Häuselhof bei Hofstätten als Partnerbetrieb anerkannt

Netzwerk und Engagement

Häuselhof bei Hofstätten als Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Pfälzerwald ausgezeichnet.

Jetzt Mitglied im Netzwerk der Biosphären-Partner und -Partnerinnen: Marc und Anke Jankowitsch (rechts) vom Häuselhof mit Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber (Foto: Biosphärenreservat/frei)

Der Häuselhof bei Hofstätten gehört jetzt zum Netzwerk der Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Etwa 45 Thüringer-Wald-Ziegen weiden in dem kleinen Tal entlang des Flachsbachs. Das Wohl der Tiere, die ganzjährig draußen sind, liegt Anke und Marc Jankowitsch am Herzen. „Die Lämmer bleiben lange bei den Muttertieren. Gemolken wird dann auf der Weide, dafür haben wir eine mobile Melkmaschine“, erklärt Marc Jankowitsch. 2019 haben Jankowitschs mit dem Aufbau der zum Betrieb gehörenden Käserei begonnen. „Wir haben viele Stammkunden, die in der Nähe wohnen; aber auch Wanderer machen hier Halt und kaufen ein“, so Anke Jankowitsch. Zu kaufen gibt es neben Ziegenkäse auch Eier von den Hühnern, die freilaufend auf dem Hof picken, sofern kein Fuchs in der Nähe ist.

Seit kurzem ergänzen zwei Hinterwälder-Kühe mit zwei Kälbern den Tierbestand des Häuselhofs. Marc Jankowitsch, der sich insbesondere für alte und gefährdete Nutztierrassen interessiert, blickt mit Plänen in die Zukunft: „Wir könnten uns gut vorstellen, auch frische Butter anzubieten. Wir wachsen langsam, mit dem Absatz. Zum Beispiel könnten wir auch auf Weihnachtsmärkten Honig und Bienenwachskerzen aus unserer Imkerei oder unsere Fruchtaufstriche verkaufen.“ Letztere stammen von der hofeigenen Streuobstwiese, die Anke und Marc Jankowitsch angelegt haben. Sie versorgt die Bienen mit Nektar und den Betrieb mit Äpfeln, Birnen, Quitten, Zwetschgen, Mirabellen und Kirschen.

„Den Partnerinnen und Partnern des Biosphärenreservats wollten wir uns wegen des Netzwerks und des Engagements für die Nachhaltigkeit anschließen“, sagt Marc Jankowitsch. Mit mehreren Partnerbetrieben seien sie bereits in Austausch, so zum Beispiel mit dem Restaurant und Gasthaus Müllers Lust, das auch in Hofstätten ist. Und sie planen, dies zu intensivieren, um mit weiteren Partnerbetrieben zusammenzuarbeiten.

 

Partnerbetriebe des Biosphärenreservats

Bei den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald handelt es sich um Modellbetriebe verschiedenster Branchen aus der Region, die strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und deshalb mit dem Partner-Logo des Biosphärenreservats werben dürfen. Zertifiziert werden die Betriebe vom Team der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht.

Ein starkes Netzwerk und ein starker Wille zur Nachhaltigkeit ist der zentrale Schlüssel für den Erfolg der Vorhaben des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Die Partnerbetriebe des Biosphärenreservats vermitteln über ihre vielfältigen Produkte und Dienstleistungen die besonderen Qualitäten des Biosphärenreservats als Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Sie zeigen mit ihrer Arbeit, wie Nachhaltigkeit ganz praktisch funktionieren kann und können so Anregungen und Tipps für alle liefern.

Partnerbetriebe gibt es in Biosphärenreservaten, Nationalparken und Naturparken in Deutschland. Die Kriterien sind bundesweit gültig und garantieren einen hohen Standard, vor allem hinsichtlich Nachhaltigkeit und Qualität sowie Regionalität der Produkte und Dienstleistungen.

Informationen zur Biosphären-Partner-Initiative unter www.pfaelzerwald.de/partner-biosphaerenreservat

Maikammer als “Gemeinde unter den Sternen” ausgezeichnet

Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“ vergibt Zertifikat für den Schutz der natürlichen Nacht

Die Ortsgemeinde Maikammer im Landkreis Südliche Weinstraße ist durch das Biosphärenreservat Pfälzerwald als „Gemeinde unter den Sternen“ zertifiziert wurden. Hierfür hatte sich der Ort per Gemeindebeschluss beworben. Bisher wurde eine solche Auszeichnung nur an Rumbach in der Südwestpfalz verliehen.

Freude über die Auszeichnung der Ortsgemeinde Maikammer: Karl Schäfer, Ortsbürgermeister (links) und Dr. Friedericke Weber, mit dem Zertifikat. Mit dabei waren Mitglieder des Gemeinderats und Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bereich Tourismus.

„Uns ist es wichtig eine Gemeinde mit weniger Lichtverschmutzung zu sein. Dafür setzen wir uns ein und wir freuen uns, dass wir für diese Leistung belohnt werden“, sagte Ortsbürgermeister Karl Schäfer bei der Überreichung des Zertifikats durch das Biosphärenreservat. Die Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber freute sich mit: „Der Einsatz gegen Lichtverschmutzung dient auch der Energieeinsparung und ist deshalb unter anderem im Kontext der Klimakrise relevant. Auch wenn unser Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“ abgeschlossen ist, verfolgen wir das Thema im Biosphärenreservat weiter. Mit der Auszeichnung der Ortsgemeinde Maikammer ist ein weiterer Schritt gegen die Lichtverschmutzung getan.“

Die Gemeinde hat ihre Außenbeleuchtung in Teilen lichtverschmutzungsarm umgerüstet und dafür die Auszeichnung erhalten, die das Biosphärenreservat im Rahmen des Projekts „Sternenpark Pfälzerwald“ entwickelt hat. Maikammer hat das Bronze-Zertifikat erhalten und dafür mindestens 10 Prozent der Außenbeleuchtung in öffentlicher Hand angepasst. Zu den Anpassungen gehören, dass die Außenleuchten abgeschirmt sind, dass sie bei Beleuchtung die nach der geltenden DIN-Richtlinie niedrigste mögliche Beleuchtungsklasse aufweisen und dass die Lichtstärke der Außenleuchten nachts für mindestens sechs Stunden um 50 Prozent reduziert wird. Zudem wird für die Außenleuchten eine Lichtfarbe von maximal 3.000 Kelvin genutzt und die Gemeinde leistet Öffentlichkeitsarbeit für das Thema Lichtverschmutzung beziehungsweise Schutz der natürlichen Nacht.

