Wildkräuterführung im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Das Bild zeigt eine blühende Wildkräuterwiese mit Menschen im Hintergrund
Mit den Biosphären-Guides unterwegs: Führung zu Wildkräutern (Foto: Biosphärenreservat/frei)

Von wegen „Unkraut“ – dass hinter Wildkräutern eine Vielfalt an Gaumenfreuden steckt, können Interessierte am Sonntag, 08. August, von 15 bis 17 Uhr bei einer Führung im Biosphärenreservat erfahren. Treffpunkt der Biosphären-Guide-Tour ist das Biosphärenhaus Pfälzerwald-Nordvogesen, Am Königsbruch 1, in Fischbach bei Dahn. Die Leitung der Wildkräuterführung übernehmen die Biosphären-Guides Ursula und Johannes Schauer.

Wildkräuter werden häufig fälschlicherweise als „Unkraut“ angesehen. Dabei bieten sie zahlreiche Inhaltsstoffe, die für die Erhaltung der Gesundheit wichtig sind. Sie können in den täglichen Speiseplan einbezogen werden und bieten eine große Vielfalt an Gaumenfreuden. Teilnehmende erfahren, welche Wildkräuter im Garten oft als Unkraut angesehen werden und dann in der Küche ungeahnte Fähigkeiten entfalten können.

Die Teilnahme kostet 10 Euro pro Person. Um Anmeldung bis 5. August beim Biosphärenhaus Pfälzerwald unter der Telefonnummer 06393 9210-0 oder per E-Mail an info@biosphaerenhaus.de wird gebeten. Teilnehmende an der Führung sollten festes Schuhwerk tragen. Eine Mund-Nasen-Bedeckung ist für den Fall dabeizuhaben, dass die Einhaltung des Mindestabstands an bestimmten Stellen im Gelände nicht möglich ist – die speziellen Hygiene- und Verhaltensregeln aufgrund der Corona-Pandemie werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nach Anmeldung zugesandt.

Ursula und Johannes Schauer bieten die gleiche Biosphären-Guide-Tour auch am Sonntag, 05. September, von 15 bis 17 Uhr an. Alle Termine unter www.pfaelzerwald.de/termine.

Das ABC des chance.natur-Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ – Teil 2

E

wie Ersteinrichtungsmaßnahmen

Heute ist wieder ein langes Wort dran: Ersteinrichtungsmaßnahme. Am einfachsten geht es, wenn man das Wort zerstückelt und sich jeden Teil einzeln ansieht. „Erst“ heißt „zuerst“, also etwas, dass vor allem Anderen gemacht wird. „Einrichtung“ hat man vielleicht schon mal gehört, z. B. bei der Inneneinrichtung eines Hauses. Beim chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ bereitet man mit der Einrichtung eine Fläche vor, auf die später Schafe oder andere Weidetierarten gestellt werden sollen. Die „Maßnahme“ kann dann z. B. das Entfernen von Gebüsch oder Bäumen mithilfe von Maschinen sein. Auch wenn sich das erst einmal wie das Saubermachen einer Fläche anhört, ist ganz wichtig zu verstehen, dass diese Ersteinrichtungsmaßnahme nur einmal durchgeführt wird. Denn wenn später Tiere die Fläche beweiden, dann sollen trotzdem wieder kleine Büsche und vereinzelte Bäume auf der Fläche wachsen können. Sie sind wichtige Lebensräume für Vögel, Käfer oder andere Lebewesen. Die Ersteinrichtungsmaßnahme wird nur für Flächen in Betracht gezogen, auf denen Weidetiere nicht aus eigener Kraft das Gestrüpp entfernen können. Das sind beispielsweise Flächen, die schon lange nicht mehr in ihrem eigentlichen Sinne als landwirtschaftliche Fläche genutzt werden.

