Der Waldgarten

Veranstaltung im Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“

 Gibt es einen Garten, der sich überwiegend selbst reguliert, verschiedene Nahrungsmittel produziert, eine reiche Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren beherbergt und außerdem eine positive Wasser- und Bodenbilanz hat? Wer dieser Frage auf den Grund gehen möchte, kann dies am Freitag, 4. September, von 17 bis 19 Uhr mit Hannah und Jessy Loranger im nordpfälzischen Ebertsheim tun. Die beiden Pflanzenökologen stellen das Konzept des Waldgartens vor, welches die Teilnehmenden danach mit allen Sinnen bei einer Führung im neu entstandenen Waldgarten bei der Alten Papierfabrik erkunden können. Treffpunkt ist die Ebertsheimer Bildungsinitiative e. V. in der Eduard-Mann-Straße 1-7.

Es geht um das Kennenlernen von alten Schätzen und Neuankömmlingen unter den mehrjährigen Genuss- und Nahrungspflanzen wie auch um die praktische Veranschaulichung der Funktionsweise eines solchen Gartens, die sich an der Effizienz eines natürlichen Waldes orientiert. Dabei gibt es einige kleine Kostenproben der Saison.

Teilnehmer und Teilnehmerinnen sollten feste Schuhe, wetterfeste Kleidung und eine gefüllte Trinkflasche mitbringen. Für den Fall, dass die Einhaltung des Mindestabstands an bestimmten Stellen im Gelände nicht möglich ist, ist eine Mund-Nase-Bedeckung dabeizuhaben – die speziellen Hygiene- und Verhaltensregeln aufgrund der Corona-Pandemie werden nach Anmeldung zugesandt.

Anmeldungen sind erforderlich bis zum 2. September per E-Mail an m.mayer@pfaelzerwald.de. Aufgrund der aktuellen Einschränkungen ist die Zahl der Teilnehmenden auf maximal 15 Personen begrenzt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Hier reguliert sich der Garten überwiegend selbst: Waldgarten (Bild: Loranger)

 

Deutsch-französische Bauernmärkte abgesagt

Deutsch-französische Biosphären-Bauernmärkte in Weißenburg, Grünstadt und Maikammer fallen aus, die Marktorganisatoren sehen keinen Weg der Durchführung.

Wegen der weiterhin herausfordernden Lage bezüglich der Ausbreitung des Corona-Virus entfallen die deutsch-französischen Bauernmärkte des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen auch im Spätjahr. Die Bauernmärkte hätten am 6. September in Wissembourg, am 20. September in Grünstadt und am 18. Oktober in Maikammer stattfinden sollen. „Wegen des Festcharakters unserer Biosphären-Bauernmärkte mit viel französischem und pfälzischem Savoir Vivre und Geselligkeit bei leckerem Essen und Trinken und aufgrund der spezifischen örtlichen Begebenheiten in den gastgebenden Städten und Gemeinden sehen wir leider keine Möglichkeit, die Marktsaison jetzt noch aufzunehmen. Wir hoffen sehr auf eine Möglichkeit, die Märkte zum Beginn der nächsten Saison wieder durchführen zu können“, sagt die Direktorin des Biosphärenreservats, Dr. Friedericke Weber.

Die nächsten Biosphären-Bauernmärkte könnten – abhängig vom Infektionsgeschehen und der dann gültigen Corona-Verordnung – nach der Winterpause ab Ende März 2021 stattfinden. Der erste Markt ist in Rumbach im südlichen Pfälzerwald für Sonntag, 21. März, geplant.

Ziel der deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte ist es, die Landwirtschaft in der Region zu stärken und bei Einheimischen wie Gästen für den Kauf von umweltschonend erzeugten Produkten zu werben. Denn so können die Verbraucher direkt dazu beitragen, dass die einzigartige Kulturlandschaft des Biosphärenreservats erhalten bleibt und keine langen Transportwege entstehen. Die Biosphären-Bauernmärkte werden unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz.

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald informiert unter www.pfaelzerwald.de/termine über die Durchführung beziehungsweise Absage seiner Veranstaltungen.

