Umweltpraktikantinnen übergeben den Staffelstab im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Commerzbank unterstützt mit dem Projekt „Umweltpraktikum“ Großschutzgebiete in ganz Deutschland

Das Bild zeigt die beiden Umweltpraktikantinnen, eine Mitarbeiterin des Biosphärenreservats sowie eine Mitarbeiterin der Commerzbank bei der Überreichung von Präsenten
Ute Jahn, Filialleiterin der Commerzbank in Neustadt, die Umweltpraktikantinnen Lea Kraft und Anneke Hoppe sowie Antje van Look, zuständig für das Umweltpraktikum beim Biosphärenreservat Pfälzerwald (v. l. n. r.)

„Ich möchte Menschen zeigen, wie wichtig es ist, unsere Umwelt und Natur zu schützen und ein Bewusstsein dafür schaffen, sie wertzuschätzen. Für mein Praktikum im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen erhoffe ich mir neues Wissen in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Natur- und Landschaftspflege zu sammeln“, das sagte Anneke Hoppe vor ihrem Commerzbank-Umweltpraktikum, das sie gerade beim Biosphärenreservat Pfälzerwald beendet hat. Die 22-jährige aus Niedersachsen studiert an der Universität Landau im Bachelor-Studiengang „Mensch und Umwelt: Psychologie, Kommunikation und Ökonomie“. Während ihrer Zeit in Lambrecht unterstützte Anneke Hoppe das Biosphären-Team in der Medienarbeit, bei der Website- und Newsletter-Redaktion, begleitete Kolleginnen und Kollegen zu verschiedenen Netzwerktreffen und erlebte die Rundreise der Jury zum deutsch-französischen Garten-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ sowie weitere Zusammenkünfte aus den verschiedenen Arbeitsbereichen des Biosphärenreservats mit. Zudem erstellte sie zum Leinbachtal im zentralen Pfälzerwald einen „Actionbound“ – das ist eine Art digitale Schnitzeljagd – zu den Themen Wooge, Wald und Wasser.

Lea Kraft, die jetzt ihr Umweltpraktikum beginnt, freut sich auf die kommenden drei Monate: „Ich bin gespannt darauf, die Vielzahl der verschiedenen Projekte kennenzulernen und mitzuerleben. Da ich von hier komme, verbinde ich persönlich viel mit der Region. Es ist mir wichtig, etwas für die Region zu tun und etwas über die Region zu lernen.“ Die 24-Jährige wohnt in Lambrecht und macht derzeit einen Master in Geografie an der Universität Heidelberg.

„Es ist schön zu sehen, dass unser Engagement hier so gut angenommen wird und beiden Seiten – sowohl den Praktikantinnen wie auch dem Biosphärenreservat – nützt. Die jungen Leute können hier ganz konkret vor Ort sehen, wie Projekte für mehr Nachhaltigkeit umgesetzt werden“, freute sich Ute Jahn. Die Filialleiterin der Commerzbank in Neustadt übergab Anneke Hoppe und Lea Kraft jeweils einen Rucksack als Präsent.

Zum Commerzbank-Umweltpraktikum
Seit 1990 fördert das Frankfurter Finanzinstitut deutsche Großschutzgebiete. Aktuell profitieren davon 13 Nationalparks, sechs Naturparks und acht Biosphärenreservate. „Das Commerzbank-Umweltpraktikum ist eine feste Größe im gesellschaftlichen Engagement der Bank“, sagt Thekla Wießner, Projektleiterin bei der Commerzbank. „Wir freuen uns sehr, dass auch in diesem Jahr wieder 75 Studierende die nationalen Naturlandschaften tatkräftig unterstützen und gleichzeitig berufliche Perspektiven im Umweltschutz erleben.“ Seit dem Start 1990 haben durch das Commerzbank-Umweltpraktikum etwa 1.700 Praktikantinnen und Praktikanten in den 27 teilnehmenden Großschutzgebieten zwischen Nordsee und Alpen einzigartige Orte für ihr Engagement gefunden.

Das Umweltpraktikum im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen
Das mindestens dreimonatige Umweltpraktikum im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen bietet die Chance, Natur intensiv zu erleben, Praxiserfahrung zu sammeln und berufliche Kontakte zu knüpfen.

Das Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald bindet die Praktikantinnen oder Praktikanten aktiv in verschiedene Abläufe ein, um ein umfängliches Verständnis der Arbeit für nachhaltige Entwicklung in dem Großschutzgebiet zu vermitteln. Als Modellregion der UNESCO hat das Biosphärenreservat Pfälzerwald zum Ziel, das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur zu erproben und zu fördern. Die jungen Leute erhalten Einblick in Biosphärenreservats-Projekte etwa in den Bereichen nachhaltiges Wirtschaften, Landschaftspflege oder Schutz der Biodiversität. Sie haben auch die Gelegenheit, eigene Projekte umzusetzen, zum Beispiel in der Umweltbildung oder in der Öffentlichkeitsarbeit.

Neben spannenden Naturerlebnissen und lehrreichen Erfahrungen erhalten die Praktikanten und Praktikantinnen ein Praktikumsentgelt. Weitere Informationen und Hinweise zur Bewerbung finden sich unter www.umweltpraktikum.com.

