen auch, dass einheimische Krebsarten massiv gefährdet sind. Es wurden ausschließlich die aus Nordamerika stammenden Signalkrebse in den Untersuchungsabschnitten der Wieslauter gefunden, die hier als Neozoon, also durch menschlichen Einfluss eingewanderte Art, vorkommen. Signalkrebse sind resistenter gegen Krankheiten wie die Krebspest und aggressiver als die heimischen Edelkrebse. Die Untersuchungen zeigen auch, dass Signalkrebse verstärkt sommerkalte Oberläufe von Fließgewässern aufsuchen, die als Refugien für heimische Flusskrebse dienen könnten. Auf heimische Flusskrebsarten sind die Biologen und Biologinnen in dem beprobten Gewässer nicht gestoßen.

Das Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ wird im Biosphärenreservat Pfälzerwald umgesetzt, Projektträger ist der Bezirksverband Pfalz. Die Förderung des Vorhabens erfolgt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie durch das Land Rheinland-Pfalz. Projekt I wird mit 1,8 Millionen Euro gefördert. Nach erfolgreichem Abschluss der Projektplanung in Projekt I würde sich für weitere zehn Jahre Projekt II anschließen, in dem die in Projekt I erarbeiteten Maßnahmen umgesetzt werden sollen.

Sternwandelpfad, Naturschutz-und Nachhaltigkeits-Projekte

Sitzung des Ausschuss für das Biosphärenreservat

Die erste Sitzung des Ausschusses für das Biosphärenreservat Pfälzerwald im Jahr 2020 findet am Freitag, 13. März, um 13 Uhr im Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz statt. Nach dem Bericht des Bezirkstagsvorsitzenden stehen unter anderem Änderungen zum Handlungsprogramm 2019 bis 2028 sowie die Maßnahmen aus demselben für das Jahr 2020 auf der Tagesordnung. Danach geht es um den Standort für den Sternwandelpfad aus dem Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“, über den der Ausschuss beschließt.

Den aktuellen Sachstand zum Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ stellt danach der Projektleiter Helmut Schuler vor. Darauf folgt die Sachstands-Präsentation von Sabine Hoos, die das EU-Projekt „LIFE Biocorridors“ im Biosphärenreservat leitet. Die Direktorin des Biosphärenreservats Pfälzerwald, Dr. Friedericke Weber, berichtet abschließend über verschiedene Aktivitäten des Biosphärenreservat-Teams, unter anderem aus dem Projekt „Pfälzerwald – SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ sowie zur diesjährig anstehenden UNESCO-Evaluierung. Derzeit gibt es 701 Biosphärenreservate weltweit. Die UNESCO überprüft die von ihr zertifizierten Biosphärenreservate alle zehn Jahre, um sicherzustellen, dass diese ihre Aufgaben als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung erfüllen.

Eines des Ziele im Sternenpark-Projekt: Ein Sternwandelpfad soll über den Sternenhimmel und den Schutz der natürlichen Nacht infomieren (Foto: Christian Mücksch)

Deutsch-französischer Biosphären-Bauernmarkt in Rumbach findet nicht statt

Präventive Maßnahme des Biosphärenreservats  Pfälzerwald wegen der Verbreitung des Corona-Virus

Da sich aktuell Verdachts- und Krankheitsfälle zu Infektionen mit dem Corona-Virus häufen und weitere Entwicklungen noch nicht genau abzusehen sind, sagt das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen seinen ersten deutsch-französischen Biosphären-Bauernmarkt der Saison 2020, der am 22. März im südwestpfälzischen Rumbach stattfinden sollte, vorsorglich ab.

Das Risiko der potenziellen Ansteckung und Verbreitung des Virus bei einem Markt, bei dem rund 50 Beschickerinnen und Beschicker sowie voraussichtlich mehrere Tausend Besucher aus der gesamten Region und darüber hinaus in Kontakt kommen, wird derzeit als zu hoch und nicht vertretbar eingeschätzt. Mit der präventiven Absage des deutsch-französischen Bauernmarktes unterstützt das Biosphärenreservat bundesweite Maßnahmen, die eine Verbreitung des Corona-Virus und der damit verbundenen Erkrankungen eindämmen sollen. Das Biosphärenreservat folgt damit auch den Prinzipien der Risikoeinschätzung und den offiziellen Handlungsempfehlungen des Robert-Koch-Instituts für Massenveranstaltungen sowie den Empfehlungen des Gesundheitsamtes im Landkreis Südwestpfalz.

