Die Mitläuferin

Durch ihre Mitarbeit beim chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ hatte Anna-Maria Marstaller die Möglichkeit, eine „Mitläuferin“ bei einem Schafzug durch den Pfälzerwald zu sein. Hier berichtet sie von ihrer bis dahin aufregendsten Interaktion mit den Tieren.

Eine Schafherde zieht durch den Pfälzerwald

“Inmitten einer Schafherde zu stehen, ist schon ein ganz besonderes Gefühl. Man spürt die Wärme der Tiere, nimmt ihren starken Geruch ganz intensiv war und kann auch ganz schön Respekt vor der Masse der Herde bekommen. Schafe sind friedliche Tiere, wenn man sie so auf der Weide stehen sieht. Und sie sind neugierig. Aber es sind auch Fluchttiere und wenn man 400 Schafe um sich herum hat und eines erschrickt, dann wird einem das Ausmaß der Herde sehr schnell bewusst.

Es ist sehr interessant, einen Wanderschäfer mit seiner Herde in seinem „Element“ zu erleben. Christian Ruther aus Iggelbach hat die Schafe mit Hilfe seiner hervorragend ausgebildeten Hunde im Griff und gibt das Tempo gekonnt an. Gleichzeitig hat er aber auch Zeit, sich mit mir zu unterhalten und Fragen, die ich schon immer über die Wanderschäferei stellen wollte, zu beantworten. So erhalte ich einen Eindruck von seiner Arbeit und der Verantwortung, die er mit dieser übernimmt, und kann auch sehen, wie viel Freude die Wanderschäferei mit sich bringen kann.

Lange Zugzeiten über mehrere Wochen oder gar Monate gibt es schon lange nicht mehr in Deutschland. Der Vater einer an unserem Projekt beteiligten Schäferin ist noch vom Pfälzerwald bis nach Paris gezogen. Das ist aber auch schon eine ganze Weile her und heutzutage aus verschiedenen Gründen nicht mehr möglich. Die längsten Zugwege im Pfälzerwald liegen zwischen 18 und 35 km.

Eine Schafherde in einem Tal im PfälzerwaldZurück zum Schafzug: Die Herde bewegt sich relativ zügig voran. Im Wald selbst gibt es nicht so viel Nahrung wie auf den Wiesen im Tal. Und doch schafft es das ein oder andere Tier beim Vorbeilaufen, die Blätter eines herabhängenden Astes zu stibitzen. Läuft man ganz am Anfang der Herde mit, muss man aufpassen, dass die Tiere einem nicht gegen die Oberschenkel und Kniekehlen laufen. Auch die Hunde müssen sich erst einmal den Respekt der Schafe erarbeiten, denn wenn sie nicht aufpassen, kann es vorkommen, dass ein freches Schaf ihnen in den Schwanz zwickt. Christian Ruther kennt seine Tiere. Er kennt das Tempo, das für die Wanderung angebracht ist, und trifft den richtigen Ton, wenn es darum geht, die Hunde und auch die Schafe zurechtzuweisen.

An einer Stelle legt der Schafzug ein paar Höhenmeter zurück. Dieser Weg ist offen und man kann die Herde in ihrer ganzen Größe wahrnehmen. Die einzigen Geräusche sind das Rascheln von 1.600 Hufen auf dem Boden und die gelegentlichen „Hooopp, Hooopp“- Rufe des Schäfers. Ein einzigartiges Erlebnis.

Ein Mistkäfer macht sich über dien Kot der Schafe her

Ist der Schafzug im Tal angekommen, so haben der Schäfer und die Herde ein wenig Zeit, sich wieder zu sammeln. Die Tiere können fressen und der Schäfer erzählt mir Geschichten, wie es bei ihm mit der Schäferei angefangen hat und wie viel sich seitdem verändert hat. Nach einer Zeit bedanke und verabschiede ich mich vom Wanderschäfer und seinen Tieren, denn mein Tag geht auf anderem Wege weiter. Die Herde wird noch bis in die Abendstunden unterwegs sein.

Auf dem Rückweg mache ich auf dem Boden die Mistkäfer aus, die sich über den Kot der Tiere hermachen. So verschwinden nach und nach die Spuren, die 400 Schafe hinterlassen.”