 

Einsatz für natürliche Dunkelheit im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Aufgrund von Industrialisierung, Zersiedelung und anderen Faktoren herrscht nur noch an wenigen Orten in Europa nach Sonnenuntergang natürliche Dunkelheit. Der Pfälzerwald jedoch weist noch Gebiete mit nahezu natürlichen Nachtlandschaften und einem sternenreichen Himmel auf. Diese Gebiete sind wichtig und wertvoll, weil sie neben der Schönheit des Sternenhimmels auch Lebensraum für zahlreiche tag- und nachtaktive Tiere und Pflanzen bieten.

Das Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“, das von 2018 bis 2022 lief, hatte zum Ziel, solche Gebiete mit nahezu intakten Nachtlandschaften zu erhalten und zu fördern. Mithilfe des Projekts konnte das Team des Biosphärenreservats Pfälzerwalds für den Schutz der natürlichen Nacht sensibilisieren und zeigen, wie sich eine Reduzierung der Lichtverschmutzung durch sternen- und gleichermaßen umweltfreundliche Beleuchtung mit Energie- und Kosteneinsparungen verbinden lässt. Von einer Sanierung der Straßen- und Außenbeleuchtung profitieren Mensch und Natur gleichermaßen. Das Thema wird beim Biosphärenreservat auch nach dem offiziellen Abschluss des Projekts im Jahr 2022 weiterhin verfolgt.

Die Auszeichnung „Gemeinde unter den Sternen“ in Form eines Zertifikats wurde in Anlehnung an bestehende Kriterien zur Reduzierung der Lichtverschmutzung und an bestehende Förderprogramme erarbeitet. Kriterien sind unter anderem eine gezielte Lichtlenkung und eine Reduzierung der Lichtmenge, Lichtfarbe sowie der Leuchtdauer. Das Zertifikat wird in den drei Stufen Bronze, Silber und Gold vergeben.

 

Informationen zum Zertifikat gibt es unter www.pfaelzerwald.de/sternenpark.

 

Das Projekt Sternenpark Pfälzerwald wurde als LEADER-Projekt im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz (vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau) gefördert.

“Biosphäre erleben!” – Angebote der Biosphären-Partner*innen im Sommer

Biosphäre erleben im Sommer

Nachhaltige Erlebnisse bei den Partnerinnen und Partnern des Biosphärenreservats Pfälzerwald – direkt online buchbar

Unter dem Motto „Biosphäre erleben!“ haben Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen ein buntes Paket an nachhaltigen Erlebnisangeboten für Gäste und für Einheimische zusammengeschnürt. Die Angebote sind alle online unter www.pfaelzerwald.de/biosphaere-erleben buchbar.

Das eigene Messer schmieden in Hinterweidenthal: Eines der Angebote bei den Partnern und Partnerinnen des Biosphärenreservats (Foto: Schary/frei)

Nachhaltig und genussvoll leben – unsere Partnerbetriebe zeigen mit ihrer Arbeit und ihren Angeboten, wie das konkret funktionieren kann. Zum Sommer hin steht ein breites Spektrum an Erlebnismöglichkeiten zur Verfügung. So etwa bietet das Hotel-Restaurant Seehaus Forelle am Eiswoog bei Ramsen Taiji und Qijong direkt am idyllischen Waldsee. Wer sich zur Wiesenpflege schlau machen möchte, kann mit dem Haus der Nachhaltigkeit bei Trippstadt die Sense schwingen und lernen, wie man diese richtig schärft. Für Kinder und Jugendliche von 10 bis 14 Jahren gibt es mit dem Haus der Nachhaltigkeit das Ferienangebot „Draußen zu Hause“. Unterkunftsbau in der Wildnis und Feuermachen wie die Steinzeitmenschen stehen hier unter anderem auf dem Programm. Das Bio-Weingut Pflüger lädt zur Weinverkostung und Weinbergswanderung um Bad Dürkheim ein. Das Bio-Weingut Mohr-Gutting zeigt bei einem Blick hinter die Kulissen seinen Keller und Betrieb in Duttweiler. Einen Tag in der Schmiede kann man beim Messerschmiedekurs bei Schmied Manfred Schary in Hinterweidenthal erleben. Wie er vom Baumstamm zum Kunstwerk gelangt zeigt Holzkünstler Erwin Würth bei der Führung in seinem Holz-Atelier in Petersbächel.

Angebote weiterer Partnerinnen und Partner werden kontinuierlich und abhängig von der Saison ergänzt.

 

Nachhaltige Angebote – online buchbar

Bei der Erstellung der Angebote lag ein besonderes Augenmerk auf der Nachhaltigkeit: Alle Angebote folgen spezifischen Nachhaltigkeitskriterien wie beispielsweise der Berücksichtigung einer umweltfreundlichen An- und Abreise der Gäste oder der Beachtung einer regionalen Wertschöpfung. Weiterhin zielen die Erlebnisse darauf ab, Schutz und Pflege der Kulturlandschaft im Biosphärenreservat Pfälzerwald zu fördern.

 

Partnerbetriebe des Biosphärenreservats

Bei den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald handelt es sich um Modellbetriebe verschiedenster Branchen aus der Region, die strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und deshalb mit dem Partner-Logo des Biosphärenreservats werben dürfen. Zertifiziert werden die Betriebe vom Team der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht.

Ein starkes Netzwerk und ein starker Wille zur Nachhaltigkeit ist der zentrale Schlüssel für den Erfolg der Vorhaben des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Die Partnerbetriebe des Biosphärenreservats vermitteln über ihre vielfältigen Produkte und Dienstleistungen die besonderen Qualitäten des Biosphärenreservats als Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Sie zeigen mit ihrer Arbeit, wie Nachhaltigkeit ganz praktisch funktionieren kann und können so Anregungen und Tipps für alle liefern.