Der Natur auf der Spur

Naturaktionstag für Germersheimer Schulklasse im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen

Das Bild zeigt Kinder mit Schafen bei EußerthalWie spannend die Natur vor der Haustür sein kann, konnte eine fünfte Klasse der Richard-von-Weizsäcker Realschule plus aus Germersheim beim Naturaktionstag im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen erfahren. Mitarbeiterinnen des Biosphärenreservats zeigten den 21 Kindern und ihren zwei Lehrerinnen in Eußerthal, worum es in der Modellregion für nachhaltige Entwicklung geht und gingen dabei besonders auf das Thema Schafhaltung und Landschaft ein.

Kinder aus einem städtischen Umfeld haben häufig wenige Naturerfahrungen. Ziel der Naturaktionstage – einer Kooperation des Verbands Deutscher Naturparke (VDN) und Kaufland – ist es, diesen Kindern den Zugang zur Natur zu ermöglichen. Tiere und Pflanzen kennenzulernen und die Natur mit allen Sinnen auf vielfältige Art und Weise zu entdecken und zu erleben, das begeistert die meisten.

In Eußerthal wurden zunächst die drei Schutzgebietsformen Naturpark, Biosphärenreservat und Nationalpark voneinander abgegrenzt und das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen vorgestellt. Um das Thema Nachhaltigkeit begreifbar zu machen, spielten die Kinder eine Art Staffellauf zwischen Wald, Mensch und Zeit. Anhand von Beobachtungen und Fotos setzten sie sich dann mit Besonderheiten in der Landschaft auseinander und konnten so nachvollziehen, wie sich unser Leben seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts geändert hat – etwa von der Bewirtschaftung vieler kleiner Felder mit einem großen Anteil an Selbstversorgung hin zu landwirtschaftlichen Großbetrieben und der Versorgung durch Einkäufe im Supermarkt. Welche Auswirkungen dies auf die Landschaft hat, war für die Schüler und Schülerinnen direkt in der Eußerthaler Umgebung zu erkennen – zum Beispiel, dass der Wandel zur Verbuschung und zum Verlust von artenreichem Offenland geführt hat.

Wie das Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald versucht, dieser Entwicklung mithilfe von Beweidung durch Schafe und andere Tiere gegenzusteuern, war im Anschluss Thema. Die Kinder gingen in kleinen Gruppen mit jeweils einem Schaf beziehungsweise einer Ziege ins Gelände und beobachteten die Tiere genau. Unter anderem sammelten sie Pflanzen, die die Tiere gefressen haben, um sie später zu bestimmen. Beim Streicheln und genaueren Betrachten der Schafe wurde den Fünftklässlerinnen und -klässlern klar, dass die Tiere in ihrem Fell auch Pflanzenteile, Samen und manchmal sogar kleine Tiere transportieren und so als Biotopverbinder auch eine wichtige Naturschutzfunktion haben. Am Ende konnten die Schülerinnen und Schüler beim Basteln und Filzen mit Schafwolle selbst kreativ werden und jeweils ein Schafswoll-Souvenir mit nachhause nehmen.

Die Vorbereitung des Naturaktionstags erfolgte in enger Abstimmung zwischen der Richard-von-Weizsäcker Realschule plus und dem Biosphärenreservat. So war der Ausflug auf die individuellen Interessen der Schülerinnen und Schüler zugeschnitten und das Biosphärenreservat konnte seine standortspezifischen Besonderheiten wie die Kulturlandschaftspflege mithilfe von Beweidung einfließen lassen.

Durch das Engagement des Unternehmens Kaufland können im Rahmen der Naturaktionstage deutschlandweit Klassen von Grund- und weiterführenden Schulen eine eintägige Exkursion in einen nahegelegenen Naturpark durchführen (bis 2020 war der Pfälzerwald auch Naturpark). Die Naturaktionstage sind Teil des breit angelegten gemeinsamen Engagements von Kaufland und dem VDN für die Naturparke in Deutschland. Jede dieser Tages-Exkursionen wird inklusive der Anreise durch Kaufland finanziert.

Unterwegs zu den Geiersteinen

Geführte Wanderung mit unserem Biosphären-Guide

Felsen glühen im Licht des Sonnenaufgangs
Die Geiersteine im Sonnenaufgang (Bild: Yannick Baumann)

Wanderfreudige und Naturbegeisterte können am Freitag, 23. Juli 2021, von 15.30 bis 18.30 Uhr, am Samstag, 24. Juli, von 10 bis 13.30 Uhr oder am Sonntag, 25. Juli, ebenfalls von 10 bis 13.30 Uhr an einer geführten Wanderung zu den Geiersteinen teilnehmen. Biosphären-Guide Ute Seitz begleitet die sieben Kilometer lange Tour im Pfälzerwald, der Treffpunkt für die Wanderung ist in der Saarstraße 1 in Lug.