Mehr Infos zur Wanderschäferei und zum Projekt “Neue Hirtenwege im Pfälzerwald” gibt es unter www.hirtenwege-pfaelzerwald.de.

Zweiter Schulwettbewerb im Projekt Sternenpark Pfälzerwald

Aktion will junge Generation für die Bedeutung der natürlichen Nacht sensibilisieren

Der Sternenhimmel über dem Pfälzerwald, an dem sich die Milchstraße zeigt
Sternenhimmel mit Milchstraße über dem Pfälzerwald (Foto: Christian Mücksch)

Zum zweiten Mal widmet sich der Schulwettbewerb im Projekt Sternenpark Pfälzerwald – veranstaltet vom Biosphärenreservat Pfälzerwald in Kooperation mit dem Biosphärenhaus in Fischbach und dem Klimaschutz-Projekt ZENAPA – dem Thema Lichtverschmutzung. Teilnehmen können in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen in den Landkreisen der LAG Pfälzerwald Plus und des Biosphärenreservats Pfälzerwald – egal, ob im gesamten Klassenverband, als Schülergruppe oder AG oder auch als einzelne Schülerin beziehungsweise Schüler –, indem sie einen Beitrag zum Thema Lichtverschmutzung produzieren und einreichen. Hierbei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Durch die direkte Auseinandersetzung mit dem Verlust der natürlichen Dunkelheit sollen die jungen Leute so für das wichtige Thema und seine schwerwiegenden Folgen sensibilisiert werden.

Für den Wettbewerb gibt es lediglich einige inhaltliche Vorgaben; so soll der Beitrag die Frage beantworten, was es mit der Lichtverschmutzung auf sich hat und wie diese sich auf uns Menschen oder auch auf Tiere und Pflanzen auswirkt. Wie diese Themen verarbeitet werden, ist den Schülerinnen und Schülern vollkommen freigestellt. Denkbar sind (je nach den Vorgaben beziehungsweise Beschränkungen bezüglich der Corona-Pandemie) etwa Beiträge in Form von Theaterstücken, Poetry Slams oder Songs, Erklärvideos, Comics, Bildern, Postern, Dioramen oder Plastiken. Die Frist für die Abgabe der Beiträge ist der 11. Juni – genug Zeit, um kreativ zu werden und am Ende Preise zu ergattern. Verglichen werden die Beiträge untereinander in drei unterschiedlichen Altersabstufungen (Grundschule, Unter- und Mittelstufe, Oberstufe). Jede Altersgruppe kann drei Preise gewinnen. Hierbei locken beispielsweise eine Übernachtung auf dem Baumwipfelpfad am Biosphärenhaus in Fischbach mit Infos zum Thema Nacht und Lichtverschmutzung, eine Führung mit einem Biosphären-Guide auf dem Informationsweg zum Thema Lichtverschmutzung oder auch eine Sternkarte und ein Astronomiebuch.

Neben den Preisen für die ersten drei Plätze werden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Urkunden ausgezeichnet. Um die Gewinnerinnen und Gewinner zu ermitteln, wird ein fünf- bis sechsköpfiges Jury-Team, bestehend aus den Veranstaltern des Wettbewerbs und zwei Junior-Rangern des Biosphärenreservats, die eingereichten Arbeiten bewerten. Die Auszeichnung findet unter Berücksichtigung der aktuellen, durch die Corona-Pandemie vorgegebenen Bedingungen bei einer offiziellen Siegerehrung im Biosphärenhaus in Fischbach statt. Der genaue Termin wird den Schülerinnen und Schülern bei Beitragseinreichung mitgeteilt.

Das Projekt Sternenpark Pfälzerwald wird als LEADER-Projekt im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz (vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau) gefördert.

Weitere Infos zum Thema erhalten Interessentinnen und Interessenten bei Anna Katharina Prim unter der Telefonnummer 06325 9552-87 oder per E-Mail an a.prim@pfaelzerwald.bv-pfalz.de. Informationen auch unter www.pfaelzerwald.de/sternenpark.

