Zwei neue Biosphärenschulen: Grundschule St. Georg in Busenberg und Nordringschule in Landau ausgezeichnet

Warum brauchen wir Streuobstwiesen als Lebensräume für Schmetterlinge und Siebenschläfer? Was können wir selbst tun um die Natur und Umwelt zu schützen? Wie können wir unsere Zukunft aktiv mitgestalten? Wie können wir und unsere Schule nachhaltiger werden? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler, Lehrenden und Eltern an der Grundschule St. Georg in Busenberg und an der Nordringschule in Landau. Gemeinsam, auch mit Vertreterinnen und Vertretern ihrer Gemeinden als Schulträger haben sie jeweils ein Konzept zum Thema „Wir als Biosphärenschule“ entwickelt, in dem festgeschrieben ist, wie das Biosphärenreservat als Lebensraum und Modellregion für nachhaltige Entwicklung in den jeweiligen Schulalltag integriert werden kann. In den Konzepten werden verschiedene Fragen beantwortet, etwa welche Themen aus dem Unterricht auch außerschulisch und an die Region angepasst vermittelt werden können, mit welchen Partnern und Partnerinnen die Schule zusammenarbeiten kann und welche Projekte durch die Schule umgesetzt werden sollen. Dabei wurde an das angeknüpft, was bereits an den Schulen passiert, oft aber im Hintergrund oder als einzelnes Projekt. Durch die Zusammenfassung in ein Konzept konnten viele wichtige Aspekte sichtbar gemacht werden.

An den Schulfesten der beiden Schulen, die kürzlich stattgefunden haben, wurden im Beisein der gesamten Schulgemeinschaften sowie der Vertreterinnen und Vertreter von Politik und Verwaltung feierlich die Kooperationsverträge zwischen den Schulen und dem Biosphärenreservat Pfälzerwald unterzeichnet und die Zertifikate überreicht. Die Kooperationspartnerinnen und -partner freuen sich auf eine aktive, lebendige Zusammenarbeit, um gemeinsam einen Beitrag zu einem nachhaltigen und harmonischen Miteinander von Mensch und Natur zu leisten.

Biosphärenschulen im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald strebt eine dauerhafte Kooperation mit Schulen an. Diese Zusammenarbeit wurde 2022 zunächst mit drei Pilotschulen gestartet und nun durch die Zertifizierung von zwei weiteren Schulen ausgebaut.

Die Biosphärenschulen haben sich durch die Partnerschaft mit dem Biosphärenreservat verstärkt zu einer nachhaltig agierenden Bildungseinrichtung entwickelt und verschiedene Ansätze zur nachhaltigen Entwicklung in die Unterrichtsgestaltung mit einbezogen. Weitere Schulen sind eingeladen, sich als Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen zu fühlen und so zu erfahren, dass sie den Prozess zu mehr Nachhaltigkeit in der Region aktiv mitgestalten können. Durch den Bezug zu den Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler kann ein konkretes, ganzheitliches Lernen ermöglicht werden. Die die Schule umgebenden Landschaften wie auch die historischen und aktuellen kulturellen Gegebenheiten sollen in die Unterrichtsgestaltung mit einbezogen werden.

Das Projekt Biosphärenschulen im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen wird durch das Land Rheinland-Pfalz gefördert.

Weitere Informationen unter www.pfaelzerwald.de/biosphaerenschulen.

Bildunterschriften:

Freude in Busenberg (v.l.n.r.): Ortsbürgermeister Christof Müller, Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber, Schulleiterin Isabel Frahry, Landrätin Dr. Susanne Ganster und Verbandsgemeindebürgermeister Michael Zwick

Freude in Landau (v.l.n.r.): Schulleiterin Katharina Wirtz, Antje van Look und Anne Laux vom BNE-Team des Biosphärenreservats und Lena Dürpold, Erste Beigeordnete der Stadt Landau

Anpacken für den Naturschutz: NABU Neustadt ist Mitglied im Partner-Netzwerk des Biosphärenreservats Pfälzerwald

„Wir freuen uns über die Auszeichnung als Partnerbetrieb. Wir erhoffen uns dadurch interessante Kontakte zu anderen Partnern und Partnerinnen und möchten dazu beitragen, dass das Konzept Biosphärenreservat noch mehr mit Leben gefüllt wird“, sagte Geschäftsführer Martin Grund bei der Übergabe des Partnerschilds durch die Biosphärenreservats Direktorin Friedericke Weber. Der Vorsitzende Wolfram Husemann unterstrich: „Uns geht es darum, dass auf Probleme aufmerksam gemacht wird und darum, Menschen einzuladen, mit anzupacken, um etwas zu tun. Wir agieren in vielen kleinen Grüppchen, mit vielfältigen Aktivitäten, das befruchtet den Verein insgesamt.“

Eines der Spielfelder, wo sich die Aktiven des Vereins engagieren, ist der Alte Garten am Campus Lachen. Ursprünglich war das über 5.000 Quadratmeter große Gelände der Selbstversorgergarten des Diakonissenhauses in Lachen-Speyerdorf. Vor gut drei Jahren hat der NABU Neustadt die Bewirtschaftung des Gartens übernommen. Inzwischen tummeln sich hier regelmäßig die NAJU-Kindergruppe, Engagierte des Vereins oder auch Menschen, die bei Firmen-Events für eine gute Sache schuften, zum Beispiel, um einen Käferkeller anzulegen. Neben zahlreichen Tieren natürlich, die sich hier wohlfühlen. „Dieser Garten ist wirklich besonders artenreich“, erläutert Wolfram Husemann. Dazu trägt die Gestaltung des Gartens, unter anderem mit einem Schmetterlings-Beet, einem Raupenfutter-Beet, einem Schlüsselloch-Beet und dem Obstgarten bei, den die Mitglieder mit alten Sorten und jungen Bäumen wiederbelebt haben. „Wir können hier zum Beispiel den Wendehals oder die Zaunammer beobachten. Der Standort eignet sich auch sehr gut, um mit den Kindern Insekten zu bestimmen“, erklärte Ulrike Bahl, die sich in der Jugendarbeit des Vereins engagiert.

