Gärten für die Artenvielfalt

Wie jedes Jahr im September fand auch jetzt wieder die Preisverleihung des grenzüberschreitenden Interreg-Projekts „Gärten für die Artenvielfalt“ statt.

Der Focus des Wettbewerbs lag 2024 auf dem Thema „Biodiversität in kleinen Gärten“. Von 41 Bewerbungen kürte die Jury, bestehend aus Spezialisten und Spezialistinnen für Wildpflanzen, Ornithologie, Ökologie, Baum- und Insektenkunde sowie Landschaftsgärtnerei, bei einem Besuch vor Ort die zehn besten Gärten. Der erste Preis ging an Xavier Combeau aus Kutzenhausen. Weitere Preise erhielten auf französischer Seite Sébastien Günther aus Volksberg, Claudine Collin aus Struth, Stéphane Roser aus Ingwiller und Monika Fuchs aus Lobsann. Auf deutscher Seite gingen Auszeichnungen unter anderem an Jana Schnappauf aus Bad Dürkheim, Sabrina Müller aus Dahn, Martina Wagner aus Pirmasens und Anja Frischkorn aus Fischbach bei Dahn. Einen Sonderpreis für ihren Balkon erhielt Sandra Kijok aus Kaiserslautern. Über eine Sonderauszeichnung für „Weiterentwicklung des Gartens“ freuten sich Marcus und Karin Arnold aus Lambrecht. Neben Sachpreisen wie Vogelhäuschen, Fachliteratur oder Gartenscheren erhielten alle Preisträgerinnen und Preisträger eine Plakette für ihren Gartenzaun.

„Natur macht vor Grenzen keinen Halt und ich freue mich, dass nahezu achtzig Menschen aus Frankreich und Deutschland hier zusammenkommen“, begrüßte Hubert Walter, Vize-Präsident des Naturparks Nordvogesen die Gäste bei der Preisverleihung. Die Veranstaltung fand im „Garten der vier Jahreszeiten” statt, mit dem Laure Hirlemann den ersten Preis des Wettbewerbs 2023 gewonnen hatte. „Ich habe durch die Beteiligung am Wettbewerb und den Austausch mit den anderen Teilnehmern so vieles Neues gelernt“, erklärte Hirlemann. In ihrem Garten legt sie besonderen Wert auf einen äußert sparsamen Einsatz von Gießwasser und eine große Vielfalt an mehrjährigen Pflanzen, die nicht nur zahlreichen Insekten, sondern auch Amphibien, Vögeln und kleinen Säugetieren wie Eichhörnchen und Igeln ein Zuhause bieten.

Gefördert wird die Aktion unter anderem mit Mitteln aus dem Interreg-Programm Oberrhein sowie durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz.

2025 richtet sich der Wettbewerb „Gärten für die Artenvielfalt“ insbesondere an Gärtnerinnen und Gärtner mit jungen, neu angelegten Gärten. Interessenten und Interessentinnen können sich ab März 2025 bewerben.

Tierfreundlich und nachhaltig

 

Die Hauensteiner Mühler ist neuer Biosphären-Partnerbetrieb!
Claus und Diana Debnar halten auf dem Gelände rund um das denkmalgeschützte Mühlengebäude neun Milch- und Mutterkühe, rund 100 Milchschafe, Hühner sowie eine Herde Hochlandrinder zur Beweidung von Landschaftsflächen. „Naturschutz ist uns wichtig und sollte schon in der Schule Thema sein“, erklärte Claus Debnar. Seit mehr als 30 Jahren arbeitet er nach den Grundlagen des ökologischen Landbaus, seit 2011 ist der Betrieb biozertifiziert. Während er den Hof in seinen Anfängen im Nebenerwerb führte, bewirtschaftet er ihn inzwischen zusammen mit seiner Frau Diana hauptberuflich.

Herzstück ist die hofeigene Käserei, in der vor allem Kuh- aber auch Schafsmilch zu hochwertigen Lebensmitteln verarbeitet wird. Dabei legen Claus und Diana Debnar besonderen Wert auf das Tierwohl. Sowohl Kälbchen als auch Lämmer werden muttergebunden aufgezogen. „Bedingt durch die artgerechte Tierhaltung verarbeiten wir nur die Milch, die von den Jungtieren übriggelassen wird“, erklärte die Landwirtin.
Alle Produkte werden in wiederverwendbaren Pfandgläsern oder biologisch abbaubaren Verpackungen angeboten.