Ausflugstipp: Trifterlebnispfad bei Elmstein

Mit Triftknecht Johann unterwegs am Legelbach

Der nächste Ausflugstipp unserer Umweltpraktkantin führt ins Legelbachtal.
Auf dem neu angelegten Trifterlebnispfad können Besucher*innen Spuren der historischen Triftanlagen entdecken und erfahren, wie viel Arbeit vor knapp 200 Jahren dahinter steckte, Brennholz aus dem Pfälzerwald in die Rheinebene zu transportieren. Dabei werden sie über eine App von Triftknecht Johann  begleitet, der aus seinem Alltag berichtet.

Für eine ausführliche Beschreibung des Trifterlebnispfads einfach hier klicken.

Kulinarische Glanrindertage

Alte pfälzische Hausrinderrasse im Mittelpunkt der Aktion des Biosphärenreservats

Vom 4. bis 18. September gibt es während der kulinarischen Glanrindertage bei neun Partnerrestaurants des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen köstliche Gerichte vom pfälzischen Glanrind. Das Fleisch dieser relativ seltenen Rinderrasse ist besonders schmackhaft, da die Tiere bei Sommerweidehaltung im Freien aufgezogen werden und mit hofeigenem Futter oder Futter aus der Region versorgt werden. Mit viel Liebe bereiten Köche und Köchinnen aus dem naturnah erzeugten Fleisch besondere Gerichte für ihre Gäste zu.

Die teilnehmenden Restaurants sind das Naturfreundehaus Rahnenhof in Carlsberg-Hertlingshausen, das Restaurant 7 Raben bei Bad Dürkheim, das Naturfreundehaus Finsterbrunnertal bei Kaiserslautern, das Hotel Fröhlich in Kaiserslautern-Dansenberg, das Gasthaus Müllers Lust in Hofstätten, das Restaurant Seehaus Forelle in Ramsen, das Restaurant Ritterhof zur Rose in Burrweiler, das Hotel-Restaurant Pfälzer Hof in Edenkoben in Neustadt-Hambach und die Weinstube zur Herberge in Neustadt.

Weil man die Glanrinder im Pfälzerwald auch sehr gut als Landschaftspfleger zur Erhaltung offener Weideflächen einsetzen kann, leisten deren Haltung und Vermarktung einen wertvollen Beitrag zum Arten- und Biotopschutz sowie zur Kulturlandschaftspflege im Biosphärenreservat. Die offenen Weideflächen ergeben im Wechselspiel mit den zusammenhängenden Waldbereichen eine attraktive Kulturlandschaft mit vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten.

Diese Aktion wird vom Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz unterstützt.

Glanrinder stehen im Mittelpunkt der aktuellen kulinarischen Aktion im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen und sind zudem als Kulturlandschaftspfleger im Einsatz, hier im Karlstal bei Trippstadt. (Foto: Biosphärenreservat)

Urwald – Wo? Eine Exkursion zu einer Kernzone des Biosphärenreservats

 

Urwald – Wo? Eine Exkursion zu einer Kernzone des Biosphärenreservats

Tour mit einer Biosphären-Guide

Was macht „Urwald“ aus und was ist Urwald in Mitteleuropa? Um diese Frage geht es in einer Tour mit der Biosphären-Guide Susanne Ecker am Sonntag, 30. August, ab 11 Uhr. Sie führt die Teilnehmenden während der mittelschweren Wanderung auf dem Urwaldpfad in die Kernzone um das Quellgebiet der Wieslauter. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Wanderparkplatz Luitpoldstein am Luitpoldturm. Die Rückkehr ist für 16 Uhr geplant.

Anmeldungen sind erforderlich per Mail an info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de oder telefonisch unter 06325 9552-0. Anmeldeschluss ist der 27. August 2020. Die Teilnahmegebühr beträgt 12 Euro pro Person. Kinder in Begleitung Erwachsener zahlen keinen Eintritt.

Die Mindestanzahl der Teilnehmer beträgt 10 Personen. Aufgrund der aktuellen Einschränkungen ist die Zahl der Teilnehmenden auf maximal 15 Personen begrenzt. Für den Fall, dass die Einhaltung des Mindestabstands an bestimmten Stellen im Gelände nicht möglich ist, ist eine Mund-Nase-Bedeckung dabeizuhaben – die speziellen Hygiene- und Verhaltensregeln aufgrund der Corona-Pandemie werden nach Anmeldung zugesandt. Die Teilnehmenden sollten feste Wanderschuhe und wetterangepasste Kleidung (Sonnen- und Regenschutz) tragen und ein Rucksackvesper oder ein Getränk mitbringen.