Mit den zahlreichen Aktionen rund ums Thema naturnahes Gärtnern liegt es nahe, dass der NABU auch Partner im deutsch-französischen Projekt des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen mit dem Titel „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ ist. Der Arteichreichtum des Alten Gartens bei Lachen ist laut Martin Grund auch auf die besondere Umgebung zurückzuführen. Im Osten Neustadts, bis nach Geinsheim, erstreckt sich ein spannender Landschaftszug. Hier hat der NABU Neustadt ein historisches Grabensystem reaktiviert. Die vielfältige Landschaft aus Feuchtgrünland, Gewässern und Gehölzen wird auf etwa 60 Hektar mit etwa 100 Tieren beweidet. Mit einem 18 km langen Gewässernetz stemmt der Naturschutzverband hier eines der größten Bewässerungs-Naturschutzprojekte in Rheinland-Pfalz. Neben diesem und weiteren Wasserprojekten setzt sich der NABU Neustadt auch in der Müllaufklärung, -beseitigung und -prävention ein und macht sich stark im Artenschutz. Hier widmen sich die Vereins-Mitglieder unter anderem Dohlen, Kröten oder dem Steinkauz und dem Steinschmätzer. Es wird viel praktisch gearbeitet und in verschiedenen Aktionen oder bei Vorträgen, Exkursionen und Radtouren auch viel an Nicht-Mitglieder weitergegeben.

Neben dem Alten Garten hat der Verein Standorte in Königsbach und am Sonnenweg oberhalb von Neustadt. Der NABU ist mit über 1.100 Mitgliedern der stärkste Umweltverband der Stadt.

Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald

Bei den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald handelt es sich um Modellbetriebe verschiedenster Branchen aus der Region, die strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und deshalb mit dem Partner-Logo des Biosphärenreservats werben dürfen. Zertifiziert werden die Betriebe vom Team der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht.

Ein starkes Netzwerk und ein starker Wille zur Nachhaltigkeit sind zentrale Schlüssel für den Erfolg der Vorhaben des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Die Partnerbetriebe des Biosphärenreservats vermitteln über ihre vielfältigen Produkte und Dienstleistungen die besonderen Qualitäten des Biosphärenreservats als Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Sie zeigen mit ihrer Arbeit, wie Nachhaltigkeit ganz praktisch funktionieren kann und können so Anregungen und Tipps für alle liefern.

Partnerbetriebe gibt es in Biosphärenreservaten, Nationalparken und Naturparken in Deutschland. Die Kriterien sind bundesweit gültig und garantieren einen hohen Standard, vor allem hinsichtlich Nachhaltigkeit und Qualität sowie Regionalität der Produkte und Dienstleistungen.

Informationen zur Biosphären-Partner-Initiative unter www.pfaelzerwald.de/partner-biosphaerenreservat

Bildunterschrift:

Freuten sich über die Aufnahme des NABU Neustadt ins Netzwerk der Biosphären-Partnerbetriebe (v.l.n.r.): NABU-Vorsitzender Wolfram Husemann, Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber, und die Aktiven Mitglieder Ulrike Bahl, Martin Grund, Margit Munschauer, Elke Schemel und Christiane Husemann (Foto: Biosphärenreservat/frei)

Biosphären-Guide-Touren von Mai bis Anfang Juni: Der Vielfalt der Natur im Pfälzerwald auf der Spur

Genauso vielfältig wie unser Biosphärenreservat ist auch das Programm unserer Biosphären-Guides. Unter anderem zeigen die Expertinnen und Experten für Pfälzerwald und Weinstraße im kommenden Monat die „(Ur)wälder“ unseres Biosphärenreservats, führen durch die Rebenfelder der Zukunft, verraten wenig Bekanntes über Kräuter oder gehen den Mythen rund um den Pfälzerwald auf den Grund. Infos zu allen Touren von Mai bis Oktober finden sich im Biosphären-Kalender unter www.pfaelzerwald.de/termine.

Am Samstag, 11. Mai, führt die Tour „(Ur-)Wald – Wo? Eine Exkursion in die Kernzone“ in den Wald bei Merzalben. Zusammen mit unserer Biosphären-Guide Susanne Ecker wird bei einer mittelschweren Wanderung auf dem Urwaldpfad die größte Kernzone im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, das Quellgebiet der Wieslauter, erkundet und interessante Fragen werden aufgegriffen. Was macht einen „Urwald“ aus und was bedeutet eigentlich Urwald in Mitteleuropa? Woran können wir erkennen, wie naturnah unser Wald ist und was sind „Urwaldreliktarten“? Warum brauchen wir Menschen überhaupt „Urwälder“? Treffpunkt zu der etwa sechsstündigen Exkursion ist um 10 Uhr am Wanderparkplatz am Luitpoldstein.

Wer Interesse am „Weinbau für die Zukunft“ hat, kann am Freitag, 17. Mai, mit Ute Seitz entlang des Rebenlehrpfades am Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof bei Siebeldingen auf Entdeckungsreise gehen. Die Teilnehmenden erfahren mehr zum Thema Rebenzüchtung, wie und warum neue Rebsorten gezüchtet werden, wie der Weinbau und das Biosphärenreservat zusammenpassen und wie es mit dem Weinbau in der Zukunft weitergeht. Treffpunkt für die dreistündige Tour ist der Parkplatz am Institut für Rebenzüchtung am Geilweilerhof.