Der Bezirksverband Pfalz als Träger des Biosphärenreservats Pfälzerwald unterstütze und bedauere diesen Schritt, sagte der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder. „Gerade wegen des großen Engagements der Rumbacherinnen und Rumbacher sowie unserer Beschickerinnen und Beschicker tut es uns sehr leid, dass der Markt nicht stattfinden kann. Wir halten die Entscheidung unter den derzeitigen Bedingungen allerdings für verantwortungsvoll und richtig. Das Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald steht mit seinen Partnern, vor allem den Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinde Rumbach, der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland und des Landkreises Südwestpfalz sowie seinen Marktbeschickern und -beschickerinnen in engem Austausch. Wir bemühen uns mit großer Anstrengung, einen Ersatztermin zu finden, wenn sich die Lage beruhigt hat“, so Wieder.

Veranstaltung abgesagt: – Mit unseren Biosphären-Guides unterwegs im Pfälzerwald – Wald und Wasser – alles im Wandel?

Führung mit Biosphären-Guide rund um den Bremerhof bei Kaiserslautern

Die Naturführung, die am Samstag, 21. März, ausgehend vom Bremerhof bei Kaiserslautern, geleitet von der Biosphären-Guide Susanne Lorenz, stattfinden sollte, wird aus aktuellem Anlass abgesagt.

Die gleiche Veranstaltung kann das Biosphärenreservat voraussichtlich am 20. Juni anbieten.

Unser Wald ist nicht nur ein hervorragender Wassersammler, sondern übernimmt auch die Funktionen eines Wasserwerks: Er speichert und filtert das in Zeiten des Klimawandels immer kostbarer werdende Nass. Susanne Lorenz vermittelt lebendig und anschaulich Fakten und Zahlen zur Bedeutung des Walds für den Wasserkreislauf und -haushalt. Zunächst geht es zum Haus des Wassers, wo die Gäste der Führung Einblick in die Wasserversorgung der Stadt Kaiserslautern erhalten. Nach einer Wasserverkostung führt eine zweistündige Wanderung vorbei an Pfaffenbrunnen, Dreieckstein und entlang der Kernzone „Humberg“ des Biosphärenreservats bis zum Humbergturm und schließlich wieder zurück zum Bremerhof. Unterwegs erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem mehr über die Historie dieser Wegpunkte und die Zonierung im Biosphärenreservat Pfälzerwald mit der Einteilung in Kernzonen, Pflegezonen und Entwicklungszonen. Eine gemeinsame Rast zur Stärkung steht auch auf dem Programm.

Die Kosten für die Tour mit der Biosphären-Guide belaufen sich auf sechs Euro pro Person, Kinder sind frei. Teilnehmer sollten festes Schuhwerk, ausreichend warme Kleidung und die Rucksackverpflegung mitbringen. Eine Anmeldung per Mail an info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de oder telefonisch unter 06325 955220 ist erforderlich.

Naturnahes und bienenfreundliches Gärtnern

Vortrag in Rumbach zum Auftakt des deutsch-französischen Gärten-Projekts

Das deutsch-französische Projekt „Gärtnern für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ startet mit einem Vortrag zum Thema naturnahes und bienenfreundliches Gärtnern in die Saison 2020. Am Sonntag, 8. März, zeigt die Diplom-Biologin und Umweltplanerin Christiane Brell im Dorfgemeinschaftshaus in Rumbach, Kirchdöll 2, um 15 Uhr, auf, wie Hobbygärtnerinnen und -gärtner einen persönlichen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten können. Der Eintritt ist frei.

Abnehmende Vogelbestände und das Verschwinden von Fluginsekten wie etwa der Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge haben erschreckende Dimensionen erreicht. Dabei übernehmen Insekten viele grundlegende Funktionen in unserem Ökosystem und sind auch wichtig für uns Menschen. Einerseits dienen Insekten als Nahrungsgrundlage für viele Wildtiere wie zum Beispiel Vögel, Eidechsen, Fische und Fledermäuse. Andererseits sind sie für die Bestäubung von etwa 75 Prozent unserer Kultur- und etwa 90 Prozent unserer Wildpflanzen, Kräuter und Heilkräuter verantwortlich. Ohne sie müssten wir auf viele Obst- und Gemüsesorten verzichten oder deutliche Ertrags- und auch Geschmackseinbußen hinnehmen. Ohne sie könnten wir bald einen stummen Frühling und Sommer erleben – ohne Vogelgezwitscher, ohne das Zirpen von Grillen, ohne das Summen von Bienen, ohne sonnenbadende Eidechsen oder ohne den abendlichen Flug von Fledermäusen.