Ihr möchtet noch mehr über Ersteinrichtungsmaßnahmen oder andere lange Worte aus dem chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ erfahren? Dann schaut doch hier vorbei: www.hirtenwege-pfaelzerwald.de

F

 wie Fördergebiet

Das Bild zeigt eine Schafherde auf einer Weide, im Hintergrund sind Wald und blauer Himmel zu sehenFördergebiet. Das Fördergebiet ist sehr wichtig für das chance.natur-Projekt. Denn hier sollen die Maßnahmen aus dem Pflege- und Entwicklungsplan umgesetzt werden. Das Fördergebiet steht nach dem ersten Teil des chance.natur-Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“, dem sogenannten Planungsprojekt, fest. Mit einer Größe von 8.200 Hektar macht das Fördergebiet etwa 4,5 % der gesamten Fläche des Pfälzerwaldes aus. 8.200 Hektar, das ist eine Größe von ungefähr 11.550 Fußballfeldern! (1 Hektar = 10 000 m², 1 Fußballfeld (68m x105m) = 0,71 Hektar) Also ein riesiges Gebiet. Da ist es verständlich, dass nicht im ganzen Fördergebiet Maßnahmen ungesetzt werden können. Das chance.natur-Projekt versucht aber, auf so viel Fördergebietsfläche wie möglich Maßnahmen umzusetzen. Das Ziel der Maßnahmen ist es, hochwertige Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten zu entwickeln. Mit einer guten Zusammenarbeit der verschiedenen Akteur:innen vor Ort können die Ziele des Projekts im Fördergebiet erreicht werden. Ein kurzer Abstecher zum Buchstaben A: Ein Akteur oder eine Akteurin sind Personen, die sich sehr aktiv für eine Sache einsetzen. In unserem Fall sind diese aktiv in unserem Fördergebiet und somit ein wichtiger Teil bei der Umsetzung des Projekts. Die wichtigsten Akteursgruppen sind in unserer Projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG – folgt später unter P) vertreten.

Ihr habt noch mehr Fragen zum Fördergebiet? Dann schaut doch auf unserer Internetseite vorbei: www.hirtenwege-pfaelzerwald.de

G

 wie Gemeinden

Gemeinden. Auch ihr lebt in einer Gemeinde. Das Wort hat man vielleicht schon mal in der Kirche gehört, aber in diesem Fall meinen wir eine räumliche Gebietsabgrenzung. Am chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ sind über 100 Gemeinden beteiligt. Sie liegen in den vier Landkreisen, die das Fördergebiet einschließen. Da das ganz schön viele Gemeinden sind, braucht es viel Zeit für die gemeinsamen Abstimmungen. Verbandsgemeinden sind Zusammenschlüsse von mehreren Ortsgemeinden. Hier wurde das Projekt auch schon vorgestellt. Die Bürgermeister:innen, die dann bei der Vorstellung des Projekts dabei sind, können die Informationen an ihre Ortsgemeinde weitergeben. Das ist eine große Erleichterung für das Projekt. Durch die Projektvorstellungen in den Verbandsgemeinden sind auch schon einzelne Gemeinden auf uns zugekommen und haben sich direkt um Beratungstermine mit dem Projektteam bemüht. Dies zeichnet auch ein gutes Netzwerk der Verbandsgemeinden zu ihren Ortsgemeinden aus. Da die Bürgermeister:innen ihre Gemeinden gut kennen müssen, sind sie wichtige Gesprächspartner:innen, wenn es darum geht, die Eigentümer:innen wichtiger Flächen im Fördergebiet ausfindig zu machen.

Wollt ihr noch mehr über die Gemeinden erfahren, die im chance.natur-Projekt beteiligt sind? Oder habt ihr noch Fragen zu Verbandsgemeinden? Dann könnt ihr Euch hier informieren: www.hirtenwege-pfaelzerwald.de

H

wie Hirten- oder Hütehund

Das Bild zeigt zwei im Gras liegende Hirtenhunde
Foto: Biosphärenreservat / Norman Krauß