In die Mehlinger Heide führt die Tour von Biosphären-Guide Susanne Ecker mit dem Titel „Aus Arm wird Reich““, ebenfalls am 17. Mai. Nach der Lüneburger Heide ist das Gebiet, das nordöstlich von Kaiserslautern direkt ans Biosphärenreservat angrenzt, die zweitgrößte Heidelandschaft in Deutschland; sie steht seit 2001 unter Naturschutz. Im Rahmen einer abendlichen Wanderung durch die Heide geht es um ihre Entstehung und ihren Reichtum an seltenen Pflanzen und Tieren, der sie weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht hat. Treffpunkt ist am Parkplatz der Firma Jacob Becker um 17 Uhr, der Rundgang endet gegen 20 Uhr.

Am Samstag, 18. Mai, heißt es bei der Tour von Johanna Thomas-Werling „Ä Tännchen please – prima für’s Klima im Pfälzerwald“. Bei der etwa fünfstündigen Wanderung rund um den St. Germanshof, nahe der französischen Grenze, können die Teilnehmenden hören, staunen, riechen, fühlen, atmen und raten, welche speziellen Eigenschaften dafür sorgen, dass die im Pfälzerwald überdurchschnittlich häufig vorkommende Weißtanne so prima für’s Klima ist. Los geht es um 13 Uhr am Wanderparkplatz St. Germanshof.

Ursula und Johannes Schauer zeigen den Teilnehmenden ihrer „Kräuterführung im Biosphärenreservat“ am Sonntag, 19. Mai, die Verwendung von Wildkräutern in Küche und Heilkunde. Sie erklären, welche essbaren und nützlichen Wildkräuter es bei uns gibt und benennen die Inhaltsstoffe und deren Nutzen. Die zweistündige Exkursion, die von der Kräuterschule Wildwiese veranstaltet wird, startet um 15 Uhr am Wanderparkplatz Nothweiler.

In Wilgartswiesen ist am Samstag, 25. Mai, „Alles in Butter“, wenn Biosphären-Guide Gerlinde Pfirrmann von den amüsanten und spannenden Begebenheiten, die alltäglichen Redensarten zugrunde liegen, erzählt, ebenso wie von vergangener Lebenskultur. Um die wahre Entstehungsgeschichte „aus dem Hut zu ziehen“, selbstverständlich ohne „jemandem einen Bären aufbinden zu wollen“, wird auf der Wanderung zwischen mittelalterlichen Burgen und historischen Siedlungsrelikten „jedes Wort auf die Goldwaage gelegt“. Der Treffpunkt ist um 11 Uhr am Bahnhofsparkplatz Wilgartswiesen, die Wanderung endet etwa um 15:30 Uhr.

Spirituelle Kultstätten im Biosphärenreservat stehen im Mittelpunkt der Tour „Natur und Mythos im Pfälzerwald“, die Biosphären-Guide Johanna Thomas-Werling am Sonntag, 9. Juni, von 14 bis 17 Uhr in Ranschbach anbietet. Ob an einem einsamen Aussichtspunkt am hohen Gipfel oder auf einer Talwiese mit außergewöhnlicher Natur – im Pfälzerwald, mit seinen vielfältigen und teilweise geschützten Natur, gibt es Orte, die von jeher Kultstätten waren und an denen die Teilnehmenden bis heute noch die besonderen Kräfte spüren können. Die Wanderung führt durch Wiesen und Wald, zu einer Quelle und bis hinauf zum Slevogthof. Treffpunkt ist der Wanderparkplatz am Kaltenbrunnen in Ranschbach.

Anmeldung und Informationen
Bei allen Touren sind feste Schuhe und wetterfeste Kleidung erforderlich. Informationen und Anmeldung unter info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de beziehungsweise 06325 9552-0. Informationen zu allen Guides und deren Führungsangebot sind auf der Website des Biosphärenreservats unter www.pfaelzerwald.de/termine beziehungsweise unter www.pfaelzerwald.de/biosphaeren-guides verfügbar.

Bildunterschrift:
Auf Entdeckungsreise durch den Pfälzerwald mit den Biosphären-Guides (Foto: Biosphärenreservat/Ralf Ziegler)

Mehr Artenvielfalt auf dem Schulgelände

Aktion in der St. Franziskus-Schule in Kaiserslautern im Rahmen des Projekts „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“

Die Artenvielfalt auf dem Schulgelände erhöhen – das war das Ziel der Schülerinnen und Schüler der St. Franziskus Schule in Kaiserslautern, die zusammen mit ihren französischen Austauschschülern und -schülerinnen kürzlich an einer Aktion des Interreg-Projekts „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ teilnahmen. Innerhalb des Aktionstags wurden unterschiedliche Projekte angeboten, zwischen denen die jungen Leute wählen konnten. So beschäftigte sich die erste Gruppe mit dem Bau und der anschließenden Gestaltung von Hummelhotels, während die Mitglieder einer weiteren Gruppe auf dem Dach der Schule für die künftige Begrünung sorgten, indem sie standortangepasste Stauden in Kübel pflanzten. Die letzte Gruppe bastelte zu Beginn Pflanzenschilder und natürliche Wasserspeicher, sogenannte Ollas, aus Tontöpfen und -scherben, um sich danach bei der Herstellung von Samenbomben die Hände schmutzig zu machen. Anschließend konnte auch der beginnende Regen die begeisterten Schulgärtnerinnen und -gärtner nicht davon abhalten, gemeinsam die Hochbeete im Schulhof mit verschiedenen Gemüse- und Obstsorten sowie essbaren Blumen zu bepflanzen und ihre zuvor gebastelten Schilder und Ollas anzubringen. Über den gesamten Zeitraum lauschten die Schüler und Schülerinnen den Erklärungen auf Deutsch und Französisch mit viel Neugier, stellten Fragen und hatten großen Spaß daran, das Schulgelände etwas grüner zu gestalten.

Das EU-Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“

Jeder Quadratmeter Grün kann einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt und zum Schutz vor den Folgen des Klimawandels leisten. Zu zeigen und dafür zu begeistern, wie das gelingen kann, ist das Ziel des deutsch-französischen Projekts zu Klima- und Artenschutz in Gärten sowie auf öffentlichen und betrieblichen Grünflächen, mit dem das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen 2022 begonnen hat und das bis 2025 läuft. Informationen dazu gibt es unter www.pfaelzerwald.de/gaerten.

