Noch recht neu im Team: Anna Prim für das Sternenpark-Projekt

Anna Prim verstärkt seit April dieses Jahres das Team des Biosphärenreservats in Lambrecht und widmet sich dem Projekt Sternenpark Pfälzerwald. Sie übernahm von Sarah Köngeter, die teamintern gewechselt ist und nun das Aufgabengebiet Forschung und Monitoring sowie Naturschutz und Biodiversität bearbeitet. Mitten in der Pandemie natürlich kein klassischer Start für Anna Prim in eine neue Stelle. Hier berichtet sie, womit sie sich bisher befasst hat und was ihr an der Aufgabe gefällt.

Anna Prim ist die neue Mitarbeiterin für das Sternenpark-Projekt beim Biosphärenreservat

Du bearbeitest seit April das Projekt Sternenpark Pfälzerwald – womit beschäftigst du dich im Moment?
Ende April habe ich das Projekt von meiner Kollegin Sarah Köngeter übernommen. Aktuell freue ich mich sehr, dass wir bei dem Vorhaben, einen Infoweg zum Thema Schutz der natürlichen Nacht zu erstellen, ein großes Stück weitergekommen sind. Der Infoweg wird in Lemberg in der Südwestpfalz entstehen und auf einer Länge von fünf Kilometern auf 12 großformatigen Tafeln ganz verschiedene Informations- und Unterhaltungsebenen für Erwachsene und Kinder bieten. Die Inhalte sind recherchiert und nun bin ich gespannt darauf, die Tafeln zusammen mit einer Gestalterfirma für jede Zielgruppe ansprechend aufzubereiten.

Neben dem Infoweg geht es aktuell auch um die Besichtigung und Beurteilung von Plätzen für Sternenbeobachtungen, die im Rahmen des Projekts in der Landschaft ausgewiesen werden sollen und Infos zum Sternenhimmel vor Ort aufzeigen sollen. Über die Lage dieser Beobachtungspunkte informieren wir dann auf einem Faltblatt.

Welche Meilensteine wurden in dem Projekt bereits erreicht und wie geht es weiter?
Meine Vorgängerin Sarah Köngeter hat bereits einige Veranstaltungen, unter anderem für Kommunen, Energieversorger, Tourismustreibende und Biosphären-Guides durchgeführt, bei denen die Information und der Austausch sowie die Vernetzung von Akteuren zum Thema Reduzierung der Lichtverschmutzung im Vordergrund stand. In Form eines Schulwettbewerbs konnte auch die jüngere Generation für das Thema sensibilisiert werden. Die Website, die auch im Rahmen des Projekts entstanden ist, ermöglicht es uns, Informationen bereitzustellen oder auch Termine zu Astrothemen aufzulisten. Daneben hat die Erstellung des wie ich finde sehr gelungenen Flyers zum Projekt sicherlich auch zu dessen Bekanntmachung beigetragen.

Ein wichtiger Meilenstein war auch die Erstellung von Zertifikaten für Gemeinden und Gastgeberinnen in der Region, die die Maßnahmen zur Reduzierung von Lichtverschmutzung anerkennen und somit wiederum einen nachhaltigen Astrotourismus fördern. Diese Umsetzung dieser Maßnahmen muss überprüft werden – darauf werde ich mich unter anderem in der nächsten Zeit konzentrieren.

Was macht für dich den besonderen Reiz des Themas beziehungsweise des Projekts aus?
Definitiv die Emotionalität, die das Thema Sternenhimmel mit sich bringt. Ich habe das Gefühl, dass viele Menschen hier in der Region ,,ihren‘‘ Sternenhimmel sehr zu schätzen wissen und dem Projekt deshalb sehr offen gegenüberstehen. Diese positiven Begegnungen und Gespräche machen dann einfach Spaß und beflügeln die Kreativität. Dadurch, dass das Thema ein Querschnittsthema ist, kann man auch in so vielen Bereichen Ansatzpunkte finden und etwas bewegen.

