I

wie Insekten

Das Bild zeigt einen Wiesenknopf-Ameisenbläuling auf einer Lavendelblüte.
Foto: Adobe Stock

Insekten. Auch wenn man beim Anblick von Schafen nicht sofort an Insekten denkt, ist das chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ für diese sehr wichtig. Schafe funktionieren im Projekt nämlich wie Taxis. Zum Beispiel für den ein oder anderen Grashüpfer oder die ein oder andere Schnecke. Vor allem aber nehmen sie in ihrem Fell und ihren Klauen Samen mit. Also sozusagen ein Samen-Taxi. Irgendwo auf einer anderen Fläche fallen die Samen dann wieder aus dem Fell der Schafe und so verbreiten sich die Pflanzen weiter. Und was heißt das jetzt genau für die Insekten? Naja, es gibt zum Beispiel Schmetterlinge, wie den Großen Wiesenknopf-Ameisenbläuling, der den Wiesenknopf (so heißt die Pflanze, die dem Schmetterling seinen Namen gibt) zum Leben braucht. Durch die Samen-Taxis vergrößert sich die Fläche, auf die der Wiesenknopf vorkommt. Wenn nun diese Flächen nicht mehr von Schafen oder anderen Beweidungstieren besucht werden, weil diese nicht mehr zusammenhängen, verschwindet der Wiesenknopf und mit ihm der Schmetterling. Das chance.natur-Projekt versucht unter anderem, diese Flächen für die Beweidung zu gewinnen, sodass der Lebensraum unseres Schmetterlings noch lange erhalten bleiben kann.

Hast du noch mehr Fragen zu Insekten oder Samen-Taxis? Dann frag uns doch einfach!

J 

wie Jahresbericht

Ein Jahresbericht kann ganz unterschiedlich ausfallen. Meine Eltern zum Beispiel haben immer zu Weihnachten einen Brief von Bekannten bekommen, die erzählten, was bei ihnen im vergangenen Jahr so alles los war. So ähnlich ist es auch bei dem Jahresbericht des chance.natur-Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“. Man berichtet den Fördermittelgebern (das sind die Damen und Herren im Projekt, die dafür sorgen, dass das Projekt finanziell umgesetzt werden kann), was man in einem Jahr im Projekt an Aufgaben erledigt hat. Das können interessante Aktivitäten wie Veranstaltungen in der Projektfläche sein, aber auch Verwaltungsaufgaben, die überall im öffentlichen Dienst anfallen. Auch fällt nicht jeder Teil des Berichts positiv aus. Es muss auch über Probleme berichtet werden. Diese werden dann im nächsten Jahr angegangen und, wenn alles gut läuft, auch gelöst. Von dieser positiven Lösung kann man dann im nächsten Jahresbericht erzählen. Es wird auch festgehalten, wie viel Geld man in einem Jahr für das Projekt ausgegeben hat. Der Jahresbericht ist dafür da, dass Außenstehende die Arbeit im Projekt nachvollziehen können. Der fertige Bericht wird dann an die Fördermittelgeber weitergegeben und als Projektdokumentation abgespeichert. Interessant wird es vor allem, wenn man nach Jahren alte Berichte liest und vergleichen kann, was sich seit damals geändert hat.

Was kann noch in einem Jahresbericht stehen? Ihr habt dazu noch Fragen? Dann fragt uns doch einfach!

K

wie Kartierung

Das Bild zeigt ein Schaf und zwei Böcke auf einer Weide, im Hintergrund Weinreben und ein Dorf.Die Kartierung ist einer der wichtigsten Bestandteile im Pflege- und Entwicklungsplan (genaueres folgt demnächst unter „P“) des chance.natur-Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“. Bevor irgendeine Maßnahme im Fördergebiet des Projekts geplant werden kann, muss erst einmal erfasst werden, welche Tier- und Pflanzenarten auf den Flächen vorhanden sind. Die Planung der Maßnahmen hängt nämlich davon ab. Haben wir beispielsweise eine außergewöhnliche Pflanzenart (wie den Wiesenknopf) auf einer Fläche, deren Vorkommen durch Mahd (man könnte auch Mähen sagen) eingeschränkt werden würde, so muss eine Maßnahme geplant werden, die den Schutz dieser Pflanze gewährleistet. Das kann vielleicht nur durch eine Beweidung mit Schafen geschehen. Leider kann nicht für jede einzelne Tier- oder Pflanzenart eine eigene Maßnahme erstellt werden, deshalb versucht man, mit einigen Maßnahmenvorschlägen mehrere Tier- und Pflanzenarten unter einen Hut zu bekommen. Die Fläche des Fördergebiets ist sehr groß (ca. 8.200 ha). Daher kann nicht auf der gesamten Fläche kartiert werden. Es muss recherchiert werden, welche vorhandenen Kartierungen es schon gibt, wie aktuell diese sind und wie man diese Daten in die Projektkartierung integrieren kann. Außerdem sind Kartierungen nur Momentaufnahmen. Innerhalb weniger Jahre kann sich sehr viel auf einer Offenland-Fläche verändern, was die Anzahl der Tier- und Pflanzenarten betrifft. Deshalb sollte immer wieder kartiert werden, um zu sehen, ob die ganzen Bemühungen, z. B. Lebensräume für seltene Arten zu erhalten, auch nicht umsonst waren. Tatsächlich soll es im chance.natur-Projekt nicht mehr so bald eine weitere Kartierung geben, aber es gibt andere Methoden, den Erfolg des Projekts nachzuvollziehen.

Haben wir dich neugierig gemacht? Oder hast du noch Fragen zum Projekt? Dann melde dich doch einfach bei uns!

L

wie Land Rheinland-Pfalz

Damit ein chance.natur-Projekt überhaupt zustande kommt, muss es neben dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) auch beim zuständigen Bundesland beantragt und bewilligt werden. Vereinfacht kann man sagen, dass eine Beantragung beim Land bedeutet, dass man dieses anfragt, ob man eine tolle Idee mit der finanziellen Unterstützung des Landes durchführen kann und das Land bewilligt dies (sagt also ja) oder lehnt es ab (sagt nein). Das chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ wurde beim Land Rheinland-Pfalz, besser gesagt beim Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz (kurz MKUEM), beantragt und bewilligt. Das Ministerium, das für chance.natur-Projekte zuständig ist, hat bis vor kurzem noch anders geheißen. Der Name der Ministerien ändert sich nämlich in regelmäßigen Abständen. Das hat etwas mit Politik und der Landesregierung zu tun. Da unser chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ noch einige Jahre weitergehen soll, werden wir wohl noch die ein oder andere Namensänderung mitbekommen. Mit dem MKUEM ist das chance.natur-Projekt regelmäßig im Kontakt. Denn zu einem Teil von 7,5 Prozent übernimmt das Land die Kosten des Projekts. Außerdem ist das Land in vielen Situationen eine Brücke zwischen dem Hirtenwege-Projekt und dem Bundesamt für Naturschutz. Ein weiteres wichtiges Wort im chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ ist die Laufzeit. Das Land wird das Projekt bis zum Ende seine Laufzeit begleiten.

Du hast noch mehr Fragen zum Land Rheinland-Pfalz als Fördermittelgeber des chance.natur-Projekts? Wir können dir gerne weiterhelfen.