Während der Tour erfahren Teilnehmende Interessantes über das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, die Waldwirtschaft, die Landschaftsentwicklung und die Auswirkungen der Klimakrise in unserem Gebiet. Die Wanderung beginnt mit einem steilen Anstieg zum Hornstein-Felsen und belohnt Teilnehmende mit einer Aussicht auf das Dorf Lug. Weiter geht es durch märchenhaften Wald vorbei an verschiedenen Felsformationen bis zum beindruckenden Felsmassiv der Geiersteine. Biosphären-Guide Ute Seitz führt die Wanderer und Wanderinnen dann über einen schmalen Pfad zum Hutfelsen, wo ein Blick auf den Trifels wartet, und anschließend auf einem bequemen und breiteren Weg durch den schattigen Wald zurück.

Die Kosten betragen 15 Euro pro Person. Teilnehmende sollten trittsicher sein, festes Schuhwerk tragen und Sonnenschutz, ausreichend Getränke und eigene Verpflegung mitbringen. Um Anmeldung bis zum 21. Juli bei Naturpur und Weinkultur unter der Telefonnummer 06341 962488 oder per Mail an info@natur-und-wein.de wird gebeten. Die speziellen Hygiene- und Verhaltensregeln aufgrund der Corona-Pandemie werden den Teilnehmern nach Anmeldung zugesandt.

SDG-Gemeinden beraten über eine nachhaltige Zukunft

Zweiter Beteiligungsdurchgang im Projekt zu den UN-Nachhaltigkeitszielen im Biosphärenreservat Pfälzerwald abgeschlossen

„Man kann einfache, heimische Sträucher und Stauden pflanzen, die günstig sind und auch nicht aufwendig in der Pflege. Noch dazu blühen sie oft schön“, sagte Andreas Nickol. Er ist im Garten- und Landschaftsbau tätig und brachte sich aktiv bei der zweiten Zukunftswerkstatt in seiner Heimatgemeinde Sippersfeld ein, die das Biosphärenreservat Pfälzerwald als Teil des Projekts „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ gemeinsam mit den Sippersfeldern und Sippersfelderinnen organisierte. Die Gruppe um das Handlungsfeld „Kulturlandschaft und Biodiversität“ entschied sich unter anderem dafür, die Maßnahmen „Erhalt der Kulturlandschaft: Streuobstwiesen erhalten und anlegen“ sowie „Mehr Grün im Dorf: kommunale Flächen ökologischer gestalten“ näher zu bearbeiten.

Das Handlungsfeld „Kulturlandschaft und Biodiversität“ betrifft mehrere der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele, der sogenannten SDGs (Sustainable Development Goals), auf die sich die Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 geeinigt haben und die im Mittelpunkt des SDG-Projekts stehen. In dem Projekt soll für jede der acht im Gebiet des Biosphärenreservats ausgewählten Modellkommunen eine Strategie zur Verwirklichung der globalen Nachhaltigkeitsziele auf lokaler Ebene entwickelt werden.

„Es könnte sich zum Beispiel eine Fläche bei der Schule eignen, die in eine blühende Blumenwiese verwandelt werden könnte; sie ist recht groß und wird kaum betreten, aber dennoch bisher oft gemäht“, weiß Patrick Deutschle, Bürger und Gemeinderatsmitglied. Auch über andere Flächen berät die ortskundige Gruppe Interessierter und Neugieriger, die zur Zukunftswerkstatt gekommen waren. So sehe man zum Beispiel hinter dem Neubaugebiet oder am Sägewerk ebenfalls Potenzial, gemeindeeigene Flächen naturfreundlicher umzugestalten.

„Besser ist es, einzelne Flächen beispielhaft ökologisch umzugestalten, so dass wir auf mehr Akzeptanz stoßen“, fügte Andreas Nickol an. Dem stimmte auch Bernd Kolb zu, der als interessierter Bürger dabei war. Er halte Akzeptanzförderung für sehr wichtig: „Es muss auch für Anwohner gut sein und erklärt werden, warum etwas jetzt wilder aussieht als vorher.“

Sippersfelderin bei einem WorkshopIn jeder teilnehmenden Kommune bildete sich nach dem SDG-Projektauftakt Ende 2019 ein Kernteam, das zunächst in einer Bestandsaufnahme die wichtigsten Handlungsfelder in punkto Nachhaltigkeit identifizierte. Bei einer ersten Runde von Zukunftswerkstätten im Sommer und Herbst 2020, die auch schon für alle offen waren, entwickelten Bürgerinnen und Bürger zu den Handlungsfeldern erste Ziel- und Maßnahmenideen. Nachdem die zahlreichen Ideen durch die Kommunen-Kernteams in eine erste strategische Ordnung gebracht und bewertet worden waren, führte das Projekt nun die zweite Runde von Zukunftswerkstätten durch. „Es ist schön, dass so viele Leute hergekommen sind, um nachhaltig was fürs Dorf auf den Weg zu bringen“, sagte die Sippersfelder Bürgermeisterin Martina Lummel-Deutschle.