Stellen wir uns eine Wanderschäferin oder einen Wanderschäfer mit ihrer/seiner Schafherde auf einer Wiese vor, so darf eine wichtige Sache nicht fehlen: der Hirtenhund. Das sind oft sehr aufgeweckte und kluge Hunde, die aufpassen, dass kein Schaf abhaut und dass die Herde in die richtige Richtung läuft. Sie können auch einzelne Schafe von der Herde trennen, wenn diese zum Beispiel eine Verletzung haben und die Schäfer:innen das Tier begutachten müssen. Meistens werden die Hunde von klein auf vom Schäfer oder der Schäferin selbst ausgebildet. Nicht alle Hunderassen eignen sich zum Hirtenhund. Ähnlich wie bei uns Menschen gibt es aktive und weniger aktive Exemplare. Ein Hirtenhund muss gefordert werden, denn das entspricht seiner Natur. Sehr wichtig bei der Ausbildung der Tiere ist, dass sie die Anweisungen der Schäfer:innen ganz genau befolgen und keine Dummheiten machen. Bis ein Hirtenhund bereit ist, eine Schafherde zu übernehmen, und zum verlässlichen Einsatz kommen kann, dauert es deshalb eine gewisse Zeit. Viele der Schäfer:innen, die ich kenne, haben meistens auch mehrere Hunde: junge Hunde, die vielleicht gerade ausgebildet werden, und ältere Hunde, die schön länger bei der Arbeit sind. Bei alten Hirtenhunden merkt man manchmal, dass sie all die Kommandos zwar noch verstehen, aber leider der Körper oftmals nicht mehr mitspielt.

Habt ihr noch weitere Fragen zu Hirtenhunden? Oder habt ihr schon mal was über Herdenschutzhunde gehört? Dann könnt ihr gerne über unsere Internetseite: www.hirtenwege-pfaelzerwald.de auf uns zukommen.

Gelbes Band lädt ein zur Streuobsternte

Karte zur Initiative im Pfälzerwald jetzt online

Das Bild zeigt eine Frau beim Ernten von Äpfeln
Ran ans Streuobst: Die Aktion Gelbes Band richtet sich an alle, die Lust auf das leckere und nachhaltige Produkt haben (Foto: Landesforsten.RLP.de / Helena Naumer)

Streuobstwiesen sind nicht nur eine attraktive Bereicherung der Kulturlandschaft, sie sorgen auch für mehr Artenreichtum und liefern natürlich Obst. Wegen der Aufgabe der Nutzung von Streuobstwiesen bleiben die Früchte vieler Bäume häufig ungenutzt. Um die Verwertung der wertvollen Produkte zu fördern, gibt es seit kurzem auch im Pfälzerwald die Aktion „Gelbes Band“. Alle mit einem solchen Band markierten Bäume dürfen durch jede und jeden beerntet werden.

Auf Initiative des Biosphärenreservats Pfälzerwald, der LEADER AG Pfälzerwald plus sowie des Hauses der Nachhaltigkeit (Landesforsten Rheinland-Pfalz) beteiligen sich bisher 15 Orts- und Verbandsgemeinden sowie Forstämter mit Streuobst-Flächen an der Aktion. Wo man zugreifen kann, ist aus einer Karte ersichtlich, die jetzt über die Homepage des Biosphärenreservats unter www.pfaelzerwald.de/streuobstwiesen abrufbar ist.

Noch sind nicht überall die Bäume gekennzeichnet – etwa 900 Bäume werden in der kommenden Zeit von Patinnen und Paten mit dem gelben Band versehen. Die Paten und Patinnen sind Freiwillige aus Gemeindeverwaltungen, Vereinen und Forstämtern, die sich bereit erklärt haben, die Aktion vor Ort zu betreuen und auf den Flächen auch hin und wieder dem Rechten zu schauen.

Wer weitere Flächen melden möchte, kann sich an Christina Kramer vom Biosphärenreservat per E-Mail an c.kramer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de oder telefonisch unter 06325 9552-46 melden. Alle, die Obst pflücken wollen, sollten die Hinweise zur Ernte auf der Website des Biosphärenreservats und auf den Aushängen an den Flächen beachten. Dazu gehört, schonend mit den Bäumen umzugehen, keine Äste abzubrechen und die Bäume nicht zu besteigen. Außer Reichweite hängendes Obst kann mit Obstpflückern geerntet werden. Damit für alle etwas bleibt, sollen nur haushaltsübliche Mengen für den Privatgebrauch gepflückt werden. Die Ernte geschieht prinzipiell auf eigene Gefahr.