Männliche Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) an einer Traubenhyazinthe (Foto. Christiane Brell/frei für Presse)

In dem Vortrag erläutert Christiane Brell, wie wir alle handeln können. Die Gäste erfahren, wie sie in ihrem eigenen Garten, auf dem Balkon, der Terrasse oder im Hof mit einheimischen Wildpflanzen etwas für den Erhalt der Artenvielfalt tun können. Sie lernen einige attraktive einheimische Wildpflanzen und ihren ökologischen Wert kennen. Sie erfahren mehr über die wichtigsten Prinzipien naturnahen und bienenfreundlichen Gärtnerns, die nicht nur den (Wild-)Bienen und Schmetterlingen zugutekommen, sondern auch die Gartenarbeit erleichtern und verschönern. Christiane Brell erklärt in ihrem etwa 90-minütigen Vortrag, wie man Garten, Balkon, Hof und Terrasse zu einem faszinierenden und bezaubernden Ort der Artenvielfalt machen kann.

Das Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ will die breite Öffentlichkeit im deutschen wie im französischen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen für die Artenvielfalt im Alltag sensibilisieren und begeistern. So soll in den unbebauten Flächen von Städten und Dörfern ein ökologisches Handeln sanft und nachhaltig entwickelt werden. Das Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ wird durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus dem Interreg V A-Projekt „NOE / NOAH“ gefördert.

Schmackhaftes Biosphärenreservat

Gastronomische Partnerbetriebe bieten kulinarische Aktionen

Rund ums Lamm, ums Weiderind, ums Glanrind und um Pfälzerwald-Köstlichkeiten drehen sich die kulinarischen Aktionstage im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen. Gemeinsam mit seinen gastronomischen Partnerbetrieben lädt es dazu ein, regionale und nachhaltig erzeugte Produkte zu genießen, die mal klassisch und mal innovativ zubereitet werden. Vom 03. bis 17. April geht es los mit den Lammwochen, weiter geht es vom 05. bis 19. Juni mit den Weiderindtagen und vom 04. bis 18. September mit den Glanrindertagen. Den herbstlichen Abschluss machen vom 16. Oktober bis 01. November die Pfälzerwald-Wochen.

Das verwendete Fleisch kommt von Tieren, die auf umweltschonende und tierfreundliche Art aufgezogen und gehalten werden. Die Lämmer, Weiderinder  – das sind Galloway-, Aubrac- und Heckrinder  – und Glanrinder grasen auf kräuterreichen Wiesen im Biosphärenreservat oder in umliegenden Regionen. Die Schlachtung behält soweit wie möglich das Wohl der Tiere im Blick. Frisches Wildbret, das im Mittelpunkt der Pfälzerwald-Wochen steht, ist von Natur aus nachhaltig und frei von Geschmacksverstärkern oder Konservierungsstoffen. Die Transportwege bleiben bei allen Produkten kurz, was eine besondere Qualität und Frische garantiert, für eine günstige Kohlendioxid-Bilanz sorgt und so das Klima schont.

Kulturlandschaftspfleger und Lieferanten köstlichen Fleischs: Glanrinder im Pfälzerwald (Foto: Biosphärenreservat)

Weil man die Tiere im Pfälzerwald auch sehr gut als Landschaftspfleger zur Erhaltung offener Weideflächen einsetzen kann, leisten deren Haltung und Vermarktung einen wertvollen Beitrag zum Arten- und Biotopschutz sowie zur Kulturlandschaftspflege im Biosphärenreservat. Im Falle des Glandrinds unterstützen die Aktionstage zudem die Erhaltung dieser relativ seltenen, einst für unsere Region typischen heimischen Rinderrasse. Auch bei den anderen Zutaten wie Wildbret, Pilze, Kastanien, Beeren und Kräuter stehen Regionalität, Nachhaltigkeit und natürlich der gute Geschmack im Zentrum.

Mehr Informationen, unter anderem zu den jeweils teilnehmenden Restaurants, gibt es unter www.pfaelzerwald.de/termine oder www.pfaelzerwald.de/kulinarische-aktionstage.