 

Die Kernzonen im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Biosphärenreservate verfügen über Zonen mit verschiedenen Nutzungszielen: Kernzonen, Pflegezonen und Entwicklungszonen. Kernzonen sind sensible Lebensräume für Pflanzen und Tiere, in denen die Natur weitgehend sich selbst überlassen bleibt. Der Mensch greift hier so wenig wie möglich ein, etwa zu Forschungs- oder Bildungszwecken. Die Kernzonen in Pfälzerwald umfassen gemeinsam drei Prozent der Fläche des Biosphärenreservats.

 

Die Biosphären-Guides im Pfälzerwald

Mehr über die drei Musketiere des Waldes in Zeiten des Klimawandels erfahren, durch die Zeit reisen, Urwald erkunden, entdecken, wo sich Weide, Wald und Wein küssen oder sich auf die Spuren Max Slevogts begeben – das und vieles andere können Pfälzerwald-Liebhaber und -Interessentinnen mit den Biosphären-Guides des Biosphärenreservats Pfälzerwald. 22 Personen, die alle bereits Natur- und Landschaftsführer für verschiedene Gebiete des Pfälzerwalds waren, haben sich bei einer Fortbildung noch intensiver mit den Landschafts- und Naturräumen sowie mit der Funktion des Biosphärenreservats als Modellregion der UNESCO für nachhaltige Entwicklung beschäftigt und sich als Biosphären-Guide qualifiziert. Aktuelle Hinweise zu weiteren Angeboten der Biosphären-Guides gibt es unter www.pfaelzerwald.de/termine.

Hier wird die Natur so weit wie möglich sich selbst überlassen: Kernzonen des Biosphärenreservats Pfälzerwald (Bild: Biosphärenreservat)

– – – – – – – – – – –

i.A.

Stefanie Ofer

“Natur schützt Klima – Klima schützt Natur”

 

Weit über einhundert Veranstaltungsangebote im ganzen Land – Umweltministerin gibt Startschuss für erstes gemeinsames Themenjahr der neun Nationalen Naturlandschaften des Landes

 

„Natur schützt Klima – Klima schützt Natur“ – so lautet das erste gemeinsame Themenjahr aller Nationalen Naturlandschaften (NNL) in Rheinland-Pfalz mit weit über hundert Veranstaltungsangeboten. „Geheimnisvolle Wälder, die Wildkatze, Luchs und Schwarzstorch einen wertvollen Rückzugsraum bieten, raue Moorlandschaften, Streuobstwiesen und Weinhänge: Die neun Nationalen Naturlandschaften in Rheinland-Pfalz sind einmalige Naturschätze und bedecken rund ein Drittel unserer gesamten Landesfläche. Unsere Hotspots der Artenvielfalt schützen etwa mit ihrem Wald als CO2-Speicher das Klima – werden durch die Erderwärmung jedoch gleichzeitig bedroht. Um die Zusammenhänge zwischen Natur- und Klimaschutz herauszustellen, haben sich die sieben Naturparke, der Nationalpark Hunsrück-Hochwald und das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen erstmals zusammengeschlossen: Gemeinsam starten sie in das Themenjahr ‚Natur schützt Klima – Klima schützt Natur‘, um mit ihren vielfältigen Veranstaltungen im ganzen Land über ihre Arbeit für Naturschutz und Klimaschutz zu informieren“, sagte Umweltministerin Ulrike heute anlässlich des offiziellen Starts des gemeinsamen Vorhabens.