Neben dem Hofladen, der freitags und samstags geöffnet ist, befindet sich auf dem Gelände der Hauensteiner Mühle auch das „Käsehäuschen“. Hier sind die hofeigenen Produkte an sieben Tagen in der Woche jeweils von 7 bis 19 Uhr erhältlich.

Herbstwanderungen mit den Biosphären-Guides

Wer den Pfälzerwald im Herbst erkunden möchte, ist bei den geführten Wanderungen der Biosphären-Guides richtig: Die Experten und Expertinnen bieten im Oktober drei Termine an, bei denen sie erstaunliches Wissen über Pflanzen, Tiere und das einzige grenzüberschreitende Biosphärenreservat Deutschlands vermitteln.

Am Samstag, 5. Oktober führt Johanna Thomas-Werling unter dem Motto „Ä Tännchen please – prima fürs Klima im Pfälzerwald“ rund um den St. Germanshof nahe der französischen Grenze. Ein besonderes Augenmerk liegt bei der rund sechs kilometerlangen Wanderung auf der Weißtanne. Die Gruppe wird die speziellen Eigenschaften dieses Baums mit allen Sinnen erforschen. Die Tour beginnt um 13 Uhr am Wanderparkplatz in Bobenthal und endet um 17 Uhr. Die Teilnahmegebühr beträgt 12 Euro pro Person, Kinder sind in Begleitung Erwachsener frei. Anmeldungen sind bis zum 2. Oktober möglich. Die Mindestteilnehmerzahl liegt bei acht Personen.

Susanne Ecker stellt am Freitag, 11. Oktober zwischen 15 und 17 Uhr die Mehlinger Heide vor. Das Gebiet steht seit 2001 unter Naturschutz und ist nach der Lüneburger Heide die zweitgrößte Heidelandschaft Deutschlands. Im Rahmen der vier kilometerlangen Wanderung geht es um die Entstehung der Heide und ihren Reichtum an seltenen Pflanzen und Tieren. Die Tour trägt den Titel „Aus Arm wird Reich“ und kostet pro Person neun Euro. Treffpunkt ist am Parkplatz der Firma Jacob Becker, An der Heide 10, in Mehlingen. Anmeldeschluss ist der 9. Oktober. Die Mindestteilnehmerzahl liegt bei sechs Personen.

Bei beiden Touren sind feste Schuhe und wetterangepasste Kleidung erforderlich. Informationen und Anmeldung beim Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen unter info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de oder telefonisch unter 06325 9552-0.

Um essbare Wildkräuter geht es am Sonntag, 20. Oktober. Zwischen 15 und 17 Uhr laden Ursula und Johannes Schauer zu einem Spaziergang ein und stellen Inhaltsstoffe und Verwendung von Wildkräutern in Küche und Heilkunde vor. Die Gruppe trifft sich an der Kräuterschule Wildwiese (ehemaliges Biosphärenhaus) in Fischbach. Die Teilnahme kostet 15 Euro pro Person. Weitere Informationen und Anmeldung unter kontakt@wildwiese.com oder telefonisch unter 0152 27784008.

Kulinarische Glanrindertage – Neun Partnerrestaurants des Biosphärenreservates bieten köstliche Gerichte

Alte pfälzische Hausrinderrasse im Mittelpunkt der Aktion des Biosphärenreservats Pfälzerwald

Von 30. August bis 15. September gibt es während der kulinarischen Glanrindertage bei neun Partnerrestaurants des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen köstliche Gerichte vom pfälzischen Glanrind. Mit viel Hingabe bereiten Köche und Köchinnen aus dem naturnah erzeugten Fleisch leckere Gerichte für ihre Gäste zu. Das Fleisch dieser relativ seltenen Rinderrasse ist besonders schmackhaft, da die Tiere bei Sommerweidehaltung im Freien aufgezogen werden und mit hofeigenem Futter oder Futter aus der Region versorgt werden.

Die teilnehmenden Restaurants sind das Naturfreundehaus Rahnenhof in Carlsberg-Hertlingshausen, das Restaurant 7 Raben bei Bad Dürkheim, das Naturfreundehaus Finsterbrunnertal bei Kaiserslautern, das Hotel Fröhlich in Kaiserslautern, das Gasthaus Müllers Lust in Hofstätten, das Restaurant Seehaus Forelle in Ramsen, das Restaurant Ritterhof zur Rose in Burrweiler, das Hotel-Restaurant Pfälzer Hof in Edenkoben und die Weinstube Fuxbau in Neustadt-Hambach.