Partnerbetriebe gibt es in Biosphärenreservaten, Nationalparken und Naturparken in Deutschland. Die Kriterien sind bundesweit gültig und garantieren einen hohen Standard, vor allem hinsichtlich Nachhaltigkeit und Qualität sowie Regionalität der Produkte und Dienstleistungen.

Das Projekt „Biosphäre erleben“ wird durch das rheinland-pfälzische Umweltministerium unterstützt.

Vernetzt fetzt! Einladung zum bundesweiten Jugendforum der Biosphärenreservate in den Pfälzerwald

Lust auf Vernetzung und Partizipation in Biosphärenreservaten? Junge Engagierte aus dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen und der Umgebung sind zu einem bundesweiten Austauschtreffen eingeladen, das dieses Jahr bei uns stattfindet. Die Teilnahme ist kostenlos. Junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren können sich bis zum 13. August für die Teilnahme am „MAB Jugendforum Biosphärenreservate 2023“ bewerben, das vom 22. bis 25. September im Pfälzerwald stattfindet. Die voraussichtlich 60 Teilnehmenden aus 18 deutschen und weiteren benachbarten Biosphärenreservaten erwartet ein buntes Programm rund um das Thema Teilhabe und Vernetzung.

Das einzige grenzüberschreitende Biosphärenreservat Deutschlands entdecken beim diesjährigen MAB-Jugendforum (Foto: Yvon Meyer)

In unterschiedlichen Formaten und mit vielfältigen Methoden werden Fragen diskutiert und bearbeitet: Wie können junge Menschen ihr Biosphärenreservat aktiv mitgestalten? Wie können wir die überregionale Vernetzung junger Menschen zu Biosphärenreservaten stärken? Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus den deutschen Biosphärenreservaten geht es zudem an die Entwicklung von konkreten Ideen und Beteiligungsformaten für junge Erwachsene.

Die Teilnehmenden verbringen ein verlängertes Wochenende bei einem Bildungs-Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Pfälzerwald mit Workshops, Best-Practice-Beispielen zu Jugendpartizipation, Exkursionen, Wanderungen, gegenseitiger Inspiration, Lagerfeuerabenden, Musik und vielem mehr. Im Anschluss an die Veranstaltung besteht die Möglichkeit, einen Lern- und Vernetzungsaufenthalt in einem deutschen Biosphärenreservat durchzuführen. Dafür stehen Fördermittel zur Verfügung.

Interessierte erhalten weitere Informationen zum MAB Jugendforum Biosphärenreservate 2023 bei Antje van Look vom Biosphärenreservat Pfälzerwald, a.vanlook@pfaelzerwald.bv-pfalz.de, 06325 1800-241, sowie auf der Internetseite https://nationale-naturlandschaften.de/mab-jugendforum-2023. Dort ist ab sofort auch die Online-Bewerbung freigeschaltet.

 

Hintergrund zu den MAB Jugendforen:

„MAB – Man and the Biosphere“ ist ein Programm der UNESCO zur Erforschung und Verbesserung von Mensch-Umwelt-Beziehungen. Umgesetzt wird es durch das globale Netzwerk der Biosphärenreservate, Modellregionen der Verknüpfung von nachhaltiger Entwicklung und Naturschutz.

Das Ziel der Jugendforen des MAB-Programms ist es, engagierte junge Erwachsene aus Biosphärenreservaten zu vernetzen, ihre Identifikation mit Biosphärenreservaten zu stärken, ihre Motivation für Engagement zu fördern, sie weiterzubilden und ihnen eine Stimme zu geben. Junge Menschen, die in Biosphärenreservaten wohnen und arbeiten, sollen darin bestärkt werden, selbst aktiv zur nachhaltigen Entwicklung „ihres“ Biosphärenreservats und des Weltnetzes der Biosphärenreservate beizutragen. Das erste internationale MAB Jugendforum fand 2017 im Biosphärenreservat Po-Delta (Italien) statt. Seitdem werden weltweit MAB Jugendforen veranstaltet. 2019 und 2021 wurden die ersten beiden deutschsprachigen Jugendforen im Biosphärenreservat Rhön sowie dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb durchgeführt.

 

25 Jahre grenzüberschreitendes Biosphärenreservat

Das MAB-Jugendforum findet zu einer besonderen Zeit im Pfälzerwald statt, denn es bereichert nicht zuletzt das Jubiläumsjahr zum 25-jährigen Bestehen des grenzüberschreitenden UNESCO-Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen.

Die Biosphären-Teams in den Nordvogesen und im Pfälzerwald haben gemäß dem MAB -Programm der UNESCO bei der Anerkennung als deutsch-französisches Gebiet im Jahr 1998 den Auftrag übernommen, Ideen für eine nachhaltige Nutzung und für eine Erhaltung der natürlichen Ressourcen zu entwickeln und umzusetzen – und das über die deutsch-französische Grenze hinweg. Dafür entwickeln die Biosphären-Teams gemeinsam mit vielen Menschen in der Region Projekte, die als Modell für andere dienen können.

Seit der Anerkennung wurden zahlreiche gemeinsame Projekte umgesetzt, dazu zählen etwa die deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte, die es seit 1999 gibt. Der erste Markt fand im südwestpfälzischen Ruppertsweiler statt, der zweite im lothringischen Walschbronn. In der jüngeren Vergangenheit wurde zum Beispiel das EU-Projekt „LIFE Biocorridors“ zur Vernetzung von Biotopen realisiert (2016 bis 2022). Derzeit laufen zwei gemeinsame, durch INTERREG geförderte Projekte: „Gefährdete Tierarten – Espèces en danger“, das 2023 endet, sowie „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“, das bis 2025 läuft.

Im Jahr 2023 gibt es 738 Biosphärenreservate in 134 Ländern, nur 22 davon sind wie das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen grenzüberschreitend. Bei seiner Anerkennung vor 25 Jahren war das Gebiet das erste grenzüberschreitende Biosphärenreservat in der Europäischen Union.