Klimawandel verschärft Verlust der Artenvielfalt
Aktuell liegt der weltweite Biodiversitätsverlust laut Weltbiodiversitätsrat zehn- bis 100-fach höher als der durchschnittliche Verlust in den letzten zehn Millionen Jahren – Tendenz steigend. Eine Ursache dafür ist auch der Klimawandel. Die „Roten Listen“ für Rheinland-Pfalz unterstreichen: Der Klimawandel verschärft den Verlust von heimischen Tier- und Pflanzenarten. So sind rund 65 Prozent der Schmetterlinge bedroht, darunter auch Allerweltsarten wie Zitronenfalter oder Admiral. Der Grasfrosch und die Gelbbauchunke sind um 90 Prozent zurückgegangen. Der Verlust der biologischen Vielfalt führe zu einer verringerten Anpassungsfähigkeit der Natur, so Höfken und erklärte: „Naturschutz ist ohne Klimaschutz nicht möglich – und umgekehrt. Nur wenn wir das Klima schützen, sichern wir langfristig unsere Artenvielfalt.“

In den nationalen Naturlandschaften in Rheinland-Pfalz kann beobachtet werden, wie Naturschutz, biologische Vielfalt und Klimaschutz zusammenwirken. Mit dem Themenjahr „Natur schützt Klima – Klima schützt Natur“ werden diese Zusammenhänge live erlebbar. Die NNL bieten unter Beachtung der aktuellen Hygienevorschriften eine Vielzahl regionaler, naturverträglicher Angebote. Dr. Friedericke Weber, Direktorin des Biosphärenreservats Pfälzerwald, ist froh, Führungen und Erlebnisse anbieten zu können: „Klima und Natur beeinflussen sich gegenseitig. Wie dies geschieht, zeigen die Angebote unserer Biosphären-Guides wie auch unserer Netzwerk-Partnerinnen und -Partner.“

Im Biosphärenreservat Pfälzerwald kann man etwa mit einer Biosphären-Guide in eine Kernzone eintauchen und dort erfahren, was diesen Urwald im Herzen Europas ausmacht. Wie Eiche, Fichte und Kastanie dem Klimawandel trotzen und welche Bedeutung die Waldwirtschaft im Klimaschutz spielt, erfahren Teilnehmende an der Guide-Tour „Die drei Musketiere“. Auch das Biosphärenreservats-Netzwerk der Aktiven im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) trägt zu dem Themenjahr bei. Im Pfalzmuseum für Naturkunde in Bad Dürkheim gibt es in den Herbstferien etwa eine Forschungswerkstatt für Kinder und Jugendliche zum Thema „Wald und Wetter.“ Im Umfeld zum deutsch-französischen Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ werden den Teilnehmenden bei Workshops und Gartenführungen Anregungen gegeben, wie sie im eigenen Garten selbst zum Klima- und Naturschutz beitragen können.

Alle Angebote des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen sowie seiner BNE-Netzwerk-Partnerinnen zu dem Thema finden sich unter www.pfaelzerwald.de/termine.

Hintergrund:
Die neun Nationalen Naturlandschaften in Rheinland-Pfalz bedecken 32 Prozent der Landesfläche. Zu ihnen zählen verschiedene Schutzgebiete. Im Einzelnen:
• der Nationalpark Hunsrück-Hochwald
• das UNESCO-Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen und
• die sieben Naturparke Nordeifel, Südeifel, Saar-Hunsrück, Nassau, Soonwald-Nahe und Rhein-Westerwald sowie der Natur- und UNESCO-Geopark Vulkaneifel.

Mit einem gemeinsamen Internetauftritt und dem Magazin „Rheinland-Pfalz naturreich – neun besondere Naturlandschaften im Herzen Europas“ machen die Schutzgebiete unter einem Dach auf das Themenjahr und ihr Angebot aufmerksam unter: www.nationale-naturlandschaften-rlp.de.

Präsentation aller neun Nationalen Naturlandschaften in Rheinland-Pfalz: Das Magazin „Rheinland-Pfalz naturreich“ ist beim Biosphärenreservat und an vielen Auslagestellen in der Region wie Tourist-Informationen erhältlich.

Tipp von unserer Kräuterpädagogin Teil 9: Wilde Möhre

Die Wilde Möhre ist Mutter aller Gartenmöhren und Pollenbar.

Petra Knoll gibt in dieser Reihe regelmäßig einen Hinweis auf eine spannende Wildpflanze, die gerade gedeiht – mit wissenswerten Infos und einer Idee zur Verwendung! Sie ist Kräuterpädagogin und ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Team des Biosphärenreservats in Lambrecht.

Teil 9 der Reihe: Wilde Möhre – dazu einfach hier klicken.