Das Projekt begeistert Hobbygärtnerinnen und -gärtner in den Nordvogesen und im Pfälzerwald. Neben einem Gartenwettbewerb bietet das deutsch-französische Projekt des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen Schulaktionen und Veranstaltungen zu verschiedenen Gartenthemen.

Auf der deutschen Seite des Biosphärenreservats werden die Beiträge zum Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus Interreg Oberrhein gefördert.

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Nach getaner Arbeit sind die Hände mit Erde bedeckt und es ist ein neues Gemeinschaftsgefühl zwischen den deutschen und französischen Schülerinnen und Schülern entstanden (Foto: Biosphärenreservat/frei)

Deutsch-französischer Biosphären-Bauernmarkt in Neustadt am 05. Mai: Bummeln und genießen

Deutsch-französischer Biosphären-Bauernmarkt am Erlebnis-Sonntag in Neustadt an der Weinstraße

Zum deutsch-französischen Bauernmarkt auf dem Marktplatz in Neustadt an der Weinstraße lädt das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen am Sonntag, 05. Mai, von 11 bis 18 Uhr ein. Über 40 Bauernmarkt-Beschicker und -Beschickerinnen aus der Region verkaufen ihre umweltschonend erzeugten Qualitätsprodukte aus dem Pfälzerwald, von der Weinstraße und aus den Nordvogesen. Ein wahres Füllhorn bietet sich den schlendernden Gästen dar: Unter anderem gibt es Schinken, Wurst und Fleisch vom Lamm, Wild und Schwein, Ziegenkäse, Essige, Säfte, Biowein und -sekt, Obst und Gemüse, Marmeladen und Honig, Öl, Teigwaren und Kompott. Ein vielfältiges Getränkeangebot von zwei Winzern und einem Bierbrauer gehört ebenso dazu.

Ergänzt wird der Biosphären-Bauernmarkt an diesem verkaufsoffenen Sonntag noch durch einen Gartenmarkt und ab 13 Uhr sind alle Geschäfte in der Innenstadt geöffnet. Das Zentrum von Neustadt ist sehr gut mit Bus und Bahn zu erreichen, vom Hauptbahnhof sind es nur wenige Schritte in die Innenstadt und bis zum Marktplatz.

Ziel der deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte ist es, die Landwirtschaft in der Region zu stärken und bei Einheimischen wie Gästen für den Kauf von umweltschonend erzeugten Produkten zu werben. So werden lange Transportwege vermieden und die Verbraucherinnen und Verbraucher können direkt dazu beitragen, dass die einzigartige Kulturlandschaft des Biosphärenreservats erhalten bleibt und das Klima geschützt wird.

Die nächsten deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte finden am 01. September in Grünstadt – ebenfalls mit verkaufsoffenem Sonntag – und am 20. Oktober in Maikammer statt.

Weitere Informationen unter www.pfaelzerwald.de/bauernmaerkte. Die Biosphären-Bauernmärkte werden unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz.

Bildunterschrift:

Schlendern und genießen in schöner Altstadtkulisse: Deutsch-französischer Biosphären-Bauernmarkt in Neustadt (Foto: Biosphärenreservat/Venus)

Stärkung des Biosphärenreservats Pfälzerwald und der Pfalzakademie

Offizielle Eröffnung der neuen Werkstatträume für die Biosphärenakademie und des neuen Pfalzakademie-Foyers

Das Bild zeigt 5 Personen, die im Eingangsbereich der Pfalzakademie stehen.
Freuten sich über die Eröffnung der Biosphärenakademie und des neuen Foyers der Pfalzakademie (v. l. n. r.): Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder, Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber, Pfalzakademie-Leiterin Birgit Winterberg, Innenminister Michael Ebling und Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz (Foto: Biosphärenreservat)

„Die neue Biosphärenakademie ist nicht nur ein Symbol für das Engagement und die Verbundenheit mit diesem wertvollen Biosphärenreservat, sondern auch ein lebendiges Zentrum für Bildung, Forschung und nachhaltige Entwicklung. Um die Angebote für alle interessierten Menschen zugänglich zu machen, haben wir die Umbaumaßnahmen am Gebäude der Pfalzakademie sehr gerne mit einer Förderung aus dem Investitionsstock in Höhe von 1,2 Millionen Euro unterstützt.“ Das sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling anlässlich der feierlichen Eröffnung der Biosphärenakademie mit ihren Werkräumen sowie des neu gestalteten Foyers der Pfalzakademie in Lambrecht. Die Mittel des Innenministeriums wurden insbesondere zur Verbesserung der Barrierefreiheit und zur Erhöhung des Brandschutzes eingesetzt.

Im Jahr 2017 hat der Bezirksverband Pfalz beschlossen, den Standort der Pfalzakademie sowie der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht weiterzuentwickeln und hierzu Umweltwerkstätten einzurichten. Nach mehrjähriger Konzeptions- und Umbauphase wurden jetzt drei Werkstatträume – eine Kräuterbar, eine Holzwerkstatt und eine Wasserwerkstatt – offiziell eröffnet. Mit weiteren Angeboten der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) des Biosphärenreservats soll die Biosphärenakademie für unterschiedliche Zielgruppen zum Lernort werden, um Nachhaltigkeit im Pfälzerwald erfahr- und erlebbar zu machen und für das zukünftige Handeln erlernen zu können. Die Eröffnungsveranstaltung mit etwa 100 Teilnehmenden fand im ebenfalls neu gestalteten Foyer der Pfalzakademie statt. Zudem wurde das Gebäude um einen Flucht- und Aussichtsturm in markanter Holzbauweise erweitert.