Deutsch-französischer Biosphären-Bauernmarkt in Neustadt

Bummeln und regionale Produkte aus dem Biosphärenreservat genießen

Zum deutsch-französischen Bauernmarkt auf dem Marktplatz in Neustadt an der Weinstraße lädt das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen am Sonntag, 07. Mai, von 11 bis 18 Uhr ein. Über 40 Bauernmarkt-Beschicker*innen aus der Region verkaufen ihre umweltschonend erzeugten Qualitätsprodukte aus dem Pfälzerwald, von der Weinstraße und aus den Nordvogesen. Ein wahres Füllhorn bietet sich den schlendernden Gästen dar: Unter anderem gibt es Schinken, Wurst und Fleisch vom Lamm, Wild und Schwein, Ziegenkäse, Essige, Säfte, Biowein und -sekt, Obst und Gemüse, Marmeladen und Honig, Öl, Teigwaren und Kompott. Ein vielfältiges Getränkeangebot von einem Winzer und einem Bierbrauer gehört ebenso dazu.

Ergänzt wird der Biosphären-Bauernmarkt an diesem verkaufsoffenen Sonntag noch durch einen Blumen- und Gartenmarkt mit zahlreichen Ständen, die sich von der Stiftskirche zum Klemmhof und durch die Fußgängerzone bis zum Hetzelplatz verteilen. Ab 13 Uhr sind alle Geschäfte in der Innenstadt und auch einige im nahegelegenen Gewerbegebiet „Weinstraßenzentrum” offen. Von dort, wo es kostenlose Parkplätze gibt, verkehrt zwischen 10.30 und 19 Uhr ein kostenfreier Shuttle-Bus im 10-Minuten-Takt. Neustadt ist sehr gut mit Bus und Bahn zu erreichen, vom Hauptbahnhof sind es nur wenige Schritte in die Innenstadt und bis zum Marktplatz.

Ziel der deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte ist es, die Landwirtschaft in der Region zu stärken und bei Einheimischen wie Gästen für den Kauf von umweltschonend erzeugten Produkten zu werben. So werden lange Transportwege vermieden und die Verbraucherinnen und Verbraucher können direkt dazu beitragen, dass die einzigartige Kulturlandschaft des Biosphärenreservats erhalten bleibt und das Klima geschützt wird.

Weitere Informationen unter www.pfaelzerwald.de/bauernmaerkte. Die Biosphären-Bauernmärkte werden unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz.

Bildunterschrift:

Schauen, schlendern und probieren: Der deutsch-französische Biosphären-Bauernmarkt in Neustadt an der Weinstraße (Foto: Biosphärenreservat/Venus)

Mit den Biosphären-Guides durch den Frühling – Durch Wald, Wiesen und Reben

Mythische Heilkräuter, deutsch-französische Geschichte, Waldbaden – breit ist das Spektrum der Themen, mit denen die Biosphären-Guides des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen die Vielseitigkeit des Gebiets vermitteln. Zahlreiche Angebote warten auch im Mai und Juni auf alle Interessierte. Alle Infos gibt es unter www.pfaelzerwald.de/termine. Unter „25 Jahre grenzüberschreitendes Biosphärenreservat“, finden sich dort die Jubiläumstouren, die die Guides aus Anlass des 25-jährigen Geburtstags des deutsch-französischen Biosphärenreservats anbieten. Die Touren ergeben aneinandergereiht eine Rundtour durch die zentralen Naturräume und Besonderheiten des Biosphärenreservats Pfälzerwald mit Ausflug in die Nordvogesen.

Schnupperkurs im Waldbaden: Eines der Angebote der Biosphären-Guides des Biosphärenreservats Pfälzerwald (Foto: Yannick Baumann/frei)

So geht es zum Beispiel am Sonntag, 14. Mai, von 10 bis 14.30 bei einer de Jubiläumstouren mit Guide Susanne Lorenz auf Spurensuche rund um Johanniskreuz.

Die Guide-Tour „Ä Tännchen, please…“, die Johanna Thomas-Werling am Sonntag, 21. Mai, von 13 bis 17 Uhr ab St. Germanshof anbietet, nimmt das Thema Wald und Klimawandel in den Fokus.

Um „Baumgeschichten“ dreht sich die Exkursion mit Biosphären-Guide Gerlinde Pfirrmann am Samstag, 27. Mai, 11 bis 15 Uhr, ab dem Parkplatz des Wild- und Wanderparks Silz.

Wolfgang Müller nimmt seine Gäste am Sonntag, 04. Juni, von 13 bis 17 Uhr ab dem Bahnhof Ramsen mit auf eine Entdeckungsreise mit Geschichten und Geschichte über den Lauberhof und seine Brunnen.

Bei einer deutsch-französischen Freundschaftstour nimmt Biosphären-Guide Jean de Barry am Samstag, 10. Juni, seine Gäste mit auf den Turkos-Pfad. Ab dem nordelsässischen Woerth geht von 10 bis 13 Uhr auf den Pfad, der durch unterschiedliche Natur- und Kulturlandschaftsräume wie Obstgärten, Wälder und Feuchtgebiete führt und auch auf wichtige historische Ereignisse aufmerksam macht.

Einen Schnupperkurs zum Waldbaden bietet Biosphären-Guide Susanne Ecker am Samstag, 17. Juni, von 10 bis 15 Uhr in und um Fischbach im Kreis Kaiserslautern.

Ebenfalls am Samstag, 17. Juni, von 14 bis 17 Uhr, entführt Guide Ute Seitz die Teilnehmenden der Führung „Wo sich Weide, Wein und Wald küssen…“ ab Annweiler-Gräfenhausen ins Reich der Weidetiere, Honigbienen, Luchse und des Spätburgunders.

Anmeldung und Informationen

Bei allen Touren sind feste Schuhe und wetterfeste Kleidung erforderlich. Informationen und Anmeldung unter info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de beziehungsweise 06325 9552-0. Informationen zu allen Guides und deren Führungsangebot sind auf der Website des Biosphärenreservats unter www.pfaelzerwald.de/termine beziehungsweise unter www.pfaelzerwald.de/biosphaeren-guides verfügbar.