Ausflugstipps für den Sommer im Biosphärenreservat

 

Nicht immer muss es in der Ferienzeit weit weg gehen. Wilde Rinder, weite Blicke, NatUrwald und Raubkatzen gibt es direkt vor unserer Haustür, im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen.
In den Sommermonaten stellt unsere Umweltpraktikantin Hannah Marx hin und wieder Ausflugsziele im Gebiet des Biosphärenreservats vor, die einladen typische Landschaften und Projekte im Pfälzerwald zu entdecken.

Teil 1 der Reihe: Auerochsenweg  bei St. Martin – dazu einfach hier klicken.

Von Einwanderern und Auswanderern: Auf den Spuren des Klimawandels

Nächste Biosphären-Guide-Tour am 1. August bei Schweigen-Rechtenbach

Auf der Suche nach den Folgen des Klimawandels im Biosphärenreservat: Biosphären-Guide Gerlinde Pfirrmann mit einer Gruppe unterwegs (Foto: Biosphärenreservat/frei)

Der globale Klimawandel ist in aller Munde, doch wie wird sich der Pfälzerwald verändern? Wer dieser Frage auf den Grund gehen möchte, kann am 1. August um 11 Uhr gemeinsam mit Biosphären-Guide Gerlinde Pfirrmann den Auswirkungen des Klimawandels im Wald und am Haardtrand aufspüren.  Auf einer 12 Kilometer langen Wanderung entdecken die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wieso die Fichte vom forstwirtschaftlichen Brotbaum zum Notbaum wird und wie Buche, Eiche und Kiefer auf den Wandel reagieren. Gerlinde Pfirrmann erklärt, welches unbekannte Kraut freigelegte Areale vereinnahmt und wer die Gewinner und Verlierer im Wettlauf um Anpassung und Neubesiedelung sind.

Treffpunkt ist um 11 Uhr am Parkplatz am Ende der Talstraße in Schweigen-Rechtenbach, von dort geht es auf dem Weinsteig in  Richtung Kanzelberg. Die Rückkehr ist für 15 Uhr geplant. Teilnehmer und Teilnehmerinnen sollten feste Schuhe, wetterfeste Kleidung und eine gefüllte Trinkflasche mitbringen. Eine Hütteneinkehr ist vorgesehen. Für den Fall, dass die Einhaltung des Mindestabstands an bestimmten Stellen im Gelände nicht möglich ist, ist eine Mund-Nase-Bedeckung dabeizuhaben – die speziellen Hygiene- und Verhaltensregeln aufgrund der Corona-Pandemie werden nach Anmeldung zugesandt.

Anmeldungen sind erforderlich per Mail an info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de oder telefonisch unter 06325 9552-0. Anmeldeschluss ist der 30. Juli 2020. Aufgrund der aktuellen Einschränkungen ist die Zahl der Teilnehmenden auf maximal 15 Personen begrenzt. Die Teilnahmegebühr beträgt 12 Euro pro Person.

 

Die Biosphären-Guides im Pfälzerwald

Mehr über die drei Musketiere des Waldes in Zeiten des Klimawandels erfahren, durch die Zeit reisen, Urwald erkunden, entdecken, wo sich Weide, Wald und Wein küssen oder sich auf die Spuren Max Slevogts begeben – das und vieles andere können Pfälzerwald-Liebhaber und -Interessentinnen mit den Biosphären-Guides des Biosphärenreservats Pfälzerwald. 22 Personen, die alle bereits Natur- und Landschaftsführer für verschiedene Gebiete des Pfälzerwalds waren, haben sich bei einer Fortbildung noch intensiver mit den Landschafts- und Naturräumen sowie mit der Funktion des Biosphärenreservats als Modellregion der UNESCO für nachhaltige Entwicklung beschäftigt und sich als Biosphären-Guide qualifiziert. Aktuelle Hinweise zu weiteren Angeboten der Biosphären-Guides gibt es unter www.pfaelzerwald.de/termine.