In der zweiten Zukunftswerkstatt wurden einzelne Maßnahmen beispielhaft verfeinert und bis in die konkrete Umsetzung durchdacht. Das ist wichtig, weil die Nachhaltigkeitsstrategien für jede Kommune auch einen konkreten Aktionsplan enthalten sollen. So war es das Ziel der zweiten Zukunftswerkstätten, Fragen nach dem Zeitplan und nach Zuständigkeiten in ausgewählten Maßnahmen vorab zu klären, etwa wer die Maßnahme trägt und koordiniert und wer zuarbeitet. Auch wurden in dieser Zukunftswerkstatt der Entwurf des Leitbilds jeder Kommune besprochen. Das Nachhaltigkeits-Leitbild beschreibt den jeweiligen Zustand, den die jeweilige Gemeinde im Jahr 2030 erreichen will. Den Rahmen für die Ziele bilden gemäß der Agenda 2030 und der globalen Nachhaltigkeitsziele die planetaren Belastbarkeitsgrenzen der Ökosysteme sowie soziale Gerechtigkeit und Leben in Würde für alle, auch im entwicklungspolitischen Eine-Welt-Kontext.

Das SDG-Projekt im Biosphärenreservat Pfälzerwald
Die Städte Pirmasens, Bad Bergzabern und Neustadt, die Verbandsgemeinden Lambrecht und Maikammer sowie die Ortsgemeinden Sippersfeld, Kallstadt und Klingenmünster – das sind die acht Kommunen, die sich am Projekt „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ als Modellkommunen beteiligen. In dem Projekt wird für jede Kommune eine Nachhaltigkeitsstrategie mit konkretem Aktionsplan erarbeitet, die zu den individuellen Bedarfen und Potentialen der jeweiligen Kommune passt und die sich an der Agenda 2030 mit den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) der Vereinten Nationen orientiert.

Projektträger ist das UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald, eine durch den Bezirksverband Pfalz getragene Einrichtung. Kooperationspartnerin auf Bundesebene ist die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Partner von Seiten des Landes Rheinland-Pfalz sind das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, das Ministerium des Innern und für Sport und das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau. Sowohl die SKEW mit Mitteln des BMZ als auch die drei Landesministerien fördern das Projekt finanziell.

Mehr Informationen zum Projekt und den teilnehmenden Kommunen finden sich unter www.pfaelzerwald.de/sdg-modellregion-pfaelzerwald.

Gegen das Verschwinden der Sterne und die Gefährdung von Tieren und Pflanzen

Kreative Beiträge für den zweiten Schulwettbewerb des Projekts Sternenpark Pfälzerwald

An dem diesjährigen Schulwettbewerb „Der Verlust der Dunkelheit – neu beleuchtet“, den das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen gemeinsam mit dem Biosphärenhaus in Fischbach und dem Klimaschutz-Projekt ZENAPA (Zero Emission Nature Protection Areas) durchgeführt hat, beteiligten sich insgesamt fünf Gruppen von drei Schulen aus Neustadt-Hambach, aus Lemberg und aus Thaleischweiler-Fröschen.

Die Schülerinnen und Schüler der vierten beziehungsweise neunten und zehnten Klassen beantworteten in den Beiträgen die Frage, was Lichtverschmutzung und deren Folgen für Tiere und Pflanzen sind und wie sie Menschen beziehungsweise ihr eigenes Leben betrifft. Es wurden auf sehr unterschiedliche Arten Ideen für Lösungen des Problems der Lichtverschmutzung ausgearbeitet. Die eingereichten Beiträge umfassten Erklärvideos, Stop-Motion Videos, einen Podcast und ein Poster.

Den ersten Platz in der Gruppe der Grundschülerinnen und Grundschüler belegten vier Kinder der Klasse 4 b der Dr.-Albert-Finck Grundschule in Neustadt-Hambach mit der Lehrerin Cornelia Büttner. Der zweite Platz geht an die Klassen 4 a und 4 b der Heinrich-Weber-Schule in Lemberg unter Leitung von Rektorin Martina Neumann. Die Preise für die Mittelstufe gehen an zwei Gruppen der neunten Klasse und eine Gruppe der zehnten Klasse der IGS Thaleischweiler-Fröschen, bei der Hasso Sutter seine Schüler und Schülerinnen wie schon 2019 für den Schulwettbewerb des Sternenpark-Projekts begeistern konnte.

Die Preisträgerinnen und Preisträger können sich jetzt über schöne Preise freuen, unter anderem gibt es eine Übernachtung auf dem Baumwipfelpfad am Biosphärenhaus in Fischbach mit Infos zum Thema Nacht und Lichtverschmutzung, eine Führung mit einem Biosphären-Guide oder eine Sternkarte und ein Astronomiebuch.

Schulwettbewerb im Sternenpark-Projekt
Zum zweiten Mal widmete sich der Schulwettbewerb im Projekt Sternenpark Pfälzerwald – veranstaltet vom Biosphärenreservat Pfälzerwald in Kooperation mit dem Biosphärenhaus in Fischbach und dem Klimaschutz-Projekt ZENAPA – dem Thema Lichtverschmutzung. Teilnehmen konnten in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen im Biosphärenreservat Pfälzerwald – egal, ob im gesamten Klassenverband, als Schülergruppe oder AG oder auch als einzelne Schülerin beziehungsweise Schüler –, indem sie einen Beitrag zum Thema Lichtverschmutzung produzieren und einreichen. Hierbei waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Durch die direkte Auseinandersetzung mit dem Verlust der natürlichen Dunkelheit sollen die jungen Leute so für das wichtige Thema und seine schwerwiegenden Folgen sensibilisiert werden.
Projekt Sternenpark Pfälzerwald
Aufgrund von Industrialisierung, Zersiedelung und anderen Faktoren herrscht nur noch an wenigen Orten in Europa nach Sonnenuntergang natürliche Dunkelheit. Der Pfälzerwald jedoch weist noch Gebiete mit nahezu natürlichen Nachtlandschaften und einem sternenreichen Himmel auf. Diese Gebiete sind wichtig und wertvoll, weil sie neben der Schönheit des Sternenhimmels auch Lebensraum für zahlreiche tag- und nachtaktive Tiere und Pflanzen bieten.