 

Partner des Wettbewerbs:

Carolin Sperk, Bezirksverband Pfalz

 

Ulrich Diehl, Biosphärenhaus Fischbach

Junge Entdecker:innen im Pfälzerwald

Junior Ranger-Camps in den Pfingst-, Sommer- und Herbstferien

Alle Infos und Termine zu den diesjährigen Junior Ranger-Camps und -Aktionen finden Sie hier.

Junior Ranger und eine Betreuerin beim Basteln mit NaturmaterialienDas Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen und Landesforsten Rheinland-Pfalz haben gemeinsam mit ihren Partnerinnen und Partnern die neue Junior Ranger-Saison geplant. Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis zwölf Jahren erleben und erforschen bei fünftägigen Camps in der Natur das Biosphärenreservat. Erstmals ist auch ein Camp Ende Mai vorgesehen, wenn in Rheinland-Pfalz die Pfingstferien anstehen. Zudem gibt es zwei Camps, die sich speziell an fortgeschrittene Junior Ranger ab 12 Jahren richten. Ein neues Angebot sind die Entdecker-Camps für alle ab 10 Jahren, die monatlich jeweils übers Wochenende stattfinden. Alle Camps können nur stattfinden, wenn es die Lage hinsichtlich der Corona-Pandemie erlaubt.

Insgesamt elf Junior Ranger-Camps, eins in den Pfingst-, sieben in den Sommer- und drei in den Herbstferien, stehen den Abenteuerlustigen an unterschiedlichen Orten im Pfälzerwald zur Wahl. Sie richten sich, sofern nicht anders angegeben, gleichermaßen an Kinder, die noch nicht bei einem Camp dabei waren, sowie an Kinder, die bereits Junior Ranger sind. Die Camps laufen jeweils montags bis freitags von 9 bis 14 oder 16 Uhr. Bei manchen Camps gibt es auch die Möglichkeit zu übernachten. Im Laufe der Camp-Woche lernen die angehenden Ranger viel über das Biosphärenreservat, worum es dort eigentlich geht und welche anderen Schutzgebiete es gibt. Sie üben, sich mit Karte und Kompass zu orientieren, lernen die Tiere und Pflanzen des Pfälzerwalds kennen, erfahren Wissenswertes über eine umweltverträgliche und sozial gerechte Lebensweise, gehen auf Spiel- und Entdeckungstouren und haben Spaß am Lagerfeuer. Am Ende der Woche erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Urkunde als Junior Ranger. Das Projekt zielt darauf ab, Mädchen und Jungen zu Botschafterinnen und Botschaftern für ihre Heimat, das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, zu machen, das die UNESCO als Modellregion für Nachhaltigkeit anerkannt hat.

Die Waldritter Südwest bieten ein Camp in den Pfingstferien an, und zwar vom 26. bis 30. Mai in Clausen. Ebenfalls in Clausen findet eines der Sommercamps des CVJMs Pfalz in Zusammenarbeit mit dem CVJM Waldfischbach statt, und zwar vom 19. bis 23. Juli. In der gleichen Zeit führt Landesforsten ein Camp für neue Kinder am Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz durch. Zwei weitere Junior Ranger-Camps in Johanniskreuz für Kinder, die bereits Junior Ranger sind, gibt es vom 26. bis 30. Juli sowie vom 02. bis 06. August. Ebenfalls in der zweiten und dritten Ferienwoche bietet der CVJM Pfalz jeweils ein Camp in Mehlbach an. In der fünften Ferienwoche, vom 16. bis 20. August, gibt es ein Camp von Landesforsten, das in Bad Dürkheim stattfindet. Im Herbst gibt es drei Junior Ranger-Camps jeweils vom 18. bis 22. Oktober, und zwar ein Camp des Naturerlebniszentrums Wappenschmiede in Fischbach bei Dahn, ein Camp der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald bei Bad Dürkheim sowie ein Camp der Waldritter Südwest in Clausen.

Für sogenannte Volunteer Ranger – das sind bereits ausgebildete Junior Ranger ab 12 Jahren – bieten die Waldritter Südwest eine 100 km-Wanderung vom 19. bis 23. Juli und ein Camp vom 16. bis 20. August.