Der rheinland-pfälzische Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz begrüßte ebenfalls die Gäste der Eröffnungsveranstaltung: „Neben seiner besonderen Bedeutung als Modellregion für nachhaltige Entwicklung und Naturschutz hat das Biosphärenreservat Pfälzerwald auch eine Bedeutung für Tourismus und Naherholung. Die neue Biosphärenakademie ist ein weiterer Baustein, der zur Wissensvermittlung im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung eine entscheidende Rolle spielen wird. Das Angebot der neuen interaktiven Werkräume ist vielfältig und alltagsnah. Hier kann nachhaltig gekocht, im Wasserlabor experimentiert und handwerklich kreativ gearbeitet werden. So können sich insbesondere junge Menschen schon früh die nötigen Kompetenzen für eine nachhaltige Lebensweise aneignen.“

Theo Wieder, der Vorsitzende des Bezirkstags Pfalz freute sich für den Bezirksverband Pfalz als Träger des Biosphärenreservats Pfälzerwald sowie der Pfalzakademie über die Stärkung des Standorts in Lambrecht: „Es ist uns eine große Freude, dass das Biosphärenreservat Pfälzerwald mit der Biosphärenakademie um so ein wichtiges Element reicher ist. Dank der neuen Werkstatträume kann das Biosphären-Team künftig ein breites Spektrum an Bildungs-, Genuss- und Erlebnisveranstaltungen anbieten. So haben wir hier am Standort der Pfalzakademie und der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats einen wichtigen Knotenpunkt für das BNE-Netzwerk der Region geschaffen. Auch der Eingangsbereich der Pfalzakademie wurde neu gestaltet – hier erhält eine Willkommenskultur im Pfälzerwald einen ansprechenden Raum. Zudem wird die Pfalzakademie als Seminarhaus nach und nach auf mehr Nachhaltigkeit ausgerichtet, das betrifft auch den Hotel- und Restaurantbereich.“

Das Bild zeigt drei Personen in einer Werkstatt. Sie experimentieren mit Pflanzenfarben.
Färben mit Pflanzenfarben: Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen der IGS Enkenbach-Alsenborn haben die Werkstatträume der Pfalzakademie eingeweiht (Foto: Biosphärenreservat)

Die Gäste der Eröffnungsfeier konnten sich nach der Begrüßung selbst in den neuen Werkstatträumen umsehen und den Aussichtsturm begutachten. Bereits am Morgen prüften Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtfachs Ökologie aus der 7. Jahrgangsstufe der IGS Enkenbach-Alsenborn, die auch Biosphärenschule ist, die Einrichtung der neuen Werkstätten auf Herz und Nieren. Unter anderem hatten die jungen Leute Spaß an zwei Workshops, die für die Biosphärenakademie entwickelt wurden: „Mit Pflanzen färben“ und „Vom Schaf zur Wolle“.

Am Abend schloss sich mit einer „Ciné-Débat“ die erste Veranstaltung an, die die Biosphärenakademie für die Öffentlichkeit bietet. Nach französischem Vorbild zeigte das Biosphären-Team zunächst einen Film und lud dazu ein, im Anschluss zu verweilen und zu diskutieren. Bei der ersten „Ciné-Débat“ wurde die SWR-Dokumentation „Die große Dürre“ gezeigt.

Das Programm für die Biosphärenakademie 2024 findet sich online unter www.biosphaerenakademie.de. Informationen zur Pfalzakademie und ihrem Programm unter www.pfalzakademie.de

Die Biosphärenakademie: Vielfältiges Programm
Mit dem breitgefächerten Angebot der Biosphärenakademie will das Biosphären-Team vielfältige Möglichkeiten eröffnen, das Gebiet, seine Grundlagen und seine Besonderheiten zu entdecken und zu verstehen. Die Kriterien Nachhaltigkeit, Regionalität sowie Natur- und Artenschutz werden dabei immer mitgedacht. Die Vielfalt des Programms bezieht sich sowohl auf die Themen, die im Rahmen der Biosphärenakademie präsentiert werden, als auch auf die Veranstaltungsformate: Exkursionen und Führungen, handwerkliche Kurse, Themen- und Erlebnistage, Vorträge und Schulklassenveranstaltungen stehen auf dem Programm. Angesprochen sind Kinder und Familien, Erwachsenengruppen, Schulklassen sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Die Veranstaltungsangebote werden gemeinsam mit einem Netzwerk von Partnerinnen und Partnern aus dem Biosphärenreservat umgesetzt und finden das gesamte Jahr über statt.

Neues Wanderwegekonzept für den Pfälzerwald

Kommunen einigen sich auf gemeinsames Vorgehen

Das Bild zeigt mehrere Schilder, die an einem Pfosten befestigt sind und Wanderwege im Pfälzerwald aus weisen
Foto: Biosphärenreservat/Yannick Baumann

Kürzlich trafen sich Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie weitere Vertreter und Vertreterinnen von Verbandsgemeinden und Städten aus dem Gebiet oder mit Flächenanteilen am Gebiet des Biosphärenreservats Pfälzerwald im Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz, um das weitere Vorgehen zur Umsetzung des neuen Grundwanderwegenetzes für das Biosphärenreservat Pfälzerwald zu besprechen.

Im Jahr 2022 war ein Konzept zur Überarbeitung und Straffung der Pfälzerwald-Vereins-Streckenmarkierungen für das Gebiet des gesamten Biosphärenreservats Pfälzerwald erarbeitet worden. Ziel war und ist es, die Markierungen qualitativ zu verbessern und zu einem zentralen Grundgerüst touristisch interessanter Wege zu machen, das einheitlich beschildert ist und nachhaltig gepflegt werden kann. Der Bezirksverband Pfalz als pfalzweiter kommunaler Dachverband und Träger des Biosphärenreservats Pfälzerwald hat das Projekt bisher in enger Zusammenarbeit mit dem Pfälzerwald-Verein und der Pfalz.Touristik gesteuert. Finanziell gefördert wurde die Erarbeitung des Konzepts durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz. Dieses stellt auch eine 75-prozentige Förderung der Kosten für die Umsetzung in Aussicht, die sich laut Schätzung des Planungsbüros, das mit der Erarbeitung des Konzepts beauftragt war, auf etwa 2 Millionen Euro belaufen würden.