Biosphären-Guides im Pfälzerwald und an der Weinstraße

Über 20 Personen, die alle bereits Natur- und Landschaftsführer für verschiedene Gebiete des Pfälzerwalds waren, haben sich in Form von Lerneinheiten und Exkursionen noch intensiver mit den Landschafts- und Naturräumen sowie mit der Funktion des Biosphärenreservats als Modellregion der UNESCO für nachhaltige Entwicklung beschäftigt und sich als Biosphären-Guide qualifiziert.

Die Biosphären-Guides bieten kenntnisreiche und kurzweilige Führungen an und helfen so, dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen Gesicht und Stimme zu geben. Sie bringen Gästen wie Einheimischen dessen Schönheit, Einzigartigkeit und Vielfalt näher und vermitteln gleichzeitig Zielsetzung und Auftrag des Schutzgebiets. Die Ausbildung wurde vom Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen in Zusammenarbeit mit Landesforsten Rheinland-Pfalz und der RegioAkademie angeboten. Die Qualifizierung wurde durch das Land Rheinland-Pfalz unterstützt.

25 Jahre grenzüberschreitendes Biosphärenreservat

Die Biosphären-Guides starten dieses Jahr in eine besondere Saison. Mit ihrem Programm bereichern sie das Jubiläumsjahr zum 25-jährigen Bestehen des grenzüberschreitenden UNESCO-Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen.

Vor 25 Jahren haben die Biosphären-Teams in den Nordvogesen und im Pfälzerwald gemäß dem MAB („Man and the Biosphere“)-Programm der UNESCO bei der Anerkennung als deutsch-französisches Gebiet den Auftrag übernommen, Ideen für eine nachhaltige Nutzung und für eine Erhaltung der natürlichen Ressourcen zu entwickeln und umzusetzen – und das über die deutsch-französische Grenze hinweg. Dafür entwickeln die Biosphären-Teams gemeinsam mit vielen Menschen in der Region Projekte, die als Modell für andere dienen können.

Übergabe der UNESCO-Urkunde an das Biosphärenreservat Pfälzerwald

Pfälzerwald für weitere zehn Jahre als Modellregion für nachhaltige Entwicklung anerkannt

Das Bild zeigt vier Personen mit der UNESCO-Urkunde des Biosphärenreservats Pfälzerwald
Übergabe der UNESCO-Urkunde an das Biosphärenreservat Pfälzerwald (v.l.n.r.): Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber, Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder, die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder und der Vorsitzende des MAB-Nationalkomitees, Dr. Stefan Lütkes

Am Donnerstagnachmittag überreichte der Vorsitzende des deutschen MAB („Man and the Biosphere“)-Nationalkomitees, Dr. Stefan Lütkes, der Umweltministerin des Landes Rheinland-Pfalz, Katrin Eder, für das Land Rheinland-Pfalz und dem Träger des Biosphärenreservats Pfälzerwald, dem Bezirksverband Pfalz, die Urkunde für die UNESCO-Wiederanerkennung des Gebiets. UNESCO-Biosphärenreservate sind internationale Modellregionen für nachhaltige Entwicklung. Alle zehn Jahre überprüft das jeweilige Nationalkomitee des MAB-Programms anhand von weltweit gültigen Kriterien, ob die Biosphärenreservate den Vorgaben der UNESCO entsprechen. Nach der Überprüfung durch die UNESCO ist der Pfälzerwald für die nächsten zehn Jahre erneut als Biosphärenreservat anerkannt worden.

„Wir betrachten es als Ansporn und Herausforderung, die vom MAB-Komitee ausgesprochenen Hinweise und Empfehlungen gemeinsam mit dem Träger des Biosphärenreservats und den französischen Partner*innen im Sinne der nachhaltigen Regionalentwicklung umzusetzen“, sagte Katrin Eder. Als besondere Herausforderung dabei nannte die Umweltministerin „die Bewältigung der Klimawandelfolgen und die Erzeugung erneuerbarer Energien im Einklang mit dem Ziel der Erhaltung einer zusammenhängenden, möglichst unberührten Waldlandschaft.“

Theo Wieder, Vorsitzender des Bezirkstags Pfalz, betonte die Bedeutung von Netzwerken, insbesondere in der Region: „Um die Partnerschaft von Mensch und Natur mit Leben zu füllen, brauchen wir als Biosphärenreservat vor allem verlässliche Partnerschaften in der Region – und das über die deutsch-französische Grenze hinweg. Die Personen, Verbände und Einrichtungen, die uns mit ihren Kompetenzen und ihrem Engagement unterstützen, ermöglichen es uns, unsere Projekte erfolgreich umzusetzen. Durch den Einsatz dieser Akteur*innen können wir im Biosphärenreservat Pfälzerwald naturschonende und zukunftsweisende Lebens- und Wirtschaftsformen entwickeln und diese auch in die Umsetzung bringen.“

Professorin Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, hob die Stellung des Gebiets im internationalen Kontext hervor: „Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen ist das einzige seiner Art, das wir uns mit einem Nachbarland teilen. Gerade in dieser jahrhundertelang so umstrittenen Region ist die UNESCO-Auszeichnung ein Auftrag zum Frieden, an dem wir hier seit 25 Jahren mit unseren französischen Freundinnen und Freunden arbeiten.“ Sie unterstrich zudem das breite Spektrum der Aufgaben im Biosphärenreservat: „Als Teil eines weltweiten Netzwerks zeigt das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, wie man Mensch und biologische Vielfalt, Wirtschaft und Naturschutz, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Tourismus innovativ zusammenbringt. So ebnet es Wege in eine nachhaltige Zukunft, von denen alle profitieren.“

Dr. Stefan Lütkes gab einen kurzen Einblick in die Überprüfung des Pfälzerwalds aus Sicht des MAB-Nationalkomitees, dessen Vorsitzender er ist: „Das Biosphärenreservat Pfälzerwald hat auch in den vergangenen zehn Jahren große Fortschritte erreicht. Als überaus wichtigen Schritt begrüßt das Nationalkomitee ausdrücklich die Erweiterung der Kernzone auf nunmehr drei Prozent einschließlich erfolgter Pufferung.“ Lütkes betonte den Waldreichtum als besonderes Merkmal des Biosphärenreservats: „Mit einem Waldanteil von über 80 Prozent umfasst das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Westeuropas. Es besitzt als eines der letzten noch weitgehend unzerschnittenen europäischen Wald-Naturräume dieser Größe eine beeindruckende biologische Vielfalt von besonders hohem ökologischem Wert.“