Die kulinarischen Aktionstage werden durch das Land Rheinland-Pfalz gefördert.

Magazin zu den Nationalen Naturlandschaften in Rheinland-Pfalz

Neun Nationale Naturlandschaften bedecken gemeinsam 32 Prozent der Fläche von Rheinland-Pfalz. Gemeinsam haben das Biosphärenreservat Pfälzerwald, der Nationalpark Hunsrück-Hochwald und die sieben Naturparke viel zu bieten. Initiiert von der Landeszentrale für Umweltaufklärung präsentieren sie ihr Angebot ab jetzt im Magazin “Rheinland-Pfalz naturreich”, das an vielen Stellen wie Tourist-Informationen in der Pfalz zu finden ist, sowie auf der Internetseite www.nationale-naturlandschaften-rlp.de. Hier finden sich auch die Aktionen, zu denen die Großschutzgebiete rund um das gemeinsame Jahresthema „Natur schützt Klima, Klima schütz Natur“ einladen.

 

 

Jüdisches Leben in den Städten Speyer, Worms und Mainz

Weiterbildung für Gästebetreuer*innen der Regioakademie

Die herausragende Bedeutung der jüdischen Gemeinden in Speyer (Schpira), Worms (Warmaisa) und Mainz (Magenza) im Mittelalter und die einzigartige Verbindung der Gemeinden untereinander ist Thema einer Schulungs- und Exkursionsreihe, die die Regioakademie anbietet und die aus Einheiten am 2., 8. sowie am 14. und 15. März besteht. Geleitet werden alle Teile der Weiterbildung, die sich an Gästebetreuerinnen und -betreuer richtet, von der Mainzer Kulturjournalistin und Kunsthistorikerin Anke Sprenger, die für das Führen in den SchUM-Gemeinden zertifiziert ist.

Am Montag, 2. März, findet von 19 bis 21 Uhr eine Theorieeinheit in den Räumen des Historischen Instituts der Universität Mainz statt. Darin werden etwa Kenntnisse über die historische Entwicklung der jüdischen Gemeinden in Schpira, Warmaisa und Magenza vermittelt. Drei Einzelexkursionen führen am Sonntag, 8. März, nach Mainz, am Samstag, 14. März, nach Speyer und am Sonntag, 15. März, nach Worms. Hier wird der Existenz der einst blühenden jüdischen Gemeinden nachgespürt und die späteren Entwicklungen der jüdischen Gemeinden bis heute in den Domstädten werden sichtbar gemacht.

Ältester erhaltener jüdischer Friedhof in Europa: Der Heilige Sand in Worms (Foto: RegioAkademie)

 

In dem Gemeindeverbund der SchUM-Städte wurden wesentliche Grundlagen für das sogenannte aschkenasische Judentum nördlich der Alpen gelegt. Die Schriften der Gelehrten der jüdischen Gemeinden um die Jahrtausendwende in den drei Domstädten am nördlichen Oberrhein wirken heute noch in alle Welt und unterstreichen die Bedeutung des Ensembles der SchUM-Gemeinden. Sie galten als Wiege der Gelehrsamkeit und ihre Lehrhäuser zogen Lernende wie auch Lehrende aus ganz Europa an. Im Januar 2020 wurde vom Land Rheinland-Pfalz der Antrag für eine Aufnahme des jüdischen Erbes der SchUM-Gemeinden in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingereicht.

Die Teilnahme an der Weiterbildungsreihe kostet 98 Euro. Um Anmeldung bis 21. Februar bei der Regioakademie unter der Telefonnummer 06325 1800-241 (-242/-243) oder per E-Mail an regioakademie@pfalzakademie.bv-pfalz.de wird gebeten.

Leckere und nachhaltige Vielfalt aus dem Biosphärenreservat

Deutsch-französische Biosphären-Bauernmärkte mit Produkten aus Pfälzerwald und Nordvogesen

Zum genüsslichen Schlemmen und gemütlichen Schlendern laden die sechs Bauernmärkte ein, die das deutsch-französische Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen im Jahr 2020 beiderseits der Grenze organisiert. Bei den Märkten präsentieren 40 bis 50 Erzeuger und Erzeugerinnen aus der Pfalz, aus Lothringen und aus dem Nordelsass ihre umweltschonend produzierten Waren wie Kuhkäse, Ziegenkäse, Wildprodukte, Schinken, Wurst, Fleisch, Fisch, Saft, Biowein und Sekt, Bier, Öle, Essige, Marmelade und Honig und vieles andere mehr. Die deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte finden voraussichtlich statt am 3. Mai in Neustadt, am 6. September in Wissembourg, am 20. September in Grünstadt und den Abschluss macht am 18. Oktober der Markt in Maikammer.