Das Pfingstferien-Camp, zwei Herbstferien-Camps sowie die Volunteer Ranger-Camps können mit Übernachtung gebucht werden. Die Teilnahmegebühr für ein ganztägiges Camp beträgt 99 Euro. Camps mit Übernachtung und Vollpension kosten 199 Euro. Zudem bieten die Waldritter Südwest von März bis September auch monatlich jeweils von Freitag bis Sonntag stattfindende Camps. Hier wird bei jedem Termin eine andere Aktion umgesetzt, wobei die angehenden oder schon ausgebildeten Junior Ranger verschiedene Themen vertiefen, die mit dem Schutz oder dem Kennenlernen des Biosphärenreservats zu tun haben.

Anmeldungen für die Camps nimmt ab sofort Micaela Mayer, Bildung für nachhaltige Entwicklung im UNESCO-Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen in der Geschäftsstelle in Lambrecht, entgegen. Sie gibt auch weitere Informationen zum Projekt und ist unter der Telefonnummer 06325 9552-43 oder per E-Mail an m.mayer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de erreichbar.

Das Projekt wird unterstützt vom Land Rheinland-Pfalz.

Freiwilliges ökologisches Jahr im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Ein Jahr lang mitgestalten in der UNESCO-Modellregion

Ausblick auf den Trifels bei AnnweilerFür junge Menschen gibt es die Möglichkeit, in der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht ein zwölfmonatiges Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) zu leisten. Das FÖJ läuft ab Anfang August 2021 bis Ende Juli 2022. Bewerben können sich alle ab 18 bis einschließlich 26 Jahre.

Als Modellregion für nachhaltige Entwicklung, die von der UNESCO anerkannt ist, entwickelt das Biosphärenreservat gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Partnern in der Region Konzepte und Projekte, um ein harmonisches Miteinander von Mensch und Umwelt zu sichern. Im Sinn des UNESCO-Auftrags hat das Biosphärenreservat vielseitige Aufgaben, etwa im Bereich nachhaltiges Wirtschaften, Landschaftspflege, Biodiversität, Forschung und Monitoring, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation.

Dort, wo alle Fäden der Biosphärenreservats-Aktivitäten zusammenlaufen, beim Team des Biosphärenreservats mit Sitz in Lambrecht, ist der Haupteinsatzort des FÖJlers beziehungsweise der FÖJlerin. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation. Hier freut sich das Biosphären-Team über Unterstützung bei der Gestaltung der Social Media-Auftritte und von Print-Produkten sowie bei der Mithilfe der Website-Redaktion. Die Mitarbeit in Projekten und Aufgaben im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung ist auch vorgesehen. Die jungen Leute erhalten zudem Einblicke in andere Aufgabengebiete des Biosphärenreservats wie Naturschutz und Landschaftspflege oder nachhaltiges Wirtschaften. Die Entwicklung und Durchführung eigener Projekte ist ebenfalls möglich.

Neben der Arbeit in der Einsatzstelle stehen auch einige thematische FÖJ-Seminare auf dem Programm. Während der Seminare, die die Koordinatorinnen des rheinland-pfälzischen FÖJ in Mainz anbieten, haben die jungen Leute Gelegenheit, andere FÖJler und FÖJlerinnen kennenzulernen sowie Erfahrungen auszutauschen. Sie arbeiten zudem zu Themen rund um Ökologie und Umweltschutz und können auch einsatzortübergreifend gemeinsame Projekte entwickeln.

Für ihr FÖJ erhalten die Freiwilligen ein Taschengeld sowie gegebenenfalls einen Zuschuss zur Unterkunft. Unter www.foej-rlp.de gibt es alle weiteren Informationen rund um das FÖJ und die Bewerbung sowie weitergehende Informationen zum Biosphärenreservat als Einsatzstelle. Bewerbungen sollten bis 01. April 2021 beim Biosphärenreservats-Team in Lambrecht eingehen. Die Bewerbungen werden ausschließlich online erstellt und abgeschickt unter www.foej-rlp.de/foej-und-oebfd-in-rheinland-pfalz/bewerbung.

Wildpflanzen-Tipp: die Vogelmiere

Vogelmiere und ein aus Vogelmiere hergestelltes PestoUnsere Kräuterpädagogin Petra Knoll erklärt in ihrem neuesten Wildpflanzen-Tipp, weshalb die Vogelmiere wertvoll für Mensch und Natur ist – und wir man aus ihr ein leckeres Pesto zaubert.