Periodische Überprüfung des Biosphärenreservats durch die UNESCO

In den Jahren 2020 und 2021 wurde das UNESCO-Biosphärenreservat Pfälzerwald auf der Basis verschiedener Grundlagendokumente wie der Internationalen Leitlinien, der Sevilla-Strategie, der MAB-Strategie 2015-2025, des Lima-Aktionsplans 2016-2025 sowie der nationalen Kriterien für die Anerkennung und Überprüfung von Biosphärenreservaten durch das MAB-Nationalkomitee evaluiert. Das MAB-Nationalkomitee ist ein Gremium, das als Bindeglied zwischen der internationalen und der nationalen Ebene fungiert. In Deutschland besteht dies aus 17 Expert*innen aus den Bereichen Wissenschaft und Praxis, welche über einschlägige Erfahrungen aus den Themen des MAB-Programms verfügen.

Die Überprüfung diente der Wiederanerkennung des Biosphärenreservats Pfälzerwald durch die UNESCO für weitere zehn Jahre. Hierzu wurde anhand eines vorgegebenen Evaluierungskatalogs seitens der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats in den Jahren 2020 und 2021 ein Bericht angefertigt, der über den Zeitraum der Jahre 2013 bis 2020 berichtet. Auf Basis des Evaluierungsberichts sowie von Bereisungen und Workshops wurde seitens des MAB-Nationalkomitees eine Stellungnahme erarbeitet.

Die Stellungnahme des MAB-Nationalkomitees, die sich an das Land Rheinland-Pfalz richtet, enthält Empfehlungen für die nächsten zehn Jahre. Da der Bezirksverband Pfalz durch die Landesverordnung zum Biosphärenreservat Pfälzerwald zugewiesener Aufgabenträger ist, ist es erforderlich, mit dem Land Rheinland-Pfalz beziehungsweise mit dem Umweltministerium zu beraten, wie mit den Empfehlungen der Evaluierung umzugehen ist.

Die vom MAB-Nationalkomitee formulierten Empfehlungen richten sich an unterschiedliche Akteure und Akteurinnen sowie Organisationen. So ist unmittelbar die Geschäftsstelle des Biosphärenreservats angesprochen, aber auch das Land Rheinland-Pfalz, Landesforsten oder der Tourismus.

25 Jahre grenzüberschreitendes Biosphärenreservat

Die Biosphären-Teams in den Nordvogesen und im Pfälzerwald haben gemäß dem MAB -Programm der UNESCO bei der Anerkennung als deutsch-französisches Gebiet im Jahr 1998 den Auftrag übernommen, Ideen für eine nachhaltige Nutzung und für eine Erhaltung der natürlichen Ressourcen zu entwickeln und umzusetzen – und das über die deutsch-französische Grenze hinweg. Dafür entwickeln die Biosphären-Teams gemeinsam mit vielen Menschen in der Region Projekte, die als Modell für andere dienen können.

Eine bewegte Geschichte und die gemeinsame Natur verbinden die beiden Regionen. Schon seit den 1980er Jahren haben sich die Verantwortlichen des damaligen Naturparks Pfälzerwald und des Regionalen Naturparks Nordvogesen für eine deutsch-französische Zusammenarbeit im Bereich des Naturschutzes starkgemacht. Früh entwickelte sich die Absicht, zwei nationale Biosphärenreservate zu schaffen, mit dem vornehmlichen Ziel der Schaffung eines deutsch-französischen Biosphärenreservats. Die nationalen Anerkennungen fanden in Frankreich 1989, für den Pfälzerwald als deutsches Gebiet 1992 statt. Vor 25 Jahren wurde das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen dann als erstes grenzüberschreitendes Biosphärenreservat in der Europäischen Union anerkannt.

Seit der Anerkennung wurden zahlreiche gemeinsame Projekte umgesetzt, dazu zählen etwa die deutsch-französischen Biosphärenbauernmärkte, die es seit 1999 gibt. Der erste Markt fand im südwestpfälzischen Ruppertsweiler statt, der zweite im lothringischen Walschbronn. In der jüngeren Vergangenheit wurde zum Beispiel das EU-Projekt „LIFE Biocorridors“ zur Vernetzung von Biotopen realisiert (2016 bis 2022). Derzeit laufen zwei gemeinsame, durch INTERREG geförderte Projekte: „Gefährdete Tierarten – Espèces en danger“, das dieses Jahr beendet wird, sowie „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“, das 2025 endet.

Im Jahr 2023 gibt es 738 Biosphärenreservate in 134 Ländern, nur 22 davon sind wie das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen grenzüberschreitend. Bei seiner Anerkennung vor 25 Jahren war das Gebiet das erste grenzüberschreitende Biosphärenreservat in der Europäischen Union.

Gärten für Artenvielfalt und Klimaschutz: Teilnahme am deutsch-französischen Garten-Wettbewerb bis 21. April möglich – Veranstaltungen im April und Mai

Hobbygärtner*innen können sich derzeit für den Wettbewerb im Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen anmelden. Das deutsch-französische Projekt will die breite Öffentlichkeit für die Artenvielfalt im Alltag sensibilisieren und so dazu anregen, auch in den bebauten Flächen des Biosphärenreservats, in unseren Städten und Dörfern, ökologisch zu handeln.

Die Frist für die Teilnahme an dem Wettbewerb läuft noch bis 21. April. Mitmachen können Gartenbegeisterte, deren eigenes Grün im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen liegt, die Anmeldung erfolgt über einen Online-Bogen unter www.pfaelzerwald.de/projekte/gaerten-fuer-die-artenvielfalt. Dort finden sich auch Informationen über das weitere Verfahren im Wettbewerb, mit einer Vorauswahl von jeweils 20 deutschen und französischen Gärten, Besuchen durch Expert*innen sowie einer Jurybesichtigung. Die Preisverleihung zum Wettbewerb in dem grenzüberschreitenden Projekt findet am Sonntag, 10. September, ab 14 Uhr in Erfweiler statt.