Zu Beginn der 1980er Jahre war das Glanrind fast ausgestorben, da es den schweren Hochleistungsrindern deutlich unterlegen war. Mittlerweile erlebt das Glanrind jedoch eine kleine Renaissance, auch weil es im Pfälzerwald sehr gut als tierischer Landschaftspfleger zur Erhaltung offener Weideflächen eingesetzt werden kann. Seine Haltung und Vermarktung sind wertvolle Beiträge zum Arten- und Biotopschutz sowie zur Kulturlandschaftspflege im Biosphärenreservat. Die offenen Weideflächen ergeben im Wechselspiel mit den zusammenhängenden Waldbereichen eine attraktive Kulturlandschaft und wichtige Lebensräume mit vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten. Weitere Informationen und den aktuellen Flyer zu den kulinarischen Aktionstagen im Biosphärenreservat Pfälzerwald gibt es unter www.pfaelzerwald.de/termine.

Diese Aktion wird vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz unterstützt.

 

Kulturbiotop Streuobstwiese und Pfälzer (Ur-)wald?

Biosphären-Guide-Touren im September

Auch im September ist das Programm unserer Biosphären-Guides spannend und lädt dazu ein, unsere Natur und Kulturlandschaft auf vielfältige Weise zu entdecken. Unsere Experten und Expertinnen bieten eine Toure zum Thema Streuobstwiesen sowie eine Exkursion in eine der Kernzonen des Biosphärenreservats an.

Bei der Biosphären-Guide-Tour „Kulturbiotop Streuobstwiese“ am Sonntag, 8. September, von Ursula und Johannes Schauer erfahren die Teilnehmenden mehr zu dieser Kulturform, die nicht nur attraktiv und landschaftsprägend, sondern auch ein artenreiches Biotop ist. Treffpunkt für die etwa zweieinhalbstündige Wanderung ist um 15 Uhr am Wanderparkplatz an der Kräuterschule Wildwiese. Anmeldung für die Tour direkt über Ursula und Johannes Schauer per E-mail unter kontakt@wildwiese.com oder über die Telefonnummer 0152 27784008.

Wer sich für eine Exkursion in eine der Kernzonen des Biosphärenreservats Pfälzerwald interessiert, ist bei der nächsten Tour von Biosphären-Guide Susanne Ecker am Samstag, 21. September, genau richtig. Sie erklärt, was einen „Urwald“ ausmacht, woran man ihn erkennen kann und warum wir Menschen ihn überhaupt brauchen. Die mittelschwere Wanderung findet von 10 bis 16 Uhr statt, Treffpunkt für die Tour ist am Wanderparkplatz am Luitpoldstein.

Anmeldung und Informationen
Bei allen Touren sind feste Schuhe und wetterangepasste Kleidung erforderlich. Informationen und Anmeldung zur „Exkursion in die Kernzone“ unter info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de beziehungsweise 06325 9552-0. Informationen zu allen Guides und deren Führungsangebot sind auf der Website des Biosphärenreservats unter www.pfaelzerwald.de/termine beziehungsweise unter www.pfaelzerwald.de/biosphaeren-guides verfügbar.

Biosphären-Guides im Pfälzerwald und an der Weinstraße
28 Personen, die alle bereits Natur- und Landschaftsführer für verschiedene Gebiete des Pfälzerwalds waren, haben sich in Form von Lerneinheiten und Exkursionen noch intensiver mit den Landschafts- und Naturräumen sowie mit der Funktion des Biosphärenreservats als Modellregion der UNESCO für nachhaltige Entwicklung beschäftigt und sich als Biosphären-Guide qualifiziert.

Die Biosphären-Guides bieten kenntnisreiche und kurzweilige Führungen an und helfen so, dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen Gesicht und Stimme zu geben. Sie bringen Gästen wie Einheimischen dessen Schönheit, Einzigartigkeit und Vielfalt näher und vermitteln gleichzeitig Zielsetzung und Auftrag des Schutzgebiets. Die Ausbildung wurde vom Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen in Zusammenarbeit mit Landesforsten Rheinland-Pfalz und der Regioakademie angeboten. Die Qualifizierung wurde durch das Land Rheinland-Pfalz unterstützt.