In Zusammenhang mit dieser Förderung stellt das Wirtschaftsministerium Bedingungen. So soll nachhaltig sichergestellt werden, dass die neue Beschilderung dauerhaft instandgehalten wird und die Wege gangbar bleiben. Auch soll eine Zertifizierung umgesetzt werden.

Um die Lücke von 25 Prozent, das heißt 500.000 Euro, bei der Erstumsetzung dieses gemeinsamen, pfalzweiten Projekts zu schließen sowie um die Nachhaltigkeit zu sichern, haben der Bezirksverband Pfalz und der Pfälzerwald-Verein den beteiligten Kommunen einen Vorschlag für eine solidarische Finanzierung unterbreitet. Bei einer ersten Kommunalkonferenz im November 2023 und im Nachgang zu dieser konnte zunächst kein Konsens zu dem Finanzierungsmodell erreicht werden. Manche Verbandsgemeinden sehen hier Schwierigkeiten, die Gründe dafür sind unterschiedlich.

Bei der gestrigen Konferenz konnten sich alle anwesenden Kommunen – es waren 22 von 25 Städten und Verbandsgemeinden vertreten – auf folgende wichtige Eckpunkte und Schritte einigen:

  1. Es gibt einen gemeinsamen Willen, das einheitliche, neue Wanderwegekonzept für den gesamten Pfälzerwald Dies soll in Trägerschaft des Bezirksverbands Pfalz und mit Projektkoordination durch die Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald geschehen. Damit einher geht eine solidarische Kostenbeteiligung der Kommunen an einer gemeinsamen Erstfinanzierung.
  2. Es wird anerkannt, dass die Nachhaltigkeit und die Nachhaltigkeitssteuerung als Förderbedingung des Wirtschaftsministeriums sicherzustellen sind und eine für alle tragbare Lösung dafür gefunden werden soll.
  3. Die Zertifizierungsanforderungen des Wirtschaftsministeriums werden anerkannt und sollen in einem gemeinsamen Zusammenwirken erfüllt werden.

Für die bezüglich der solidarischen Finanzierung der Ersteinrichtung sowie Sicherstellung der Nachhaltigkeit wie auch bezüglich der Zertifizierung verbleibenden offenen Fragen wird nun eine mit Vertretern und Vertreterinnen der Kommunen besetzte Arbeitsgruppe gebildet, die den Auftrag erhält, geeignete Lösungen zu finden und ein konsensfähiges Papier zu erarbeiten. Dieses soll in einer weiteren Kommunalkonferenz im Herbst verabschiedet werden und Grundlage für einen neuen Förderantrag beim rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium bilden. Michael Zwick, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland, hat sich bereit erklärt, die Arbeitsgruppe zu leiten.

Der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder dankte allen rund 40 Teilnehmenden der Konferenz und appellierte: „Wir dürfen nicht vergessen, warum wir die Umsetzung der Neukonzeption unserer Wanderwege wollen: Dem Besucher und der Besucherin ist es egal, wer sich um einen Weg kümmert. Ziel dieses Systems ist es, dass die Besucherinnen und Besucher nicht merken, dass sie sich in unterschiedlichen Zuständigkeitsgebieten bewegen und dass sie ein qualitativ hochwertiges Wandererlebnis haben. Wenn dieses System nicht funktioniert, funktioniert die touristische Destination nicht.“ Weiterhin sagte er: „Es lohnt sich, dass wir dranbleiben; es lohnt sich, dass wir heute zusammengekommen sind und unseren gemeinsamen Willen formuliert haben.“

Dem pflichtete auch der Hauptvorsitzende des Pfälzerwald-Vereins, Martin Brandl, bei: „Es ist ein gutes Zeichen für unser Projekt, dass heute so viele gekommen sind und wir uns auf die wichtigsten Eckpunkte einigen konnten. Ich bin sicher, die Arbeitsgruppe ist der richtige Weg, um weitere offenen Fragen zielführend zu klären, damit wir weiterhin an diesem großen gemeinsamen, für die gesamte Region bedeutsamen Projekt festhalten können.“

Sensenkurs, Pflanzenbörse und Garten-Workshops Veranstaltungen im Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“

Das deutsch-französische Biosphären-Team bietet mit dem Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ für alle garteninteressierte Menschen mit und ohne Vorkenntnisse unter anderem Workshops, Gartenerkundungen und -führungen sowie Vorträge an, die zum Lernen, Fachsimpeln und zum Austausch einladen.

Am Samstag, 20. April, geht es bei einem Sensenkurs in Eußerthal ums Dengeln und Mähen mit der traditionellen Sense. Axel Hagedorn zeigt den teilnehmenden von 14.30 bis 16.30 Uhr, wie man eine traditionelle Sense fachgerecht pflegt, einsetzt und führt. Zunächst gibt es eine theoretische Einführung, dann einen praktischen Übungsteil.

Eine Radtour zu zwei naturnahen Gärten bietet der NABU Neustadt am Sonntag, 21. April, von 10 bis 14 Uhr. Auf dem Programm stehen der Alte Garten auf dem Campus Lachen, ein Picknick sowie ein Garten in Geinsheim. Alle Garteninteressierte erwarten interessante Entdeckungen und viel Inspiration für das eigene Grün zuhause.

Die Permakultur steht im Mittelpunkt eines Workshops am Samstag, 27. März, in Annweiler. Stefan Pötzsch erläutert von 9 bis 12.30 Uhr die Kunst der nachhaltigen Gestaltung von Gärten und Streuobstwiesen. Er zeigt, wie man die Vielfalt im eigenen Garten fördern kann und geht auf die Prinzipien einer regenerativen Landwirtschaft ein.