In Neustadt und Grünstadt ist gleichzeitig verkaufsoffener Sonntag. Neustadt, Wissembourg, Grünstadt und Maikammer sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen; die Märkte finden im Zentrum der Orte statt, so dass die Strecke vom jeweiligen Bahnhof oder der Bushaltestelle gut zu Fuß zu bewältigen ist.

Ein Beitrag zu Klimaschutz, Kulturlandschaftserhaltung und Genuss: Die deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte im Pfälzerwald und in den Nordvogesen

Ziel der deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte ist es, die Landwirtschaft in der Region zu stärken und bei Einheimischen wie Gästen für den Kauf von umweltschonend erzeugten Produkten zu werben. Durch ihren Einkauf bei den Bauernmärkten können Verbraucherinnen und Verbraucher einen direkten Beitrag dazu leisten, dass keine langen Transportwege entstehen und so CO2 eingespart und das Klima geschützt wird. Die Marktbeschickerinnen und -beschicker produzieren und wirtschaften zum großen Teil in unserer Region, so dass der Kauf ihrer Produkte auch zur Regionalentwicklung sowie zum Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft des Biosphärenreservats beiträgt. Weitere Informationen unter www.pfaelzerwald.de/bauernmaerkte. Die Biosphären-Bauernmärkte werden unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz.

Erstmals freiwilliges ökologisches Jahr im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Ein Jahr lang mit anpacken und mitgestalten in der UNESCO-Modellregion

Erstmals gibt es testosterone propionate buy für junge Menschen die Möglichkeit, in der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht ein zwölfmonatiges Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) zu leisten. Das FÖJ läuft ab Anfang August 2020 bis Ende Juli 2021. Bewerben können sich alle ab 16 bis einschließlich 26 Jahre.

Als Modellregion für nachhaltige Entwicklung, die von der UNESCO anerkannt ist, entwickelt das Biosphärenreservat gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Partnern in der Region Konzepte und Projekte, um ein harmonisches Miteinander von Mensch und Umwelt zu sichern. Im Sinn des UNESCO-Auftrags hat das Biosphärenreservat vielseitige Aufgaben, etwa im Bereich nachhaltiges Wirtschaften, Landschaftspflege, Biodiversität, Forschung und Monitoring, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation.

Dort, wo alle Fäden der Biosphärenreservats-Aktivitäten zusammenlaufen, beim Team des Biosphärenreservats mit Sitz in Lambrecht, ist der Haupteinsatzort des FÖJlers beziehungsweise der FÖJlerin. Sie oder er übernimmt Aufgaben vor allem im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Naturschutz und Landschaftspflege. Die Entwicklung und Durchführung eigener Projekte ist ebenfalls möglich.

Mit anpacken und Mitgestalten im Biosphärenreservat Pfälzerwald: Erstmals kann man hier ein FÖJ leisten

 

Neben der Arbeit in der Einsatzstelle stehen auch einige thematische FÖJ-Seminare auf dem Programm. Während der Seminare, die die Koordinatoren des rheinland-pfälzischen FÖJ in Mainz anbieten, haben die jungen Leute Gelegenheit, andere FÖJler und FÖJlerinnen kennenzulernen sowie Erfahrungen auszutauschen. Sie arbeiten zudem zu Themen rund um Ökologie und Umweltschutz und können auch einsatzortübergreifend gemeinsame Projekte entwickeln.

Für ihr FÖJ erhalten die Freiwilligen ein Taschengeld sowie gegebenenfalls einen Zuschuss zur Unterkunft. Unter www.foej-rlp.de gibt es alle weiteren Informationen rund um das FÖJ und die Bewerbung sowie weitergehende Informationen zum Biosphärenreservat als Einsatzstelle. Bewerbungen sollten bis 08. Mai 2020 beim Biosphärenreservats-Team in Lambrecht eingehen. Die Bewerbungen sollten ausschließlich online erstellt und abgeschickt werden unter www.foej-rlp.de/foej-und-oebfd-in-rheinland-pfalz/bewerbung.