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Den Pfälzerwald in seinen vielfältigen Facetten entdecken: Mit den Touren der Biosphären-Guides (Foto: Ralf Ziegler)

Deutsch-französischer Biosphären-Bauernmarkt in Grünstadt – Nachhaltigkeit, Genuss und Musik

Umweltschonend hergestellte Qualitätsprodukte aus der Region
Deutsch-französischer Biosphären-Bauernmarkt in Grünstadt – Nachhaltigkeit, Genuss und Musik

Am Sonntag, 01. September, steht nachhaltiger Genuss im Mittelpunkt beim deutsch-französischen Biosphären-Bauernmarkt in Grünstadt. Auf dem Luitpoldplatz bieten etwa 45 Marktbeschickerinnen und -beschicker – darunter Landwirte, Imker, Kunsthandwerkerinnen, Regionalladen-Besitzerinnen und Biosphären-Partnerinnen – aus dem französischen und deutschen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen von 11 bis 18 Uhr ihre umweltschonend produzierten Waren aus der Region an. Dazu gehören insbesondere Schinken, Wurst und Fleisch von Lamm, Schwein, Rind, Wild und Pferd, Ziegenkäse und Essige, Säfte, Biowein, Likör und Sekt genauso wie Obst und Gemüse, Pilze mit leckeren Gerichten, Marmelade und Honig, Öl und Nudeln. Ein vielfältiges Getränkeangebot von Winzern und einem Bierbrauer gibt es auch. Die reiche Produktpalette lädt ein zum Schauen, Schlemmen und zum Füllen der Einkaufstaschen.

Gleichzeitig ist in Grünstadt verkaufsoffener Sonntag. Auf dem Luitpoldplatz sorgen Musikgruppen unter anderem mit französischen Chansons für besonders beschwingte Stimmung. Wer möchte, kann auch mit dem Zug anreisen, beispielsweise mit der Regionalbahn aus der Richtung Frankenthal oder aus der Richtung Neustadt über Freinsheim. Vom Bahnhof in Grünstadt sind es nur wenige Schritte bis zum Luitpoldplatz.

Ziel der deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte ist es, die Landwirtschaft in der Region zu stärken und bei Einheimischen wie Gästen für den Kauf von umweltschonend erzeugten Produkten zu werben. So werden lange Transportwege vermieden und die Verbraucherinnen und Verbraucher können direkt dazu beitragen, dass die einzigartige Kulturlandschaft des Biosphärenreservats erhalten bleibt und das Klima geschützt wird.

Weitere Informationen unter www.pfaelzerwald.de/bauernmaerkte . Die Biosphären-Bauernmärkte werden unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz.

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Plaudern, probieren, genießen: die Deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte mit Produkten aus dem Pfälzerwald und den Nordvogesen (Foto: Biosphärenreservat/frei)

Vortrag mit Heike Boomgaarden und Prof. Christoph Künast zu artenvielfalts- und klimagerechter Begrünung kommunaler Flächen

Fortbildung im Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ 

Das deutsch-französische Biosphären-Team bietet mit dem Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ Fortbildungen an. Zielgruppe sind Mitarbeitende von Kommunen oder kommunalen Einrichtungen, andere Fachleute, Entscheidungsträgerinnen und -träger, Bürgermeister, Bürgermeisterinnen und alle, die sich für die angebotenen Themen interessieren.

Am Mittwoch, 04. September, geht es in der Pfalzakademie in Lambrecht von 14 bis 16:30 Uhr bei zwei um das Potenzial von Grün im kommunalen Raum. Veranstalter ist das Biosphärenreservat Pfälzerwald in Kooperation mit der Klimaschutzmanagerin des Bezirksverbands Pfalz und dem EU-Life-Projekt ZENAPA. Unter dem Motto „Wasser pflanzen. Wie Kommunen und Nachbarschaften ihr Grundwasser zurückholen” wird die Gartenbauingenieurin Heike Boomgaarden Einblicke in praxisorientierte Maßnahmen geben. Prof. Christoph Künast wird über die Herausforderungen der Bewirtschaftung kommunaler Flächen im Klimawandel sprechen und Potenziale für Artenvielfalt, Klimaschutz und -anpassung aufzeigen. Ein Fokus liegt dabei auf den „Eh da-Flächen“ und wie diese ökologisch aufgewertet werden können.