Außerdem stand das Projektteam immer mit Rat und Tat zur Seite – somit entstehen schöne und runde Ergebnisse und ich lerne auch noch vieles dazu.

Du lebst jetzt seit einem guten halben Jahr in der Pfalz – konntest du den Pfälzerwald bei Tag und bei Nacht schon gut erkunden?
Ich würde sagen, dass ich die Gegend in der kurzen Zeit schon ganz gut kennengelernt habe. Vor allem im Pfälzerwald bin ich als leidenschaftliche Wanderin bereits auf viele Erkundungstouren gegangen. Gerade jetzt im Herbst genieße ich aber auch bei der Zugfahrt nach Lambrecht die sich jeden Tag ändernden Farben der Bäume. Bei meiner Weiterbildung als Natur- und Landschaftsführerin im Zentralen Pfälzerwald komme ich außerdem viel rum und lerne Spannendes über die heimische Natur. Vor allem haben mir aber die Menschen, die ich bisher kennlernen durfte, das Ankommen hier in der Pfalz sehr leicht gemacht.

Zur Person
Anna Prim ist 1988 in Wuppertal geboren. Sie studierte an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster Geowissenschaften. Nach ihrem Master-Abschluss arbeitete sie für Naturkundemuseen in Münster und Karlsruhe, wo sie sich der Sammlungs- und Öffentlichkeitsarbeit wie auch der Konzeption von Ausstellung widmete, sowie bei der Klima Arena Sinsheim. Seit etwa einem halben Jahr wohnt sie in Kaiserslautern.

Zum Projekt
Das Projekt Sternenpark Pfälzerwald wird als LEADER-Projekt im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz (vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau) gefördert.

Kaltenbächel in Dahn wird renaturiert

Maßnahme zur Erhöhung der Artenvielfalt beginnt im November

Am Kaltenbächel in Dahn wird ab Anfang November eine Maßnahme umgesetzt, die zu mehr Artenvielfalt in dem Fließgewässer beitragen soll. Die Arbeiten finden im Rahmen des grenzüberschreitenden Projekts „LIFE Biocorridors“ des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen statt und dauern schätzungsweise zwei bis drei Wochen.

Das Kaltenbächel in Dahn

Das Kaltenbächel ist ein ganzjährig wasserführender Quellbach, der als Zufluss in die Wieslauter mündet. In der Nähe des Ortseingangs nach Dahn, wo der kleine Bach unter einem Rad- und Wirtschaftsweg durchfließt, besteht die Unterführung derzeit noch aus einem engen Gussrohr mit einer Absturzkante von 30 Zentimetern. Die Wieslauter ist dadurch ökologisch vom Zufluss des Kaltenbächels weitestgehend abgetrennt; der Tierbestand im isolierten Gewässerabschnitt ist auch genetisch verarmt. Hier haben Fische wie die Groppe oder das Neunauge und andere Wasserlebewesen kaum eine Chance, aufzusteigen und zum Quellbereich zu wandern.

Die Baumaßnahme, die nun an der Rad- und Wanderwegekreuzung unterhalb des Hotels Pfalzblick durchgeführt wird, soll die Situation verbessern. Der Rad- und Fußweg über das Kaltenbächel bleibt geöffnet und führt für die Dauer der Bauarbeiten an der Baustelle vorbei über einen kleinen Steg. Zunächst wird das enge Rohr, das unter dem Weg durchführt, durch ein neues offenes U-Profil mit größerem Querschnitt und durchgängiger Gewässersohle ersetzt. Die alte Verrohrung wird einseitig verschlossen und kann dann als Fledermausquartiert dienen. Zudem wird das untere Bachbett an seinen ursprünglichen Ort verlegt und der Gewässerlauf renaturiert. Unter anderem verfügt der Bach dann wieder über einen großen Wechsel zwischen breiten und engen, flachen und tiefen Stellen. Wasserbausteine werden eingebaut, so dass auch die Fließgeschwindigkeit variiert. Eine Studie unter anderem zu den Lebewesen, den Strukturen und den chemisch-physikalischen Eigenschaften des Kaltenbächels begleitet die Baumaßnahmen und wird durch das deutsch-französische Team des LIFE-Projekts gemeinsam durchgeführt.