Das Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“ will solche Gebiete mit nahezu intakten Nachtlandschaften erhalten und fördern. Das Projekt will für den Schutz der natürlichen Nacht sensibilisieren und zeigen, wie man eine Reduzierung der Lichtverschmutzung durch sternen- und gleichermaßen umweltfreundliche Beleuchtung im Pfälzerwald mit Energie- und Kosteneinsparungen verbinden kann. Von einer Sanierung der Straßen- und Außenbeleuchtung profitieren Mensch und Natur gleichermaßen.

Das Projekt Sternenpark Pfälzerwald wird als LEADER-Projekt im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz (vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau) gefördert.

Auf den Spuren des Klimawandels

Biosphären-Guide-Tour zu den Auswirkungen der Klimakrise im Pfälzerwald

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald bietet am Samstag, 03. Juli, von 11 bis 15 Uhr eine Exkursion zum Thema Klimawandel im Pfälzerwald an. Die Leitung der Exkursion übernimmt Biosphären-Guide Gerlinde Pfirrmann. Treffpunkt der etwa 12 Kilometer langen Wanderung ist der Parkplatz am Ende der Talstraße in Schweigen-Rechtenbach.

Eine Gruppe steht im Wald und schaut nach oben. In der Mitte steht Biosphären-Guide Gerlinde Pfirrmann
Fachkundig und unterhaltsam geht es mit den Biosphären-Guides durch Wald und Flur, hier eine Gruppe mit Gerlinde Pfirrmann (Mitte)

Der Klimawandel verändert das Ökosystem Wald und hinterlässt auch hier im Pfälzerwald längst seine Spuren. Diese globalen Auswirkungen versuchen Teilnehmende der Exkursion im Wald und am Haardtrand aufzuspüren. Wie wird der Pfälzerwald sich verändern? Wieso wird der forstwirtschaftliche Brotbaum Fichte zum Notbaum? Wie reagieren Buche, Eiche und Kiefer auf den Wandel? Welches unbekannte Kraut, welche Beeren vereinnahmen die freigelegten Areale? Und wer gewinnt letztendlich beziehungsweise wird zu den Verlierern gehören bei dem Wettlauf um Anpassung und Neubesiedelung? Die Wanderung führt auf dem Weinsteig Richtung Kanzelberg, zurück durch das Ottertalbachtälchen und entlang der Weinberge. Auch eine Hütteneinkehr ist vorgesehen.

Teilnehmende an den Führungen sollten festes Schuhwerk, ausreichend wetterangepasste Kleidung und die Rucksackverpflegung mitbringen. Eine Mund-Nasen-Bedeckung ist für den Fall dabeizuhaben, dass die Einhaltung des Mindestabstands an bestimmten Stellen im Gelände nicht möglich ist – die speziellen Hygiene- und Verhaltensregeln aufgrund der Corona-Pandemie werden den Teilnehmenden nach Anmeldung zugesandt. Die Teilnahme kostet 12 Euro pro Person. Um Anmeldung bis 30. Juni beim Biosphärenreservat Pfälzerwald unter der Telefonnummer 06325 9552-0 oder per E-Mail an info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de wird gebeten. Teilnehmende sollten gutes Schuhwerk tragen und sich zur Wanderung eine gefüllte Trinkflasche mitbringen.

Die gleiche Tour bietet Gerlinde Pfirrmann am Samstag, 04. September, ebenfalls von 11 bis 15 Uhr. Anmeldeschluss dafür ist der 01. September. Weitere Termine mit den Biosphären-Guides unter www.pfaelzerwald.de/termine.

Themenjahr zur Klimakrise der Nationalen Naturlandschaften in Rheinland-Pfalz

Natur schützt Klima – Klima schützt Natur“ – so lautet das erste gemeinsame Themenjahr aller Nationalen Naturlandschaften (NNL) in Rheinland-Pfalz mit vielfältigen landesweiten Veranstaltungsangeboten. Mit diesem Schwerpunktthema möchten die NNL gemeinsam darauf aufmerksam machen, wie entscheidend der Klimaschutz für den Erhalt der biologischen Vielfalt und wie aktuell das Thema in den Regionen bereits ist. Für jede(n) live „direkt vor der Haustür” erlebbar bieten die NNL unter Beachtung der aktuellen Hygienevorschriften eine Vielzahl regionaler, naturverträglicher Angebote, die diese Zusammenhänge aufzeigen. Weitere Veranstaltungen zum Themenjahr unter www.nationale-naturlandschaftem-rlp.de.