„Pflanze sucht Garten“ heißt es am Sonntag, 28. April, von 10 bis 14 Uhr in Lambrecht. Bei der Pflanzenbörse der Naturfreunde Lambrecht wird getauscht, verschenkt oder für kleines Geld verkauft oder erworben: In Frage kommt alles, was im Garten und auf dem Balkon oder auch im Zimmer wächst, wie auch selbst gewonnenes Saatgut.

Am Sonntag, 5. Mai, lädt der NABU Neustadt in den „Alten Garten“ auf dem Campus Lachen ein. Bei dem Rundgang von 15 bis 16.30 Uhr gibt es viel darüber zu lernen, welche Wildpflanzen wie verwendet werden können und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um Tiere und Pflanzenarten schützen kann.

Am Samstag, 11. Mai, geht es im Garten des Vereins NaturGestalten in Fischbach bei Dahn um Wildbienen. Tina Hermann zeigt von 14 bis 17 Uhr, wie in Gärten Orte entstehen können, an denen Wildbienen und andere Insekten willkommen sind. Sie gibt Tipps und Anleitungen, die sich teilweise auch gut in sehr kleinen Gärten umsetzen lassen.

Die Veranstaltungen sind kostenfrei. Um Anmeldung unter gaerten@pfaelzerwald.bv-pfalz.de wird gebeten.

Zahlreiche weitere Veranstaltungen rund um das Thema Garten und Grünflächen gibt es unter www.pfaelzerwald.de/termine. Dort gibt es zum Beispiel auch Angebote der Aktion „Gelbes Band“, die sich der Erhaltung von Streuobstbeständen widmet. Informationen dazu unter www.pfaelzerwald.de/streuobst.

Das EU-Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“

Jeder Quadratmeter Grün kann einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt und zum Schutz vor den Folgen des Klimawandels leisten. Zu zeigen und dafür zu begeistern, wie das gelingen kann, ist das Ziel des deutsch-französischen Projekts zu Klima- und Artenschutz in Gärten sowie auf öffentlichen und betrieblichen Grünflächen, mit dem das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen 2022 begonnen hat und das bis 2025 läuft. Informationen unter www.pfaelzerwald.de/gaerten.

Das Projekt begeistert Hobbygärtnerinnen und -gärtner in den Nordvogesen und im Pfälzerwald. Neben einem Gartenwettbewerb bietet das deutsch-französische Projekt des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen Veranstaltungen zu verschiedenen Gartenthemen.

Auf der deutschen Seite des Biosphärenreservats werden die Beiträge zum Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus Interreg Oberrhein gefördert.

Bildunterschrift:

Gärten artenfreundlich gestalten: Dazu bietet das Interreg-projekt „Gärten für die Artenvielfalt zahlreiche Veranstaltungen (Foto: Biosphärenreservat/Claudia Halfmann)

„Ciné-Débat“ mit Filmbeitrag und anschließendem Gespräch

Biosphärenakademie startet mit Veranstaltungsprogramm

Das Bild zeigt ein Gewässer im Pfälzerwald, das von Wald umgeben ist. Im Vordergrund liegt ein toter Baum halb im Wasser, halb am Ufer.
Foto: Yvon Meyer

Als Einstieg in ihr Jahresprogramm 2024 veranstaltet die Biosphärenakademie in ihren Räumen in der Pfalzakademie in Lambrecht am Freitag, 19. April, ab 17 Uhr eine „Ciné-Débat“. Nach französischem Vorbild zeigt das Biosphären-Team zunächst einen Film und lädt dazu ein, im Anschluss zu verweilen und zu diskutieren. Bei der ersten „Ciné-Débat“ wird die SWR-Dokumentation „Die große Dürre“ gezeigt. Im Anschluss an den etwa 45-minütigen Filmbeitrag wird der Biologe und Limnologe Dr. Holger Schindler, einer der Protagonisten des Films, Fragen zum Film und seiner Thematik beantworten und gemeinsam mit dem Publikum über die Problematik des Wassermangels im Biosphärenreservat und die Konsequenzen für die Zukunft in der Region diskutieren.

Die Dokumentation „Die große Dürre“ wurde ausgewählt, weil sie direkte Bezüge zum Biosphärenreservat Pfälzerwald hat. Auch wenn die Thematik des Wassermangels aufgrund des niederschlagreichen Winters aktuell nicht mehr so präsent erscheint, wie sie es in den vergangenen Sommern war, wird sie uns in Zukunft weiterhin beschäftigen.

Die Teilnahme an der „Ciné-Débat“ ist frei. Zur besseren Planbarkeit der Veranstaltung wird um Anmeldung bei Isabell Mansmann (i.mansmann@pfaelzerwald.bv-pfalz.de) bis zum 17. April gebeten.

Zur Sache: Das Biosphärenreservat Pfälzerwald und seine neue Biosphärenakademie
Seit dem Frühjahr 2024 ist das Biosphärenreservat Pfälzerwald um einen attraktiven Baustein reicher. Die Biosphärenakademie wird zum 19. April mit drei neuen Werkstatträumen am Standort Lambrecht ihren Betrieb aufnehmen. Eine Kräuterbar, eine Holzwerkstatt und eine Wasserwerkstatt laden zum Tüfteln, Lernen und Erleben ein.

Die Akademie des Biosphärenreservats Pfälzerwald hat das Ziel, den Biosphären-Leitgedanken „Mensch und Biosphäre“ für die Menschen in der Region und darüber hinaus erfahr- und erlebbar zu machen. Mit einem breit gefächerten Angebot an Bildungs-, Genuss- und Erlebnisveranstaltungen eröffnet die Biosphärenakademie vielfältige Möglichkeiten, das Biosphärenreservat, seine Grundlagen und seine Besonderheiten zu entdecken und zu verstehen.