Mit der Aktion wollen die Initiatoren und Initiatorinnen die Aufmerksamkeit auf regionales Streuobst als nachhaltiges Lebensmittel lenken. Da kaum oder nur kurze Transportwege entstehen, ist es ein klimafreundliches Produkt, dessen Förderung zudem auch zur Erhaltung des wichtigen Lebensraums Streuobstwiese und der großen Artenvielfalt im Pfälzerwald beiträgt. Streuobstwiesen haben zudem als typisches und attraktives Element der Kulturlandschaft in der Region eine historische und kulturelle Bedeutung.

Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“

Die Aktion Gelbes Band im Biosphärenreservat Pfälzerwald ist angemeldet zur Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Die Aktionswoche findet von 29. September bis 6. Oktober im Rahmen der bundesweiten Strategie „Zu gut für die Tonne“ statt. Informationen zur Lebensmittelverschwendung sowie Tipps zu deren Vermeidung und Rezepte gibt es auf der Website www.zugutfuerdietonne.de

Aktueller Stand des chance.natur-Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“

Hirtenwege-Team präsentiert Nutzung und Ziele des Projekts in Verbandsgemeinden

Das Bild zeigt eine Herde Schafe auf einer Wiese. Im Hintergrund sind ein Kirchturm, sowie Wald und Weinberge sichtbar.
Beweidung trägt zur Erhaltung der Artenvielfalt und der abwechslungsreichen Kulturlandschaft im Pfälzerwald bei und wird durch das „Hirtenwege“-Projekt gefördert, hier Schafe bei Albersweiler (Foto: Biosphärenreservat Norman Krauß/frei)

Das chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ stellt seit Frühjahr und voraussichtlich noch bis Spätsommer 2021 die Nutzung und Zielsetzung des Projektgebiets in den beteiligten Verbandsgemeinden vor. Der größte Teil der Verbandsgemeinden, die von der Verbandsgemeinde Leiningerland im Norden bis hin zur Verbandsgemeinde Dahner Felsenland im Süden des Biosphärenreservats reichen, wurde seit März 2021 vom Team des Hirtenwege-Projekts besucht, das gemeinsam mit dem beauftragten Planungsbüro die Nutzungs- und Zielekarten vorstellte. Wichtige Aussagen der Karten sind unter anderem die derzeitige Nutzung der Flächen im Offenland und im Wald, die potenziellen Handlungsfelder sowie vorgeschlagene Erhaltungs- und Entwicklungsziele. Die Nutzungskarte ergibt sich aus den Ergebnissen der Kartierung aus den Jahren 2019 und 2020. Die Zielekarten zeigen auf, was im chance.natur-Projekt unter dem Aspekt des Artenschutzes und des Biotopverbunds idealerweise erreicht werden soll. Die Ergebnisse, die bisher in die Erstellung der Nutzungs- und Zielekarten eingeflossen sind, werden genutzt, um konkrete Maßnahmen zu entwickeln, mit denen die Ziele des Projekts in der Fläche erreicht werden können. Die Verbandsgemeinden können sich als Multiplikatoren einbringen, indem sie das Projekt in ihren Kommunen vorstellen, unterstützen und potenzielle Akteurinnen und Akteure mit dem Team des chance.natur-Projekts in Verbindung bringen.

Anmerkungen von Bürgerinnen und Bürgern zu den Zielen und Maßnahmen wie auch zu möglichen Bewirtschaftungsformen, wie etwa die Beweidung mit Schafen, sind eine wertvolle Unterstützung für das Projektteam, um zielorientiert und nachhaltig arbeiten zu können. So brachten sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Informationsveranstaltungen bereits mit konkreten Vorschlägen dazu ein, wie Eigentümerinnen und Eigentümer bestimmter, für das Projekt wichtiger Flächen ermittelt werden könnten. Solches Engagement kommt dem Projektteam in Projekt II, das ab 2023 beantragt werden soll, für die Flächensicherung zugute und zeigt auch eine grundsätzliche Bereitschaft, die Ziele des Projekts aktiv zu unterstützen. Im Herbst wird sich das Hirtenwege-Team mit beteiligten Gemeinden treffen, um sich über die ersten Maßnahmenvorschläge des Planungsbüros auszutauschen.

