Angebote im Rahmen des Projekts „LIFE Biocorridors“ und der Aktion „Gelbes Band“

Im Jahr 2022 setzt das Biosphärenreservat Pfälzerwald gemeinsam mit seinen Partnern, dem Haus der Nachhaltigkeit und der LEADER-Aktionsgruppe Pfälzerwald plus, die Aktion „Gelbes Band“ im Biosphärenreservat und darüber hinaus fort. Im Laufe des Jahres werden Bäume mit dem Gelben Band markiert – ein Zeichen, dass das Obst dort zur Erntezeit kostenfrei und in haushaltsüblichen Mengen geerntet werden darf.
Der Lebensraum Streuobstwiese mit seinen ökologischen Funktionen ist seit jeher von guter Wiesen- und Baumpflege abhängig. Aus diesem Grund wird die Aktion „Gelbes Band“ im Jahr 2022 durch verschiedene Angebote zur Wissensvermittlung rund um die Streuobstwiese ergänzt. Somit wird neben dem Genuss des Obstes auch das „Handwerkszeug“ zur langfristigen Sicherung der Streuobstwiesen bereitgestellt.
Los geht es am Samstag, 02. April 2022 mit einem Schnittkurs für Obstbäume in Hochspeyer, zu dem das Biosphärenreservat Pfälzerwald im Rahmen des Projektes „LIFE Biocorridors“ einlädt. Die Teilnahme am Kurs ist kostenfrei, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Susanne Ecker, zertifizierte Streuobstwartin und Biosphären-Guide, und Dirk Mitzkat, ebenfalls zertifizierter Streuobstwart, werden anhand einer Baumschnittvorführung vor allem auf den Erziehungs- und Pflegeschnitt eingehen. Wichtiger Teil des Schnittkurses sind neben den Schnitttechniken auch die eigene Sicherung am und im Baum. Nach der Vorführung dürfen die Teilnehmenden auch selbst ans Werk gehen. In Kleingruppen wird jeweils ein Baum unter die Lupe genommen und es wird gemeinsam überlegt, wie beim Schnitt vorgegangen werden soll.
Um Anmeldung zu dem Baumschnittkurs bei Christina Kramer wird gebeten, vorzugsweise per E-Mail an c.kramer@pfalzerwald.bv-pfalz.de, ansonsten telefonisch unter der Nummer 06325 9552-46. Die Veranstaltung wird im Rahmen des Projekts „LIFE Biocorridors“ gefördert von der Europäischen Union, den Projektpartnern in Frankreich und in Rheinland-Pfalz sowie dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) Rheinland-Pfalz.
Weitere Veranstaltungen rund ums Streuobst
Im weiteren Jahresverlauf stehen zwei Kurse zur Handhabung und zum Umgang mit der Sense an: Am 11. Juni findet der erste Kurs in Vinningen statt, organisiert von der LAG Pfälzerwald plus in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Obst- und Gartenbauverein. Am 03. Juli gibt es einen weiteren Kurs in Johanniskreuz, der vom Haus der Nachhaltigkeit organisiert wird. Informationen zur Anmeldung finden sich unter www.pfaelzerwald.de/termine.
Schließlich werden auf dem Marmeladenmarkt am 08. und 09. Oktober am Haus der Nachhaltigkeit Pomologen für die Bestimmung von Obstsorten zur Verfügung stehen. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung finden sich im Jahresverlauf unter https://hdn.wald.rlp.de/de/veranstaltungen.
Die Aktion „Gelbes Band“
Koordiniert wird die Aktion in unserer Region durch das Haus der Nachhaltigkeit (Landesforsten Rheinland-Pfalz), die LEADER-Aktionsgruppe Pfälzerwald plus und das Biosphärenreservat Pfälzerwald. Mit dem „Gelben Band“ möchten die Initiatorinnen und Initiatoren die Aufmerksamkeit auf regionales Streuobst als nachhaltiges Lebensmittel lenken. Durch äußerst kurze Transportwege ist das Obst ein klimafreundliches Produkt, dessen Förderung zudem auch zur Erhaltung des wichtigen Lebensraums Streuobstwiese und der großen Artenvielfalt im Pfälzerwald beiträgt.
Alles Wissenswerte zur Aktion „Gelbes Band“ im Biosphärenreservat Pfälzerwald findet sich unter www.pfaelzerwald.de/streuobstwiesen.