Fledermauskasten-Bauworkshop und Fledermausexkursion im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Veranstaltungen im Interreg-Projekt „Gefährdete Tierarten“

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald bietet im Rahmen des deutsch-französischen Projekts „Gefährdete Tierarten im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen“ einen Fledermauskasten-Bauworkshop und eine Fledermaus-Exkursion an.

Mehrere Fledermäuse in ihrem Unterschlupf
Das Braune Langohr ist eine der im Biosphärenreservat heimischen Fledermausarten (Foto: Wolfram Blug)

Der Workshop findet am Sonntag, 04. Juli, von 9 bis 12 Uhr im Gut Hohenberg bei Annweiler statt, richtet sich an Teams aus jeweils einer erwachsenen Person und einem Kind und wird von Wolfram Blug geleitet, der Fledermausbotschafter des NABU Rheinland-Pfalz ist. Fledermäuse sind einzigartige und faszinierende Säugetiere: Sie sind nachtaktiv, können mit den Ohren sehen und kopfüber schlafen. Jedoch geht die Zahl der Fledermäuse in Deutschland und auch in unserem Biosphärenreservat zurück, weil unter anderem geeignete Quartiere fehlen. Dieser Entwicklung können Teilnehmende des Workshops etwas entgegensetzen und unter Anleitung einen Fledermauskasten bauen, der für die Tiere einen Unterschlupf für Tag und Nacht, für den Winterschlaf oder die Zeit der Geburt ihrer Jungen bietet. Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos. Falls vorhanden sollen Teilnehmende einen eigenen Akkuschrauber mitbringen. Benötigtes Bauholz wird kostenlos zur Verfügung gestellt. Es soll in Zweier-Teams mit jeweils einer erwachsenen Person und einem Kind gearbeitet werden.

Am Samstag, 04. September, laden die Fledermausexperten Claudia Weber und Guido Pfalzer dazu ein, das geheimnisvolle Nachtleben rund um den Helmbachweiher zu entdecken. Die Exkursion dauert eineinhalb bis zwei Stunden und beginnt um 19.30 Uhr. Ausgerüstet mit Ultraschall-Detektor und Taschenlampen werden Claudia Weber und Guido Pfalzer vom Arbeitskreis Fledermausschutz Rheinland-Pfalz den Teilnehmenden einen Einblick in die versteckte Lebensweise der heimischen Fledermäuse bieten. Die seltenen und gefährdeten Tiere sind wie jedes Jahr die Stars der Europäischen Fledermausnacht, die 2021 zum 25. Mal stattfindet. Bei der kostenlosen Exkursion erfahren Kinder und Erwachsene Interessantes zu Lebensweise, Lebensraum und Gefährdung der im Biosphärenreservat lebenden Fledermäuse. Mitzubringen ist neben festem Schuhwerk und warmer Kleidung eine Taschenlampe. Bei Regen muss die Exkursion ausfallen.

Für beide Veranstaltungen gelten die aktuellen Corona-Hygienevorschriften, Informationen dazu werden den Teilnehmenden nach Anmeldung zugesandt. Eine Anmeldung ist erforderlich bis 27. Juni beziehungsweise bis 30. August bei Micaela Mayer vom Biosphärenreservat Pfälzerwald unter m.mayer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de.

Das EU-Interreg-Projekt „Gefährdete Tierarten im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen“

Der weltweite Rückgang und das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten zeigen sich auch im Bereich des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Im Rahmen des von Juli 2020 bis Juni 2023 laufenden EU-Interreg-Projekts „Gefährdete Tierarten im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen“ werden für drei gefährdete Tierarten dringend benötigte Schutzmaßnahmen umgesetzt. Dafür haben sich deutsche und französische Projektpartner und -partnerinnen zusammengefunden, die ihre Kenntnisse, Mittel und Monitoring-Methoden teilen, um konkrete Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald bringt sich im Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung und Öffentlichkeitsarbeit vor allem mit Führungen und Workshops in das Projekt ein. Weitere Informationen zum Projekt unter www.pfaelzerwald.de/projekte.

Das Projekt wird mit Mitteln aus dem Interreg-Programm Oberrhein sowie durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz gefördert.

Wanderwegenetz im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Online-Sitzung des Ausschusses für das Biosphärenreservat

Die öffentliche Sitzung des Ausschusses für das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen findet per Videokonferenz am Mittwoch, 23. Juni, um 13 Uhr statt. Zunächst wird der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder über die wichtigsten Entwicklungen im Biosphärenreservat berichten. Im Anschluss beschäftigt sich der Ausschuss mit der Neukonzeption des Wanderwegenetzes im Biosphärenreservat Pfälzerwald.

Danach steht ein geplantes Interreg-Projekt auf dem Programm, das Grünflächen zu einem Hebel für die nachhaltige Entwicklung der Gemeinden des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen machen will.

Im Folgenden präsentiert die Direktorin des Biosphärenreservats, Dr. Friedericke Weber, Aktuelles aus den Arbeitsbereichen und den Projekten, die das Biosphären-Team bearbeitet. Zum Abschluss wird der Sachstand zum Hüttenprogramm besprochen.