Zum EU-Projekt „LIFE Biocorridors“

Das EU-Projekt „LIFE Biocorridors“ will ein grenzüberschreitendes ökologisches Netzwerk im Biotopverbund Pfälzerwald-Nordvogesen schaffen. Hierfür werden verschiedene Maßnahmen in Wald, Wiesen und an Wasserläufen durchgeführt. Die Europäische Union sowie die Projektpartner in Frankreich und Rheinland-Pfalz stellen für das Projekt „LIFE Biocorridors“ insgesamt 3,6 Millionen Euro zur Verfügung. Mit 540.000 Euro fördert das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz die Umsetzung der Maßnahmen. Informationen auch unter www.lifebiocorridors-vosgesnord-pfaelzerwald.eu.

Tipp von unserer Kräuterpädagogin Teil 11: Nelkenwurz

Der Nelkenwurz ist eine eher unscheinbare Pflanze am Wegesrand und ein Mauerblümchen.

Ein weiteres Mal gibt Petra Knoll in dieser Reihe einen Hinweis auf eine spannende Wildpflanze, die gerade bei uns gedeiht – mit wissenswerten Infos und einer Idee zur Verwendung!

Petra Knoll ist Kräuterpädagogin und ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Team des Biosphärenreservats in Lambrecht.

Teil 11 der Reihe: der Nelkenwurz, dazu einfach hier klicken.

Zum Schutz der natürlichen Nacht im Pfälzerwald

 

Infoweg im Rahmen des LEADER Projekts „Sternenpark Pfälzerwald“ entsteht bei Lemberg

Wie Tiere und Pflanzen und nicht zuletzt Bewohnerinnen und Gäste des Biosphärenreservats Pfälzerwald von natürlicher Dunkelheit profitieren und wie man diese fördern kann, darüber möchte das Biosphärenreservat mit seinem Sternenpark-Projekt sensibilisieren. Als eine der Maßnahmen, um Gäste und Bewohner des Pfälzerwalds zum Thema Lichtverschmutzung und ihre Folgen beziehungsweise ihre Vermeidung aufzuklären, ist ein Informationspfad geplant. Kürzlich wurde nun die Entscheidung getroffen, diesen im Bereich der Gemeinde Lemberg einzurichten. Die Fertigstellung des Informationspfads ist für Mitte 2021 geplant.

Bereits im Jahr 2019 führte das Team des Biosphärenreservats mit zahlreichen Akteurinnen aus dem Bereich Tourismus intensive Gespräche, um in die Ideen und wichtigsten Eckpunkte für den Informationspfad zur Lichtverschmutzung und natürlichen Nacht einzuführen. Insgesamt wurden Vorschläge von fünf unterschiedlichen Gemeinden eingereicht. Unter Berücksichtigung bestimmter Kriterien wie der Streckenlänge, einer möglichst weitreichenden Barrierearmut und des Konzepts für die künftige Pflege wurde die Gemeinde Lemberg für den Weg ausgewählt.

Bildunterschrift:

Lädt auch zum Verweilen ein: Der schön gelegene und bald mit vielen informativen und unterhaltenden Elementen zum Thema Licht und natürliche Nacht ausgestattete Infopfad des Sternenpark-Projekts entsteht bei Lemberg (Bild: Biosphärenreservat/frei)

Der tagsüber begehbare Rundweg von ungefähr fünf Kilometern ist ein nahezu ebener Waldweg mit schöner Aussicht, der um die Burg Ruppertstein herumführt und von einem großen Personenkreis genutzt werden kann und bereits genutzt wird. Entlang des Wegs, der an einem bestehenden Wanderparkplatz unterhalb der Burg Lemberg beginnt, sollen künftig zwölf großformatige Tafeln rund um das Thema Lichtverschmutzung und Schutz des natürlichen Sternenhimmels informieren.