Liebe Pfälzerinnen und Pfälzer,
Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen und Landesforsten Rheinland-Pfalz haben gemeinsam mit ihren Partnerinnen und Partnern die neue Junior Ranger-Saison geplant. Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis zwölf Jahren erleben und erforschen bei fünftägigen Camps in der Natur das Biosphärenreservat. Weitere Angebote richten sich an alle Teilnehmenden am Junior Ranger-Programm sowie speziell an Junior Rangerinnen und Ranger ab 10 beziehungsweise ab 12 Jahren.

Gemeinsam mit der Gemeinde St. Martin führt das Biosphärenreservat Pfälzerwald das Beweidungsprojekt seit 2011 durch. Jetzt wurden alle Eingänge zur Beweidungsfläche, die am vier Kilometer langen „Auerochsen“-Rundweg liegen, mit neuen Schildern versehen, die auf das richtige Verhalten beim Spazieren in der Nähe der Tiere hinweist. Wichtige Regeln sind unter anderem, nicht mit Hunden in das Beweidungsgebiet hineinzugehen, auf den Wegen zu bleiben, die Tiere nicht zu füttern und einen Sicherheitsabstand zu den Tieren einzuhalten. Entlang des Hauptwegs, der um das Gebiet führt, sind Geländer angebracht, hinter denen man im Falle schnell herannahender Rinder Schutz suchen kann. Derzeit gibt es drei Jungtiere in der Heckrinder-Herde – deshalb ist besondere Vorsicht geboten, denn die Muttertiere möchten ihren Nachwuchs beschützen und können nahende Besucherinnen und Besucher als Bedrohung empfinden.
Die Kartierung ist einer der wichtigsten Bestandteile im Pflege- und Entwicklungsplan (genaueres folgt demnächst unter „P“) des chance.natur-Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“. Bevor irgendeine Maßnahme im Fördergebiet des Projekts geplant werden kann, muss erst einmal erfasst werden, welche Tier- und Pflanzenarten auf den Flächen vorhanden sind. Die Planung der Maßnahmen hängt nämlich davon ab. Haben wir beispielsweise eine außergewöhnliche Pflanzenart (wie den Wiesenknopf) auf einer Fläche, deren Vorkommen durch Mahd (man könnte auch Mähen sagen) eingeschränkt werden würde, so muss eine Maßnahme geplant werden, die den Schutz dieser Pflanze gewährleistet. Das kann vielleicht nur durch eine Beweidung mit Schafen geschehen. Leider kann nicht für jede einzelne Tier- oder Pflanzenart eine eigene Maßnahme erstellt werden, deshalb versucht man, mit einigen Maßnahmenvorschlägen mehrere Tier- und Pflanzenarten unter einen Hut zu bekommen. Die Fläche des Fördergebiets ist sehr groß (ca. 8.200 ha). Daher kann nicht auf der gesamten Fläche kartiert werden. Es muss recherchiert werden, welche vorhandenen Kartierungen es schon gibt, wie aktuell diese sind und wie man diese Daten in die Projektkartierung integrieren kann. Außerdem sind Kartierungen nur Momentaufnahmen. Innerhalb weniger Jahre kann sich sehr viel auf einer Offenland-Fläche verändern, was die Anzahl der Tier- und Pflanzenarten betrifft. Deshalb sollte immer wieder kartiert werden, um zu sehen, ob die ganzen Bemühungen, z. B. Lebensräume für seltene Arten zu erhalten, auch nicht umsonst waren. Tatsächlich soll es im chance.natur-Projekt nicht mehr so bald eine weitere Kartierung geben, aber es gibt andere Methoden, den Erfolg des Projekts nachzuvollziehen.