Zum Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ gehört auch ein umfangreiches deutsch-französisches Programm an Veranstaltungen zu verschiedenen Gartenthemen. Am Samstag, 15. April, bietet der NABU Neustadt von 10 bis 12 Uhr eine Naturführung über den Campus Lachen in Lachen-Speyerdorf. Am Dienstag, 25. April, liefert von 15 bis 17.30 Uhr ebenfalls der NABU Neustadt einen Werkstattbericht über die Renaturierung der Grünflächen auf dem Campus Lachen.

Unter dem Motto „Pflanze sucht Garten“ veranstalten die Naturfreunde Lambrecht am Sonntag, 30. April, von 10 bis 14 Uhr eine Pflanzenbörse auf dem Gelände des AWO-Seniorenhauses Lambrecht.

Am Montag, 01. Mai, lädt der NABU Neustadt von 9.30 bis 13 Uhr zum Besuch zweier Zukunftsgärten am Neustadter Sonnenweg ein. Christiane Hilsendegen hält am Dienstag, 02. Mai, ab 19 Uhr im Rathaus der Verbandsgemeinde Deidesheim einen Vortrag zum Thema „Gärten im Wandel“ und gibt darin zahlreiche leicht umsetzbare Tipps, um den eigenen Garten zur Oase für Menschen, Tiere und Pflanzen zu gestalten.

Weitere Informationen zu den Angeboten sowie zur Anmeldung und den Kosten unter www.pfaelzerwald.de/termine.

Informationen zum Wettbewerb und zu den Veranstaltungen gibt Micaela Mayer vom Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, die unter der Telefonnummer 06325 9552-43 oder unter der E-Mail-Adresse m.mayer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de erreichbar ist.

Das Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ wird durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus dem Interreg Oberrhein-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ gefördert.

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Kreatives und artenfreundliches Grün: Garten in Mölschbach (Foto: Biosphärenreservat/Claudia Halfmann)

Leckere und nachhaltige Vielfalt aus dem Biosphärenreservat: Deutsch-französische Biosphären-Bauernmärkte mit Produkten aus Pfälzerwald und Nordvogesen

Zum genüsslichen Schlemmen und gemütlichen Schlendern laden die vier deutsch-französischen Bauernmärkte ein, die das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen im Jahr 2023 organisiert. Bei den Märkten präsentieren zwischen 40 und 50 Erzeuger*innen aus der Pfalz, aus Lothringen und aus dem Nordelsass ihre umweltschonend produzierten Waren. Dazu gehören Schinken, Wurst, Fleisch, Kuhkäse, Ziegenkäse, Saft, Biowein und Sekt, Marmelade und Honig und vieles andere mehr. Die Biosphären-Bauernmärkte finden statt am 07. Mai in Neustadt an der Weinstraße, am 25. Juni in Trulben, am 24. September in Grünstadt und am 22. Oktober in Maikammer.

In Neustadt, Grünstadt und Maikammer ist gleichzeitig verkaufsoffener Sonntag. Beim Markt in Trulben bietet das Biosphären-Team gemeinsam mit Partner*innen im Rahmen der Pfälzerwald-Lamminitiative zusätzlich zum bunten Markttreiben Aktionen rund ums Schaf. Geplant ist eine Schafrassen-Ausstellung mit Schafschur und Hütehunde-Vorführung. Alle Orte sind grundsätzlich auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen; die Märkte finden im Zentrum der Orte statt, so dass sie vom jeweiligen Bahnhof oder der jeweiligen Bushaltestelle gut zu Fuß erreichbar sind.

Ziel der deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte ist es, die Landwirtschaft in der Region zu stärken und bei Einheimischen wie Gästen für den Kauf von regional und umweltschonend erzeugten Produkten zu werben. Denn so können die Verbraucherinnen und Verbraucher direkt dazu beitragen, dass die einzigartige Kulturlandschaft des Biosphärenreservats erhalten bleibt und keine langen Transportwege entstehen. Weitere Informationen unter www.pfaelzerwald.de/bauernmaerkte. Die Biosphären-Bauernmärkte werden unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz.

25 Jahre grenzüberschreitendes Biosphärenreservat

Die deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte bereichern im Jahr 2023 das Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen des grenzüberschreitenden UNESCO-Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen.

Die Biosphären-Teams in den Nordvogesen und im Pfälzerwald haben gemäß dem MAB („Man and the Biosphere“)-Programm der UNESCO bei der Anerkennung als deutsch-französisches Gebiet im Jahr 1998 den Auftrag übernommen, Ideen für eine nachhaltige Nutzung und für eine Erhaltung der natürlichen Ressourcen zu entwickeln und umzusetzen – und das über die deutsch-französische Grenze hinweg. Dafür entwickeln die Biosphären-Teams gemeinsam mit vielen Menschen in der Region Projekte, die als Modell für andere dienen können.

Die deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte wurden auf Initiative des Biosphärenreservats Pfälzerwald, des Regionalen Naturparks Nordvogesen sowie der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land im Jahr 1999 ins Leben gerufen, um den Absatz regionaler Produkte zu fördern.  Der erste Markt fand im südwestpfälzischen Ruppertsweiler statt, der zweite im lothringischen Walschbronn. Die Biosphären-Bauernmärkte waren nach der Anerkennung als grenzüberschreitendes Biosphärenreservat eines der ersten Projekte, die gemeinsam durch das französische und das deutsche Team umgesetzt wurden.