Inhaltlich schlägt der Pfad den Bogen von der Bedeutung des Sternenhimmels für den Pfälzerwald über die Geschichte des Lichts und die dadurch entstandene Lichtverschmutzung und ihre Auswirkungen auf Lebewesen hin zu praktischen Tipps für alle, wie der Sternenhimmel und die Qualitäten einer natürlichen Nacht erhalten werden können. Mit verschiedenen Informations- und Unterhaltungsebenen wie Infotexten, großformatigen Bildern und Grafiken, Elemente zum Mitmachen und Mitdenken sowie bemerkenswerten Fakten zum Thema ist der Themenweg für Erwachsene und Kinder geeignet.

Ziel des Informationspfads ist die Sensibilisierung der Besucherinnen für die fortschreitende Aufhellung unseres Nachthimmels durch künstliches Licht und das Aufzeigen von Alternativen beim Thema Beleuchtung. Für Familien, Schulklassen aber auch Einzelpersonen bietet sich hier ab Mitte 2021 ein interessantes Ausflugsziel – eventuell auch verbunden mit einem Besuch auf der Burg Lemberg. So soll möglichst auch die Regionalentwicklung profitieren und ein sanfter Tourismus gefördert werden.

Die Realisierung und die Pflege des Wegs wird durch die Zusammenarbeit von Landesforsten Rheinland-Pfalz, der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land und dem Biosphärenreservat Pfälzerwald gewährleistet.

Das Projekt Sternenpark Pfälzerwald wird als LEADER-Projekt im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz (vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau) gefördert.

Noch freie Plätze in den Junior Ranger Camps

Herbstferien für Entdeckerinnen und Entdecker. Die Junior Ranger-Camps im Biosphärenreservat Pfälzerwald können auch diesen Herbst stattfinden – Dank der Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern und unter New ED Treatment Einhaltung der jeweiligen Hygienekonzepte, die nach der Anmeldung übermittelt werden.

Auf dem Bild sind zwei bastelnde Kinder an einem Tisch zu erkennen.

Die Camps richten sich an Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren, in Einzelfällen auch an Jugendliche bis 16 Jahre. Wenige freie Plätze gibt es noch für die Ferienprogramme bei Bad Dürkheim, bei Clausen, bei Fischbahn/Dahn sowie für eine Tagesaktion des Pfalzmuseums für Naturkunde.

Anmeldungen für die Camps sollten bis spätestens 5. Oktober eingehen. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald heißt Kinder vom 12. bis 16. Oktober im CVJM Waldhaus Kirschtal zwischen Bad Dürkheim und Frankenstein willkommen.

Informationen, unter anderem zu den Kosten und zur Anmeldung, gibt es bei Melanie Christmann-Koch, die unter der E-Mail-Adresse m.christmann-koch@sdw-rlp.de erreichbar ist. Ebenfalls in der ersten Ferienwoche, also von 12. bis 16. Oktober, läuft das Junior Ranger-Camp im Naturerlebniszentrum Wappenschmiede bei Fischbahn/Dahn.