Petra Knoll ist Kräuterpädagogin und ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Team des Biosphärenreservats in Lambrecht.

Um zum aktuellen Wildpflanzen-Tipp zu gelangen, einfach hier klicken.

Umweltpraktikum im Biosphärenreservat

Jetzt noch bis 15. Januar bewerben

Ausblick vom Buchkammerfels bei Erlenbach im südlichen Pfälzerwald
Umweltpraktikum in der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald, das unter anderem das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands umfasst. Hier der Ausblick vom Buchkammerfels (Foto: BR/Yannick Baumann)

Studentinnen und Studenten aus Deutschland und anderen Ländern der Europäischen Union können sich noch bis Freitag, 15. Januar, über die Commerzbank für ein Praktikum im deutschen Teil des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen bewerben. Das mindestens dreimonatige Umweltpraktikum bietet die Chance, Natur intensiv zu erleben, Praxiserfahrung zu sammeln und berufliche Kontakte zu knüpfen.

Das Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald bindet die Praktikantinnen oder Praktikanten aktiv in verschiedene Abläufe ein, um ein umfängliches Verständnis der Arbeit für nachhaltige Entwicklung in dem Großschutzgebiet zu vermitteln. Als Modellregion der UNESCO hat das Biosphärenreservat Pfälzerwald zum Ziel, das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur zu erproben und zu fördern. Die jungen Leute erhalten Einblick in Biosphärenreservats-Projekte etwa in den Bereichen nachhaltiges Wirtschaften, Landschaftspflege oder Schutz der Biodiversität. Sie haben auch die Gelegenheit, eigene Projekte umzusetzen, zum Beispiel in der Bildung für nachhaltige Entwicklung oder in der Öffentlichkeitsarbeit.

Neben spannenden Naturerlebnissen und lehrreichen Erfahrungen erhalten die Praktikanten ein Praktikumsentgelt. Weitere Informationen und Hinweise zur Bewerbung finden sich unter www.umweltpraktikum.com.

Der Natur vor Ort nachspüren

Naturaktionstag mit Schülerinnen und Schülern aus Pirmasens

Kinder der Pirmasenser Grundschule suchen nach Tierspuren
Kinder der Pirmasenser Grundschule Horeb suchen nach Tierspuren (Foto: Burkart)

Ende Oktober trafen sich 17 Schüler und Schülerinnen der Grundschule Horeb gemeinsam mit ihrer Lehrerin und dem Schulsozialarbeiter mit einer Mitarbeiterin des Biosphärenreservats, um gemeinsam Tierspuren im Wald aufzuspüren. Das Biosphärenreservat kooperiert für solche Naturaktionstage mit dem Verband Deutscher Naturparke e. V. und dem Unternehmen Kaufland. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern Aspekte der Natur auf spielerische Weise näher zu bringen.

Bei der Aktion am Eisweiher in Pirmasens begaben sich die Kinder auf die Suche nach Tierspuren im Wald. Neben Fährten gehören dazu zum Beispiel auch angefressene Blätter. Die Kinder fanden heraus, dass es sich bei den angeblichen Würmern in den Eicheln um Keimlinge handelte. Die Eicheln wurden eingepackt, um sie in der Schule in Erde zu pflanzen und sie weiter zu beobachten. Zudem gab es Spiele zur Stärkung des Klassenzusammenhalts und zum Training der Kooperationsfähigkeit, wie der Bau von Waldkugelbahnen in Kleingruppen.

Zur Sache: Naturaktionstage

Der Verband Deutscher Naturparke e.V. (VDN) und das Unternehmen Kaufland haben es sich zum Ziel gesetzt, Schulklassen mit einem hohen Anteil von Kindern aus sozial benachteiligten Familien einen Naturerlebnisausflug in einen benachbarten Naturpark zu ermöglichen. Wie die vorausgegangenen „Naturpark-Klassenfahrten“ im Biosphärenreservat Pfälzerwald gezeigt haben, sind es eben diese Kinder, die oft wenig Möglichkeiten für ein Naturerlebnis haben und die vielfach sogar von sich sagen, dass sie noch nie im Wald waren.