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Regionale Produkte und deren Produzenten aus Frankreich und Deutschland (Foto: Biosphärenreservat/Venus)

Mit vierbeinigen Landschaftspflegern in eine nachhaltige Zukunft: Deutsch-französische Konferenz des „Hirtenwege“-Projekts zu Beweidung und Naturschutz

„Das Thema heute ist mehr als Beweidung. Es geht um einen wichtigen strategischen Ansatz. Denn vieles, was wir uns im Naturschutz wünschen, wird durch Beweidung gefördert.“ Das sagte Dr. Erwin Manz, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Umweltministerium, bei der deutsch-französischen Tagung „Kulturlandschaft im Wandel – mit vierbeinigen Landschaftspflegern in eine nachhaltige Zukunft“, die das Biosphärenreservat Pfälzerwald an der Universität Landau mit über 80 Teilnehmenden durchgeführt hat. „Wir feiern in diesem Jahr auch ein 25-jähriges Jubiläum für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen. Diese deutsch-französische Konferenz ist einer der schönen Anlässe, diese Kooperation aktiv zu begehen“, ergänzte Manz. Theo Wieder, Vorsitzender des Bezirkstags Pfalz, sagte: „Unser Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ ist nicht nur wegen seiner Größe und Reichweite bedeutsam. Es ist von elementarer Bedeutung, weil es hier darum geht, wie unsere Kulturlandschaft in Zukunft aussehen soll und wie der Mensch in Einklang mit der Natur und nicht als ihr „Beherrscher“ leben kann.“ Die Direktorin des Regionalen Naturparks Nordvogesen, Rita Jacob Bauer, betonte in ihrem Grußwort, wie wichtig es sei, mit den Partnerinnen und Partner vor Ort zusammenzuarbeiten: „Die Bedürfnisse auch unserer Beweider*innen zu erkennen, ist wichtig. Indem wir gut mit unseren Partner*innen kooperieren, auch über die deutsch-französische Grenze hinweg, können wir sicherstellen, dass die Grundlagen für unser grenzüberschreitendes Biosphärenreservat erhalten bleiben.“

Im Anschluss an die Grußworte präsentierten und diskutierten Expertinnen und Experten aus Frankreich und Deutschland in verschiedenen Beiträgen Vorhaben und Strategien der extensiven Beweidung unter vielfältigen Aspekten, so zum Beispiel hinsichtlich des Naturschutzes, der Bedeutung für die Kulturlandschaft und der Vermarktungsmöglichkeiten. Anhand von Best Practice-Beispielen aus dem deutschen und französischen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen wurden die Chancen und Herausforderungen extensiver Beweidungssysteme wie beispielweise der Wanderschäferei, von Großbeweidungsvorhaben und von lokalen Beweidungsmodellen aufgezeigt. Am Folgetag schloss sich eine Exkursion zum Thema im Gebiet des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen an.

Extensive Beweidung – Wirtschaftsform mit Tradition und aktueller Bedeutung

Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde und Esel spielten früher und spielen bis heute als Landschaftsgestalter und beim Wandel unserer Kulturlandschaft eine wesentliche Rolle. Sie haben damit unsere Ökosysteme seit der Aufnahme einer Bewirtschaftung durch die Bauern in der Jungsteinzeit wesentlich geprägt.

Insbesondere der Wanderschäferei kommt hierbei eine weitere wichtige Funktion bei der Erhaltung des lebendigen Biotopverbundes zu, da die ziehenden Schafe als „Samentaxis“ für die weiträumige Verbreitung von Samen und Kleinstlebewesen fungieren. Diese Thematik wird unter anderem im chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ aufgegriffen und – die Genehmigung von Projekt II vorausgesetzt – in den nächsten zehn Jahren weiterentwickelt.

chance.natur-Projekt in der Interimsphase

Von Ende 2017 bis März 2022 lief mit Projekt I der erste Abschnitt des chance.natur-Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“, in dessen Zuge der Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL) erarbeitet wurde. Projekt I des großen bundesgeförderten Vorhabens ist seit 31. März 2022 beendet. Im PEPL wurden unter anderem die Ziele und Maßnahmen auf den Projektflächen definiert. In der derzeit andauernden Interimsphase wird das auf zehn Jahre ausgelegte Projekt II beim Bund beantragt, während dem auf dem PEPL basierend die Maßnahmen über das geplante, etwa 8.300 Hektar große Fördergebiet, das über die Grünlandgebiete vom Wasgau zum Haardtrand bis nach Grünstadt reicht, umgesetzt werden sollen.

Während der Abstimmungsphase zum Antrag ist das Team beim Biosphärenreservat Pfälzerwald weiterhin im Sinne des Projekts im Einsatz. Zum Beispiel stehen sie in intensivem Austauschen mit Verbandsgemeinden, Beweider*innen und Schäfer*innen, Flächeneigentümern und weiteren Akteur*innen in der Region.

Das Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ wird im Biosphärenreservat Pfälzerwald umgesetzt, Projektträger ist der Bezirksverband Pfalz. Die Förderung von Projekt II soll, wie auch schon Projekt I, durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMU) sowie durch das Land Rheinland-Pfalz erfolgen.

25 Jahre grenzüberschreitendes Biosphärenreservat

Die deutsch-französische Tagung „Kulturlandschaft im Wandel – mit vierbeinigen Landschaftspflegern in eine nachhaltige Zukunft“ fand im Rahmen des Jubiläums zum 25-jährigen Bestehen des grenzüberschreitenden UNESCO-Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen statt.

Die Biosphären-Teams in den Nordvogesen und im Pfälzerwald haben gemäß dem MAB („Man and the Biosphere“)-Programm der UNESCO bei der Anerkennung als deutsch-französisches Gebiet im Jahr 1998 den Auftrag übernommen, Ideen für eine nachhaltige Nutzung und für eine Erhaltung der natürlichen Ressourcen zu entwickeln und umzusetzen – und das über die deutsch-französische Grenze hinweg. Dafür entwickeln die Biosphären-Teams gemeinsam mit vielen Menschen in der Region Projekte, die als Modell für andere dienen können.

Die Tagung „Kulturlandschaft im Wandel – mit vierbeinigen Landschaftspflegern in eine nachhaltige Zukunft“ wird gefördert durch das Land Rheinland-Pfalz.

Bildunterschrift:

Viel Zeit zum Austausch: Beweider*innen, Fachleute von Behörden sowie Expert*innen aus der Wissenschaft begegnen sich bei der deutsch-französischen Konferenz und der zugehörigen Exkursion (hier bei Schindhard) des Biosphärenreservats (Fotos: Biosphärenreservat/frei)