Anmeldungen und Informationen unter der Telefonnummer 06393 993406 oder per E-Mail an info@wappenschmiede.de. Unter dem Motto „Baustelle Natur“ führen die Waldritter Südwest vom 19. bis 21. Oktober ein Camp durch, das sich an Kinder von sieben bis zwölf wie auch an Jugendliche bis 16 Jahre richtet. Im Abenteuer-Walderlebniszentrum Heidelsburg bei Clausen können sie unter anderem bei einer Aktion zur Pflanzung klimawandelresistenter Esskastanienbäume mit anpacken. Bei diesem Camp kann auch im Zelt übernachtet werden. Informationen und Anmeldung bei Dieter Simon unter der Telefonnummer 0151-12354780 oder per E-Mail an dieter.simon@waldritter.de. Für Kinder, die bereits Junior Ranger sind, bietet das Pfalzmuseum für Naturkunde in Bad Dürkheim eine Junior Ranger-Entdeckerinnentour zum Thema Biber an. Die Aktion läuft am Dienstag, 20. Oktober, von 11 bis 14 Uhr am Isenachweiher unweit des Museums. Die Anmeldung erfolgt direkt über das Pfalzmuseum unter der Telefonnummer 06322 941321 oder per E-Mail an b.schoenborn@pfalzmuseum.bv-pfalz.de. „Von Jägern und Gejagten – ein spannendes Jagdabenteuer für Junior Ranger“ nennt sich ein Angebot des Hauses der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz. Am 13. und 20. Oktober, jeweils von 9 bis 15.30 Uhr, sind Junior Ranger dazu eingeladen, in Johanniskreuz auf Streifzug zu gehen und Neues zum Thema Wald, Tiere des Waldes und Jagd zu lernen und zu erleben. Anmeldung und Informationen unter hdn@wald-rlp.de. Junior Ranger im Biosphärenreservat.

Junior Ranger im Biosphärenreservat
Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen und Landesforsten Rheinland-Pfalz bieten gemeinsam mit vielen Partnern und Partnerinnen Junior Ranger Camps an. Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis zwölf Jahren erleben und erforschen bei fünftägigen Camps in der Natur das Biosphärenreservat. Mittlerweile gibt es auch Camps, die sich speziell an fortgeschrittene Junior Ranger richten, unter anderem auch für junge Leute ab 12 Jahren. Im Laufe der Camp-Woche lernen die angehenden Ranger viel über das Biosphärenreservat, worum es dort eigentlich geht und welche anderen Schutzgebiete es gibt. Sie üben, sich mit Karte und Kompass zu orientieren, lernen die Tiere und Pflanzen des Pfälzerwalds kennen, erfahren Wissenswertes über eine umweltverträgliche und sozial gerechte Lebensweise, gehen auf Spiel- und Entdeckungstouren und haben Spaß am Lagerfeuer. Am Ende der Woche erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Urkunde als Junior Ranger. Das Projekt zielt darauf ab, Mädchen und Jungen zu Botschafterinnen und Botschaftern für ihre Heimat, das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, zu machen, das die UNESCO als Modellregion für Nachhaltigkeit anerkannt hat. Das Projekt wird unterstützt vom Land Rheinland-Pfalz.

Bildquelle: Haus der Nachhaltigkeit

Walnüsse gesucht!

Logo der Initiative PfalzWalnuss

Immer wieder begegnen einem in der Pfalz Walnussbäume, jetzt im Herbst tragen sie ihre reifen Früchte. Eine weiche grüne Schale versteckt den charakteristischen Kern. Die Wasgau Ölmühle möchte mit ihrer Initiative „PfalzWalnuss“ nun dafür sorgen, dass das heimische Potenzial genutzt wird. Zu diesem Zweck startet sie den Aufruf, die eigenen Walnüsse zu sammeln und an die Ölmühle zu verkaufen. Ziel ist es, auf dem Weg von Walnussbaum zu Öl oder anderen Produkten eine Wertschöpfungskette zu schaffen, die auf regionale Rohstoffe zurückgreift. Unterstützt wird die Wasgau Ölmühle von der Lebenshilfe Südliche Weinstraße, wo die Walnüsse von einem Knackautomaten geknackt und von Hand ausgelesen werden. Danach gehen sie zur Weiterverarbeitung nach Hauenstein, wo das wertvolle Walnuss-Öl, aber auch Walnussmehl, Walnussnudeln und weitere Leckereien entstehen. Zukünftig sollen alle Bestandteile der Walnuss verarbeitet werden. Wichtig ist, dass die gelieferten Nüsse keine Krankheiten oder Schimmel aufweisen und nach dem Sammeln luftig verpackt und nicht zu lange gelagert werden. Wer Walnüsse abgeben möchte, nimmt am besten vorher mit der Wasgau Ölmühle Kontakt auf unter wasgauoelmuehle@gmail.com oder 0157 50138386. Informationen und einen Kurzfilm zur Initiative „PfalzWalnuss“ gibt es unter www.facebook.com/Wasgau-Ölmühle.