Jury begutachtet „Gärten für die Artenvielfalt“

Grenzüberschreitendes Projekt des Biosphärenreservats mit Wettbewerb und Veranstaltungen

„Es ist ein gutes Jahr für unsere Himbeeren und Lupinen“, sagt Sandrina Schwab, während sie ihren Garten in Bad Dürkheim-Leistadt einer aufmerksamen Jury zeigt. Die Expertinnen und Experten haben kürzlich im Auftrag des Biosphärenreservats zehn Gärten im Pfälzerwald und in den Nordvogesen angeschaut und bewertet, die in die engere Auswahl des Wettbewerbs um den Garten mit den besten Voraussetzungen für eine hohe Artenvielfalt kamen. „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ heißt das grenzüberschreitende Projekt des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen, das Gartenbegeisterte dazu anstiften will, für mehr Artenvielfalt im eigenen Garten zu sorgen.

Bereits zum zweiten Mal macht die Familie Kitzel-Schwab bei dem Wettbewerb mit, der zum Projekt gehört. Dieses Mal schafften sie es aufgrund der Verbesserungen im eigenen Garten seit der letzten Teilnahme in den Kreis der zehn besten Gärten. Stefan Kitzel erläutert: „Es hat uns schon beim letzten Mal viel Spaß gemacht. Wir haben profitiert vom Besuch der Experten und deren Tipps. Und wir konnten auch schon einige Anregungen in die Tat umsetzen: Zum Beispiel haben wir seit letzem Jahr einen kleinen Teich angelegt, in dem sich hoffentlich Amphibien ansiedeln. Fledermäuse gab es bei uns schon; damit sie sich noch wohler fühlen, haben wir mittlerweile auch Fledermauskästen angebracht.“

Der Garten von Familie Kitzel-Schwab ist direkt am Waldrand gelegen und über mehrere Terrassen über einen Hang verteilt.

Im Garten von Familie Kitzel-Schwab in Leistadt unterwegs: Mitglieder der Jury zum Wettbewerb „Gärten für die Artenvielfalt“ (Foto: BR/frei)

„Im oberen Bereich ist es recht schattig, hier müssen wir gar nicht gießen“, erklärt Sandrina Schwab. Neben der Waldrandlage macht sich die naturnahe Gestaltung des Gartens bezahlt: „Wir haben hier viel Vogelbesuch. Unter anderem schauen Mönchsgrasmücke, Neuntöter, Kernbeißer und Braunkehlchen bei uns vorbei“, freut sich die Gartenbesitzerin. Sprachliche Herausforderungen werden von den französischen und deutschen Jury-Mitgliedern schnell gemeistert, manchmal helfen die lateinischen Bezeichnungen als Brücke. Alle sind begeistert, dass hier das stark gefährdete Braunkehlchen, der „tarier des prés“, gesichtet wurde.

Jury-Mitglied und Biologe Mark Teiwes hat noch einen Tipp: „Als schneckenresistente heimische Staude würde sich hier die nesselblättrige Glockenblume gut eignen.“ Sandrina Schwab ist begeistert: „Neben wertwollen Verbesserungsmöglichkeiten durch die Expertenbesuche bietet das Projekt auch ein Veranstaltungsprogramm. Ich habe schon mehrmals an interessanten Workshops oder Garten-Führungen teilngenommen, bei denen man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann.“

Die Jury bewertet die Gärten anhand eines durch das Biosphärenreservat entwickelten Punkte-Systems. Geachtet wird etwa auf die vorhandenen Biotope wie Wiesen, Hecken, Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten für Tiere. Auch die Wirtschaftsweise im Garten, etwa Bewässerung, Düngung und Schädlingsbekämpfung, werden genau unter die Lupe genommen. Sandrina Schwab verwendet zum Beispiel Schachtelhalmkraut aus ihrem Vorgarten, um einen Tee herzustellen, mit dem sie andere Pflanzen in ihrem Garten stärkt.

 

Die Preisverleihung zum Gärten-Wettbewerb findet voraussichtlich am Sonntag, 13. September, im Garten der Vorjahres-Gewinner, der Familie Setzepfand, in Sippersfeld im Norden des Biosphärenreservats statt. Die Termine aus dem Gartenprogramm finden sich unter www.pfaelzerwald.de/termine sowie als Online-Broschüre auf www.pfaelzerwald.de/gaerten. Das Programm umfasst unter anderem Workshops und Führungen, Offene Gärten und praktische Aktionen zum gemeinsamen Gärtnern. Zur Teilnahme sind die jeweiligen Hygienevorschriften zu beachten.

Das Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ wird durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus dem Interreg V A-Projekt „NOE / NOAH“ gefördert.