Die Vielfalt bezieht sich dabei sowohl auf die Themen, die im Rahmen der Biosphärenakademie präsentiert werden, als auch auf die Veranstaltungsformate: Exkursionen und Führungen, handwerkliche Kurse, Themen- und Erlebnistage, Vorträge und Schulklassenveranstaltungen stehen auf dem Programm, das im Laufe des Aprils veröffentlicht wird. Angesprochen sind Kinder und Familien, Erwachsenengruppen, Schulklassen sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Die Veranstaltungsangebote werden gemeinsam mit einem Netzwerk von Partnerinnen und Partnern aus dem Biosphärenreservat umgesetzt und finden das gesamte Jahr über statt.

Biosphären-Guide-Touren von März bis Anfang Mai: Mit Wissen und Spaß an der Natur durch Wald und Flur

Historisches und Naturkundliches, Spannendes und vor allem Nachhaltiges stehen auf dem vielseitigen Programm der Biosphären-Guides. Unter anderem zeigen die Expertinnen und Experten für Pfälzerwald und Weinstraße in dieser Saison die „Urwälder“ unseres Biosphärenreservats, führen in verborgene Rebenfelder, verraten wenig Bekanntes über Kräuter oder erzählen Baumgeschichten. Alle Infos zu allen Touren von März bis Oktober finden sich im Biosphären-Kalender unter www.pfaelzerwald.de/termine.

Los geht es am Samstag, 23. März, mit der Tour „Baumgeschichten“ bei Silz, während der Biosphären-Guide Gerlinde Pfirrmann allerlei Interessantes zu typischen Baumarten des Pfälzerwalds erzählt. Was macht die Buche so konkurrenzstark und was hat Johannes Gutenberg mit ihr zu tun? Wird die Linde zur Gewinnerin des Klimawandels? Wieso wird die pfälzische Eiche weltweit wertgeschätzt? Treffpunkt zu der etwa vierstündigen Tour ist um 11 Uhr am Parkplatz des Wild- und Wanderparks.

Ursula und Johannes Schauer zeigen den Teilnehmenden ihrer Wildkräuterführungen am 31. März und 07. April die Verwendung von Wildkräutern in Küche und Heilkunde. Sie erklären, welche essbaren und nützlichen Wildkräuter es bei uns gibt und benennen die Inhaltsstoffe. Treffpunkt für die zweistündige Exkursion ist jeweils um 15 Uhr, am 31. März am Wanderparkplatz bei Nothweiler, und am 07. April am ehemaligen Biosphärenhaus in Fischbach bei Dahn.

In die Mehlinger Heide führt die Tour von Biosphären-Guide Susanne Ecker am Freitag, 26. April. Nach der Lüneburger Heide ist das Gebiet, das nordöstlich von Kaiserslautern direkt ans Biosphärenreservat angrenzt, die zweitgrößte Heidelandschaft in Deutschland; sie steht seit 2001 unter Naturschutz. Im Rahmen einer abendlichen Wanderung durch die Heide geht es um ihre Entstehung und ihren Reichtum an seltenen Pflanzen und Tieren, der sie weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht hat. Treffpunkt ist am Parkplatz der Firma Jacob Becker um 17 Uhr, der Rundgang endet gegen 20 Uhr.

Das „Kulturbiotop Streuobstwiese“ steht im Mittelpunkt der Tour, die die Biosphären-Guides Ursula und Johannes Schauer am Mittwoch, 01. Mai, von 15 bis 17:30 Uhr bei Nothweiler anbieten. Sie zeigen, dass Streuobstwiesen neben dem ursprünglichen Zweck der Nahrungsgewinnung für den Menschen eine wichtige Bedeutung für den Arten-, Boden- und Wasserschutz haben und zum Klimaausgleich beitragen.

Die Biosphären-Guide Heidrun Knoch teilt am Sonntag, 05. Mai, spannende Informationen zum „Mythos der Musketiere“ und erläutert, was sie mit unseren Bäumen gemeinsam haben. Konkret geht sie darauf ein, wie Kastanie, Fichte und Eiche dem Klimawandel trotzen, über welche besondere Eigenschaften sie verfügen und wie sie sich bei uns behaupten. Los geht es um 11 Uhr in der Nähe von Bad Bergzabern, die Tour endet um 14:30 Uhr.

Anmeldung und Informationen

Bei allen Touren sind feste Schuhe und wetterfeste Kleidung erforderlich. Informationen und Anmeldung unter info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de beziehungsweise 06325 9552-0. Informationen zu allen Guides und deren Führungsangebot sind auf der Website des Biosphärenreservats unter www.pfaelzerwald.de/termine beziehungsweise unter www.pfaelzerwald.de/biosphaeren-guides verfügbar.

Biosphären-Guides im Pfälzerwald und an der Weinstraße

Über 20 Personen, die alle bereits Natur- und Landschaftsführer für verschiedene Gebiete des Pfälzerwalds waren, haben sich in Form von Lerneinheiten und Exkursionen noch intensiver mit den Landschafts- und Naturräumen sowie mit der Funktion des Biosphärenreservats als Modellregion der UNESCO für nachhaltige Entwicklung beschäftigt und sich als Biosphären-Guide qualifiziert.

Die Biosphären-Guides bieten kenntnisreiche und kurzweilige Führungen an und helfen so, dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen Gesicht und Stimme zu geben. Sie bringen Gästen wie Einheimischen dessen Schönheit, Einzigartigkeit und Vielfalt näher und vermitteln gleichzeitig Zielsetzung und Auftrag des Schutzgebiets. Die Ausbildung wurde vom Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen in Zusammenarbeit mit Landesforsten Rheinland-Pfalz und der Regioakademie angeboten. Die Qualifizierung wurde durch das Land Rheinland-Pfalz unterstützt.

Bildunterschrift:

Mit den Biosphären-Guides den Pfälzerwald und seine Besonderheiten entdecken (Foto: Ralf Ziegler/adlumina)