Gärten für die Artenvielfalt prämiert

Preisverleihung im grenzüberschreitenden Projekt des Biosphärenreservats

„Der Wettbewerb ,Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité‘ ist nicht nur für die Teilnehmenden und die Ausgezeichneten ein Gewinn, sondern auch für die Natur: Denn er erhält Lebensräume für Fauna und Flora und sensibilisiert die Öffentlichkeit für die Gefahren des Artensterbens. Dass dazu auch Begegnungen und der Austausch ,über den Zaun‘ gehören, ist ein echtes Plus für alle Beteiligten.” Das sagte die stellvertretende Vorsitzende des Bezirkstags Pfalz, Ruth Ratter, bei der Verleihung der Preise anlässlich des diesjährigen Wettbewerbs „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“. In dem deutsch-französischen Projekt des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen wurden die besten zehn Gärten der 28 Teilnehmerinnen und Teilnehmer prämiert, die sich über Sachpreise und eine Plakette für den Gartenzaun freuten. Den ersten Platz belegte Jean-Daniel Rabel mit seinem Garten im elsässischen Volksberg. Weitere Preise gingen an Hans Müller in Klingenmünster, Karen Noeppel in Lembach, Guido Pfalzer in Mölschbach, Amand und Geneviève Billmann im französischen Wingen, Sandrina Schwab und Stefan Kitzel in Leistadt, Geoffrey Lanoix in Obersteinbach, Philipp Eisenbarth in Bad Dürkheim, Anna Schwab in Albersweiler sowie Henri Mellon in Reichshoffen. Die Preise überreichte Ruth Ratter gemeinsam mit Michaël Weber, Präsident des SYCOPARC als Träger des Naturparks Nordvogesen.

Mit hohem ästhetischem Wert und hoher Artenvielfalt: Der Garten von Hans Müller in Klingenmünster, der den zweiten Platz im diesjährigen Wettbewerb belegte (Foto: Biosphärenreservat)Der Wettbewerb soll Gartenbesitzerinnen und -besitzer darauf aufmerksam machen, wie viel Potential der eigene Garten für die Artenvielfalt birgt, und dazu ermutigen, sich dafür zu engagieren, diese hier zu fördern. Das Projektteam wählte zunächst anhand der Bewerbungsbögen jeweils 20 Gärten auf der französischen und auf der deutschen Seite des Biosphärenreservats aus. Diese wurden daraufhin von einer Expertin oder einem Experten besucht, die den Garten genauer unter die Lupe nahmen und Empfehlungen gaben, um die Artenvielfalt zu verbessern. Das Projekt-Team wählte dann die jeweils fünf interessantesten Gärten im pfälzischen und französischen Teil des Biosphärenreservats aus, die daraufhin von einer Jury besichtigt wurden. Dieser gehörten Spezialisten zu Wildpflanzen, Ornithologie, ökologischen Fragen der Grünräume, Baum- und Insektenkunde sowie Landschaftsgärtnerinnen an. Die Jury ermittelte nach ihrer Gärten-Tour die Gewinner und Gewinnerinnen des Wettbewerbs. Die Preisverleihung, an der über 40 deutsche und französische Gäste teilgenommen haben, fand im Garten der Familie Setzepfand am nördlichen Zipfel des Pfälzerwalds statt; sie hatten den Wettbewerb im letzten Jahr gewonnen.