Aktuelle Angebote unserer Partnerbetriebe

Regional und nachhaltig genießen und einkaufen auch während der Krise

Von Liefer- und Abholservice unserer Restaurants über Fleischverkauf nach Anmeldung bis zu Online-Bestellung von Weinen, Honigen und anderen regionalen Produkten: Unsere Partnerbetriebe haben auch in Zeiten der Corona-Krise und über die anstehenden Feiertage viel zu bieten. Beispielhaft haben wir hier einige Angebote zusammengestellt. Es lohnt sich, auch auf den Websites anderer Partnerinnen und Partner vorbeizuschauen oder bei ihnen anzurufen – alle Kontakte finden Sie hier.

Trockenmauern: sommers wie winters ein wichtiger Lebensraum

chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ für den Schutz und die Vernetzung wertvoller Biotope

Typische Pflanzen an einer Trockenmauer
Wertvolle Biotope für Tiere und Pflanzen: Trockenmauern im Pfälzerwald sollen durch das Hirtenwege-Projekt in Wert gesetzt werden (Foto: Biosphärenreservat/Yannick Baumann)

Wer viel im Biosphärenreservat Pfälzerwald unterwegs ist, kennt sie schon ganz gut: die Trockenmauern. Ob in den Weinbergen, entlang eines Fahrradwegs oder versteckt und verwittert im Wald – sie prägen die Kulturlandschaft und sind ein wichtiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.

Im chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ gehören die Trockenmauern zur Pflege- und Entwicklungsplanung, die derzeit erarbeitet wird. Trockenmauern sind wichtige Biotopvernetzungsachsen, vor allem in den Räumen, die durch Weinbau genutzt werden. Im Pflege- und Entwicklungsplan werden derzeit Maßnahmen erarbeitet, wie die Trockenmauern wieder als Lebensraum von Tier- und Pflanzenarten verbessert angenommen werden. Gleichzeitig sollen die Bauwerke als Relikte für frühere, regionaltypische Bewirtschaftungsweisen stärker in die Wahrnehmung der Öffentlichkeit rücken.

Die Pflege- und Entwicklungsplanung für die „Neuen Hirtenwege im Pfälzerwald“ sieht vor, dass bestimmte Trockenmauern revitalisiert werden und eine modellhafte Pflege erfahren sollen. Zu den Maßnahmen, die das Hirtenwege-Team bisher plant, gehören zudem das Sichern der Mauern, die Freistellung von zugewachsenen Trockenmauern und die Ergänzung von Mauerteilen beziehungsweise der Wiederaufbau von eingestürzten Mauerteilen.

Trockenmauern im Sommer und Winter

Vor allem an warmen Tagen im Sommer kann man diesen lebendigen Lebensraum besonders gut beobachten, wenn aus den Ritzen und Spalten der Trockenmauern Farne und Kriechpflanzen wie Mauerraute, Blaugrüner Steinbrech oder Zwergglockenblume hervorschauen und Zaun- und Mauereidechsen darauf entlanghuschen. Trockenmauern unterscheiden sich von den gängigen Beton-Mauern unter anderem dadurch, dass sie aus Natursteinen bestehen und ganz ohne Mörtel auskommen. Das hilft Tieren wie der Mauereidechse, sich tief im Mauerwerk vor Feinden zu verstecken. Werden Trockenmauern neu angelegt, können beispielsweise auch seltene Vogelarten wie der Steinschmätzer von diesem Lebensraum profitieren, indem man spezielle Nisthilfen an den Mauern anbringt.

Dass die Trockenmauern ohne Mörtel aufgeschichtet werden, ist auch im Winter wichtig für Amphibien und Reptilien. Sie können sich für ihre Winterstarre in die Ritzen zurückziehen. Sollten sie sich nämlich nicht gut verstecken, sind sie als wechselwarme Tiere bei kalten Temperaturen ihren Feinden ausgeliefert. An regnerischen Tagen zeigt sich noch eine weitere Deutungsmöglichkeit für den Namen „Trocken“-Mauer: Die Bauwerke können kein Wasser speichern. Ohne Mörtel oder anderes Füllmaterial fließt bei Wasserüberschuss wie etwa bei Starkregen das Wasser einfach ab und es bildet sich keine Staunässe. Interessanterweise bleibt die Temperatur im Inneren der Mauern Tag und Nacht ungefähr gleich, es gibt hier nur geringe Schwankungen. Sowohl im Sommer als auch im Winter herrscht im Mauerinneren ein relativ stabiles Klima, auch wenn draußen die Temperaturen unstet sind.