Das Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ wird im Biosphärenreservat Pfälzerwald umgesetzt, Projektträger ist der Bezirksverband Pfalz. Die Förderung des Vorhabens erfolgt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie durch das Land Rheinland-Pfalz. Projekt I wird mit 1,8 Millionen Euro gefördert. Nach erfolgreichem Abschluss der Projektplanung in Projekt I würde sich für weitere zehn Jahre Projekt II anschließen, in dem die in Projekt I erarbeiteten Maßnahmen umgesetzt werden sollen.

Umweltpraktikantinnen übergeben den Staffelstab im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Commerzbank unterstützt mit dem Projekt „Umweltpraktikum“ Großschutzgebiete in ganz Deutschland

Das Bild zeigt die beiden Umweltpraktikantinnen, eine Mitarbeiterin des Biosphärenreservats sowie eine Mitarbeiterin der Commerzbank bei der Überreichung von Präsenten
Ute Jahn, Filialleiterin der Commerzbank in Neustadt, die Umweltpraktikantinnen Lea Kraft und Anneke Hoppe sowie Antje van Look, zuständig für das Umweltpraktikum beim Biosphärenreservat Pfälzerwald (v. l. n. r.)

„Ich möchte Menschen zeigen, wie wichtig es ist, unsere Umwelt und Natur zu schützen und ein Bewusstsein dafür schaffen, sie wertzuschätzen. Für mein Praktikum im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen erhoffe ich mir neues Wissen in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Natur- und Landschaftspflege zu sammeln“, das sagte Anneke Hoppe vor ihrem Commerzbank-Umweltpraktikum, das sie gerade beim Biosphärenreservat Pfälzerwald beendet hat. Die 22-jährige aus Niedersachsen studiert an der Universität Landau im Bachelor-Studiengang „Mensch und Umwelt: Psychologie, Kommunikation und Ökonomie“. Während ihrer Zeit in Lambrecht unterstützte Anneke Hoppe das Biosphären-Team in der Medienarbeit, bei der Website- und Newsletter-Redaktion, begleitete Kolleginnen und Kollegen zu verschiedenen Netzwerktreffen und erlebte die Rundreise der Jury zum deutsch-französischen Garten-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ sowie weitere Zusammenkünfte aus den verschiedenen Arbeitsbereichen des Biosphärenreservats mit. Zudem erstellte sie zum Leinbachtal im zentralen Pfälzerwald einen „Actionbound“ – das ist eine Art digitale Schnitzeljagd – zu den Themen Wooge, Wald und Wasser.

Lea Kraft, die jetzt ihr Umweltpraktikum beginnt, freut sich auf die kommenden drei Monate: „Ich bin gespannt darauf, die Vielzahl der verschiedenen Projekte kennenzulernen und mitzuerleben. Da ich von hier komme, verbinde ich persönlich viel mit der Region. Es ist mir wichtig, etwas für die Region zu tun und etwas über die Region zu lernen.“ Die 24-Jährige wohnt in Lambrecht und macht derzeit einen Master in Geografie an der Universität Heidelberg.

„Es ist schön zu sehen, dass unser Engagement hier so gut angenommen wird und beiden Seiten – sowohl den Praktikantinnen wie auch dem Biosphärenreservat – nützt. Die jungen Leute können hier ganz konkret vor Ort sehen, wie Projekte für mehr Nachhaltigkeit umgesetzt werden“, freute sich Ute Jahn. Die Filialleiterin der Commerzbank in Neustadt übergab Anneke Hoppe und Lea Kraft jeweils einen Rucksack als Präsent.

Zum Commerzbank-Umweltpraktikum
Seit 1990 fördert das Frankfurter Finanzinstitut deutsche Großschutzgebiete. Aktuell profitieren davon 13 Nationalparks, sechs Naturparks und acht Biosphärenreservate. „Das Commerzbank-Umweltpraktikum ist eine feste Größe im gesellschaftlichen Engagement der Bank“, sagt Thekla Wießner, Projektleiterin bei der Commerzbank. „Wir freuen uns sehr, dass auch in diesem Jahr wieder 75 Studierende die nationalen Naturlandschaften tatkräftig unterstützen und gleichzeitig berufliche Perspektiven im Umweltschutz erleben.“ Seit dem Start 1990 haben durch das Commerzbank-Umweltpraktikum etwa 1.700 Praktikantinnen und Praktikanten in den 27 teilnehmenden Großschutzgebieten zwischen Nordsee und Alpen einzigartige Orte für ihr Engagement gefunden.