Die Veranstaltung legt neben ökologischen Aspekten besonderen Wert auf die Umsetzungsperspektive – auch mit Blick auf Kosten und Wirtschaftlichkeit. Mit den vielseitigen Beiträgen möchten wir praxisorientierte Einblicke in die Möglichkeiten zur naturnahen und klimaangepassten Gestaltung kommunaler Flächen geben. Gleichzeitig haben Teilnehmende Raum für einen Erfahrungsaustausch. Neben den Vorträgen bleibt ausreichend Zeit für Fragen und Diskussionen.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Um Anmeldung unter: gaerten@pfaelzerwald.bv-pfalz.de wird gebeten.

Zahlreiche weitere Veranstaltungen rund um das Thema Garten und Grünflächen gibt es unter www.pfaelzerwald.de/termine. 

Das EU-Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“

Jeder Quadratmeter Grün kann einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt und zum Schutz vor den Folgen des Klimawandels leisten. Zu zeigen und dafür zu begeistern, wie das gelingen kann, ist das Ziel des deutsch-französischen Projekts zu Klima- und Artenschutz in Gärten sowie auf öffentlichen und betrieblichen Grünflächen, mit dem das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen 2022 begonnen hat und das bis 2025 läuft.

Informationen unter www.pfaelzerwald.de/gaerten

Das Projekt begeistert Hobbygärtnerinnen und -gärtner in den Nordvogesen und im Pfälzerwald. Neben einem Gartenwettbewerb bietet das deutsch-französische Projekt des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen Veranstaltungen zu verschiedenen Gartenthemen.

Auf der deutschen Seite des Biosphärenreservats werden die Beiträge zum Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus Interreg Oberrhein gefördert.

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Grünflächen klima- und artenfreundlich gestalten: Dazu bietet das Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt zahlreiche Veranstaltungen (Foto: Biosphärenreservat/Klaus Venus)

 

Biosphärisches Ferienprogramm: Noch freie Plätze Straßenkreide herstellen, überm Lagerfeuer kochen, Astro-Fernrohr bauen

Biosphärisches Ferienprogramm:
Noch freie Plätze
Straßenkreide herstellen, überm Lagerfeuer kochen, Astro-Fernrohr bauen

Die Biosphärenakademie in Lambrecht bietet eine Vielfalt von Veranstaltungen zum Erleben, Lernen und Genießen rund um das Themenfeld Mensch und Natur. Für einige Veranstaltungen in den Ferien gibt es noch freie Plätze.

Biosphären Ferientag für Familien: Straßenkreide mit Pflanzenfarbe
Am Dienstag, 13. August, stellen die Teilnehmenden des Biosphärenakademie-Workshops gemeinsam farbige Straßenkreide her und probieren sie natürlich auch aus. Dafür schaut die Gruppe, was in der Natur und Küche zu finden ist; so ist die Straßenkreide auch unschädlich für die Umwelt. Der Workshop findet zwischen 10 und 12 Uhr in der Wasserwerkstatt der Biosphärenakademie in Lambrecht statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 5 Euro pro Person.

Biosphären Erlebnistag für Familien: Outdoor-Kochen und Backen
In dem Outdoor-Kochkurs am Mittwoch, 14. August, dreht sich alles um das gemeinsame Zubereiten von raffinierten Speisen über dem Lagerfeuer. Der Kurs vermittelt die wichtigsten Arten, ein Kochfeuer anzulegen und es in Gang zu halten. Der größte Teil der Veranstaltung nehmen die Zubereitung verschiedener Gerichte sowie deren Verkostung ein. Der Workshop findet zwischen 10 bis 14 Uhr im Außengelände der Pfalzakademie in Lambrecht statt und die Teilnahmegebühr beträgt 12 Euro pro Person.

Workshop: Astro-Fernrohr zum Sternegucken selber bauen
Bei der Sternenveranstaltung am Freitag, 16. August, kooperiert das Team der Biosphärenakademie mit Astronomie-Experten der SAGA, die an diesem Abend jede Menge Informationen zu den Sternen und zur Sternenbeobachtung vermitteln werden. Im Rahmen der Veranstaltung bauen die Teilnehmenden gemeinsam Sternen-Fernrohre und probieren diese selbstverständlich auch aus. Der Workshop findet zwischen 19 und 23 Uhr in den Räumen der Biosphärenakademie in Lambrecht statt. Die Teilnahmegebühr inklusive Materialkosten beträgt 30 Euro pro Person.