Mit dem Wettbewerb wie mit den anderen Bausteinen des Projekts fördert das Biosphärenreservat in den unbebauten Flächen von Städten und Dörfern den Schutz der Artenvielfalt im Alltag. Das Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ wird durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus dem Interreg V A-Projekt „NOE / NOAH“ gefördert.

Gesicht und Stimme für das Biosphärenreservat Pfälzerwald

Biosphären-Guides erhalten Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

Das Projekt Biosphären-Guides des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen wurde als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt. Diese Ehrung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen.

Bei den Biosphären-Guides handelt es sich um 22 Personen, die alle bereits Waldpädagog:innen oder Natur- und Landschaftsführer:innen für verschiedene Gebiete des Pfälzerwalds waren und die sich bei einer Fortbildung noch intensiver mit den Landschafts- und Naturräumen sowie mit der Funktion des Biosphärenreservats als Modellregion der UNESCO für nachhaltige Entwicklung beschäftigt und sich so als Biosphären-Guides qualifiziert haben.

Das Projekt Biosphären-Guides unterstützt dabei, dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen Gesicht und Stimme zu geben, Gästen wie Einheimischen dessen Schönheit, Einzigartigkeit und Vielfalt näherzubringen und gleichzeitig Zielsetzung und Auftrag des Schutzgebiets zu vermitteln, wozu auch der Schutz der biologischen Vielfalt gehört. Die Qualifizierung wird durch das Land Rheinland-Pfalz unterstützt.

Termine mit den Biosphären-Guides

Die nächste Guide-Führung steht bereits am Sonntag, 13. September, an. Andrea Frech nimmt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter dem Titel „Wo sich Wald, Wein und Weide küssen…“ mit auf eine Entdeckungstour entlang des Burgunderwegs um Annweiler-Gräfenhausen. Von 13 bis 16.30 Uhr geht es dabei unter anderem am Beweidungsprojekt des Biosphärenreservats mit Heckrindern, Eseln und Ziegen vorbei. Anmeldeschluss ist der 11. September, 12 Uhr. Am Sonntag, 4. Oktober, erläutert Heidrun Knoch auf der Tour „Die drei Musketiere“, wie Eiche, Fichte und Kastanie dem Klimawandel trotzen. Der Rundgang von 13.30 bis 17 Uhr beginnt in der Nähe von Bad Bergzabern und erstreckt sich über etwa vier Kilometer. Anmeldungen sollten erfolgen bis 02. Oktober, 12 Uhr, an info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de oder 06325 9552-0.

Weitere Termine gibt es im Oktober, diese und weitere Angebote des Biosphärenreservats finden sich unter www.pfaelzerwald.de/termine.

UN-Dekade Biologische Vielfalt

Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Ein breit verankertes Bewusstsein in unserer Gesellschaft für den großen Wert der Biodiversität ist eine wichtige Voraussetzung. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt in Deutschland lenkt mit der Auszeichnung vorbildlicher Projekte den Blick auf den Wert der Naturvielfalt und die Chancen, die sie uns bietet. Gleichzeitig zeigen diese Modellprojekte, wie konkrete Maßnahmen zum Erhalt biologischer Vielfalt, ihrer nachhaltigen Nutzung oder der Vermittlung praktisch aussehen können.

Zum Wettbewerb der UN-Dekade Biologische Vielfalt

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald hat mit seinen Biosphären-Guides an dem Wettbewerb der UN-Dekade Biologische Vielfalt teilgenommen, eine namhafte Fachjury, an der Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen beteiligt sind, hat über die Auszeichnung der eingereichten Projekte entschieden. Die UN-Dekade Fachjury tagt zweimal im Jahr. Zur Beteiligung am Wettbewerb bestehen keine Fristen. Eine Bewerbung als UN-Dekade-Projekt erfolgt online bei der Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt unter www.undekade-biologischevielfalt.de.