Aus Gründen des Gesundheitsschutzes findet die Sitzung in Form einer Videokonferenz statt. Wer am öffentlichen Teil der Sitzung teilnehmen möchte, meldet sich bei der Zentralverwaltung bis zum 22. Juni, spätestens 15 Uhr, unter der Telefonnummer 0631 3647-168 an. Die erforderlichen Zugangsdaten werden dann zur Verfügung gestellt.

Die Biosphären-Guides sind wieder unterwegs

Fachkundig geführt und spannend – Touren durch das Biosphärenreservat ab jetzt wieder möglich

Die Biosphären-Guides starten in die Saison 2021. Unter Beachtung der erforderlichen Hygienevorgaben gegen die Verbreitung des Corona-Virus können die geführten Touren der Expertinnen und Experten für das Biosphärenreservat ab jetzt wieder stattfinden. Mit maximal 15 Teilnehmenden und unter Einhaltung des Abstandsgebots können Pfälzerwald-Liebhaberinnen und Erholungsssuchende gemeinsam die Vielfalt des Biosphärenreservats entdecken.

Biosphären-Guide Andrea Frech steht vor einer Gruppe, im Hintergrund der Pfälzerwald
Zeigen die Vielfalt des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen: Die Biosphären-Guides, hier Andrea Frech mit einer Gruppe bei Gräfenhausen

Los geht es mit Angeboten schon am kommenden Wochenende. „Wo sich Wald, Wein und Weide küssen“ lautet der Titel einer Entdeckungstour entlang des Burgunderwegs um Gräfenhausen, zu der Andrea Frech am Sonntag, 13. Juni, ab 13 Uhr einlädt. Sie entführt die Teilnehmerinnen bei dem etwa fünf Kilometer langen Rundgang entlang des Beweidungsprojekts „Wingertsberg“ in das Reich der Weidetiere, Honigbienen, des Luchses und des Spätburgunders. Anmeldungen bis 11. Juni direkt an Andrea Frech unter 0174 2986705 oder per E-Mail an a_frech_69@yahoo.de.

Ebenfalls am 13. führt Wolfgang Müller seine Gäste ab dem Bahnhof Ramsen durch den Sumpfwald – bei der sogenannten „Dampfnudelwanderung“ stehen Kulinarisches und Kultur ebenso auf dem Programm wie Natur. Von 9 bis 16 Uhr geht es über die 14 Kilometer lange Strecke, die auch von Nichtgeübten bewältigt werden kann, über abwechslungsreiche Wege im Norden des Biosphärenreservats. Anmeldungen sind erforderlich beim Biosphärenreservat Pfälzerwald per Mail an info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de oder telefonisch unter 06325 9552-0.

Am Sonntag, 20. Juni, nimmt Andrea Frech Kultur- und Naturbegeisterte auf den Slevogtwanderweg bei Leinsweiler mit. Auf den etwa fünf Kilometern „Auf den Spuren Max Slevogts“ gibt es Interessantes zum Biosphärenreservat, dem Leben des berühmten Malers, wie auch zur Natur der Umgebung und zur Wiederansiedlung des Luches im Pfälzerwald. Treffpunkt ist um 13 Uhr an der Slevogtstraße 35 in Leinsweiler. Anmeldungen bis 11. Juni direkt an Andrea Frech unter 0174 2986705 oder per E-Mail an a_frech_69@yahoo.de.

Teilnehmende an den Führungen sollten festes Schuhwerk, ausreichend wetterangepasste Kleidung und die Rucksackverpflegung mitbringen. Ein Mund-Nasen-Schutz ist für den Fall dabeizuhaben, dass die Einhaltung des Mindestabstands an bestimmten Stellen im Gelände nicht möglich ist – die speziellen Hygiene- und Verhaltensregeln aufgrund der Corona-Pandemie werden den Teilnehmern nach Anmeldung zugesandt. Je nach Pandemielage kann es zu kurzfristigen Absagen oder Verschiebungen kommen.

Alle Informationen zur Teilnahme wie Treffpunkt, Zeit und Teilnahmegebühren gibt es unter www.pfaelzerwald.de/termine. Dort gibt es auch die aktuellen Hinweise zu weiteren Angeboten der Biosphären-Guides.

Die Biosphären-Guides im Pfälzerwald

Urwald erkunden, durch die Zeit reisen, entdecken, wo sich Weide, Wald und Wein küssen, sich auf die Spuren Max Slevogts begeben oder mehr über die drei Musketiere des Waldes in Zeiten des Klimawandels erfahren – das und vieles andere können Pfälzerwald-Liebhaber und -Interessentinnen mit den Biosphären-Guides des Biosphärenreservats Pfälzerwald. 22 Personen, die alle bereits Natur- und Landschaftsführer für verschiedene Gebiete des Pfälzerwalds waren, haben sich bei einer Fortbildung noch intensiver mit den Landschafts- und Naturräumen sowie mit der Funktion des Biosphärenreservats als Modellregion der UNESCO für nachhaltige Entwicklung beschäftigt und sich als Biosphären-Guide qualifiziert.