Zur besseren Planbarkeit der Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich. Anmeldungen nimmt Isabell Mansmann, Telefon 06325 9552-45, E-Mail: i.mansmann@pfaelzerwald.bv-pfalz.de, entgegen. Alle Infos zu diesen und allen folgenden Veranstaltungen gibt es unter www.pfaelzerwald.de/termine und unter www.pfaelzerwald.de/biosphaerenakademie.

Bildunterschrift:
Kochen am „Steinzeit-Herd“: Workshop zum Outdoor-Kochen bei der Biosphärenakademie

Chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ startet naturnahe Entwicklung in Weyher

Nachdem kürzlich der offizielle Startschuss für das durch das Bundesamt für Naturschutz und das Ministerium für Klimaschutz, Energie, Umwelt und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz geförderte chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ gegeben wurde, begannen die Thüringer Waldziegen von Johannes Baumann aus Weyher sogleich mit der Arbeit, nämlich der Auflichtung des Geländes rund um das Restaurant Buschmühle. Ziel in dem drei Hektar großen Areal ist es, eine parkartige und lichtdurchflutete Landschaft mit einer hohen Attraktivität und einer großen Bedeutung für die Artenvielfalt zu entwickeln. Auf Luftbildern aus den 1950er Jahren erscheint das Gelände noch deutlich offener und von Ackerbau und Grünland geprägt. Inzwischen ist es verbuscht und teils mit Wald bestockt. Durch den zukünftigen halboffenen Charakter wird die biologische Vielfalt eine deutliche Aufwertung erfahren. Seltene Vögel, Fledermäuse oder Wildbienen sollen von den Aktivitäten des Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ profitieren. Für sie ist die halboffene Landschaft als Jagdrevier oder zur Fortpflanzung in den Nisthöhlen der verbleibenden Altbäume ideal. Nicht zuletzt sollen durch die sanften Übergange zwischen Wald und Offenland Lebensräume mit vielen geschützten Arten entstehen.

Der bisherige Bürgermeister von Weyher, Andreas Möwes, hatte mit Unterstützung des zuständigen Revierleiters Thomas Kaber bereits im Jahr 2021 die Gelegenheit ergriffen und die Kooperation mit dem Team des chance.natur Projektes in der Planungsphase arrangiert. Bereits mehrere Beweidungsprojekte in Weyher gehen auf seine Initiative zurück, mit dem Ziel sein Dorf mit diesen Maßnahmen liebens- und lebenswerter zu gestalten. So fand das Projektteam in Weyher ideale Voraussetzungen und Unterstützung seitens des Gemeinderates, das auf den gemeindeeigenen Flächen umzusetzen.

Bis heute waren jedoch verschiedene Vorarbeiten notwendig. Insbesondere mussten bereits im Februar 2024 in einer Gemeinschaftsaktion mit dem Projektteam und vielen ehrenamtlichen Helfern illegale Bebauungen sowie allerhand Unrat wie Zäune und Müll entsorgt werden.

Inzwischen wurde das Gelände dem Bezirksverband Pfalz als Träger des „Hirtenwege“-Projekts überlassen. Die weiteren Maßnahmen auf dem Gelände bei Weyher wie maschinelle Auflichtungen und Zaunbau werden über das Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ koordiniert und finanziert.

Weitere Informationen zum chance.natur-Projekt finden sich unter www.hirtenwege-pfaelzerwald.de. Bei Rückfragen steht das Projektteam des chance.natur-Projekts in Lambrecht unter 06325 9552-17 oder 06325 9552-42 zur Verfügung.

Zum chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“

Wertvolle Offenlandbiotope sind auf eine regelmäßige extensive Nutzung angewiesen. Entfällt diese, wird die typische Flora und Fauna unweigerlich von dichtem Buschwerk verdrängt. Das Naturschutzgroßprojekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ will gemeinsam mit Weidetierhaltenden gegensteuern und viele alte Hirtenwege neu beschreiten. Das von Bund, Land und Bezirksverband Pfalz mit rund 11,5 Millionen Euro finanzierte chance.natur-Projekt soll dazu beitragen, den Erhalt und die Entwicklung der einmaligen Kulturlandschaft mit ihren herausragenden Lebensräumen und besonders zu schützenden Tier- und Pflanzenarten langfristig zu sichern.