Gut gebaute Trockenmauern können viele Jahrzehnte überdauern. Von Kälteschäden, die manche Bauten erleiden, wenn sich beispielsweise Eis entwickelt und durch die Ausdehnung Kälterisse entstehen, sind die Trockenmauern wenig betroffen. Trockenmauern zerfallen vor allem dann, wenn sich niemand mehr um ihre Instandhaltung kümmert und sie langsam verwittern. Das passiert etwa auf alten Weinbergstandorten, die nicht mehr als solche genutzt werden und von der Natur zurückerobert werden.

Mit dem chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ kann der Lebensraum Trockenmauer eine neue Wertschätzung erfahren.

chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“

Das Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ wird im Biosphärenreservat Pfälzerwald umgesetzt, Projektträger ist der Bezirksverband Pfalz. Die Förderung des Vorhabens erfolgt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie durch das Land Rheinland-Pfalz. Projekt I wird mit 1,8 Millionen Euro gefördert. Nach erfolgreichem Abschluss der Projektplanung in Projekt I im Jahr 2022 würde sich für weitere zehn Jahre Projekt II anschließen, in dem die in Projekt I erarbeiteten Maßnahmen umgesetzt werden sollen.

Informationen auch unter www.hirtenwege-pfaelzerwald.de.

Der Dunkelheit auf der Spur

Gewinner des Sternenpark-Videowettbewerbs auf nächtlicher Exkursion im Pfälzerwald

Eine Aufnahme der Abendstimmung im Pfälzerwald
Abendstimmung im Pfälzerwald (Foto: Kathrin Lerchbacher)

Simon Freudenberger und Emil Lerchbacher, mittlerweile in der achten Klasse des Burggymnasiums in Kaiserslautern, hatten erfolgreich am Videowettbewerb für Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Ausgeschrieben hatten den Wettbewerb das Biosphärenreservats-Team im Rahmen des Sternenpark-Projekts gemeinsam mit dem Biosphärenhaus in Fischbach und dem Klimaschutz-Projekt ZENAPA, um dafür zu werben, wie wichtig eine natürliche, dunkle Nacht für Natur und Menschen ist.

Als Preis für ihren kreativen Beitrag haben sich die beiden Gewinner gemeinsam mit ihren Familien und ihrem Lehrer Heribert Bröhl auf eine Exkursion im dämmrigen und nächtlichen Pfälzerwald begeben. Es führte sie der Biosphären-Guide Wolfgang Müller. Hier berichtet Heribert Bröhl, wie es war:

„Simon Freudenberger und Emil Lerchbacher gehörten zu den glücklichen Preisträgern des letztjährigen Schülerwettbewerbs „Der Verlust der Dunkelheit”, in dem sie sich Gedanken zur Lichtverschmutzung gemacht haben. Als Preisträger erhielten sie eine Führung im nördlichen Teil des Biosphärenreservats mit dem Biosphären-Guide Wolfgang Müller. In Anlehnung an den Wettbewerb starteten wir bei der Abenddämmerung in die Dunkelheit des Pfälzerwalds, der den Beteiligten bei Nacht doch noch recht hell erschien (dem Streulicht aus den umliegenden Dörfern „sei Dank”). So konnte man den interessanten Erklärungen zu Bäumen und Landschaft auch ohne Taschenlampe folgen. Leider verdeckte dichter Nebel den Blick auf die Sterne, aber der Wald wurde durch die Nebelschwaden in einen richtigen Zauberwald verwandelt. So wurde die nächtliche Wanderung zu einem sehr schönen Naturerlebnis.“

Das Projekt Sternenpark Pfälzerwald wird als LEADER-Projekt im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz (vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau) gefördert.

Weitere Informationen unter www.pfaelzerwald.de/sternenpark