Drei neue „Gastgeber unter den Sternen“

Projekt Sternenpark Pfälzerwald vergibt Zertifikate für den Schutz der natürlichen Nacht

Nach dem Forsthaus in Merzalben sind kürzlich drei weitere Gastgeberinnen und Gastgeber durch das Sternenpark-Projekt des Biosphärenreservats Pfälzerwald ausgezeichnet worden. Neue „Gastgeber unter den Sternen“ sind das Landhaus im Blumeneck in Rumbach, das Restaurant „7 Raben“ im Jägertal bei Bad Dürkheim sowie das Gasthaus „Müllers Lust“ in Hofstätten.

Anna Prim überreicht den Gastgebern vor dem Landhaus Blumeneck das Zertifikat. Bürgermeister Ralf Weber steht rechts.
Sternenpark-Projektkoordinatorin Anna Prim mit Andrea Kindelberger und Michael Friedewald vom Landhaus im Blumeneck sowie dem Rumbacher Ortsbürgermeister Ralf Weber in Rumbach (v.l.n.r.)

Andrea Kindelberger und Michael Friedewald vom Landhaus im Blumeneck finden den Einsatz gegen die Lichtverschmutzung und für den Schutz der natürlichen Nacht unterstützenswert; sie wünschen sich, dass noch weitere Gastgeber mitmachen. „Wir finden es prima, dass Rumbach als „Gemeinde unter den Sternen“ ausgezeichnet wurde und auch Sternen-Beobachtungsplätze eingerichtet werden sollen, so können wir unseren Gästen ein tolles Sternen-Erlebnis bieten“, sagte Andrea Kindelberger.

Lilo Glauner freut sich über die Auszeichnung ihres Restaurants „7 Raben“, das sie mit Andrea Siegel führt und das auch zum Netzwerk der Biosphären-Partnerbetriebe gehört: „Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind uns wichtig, deshalb unterstützen wir die Idee des Sternenpark-Projekts gerne. Ich bin sicher, dass das Thema gut bei den Leuten ankommt, allerdings muss man sie auch heranführen“. Ihre Besucherinnen und Besucher seien teilweise überrascht von der Dunkelheit, vom Abendspaziergang kämen diejenigen, die ohne Taschenlampe losgehen, oft schnell wieder zurück.

„Uns ist es wichtig, die natürliche Nacht im Pfälzerwald zu schützen, da es in unser Konzept der nachhaltigen und naturnahen Gastronomie passt“, sagte Dieter Müller vom Gasthaus „Müllers Lust“, das ebenfalls bereits Partnerbetrieb des Biosphärenreservats ist. Seine Tochter Melinda Müller, die das Gasthaus vor Kurzem übernommen hat, ist gespannt, wie das Thema von den Gästen angenommen wird. Sie freue sich über ihre Rolle als Multiplikatorin für dieses wichtige Anliegen.

Projekt Sternenpark Pfälzerwald und Zertifikat „Gastgeber unter den Sternen“

Aufgrund von Industrialisierung, Zersiedelung und anderen Faktoren herrscht nur noch an wenigen Orten in Europa nach Sonnenuntergang natürliche Dunkelheit. Der Pfälzerwald jedoch weist noch Gebiete mit nahezu natürlichen Nachtlandschaften und einem sternenreichen Himmel auf. Diese Gebiete sind wichtig und wertvoll, weil sie neben der Schönheit des Sternenhimmels auch Lebensraum für zahlreiche tag- und nachtaktive Tiere und Pflanzen bieten.

Das Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“ will solche Gebiete mit nahezu intakten Nachtlandschaften erhalten und fördern. Das Projekt will für den Schutz der natürlichen Nacht sensibilisieren und zeigen, wie man eine Reduzierung der Lichtverschmutzung durch sternen- und gleichermaßen umweltfreundliche Beleuchtung im Pfälzerwald mit Energie- und Kosteneinsparungen verbinden kann. Von einer Sanierung der Straßen- und Außenbeleuchtung profitieren Mensch und Natur gleichermaßen.

Neben der Auszeichnung „Gemeinde unter den Sternen“, die kürzlich erstmals an die Gemeinde Rumbach für den Einsatz einer sternen- und tierfreundlichen Beleuchtung vergeben wurde, richtet sich das Zertifikat ,,Gastgeber unter den Sternen‘‘ an Gastgeber in Hotels oder auch Ferienwohnungen. Die Inhaber des Zertifikates leisten einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Lichtverschmutzung im Pfälzerwald und machen die Region für astronomisch interessierte Gäste attraktiver. Das Zertifikat wird in den drei Stufen Bronze, Silber und Gold vergeben.

Generell kommen als „Gastgeber unter den Sternen“ Betriebe mit und ohne Übernachtungsmöglichkeiten in Frage. Andere Gastgeber sind dazu eingeladen, sich ebenfalls als ,,Gastgeber unter den Sternen‘‘ zu bewerben und somit einen natürlichen Nachthimmel als besonderes Merkmal des Biosphärenreservats Pfälzerwald und als Kulturgut für folgende Generationen zu erhalten und ihren Gästen näherzubringen. Die nötigen Schritte, um als Gastronomiebetrieb als „Gastgeber unter den Sternen“ anerkannt zu werden und eine wichtige Multiplikatorenfunktion zu übernehmen, gibt es unter www.pfaelzerwald.de/sternenpark.

Das Projekt Sternenpark Pfälzerwald wird als LEADER-Projekt im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz (vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau) gefördert.