Weidetierhaltung und Wanderschäferei sollen gestärkt und das Netz der alten Hirtenwege soll wieder gangbar gemacht werden. Bereits verbuschte Biotope sollen reaktiviert und aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt, neue Flächen sollen erschlossen und aufgewertet werden. Dort, wo keine Wanderschäfer und -schäferinnen aktiv sind, sollen als Trittsteinlösungen auch Mischbeweidungen etwa mit Rindern zum Einsatz kommen. Vielfältige Maßnahmen werden auf den erschlossenen Flächen gemeinsam mit den Menschen der Region umgesetzt und eine an den Zielen des Naturschutzes orientierte Bewirtschaftung sichergestellt.

In der ersten Projektphase (2017 bis 2022) des Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ wurde ein Pflege- und Entwicklungsplan erarbeitet. Projektflächen wurden avisiert und umfangreiche faunistische und floristische Kartierungen als Grundlage für die Definition von Zielen und Maßnahmen auf den Projektflächen durchgeführt.

Die nun gestartete Umsetzung (Projekt II) des Naturschutzgroßprojekts wird bis 2033 laufen. Im etwa 8.300 Hektar großen Fördergebiet wird auf den Projektflächen in biotopersteinrichtende Maßnahmen wie etwa die erste Entbuschung von Flächen, die Streuobstpflege, den Trockenmauerbau sowie die Beweidungsinfrastruktur, die weitere Entrümpelung der Flächen und vieles andere mehr investiert.

Solarbackofen: bauen und backen / Workshop der Biosphärenakademie in Lambrecht

In der Veranstaltung „Solarbackofen: bauen und backen” entwickelt und baut Ulrich Diehl von der Biosphärenakademie in Lambrecht am Samstag, 03. August, ab 10 Uhr gemeinsam mit den Teilnehmenden einfache Solarbacköfen. Diese stellen eine günstige und außergewöhnliche Methode dar, um beispielsweise im Garten mit Hilfe von Sonnenenergie zu kochen. Da weder Strom, Gas noch Feuerholz verwendet werden, handelt es sich um eine energiesparende und autarke Alternative. Abhängig von den Wetterverhältnissen werden die selbstgebauten Solarbacköfen auch während der Veranstaltung ausprobiert.

Die Veranstaltung wird von der Biosphärenakademie des Biosphärenreservats Pfälzerwald angeboten und findet in der Holzwerkstatt der Pfalzakademie in Lambrecht, Franz-Hartmann-Straße 9, statt. Der Teilnahmebeitrag pro Person beträgt 10 Euro (inklusive Material). Geeignet ist der Workshop für Familien mit Kindern ab 8 Jahren. Zur besseren Planbarkeit ist eine Anmeldung zur Veranstaltung im Biosphärenreservat erforderlich. Anmeldungen nimmt Isabell Mansmann, Telefon 06325 9552-45, E-Mail: i.mansmann@pfaelzerwald.bv-pfalz.de, entgegen.

Zur Sache: Das Biosphärenreservat Pfälzerwald und seine neue Biosphärenakademie

Seit dem Frühjahr 2024 ist das Biosphärenreservat Pfälzerwald um einen attraktiven Baustein reicher. Eine Kräuterbar, eine Holzwerkstatt und eine Wasserwerkstatt laden unter dem Namen „Biosphärenakademie“ zum Tüfteln, Lernen und Erleben ein.

Die Akademie des Biosphärenreservats Pfälzerwald hat das Ziel, den Biosphären-Leitgedanken „Mensch und Biosphäre“ für die Menschen in der Region und darüber hinaus erfahr- und erlebbar zu machen. Mit einem breit gefächerten Angebot an Bildungs-, Genuss- und Erlebnisveranstaltungen eröffnet die Biosphärenakademie vielfältige Möglichkeiten, das Biosphärenreservat, seine Grundlagen und seine Besonderheiten zu entdecken und zu verstehen.

Die Vielfalt bezieht sich dabei sowohl auf die Themen, die im Rahmen der Biosphärenakademie präsentiert werden, als auch auf die Veranstaltungsformate: Exkursionen und Führungen, handwerkliche Kurse, Themen- und Erlebnistage, Vorträge und Schulklassenveranstaltungen stehen auf dem Programm. Angesprochen sind Kinder und Familien, Erwachsenengruppen, Schulklassen sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Die Veranstaltungsangebote werden gemeinsam mit einem Netzwerk von Partnerinnen und Partnern aus dem Biosphärenreservat umgesetzt und finden das gesamte Jahr über statt.