„Global Nachhaltige Kommune Pfalz“
Biosphärenreservat Pfälzerwald startet neues Projekt – Kommunen in der Pfalz können sich ab jetzt bewerben

Im Rahmen des Projekts „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“ bietet das Biosphärenreservat Pfälzerwald bis zu fünf Kommunen in der Pfalz die Chance, das Thema Nachhaltigkeit strategisch in ihre Kommunalverwaltung und -politik zu verankern und dafür Visionen, Ziele und einen Aktionsplan zu entwickeln. Die Bewerbungsphase für die Kommunen startet ab jetzt und endet am Freitag, 29. April. Eine Beschreibung zum Projekt sowie die Bewerbungsunterlagen finden sich online unter www.pfaelzerwald.de/projekte/global-nachhaltige-kommune.
Die teilnehmenden Kommunen werden professionell begleitet und beraten bei der Entwicklung kommunaler Nachhaltigkeitsziele sowie eines Aktionsplans im Kontext der Agenda 2030 und der globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs). Ausgehend von einer Bestandsaufnahme sollen in den Kommunen in einem partizipativen Prozess mit kommunalen Akteurinnen und Akteuren SDG-Aktionspläne mit Zielen und Maßnahmen erarbeitet werden. Diese Pläne sollen anschließend durch die Kommunen im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit eigenen Ressourcen umgesetzt werden. Als „Global Nachhaltige Kommune“ leisten die Kommunen in der Pfalz damit einen konkreten Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 wie auch zu einer nachhaltigen und integrierten Stadt- oder Gemeindeentwicklungspolitik. Diese verbindet soziale, ökonomische, ökologische und entwicklungspolitische Zielsetzungen und fördert sektorübergreifendes Denken und Handeln.
Grundvoraussetzung für eine Teilnahme ist, dass sich die Kommune auf dem Gebiet der Pfalz befindet und eine eigene Verwaltungsstruktur hat. In Frage kommen also kommunale Gebietskörperschaften wie Verbandsgemeinden, kreisfreie Städte und Kreisverwaltungen. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald sucht dabei sowohl Kommunen, die erstmalig eine strategische nachhaltige Kommunalentwicklung im Kontext der Agenda 2030 über das Projekt etablieren wollen, als auch Kommunen mit Erfahrungen im Nachhaltigkeitsmanagement sowie Kommunen, die beginnen möchten, sich nachhaltiger auszurichten.
Das Projekt, das bis Ende 2023 läuft, wird umgesetzt vom Biosphärenreservat Pfälzerwald in Kooperation mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global und dem Land Rheinland-Pfalz. Finanziert wird es durch Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und vom Land Rheinland-Pfalz.
Das Projekt baut auf den Erfahrungen aus einem Vorgängerprojekt „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ auf. Zwischen 2019 und 2021 haben acht Modellkommunen im Biosphärenreservat erfolgreich kommunale Nachhaltigkeitsstrategien mit SDG-Aktionsplänen im Rahmen partizipativer Prozesse erarbeitet. Informationen zum Vorgängerprojekt unter www.pfaelzerwald.de/sdg-modellregion-pfaelzerwald.
Informationsveranstaltung zum Projekt
In einer Online-Veranstaltung am Montag, 21. März 2022, können sich interessierte Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen näher zum Projekt informieren. Sie erfahren Genaueres zur Bewerbung, zu den Projektinhalten, zu den Leistungen des Projektträgers, zu den angestrebten Meilensteinen und wichtigen Terminen während des Projektverlaufs sowie zu den geplanten Arbeitsschritten bei der Erarbeitung der jeweiligen SDG-Aktionspläne.
Weitere Informationen und Anmeldung zur Veranstaltung per E-Mail an info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de oder per Anruf unter 06325 9552-0.



Liebe Pfälzerinnen und Pfälzer,
Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen und Landesforsten Rheinland-Pfalz haben gemeinsam mit ihren Partnerinnen und Partnern die neue Junior Ranger-Saison geplant. Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis zwölf Jahren erleben und erforschen bei fünftägigen Camps in der Natur das Biosphärenreservat. Weitere Angebote richten sich an alle Teilnehmenden am Junior Ranger-Programm sowie speziell an Junior Rangerinnen und Ranger ab 10 beziehungsweise ab 12 Jahren.

Gemeinsam mit der Gemeinde St. Martin führt das Biosphärenreservat Pfälzerwald das Beweidungsprojekt seit 2011 durch. Jetzt wurden alle Eingänge zur Beweidungsfläche, die am vier Kilometer langen „Auerochsen“-Rundweg liegen, mit neuen Schildern versehen, die auf das richtige Verhalten beim Spazieren in der Nähe der Tiere hinweist. Wichtige Regeln sind unter anderem, nicht mit Hunden in das Beweidungsgebiet hineinzugehen, auf den Wegen zu bleiben, die Tiere nicht zu füttern und einen Sicherheitsabstand zu den Tieren einzuhalten. Entlang des Hauptwegs, der um das Gebiet führt, sind Geländer angebracht, hinter denen man im Falle schnell herannahender Rinder Schutz suchen kann. Derzeit gibt es drei Jungtiere in der Heckrinder-Herde – deshalb ist besondere Vorsicht geboten, denn die Muttertiere möchten ihren Nachwuchs beschützen und können nahende Besucherinnen und Besucher als Bedrohung empfinden.
Die Kartierung ist einer der wichtigsten Bestandteile im Pflege- und Entwicklungsplan (genaueres folgt demnächst unter „P“) des chance.natur-Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“. Bevor irgendeine Maßnahme im Fördergebiet des Projekts geplant werden kann, muss erst einmal erfasst werden, welche Tier- und Pflanzenarten auf den Flächen vorhanden sind. Die Planung der Maßnahmen hängt nämlich davon ab. Haben wir beispielsweise eine außergewöhnliche Pflanzenart (wie den Wiesenknopf) auf einer Fläche, deren Vorkommen durch Mahd (man könnte auch Mähen sagen) eingeschränkt werden würde, so muss eine Maßnahme geplant werden, die den Schutz dieser Pflanze gewährleistet. Das kann vielleicht nur durch eine Beweidung mit Schafen geschehen. Leider kann nicht für jede einzelne Tier- oder Pflanzenart eine eigene Maßnahme erstellt werden, deshalb versucht man, mit einigen Maßnahmenvorschlägen mehrere Tier- und Pflanzenarten unter einen Hut zu bekommen. Die Fläche des Fördergebiets ist sehr groß (ca. 8.200 ha). Daher kann nicht auf der gesamten Fläche kartiert werden. Es muss recherchiert werden, welche vorhandenen Kartierungen es schon gibt, wie aktuell diese sind und wie man diese Daten in die Projektkartierung integrieren kann. Außerdem sind Kartierungen nur Momentaufnahmen. Innerhalb weniger Jahre kann sich sehr viel auf einer Offenland-Fläche verändern, was die Anzahl der Tier- und Pflanzenarten betrifft. Deshalb sollte immer wieder kartiert werden, um zu sehen, ob die ganzen Bemühungen, z. B. Lebensräume für seltene Arten zu erhalten, auch nicht umsonst waren. Tatsächlich soll es im chance.natur-Projekt nicht mehr so bald eine weitere Kartierung geben, aber es gibt andere Methoden, den Erfolg des Projekts nachzuvollziehen.