Der Begriff „biologische Vielfalt“ umfasst die Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten sowie die Vielfalt der Mikroorganismen und Pilze. Einbezogen wird auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten, die sich bei Pflanzen in den verschiedenen Sorten wiederspiegelt und sich bei Tieren mit den Rassen verbindet. Aber auch die verschiedenen Lebensräume und komplexe ökologische Wechselwirkungen sind Teil der biologischen Vielfalt. Die Biodiversität ist Voraussetzung für das Funktionieren der Ökosysteme mit ihren verschiedenen Ökosystemleistungen.

Earth Night 2020

TU Kaiserslautern und Burg Lichtenberg sind dabei – Mitmachen kann jede:r!

„Wenigstens eine dunkle Nacht pro Jahr“: Das ist das Motto der Earth Night. Am Donnerstag, 17. September, zu Neumond, soll ab 22 Uhr das Licht reduziert oder abgeschaltet werden. So erhoffen es sich die „Paten der Nacht“, die Initiatoren dieser bundesweiten Aktion, die sich ehrenamtlich für die Eindämmung der Lichtverschmutzung einsetzen. Anders als bei der Earth Hour, bei der das Licht für eine Stunde reduziert wird, um an die Dringlichkeit des Klimaschutzes zu erinnern, steht bei der Earth Night die Verschmutzung durch Licht und der Schutz einer dunklen Nacht im Fokus.

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald setzt sich im Rahmen des Projekts Sternenpark Pfälzerwald für die Reduzierung von Lichtverschmutzung durch eine Aufklärung der Bevölkerung über angepasste sternen- und umweltfreundliche Beleuchtung ein. Damit sollen die vielen Bereiche im Pfälzerwald, die noch eine weitestgehend natürliche Dunkelheit aufweisen und somit den Blick auf unzählige Sterne zulassen, geschützt werden und auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben.

Auf Initiative des Sternenpark-Projekts haben sich in der Region die Technische Universität Kaiserslautern sowie die Burg Lichtenberg bei Kusel der Idee angeschlossen: An der Uni Kaiserslautern wird für die Earth Night das beleuchtete Logo abgeschaltet, die nächtliche Beleuchtung von Burg Lichtenberg bleibt vom 17. auf den 18. September ebenfalls aus.

Nicht nur Einrichtungen, auch jede und jeder Einzelne können sich an der Earth Night beteiligen. Wie das geht, erfährt man unter www.earth-night.info. Wenn es gelingt, dass viele mitmachen, können wir alle in dieser Nacht den Blick auf die Sterne und Planeten (unter anderem Mars, Venus, Jupiter und Saturn) besser genießen, unzählige Insekten können vor dem Tod bewahrt werden, nachtaktive Tiere können ihren eigentlichen Tätigkeiten besser nachgehen und noch dazu kann auf einfache Weise Energie gespart werden.

Beteiligen Sie sich gerne an diesem einzigartigen Erlebnis!

Hier sieht man eine gekrümmte Kiefer auf einer dunklen Wiese. Im Hintergrund sind weitere Bäume zu erkennen. Der Himmel über der Landschaft zeigt mit aber tausend Sternen das Milchstraßenzentrum in seiner bunten Pracht.
Hier sieht man das Zentrum der Milchstraße (Foto: Christian Mücksch)

Tipp von unserer Kräuterpädagogin Teil 10: Wasserdost

Mit seinen pudrigen, rosa Blüten ist der Wasserdost ein echter Freund der Schmetterlinge.

Der seltene Schmetterling, die "Spanische Flagge", nimmt Platz auf den Blüten des Wasserdost.

Und mal wieder gibt Petra Knoll gibt in dieser Reihe einen Hinweis auf eine spannende Wildpflanze, die gerade gedeiht – mit wissenswerten Infos und einer Idee zur Verwendung!

Sie ist Kräuterpädagogin und ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Team des Biosphärenreservats in Lambrecht.

Teil 10 der Reihe: der Wasserdost, dazu einfach hier klicken.