Das Umweltpraktikum im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen
Das mindestens dreimonatige Umweltpraktikum im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen bietet die Chance, Natur intensiv zu erleben, Praxiserfahrung zu sammeln und berufliche Kontakte zu knüpfen.

Das Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald bindet die Praktikantinnen oder Praktikanten aktiv in verschiedene Abläufe ein, um ein umfängliches Verständnis der Arbeit für nachhaltige Entwicklung in dem Großschutzgebiet zu vermitteln. Als Modellregion der UNESCO hat das Biosphärenreservat Pfälzerwald zum Ziel, das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur zu erproben und zu fördern. Die jungen Leute erhalten Einblick in Biosphärenreservats-Projekte etwa in den Bereichen nachhaltiges Wirtschaften, Landschaftspflege oder Schutz der Biodiversität. Sie haben auch die Gelegenheit, eigene Projekte umzusetzen, zum Beispiel in der Umweltbildung oder in der Öffentlichkeitsarbeit.

Neben spannenden Naturerlebnissen und lehrreichen Erfahrungen erhalten die Praktikanten und Praktikantinnen ein Praktikumsentgelt. Weitere Informationen und Hinweise zur Bewerbung finden sich unter www.umweltpraktikum.com.

Der Natur auf der Spur

Naturaktionstag für Germersheimer Schulklasse im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen

Das Bild zeigt Kinder mit Schafen bei EußerthalWie spannend die Natur vor der Haustür sein kann, konnte eine fünfte Klasse der Richard-von-Weizsäcker Realschule plus aus Germersheim beim Naturaktionstag im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen erfahren. Mitarbeiterinnen des Biosphärenreservats zeigten den 21 Kindern und ihren zwei Lehrerinnen in Eußerthal, worum es in der Modellregion für nachhaltige Entwicklung geht und gingen dabei besonders auf das Thema Schafhaltung und Landschaft ein.

Kinder aus einem städtischen Umfeld haben häufig wenige Naturerfahrungen. Ziel der Naturaktionstage – einer Kooperation des Verbands Deutscher Naturparke (VDN) und Kaufland – ist es, diesen Kindern den Zugang zur Natur zu ermöglichen. Tiere und Pflanzen kennenzulernen und die Natur mit allen Sinnen auf vielfältige Art und Weise zu entdecken und zu erleben, das begeistert die meisten.

In Eußerthal wurden zunächst die drei Schutzgebietsformen Naturpark, Biosphärenreservat und Nationalpark voneinander abgegrenzt und das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen vorgestellt. Um das Thema Nachhaltigkeit begreifbar zu machen, spielten die Kinder eine Art Staffellauf zwischen Wald, Mensch und Zeit. Anhand von Beobachtungen und Fotos setzten sie sich dann mit Besonderheiten in der Landschaft auseinander und konnten so nachvollziehen, wie sich unser Leben seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts geändert hat – etwa von der Bewirtschaftung vieler kleiner Felder mit einem großen Anteil an Selbstversorgung hin zu landwirtschaftlichen Großbetrieben und der Versorgung durch Einkäufe im Supermarkt. Welche Auswirkungen dies auf die Landschaft hat, war für die Schüler und Schülerinnen direkt in der Eußerthaler Umgebung zu erkennen – zum Beispiel, dass der Wandel zur Verbuschung und zum Verlust von artenreichem Offenland geführt hat.

Wie das Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald versucht, dieser Entwicklung mithilfe von Beweidung durch Schafe und andere Tiere gegenzusteuern, war im Anschluss Thema. Die Kinder gingen in kleinen Gruppen mit jeweils einem Schaf beziehungsweise einer Ziege ins Gelände und beobachteten die Tiere genau. Unter anderem sammelten sie Pflanzen, die die Tiere gefressen haben, um sie später zu bestimmen. Beim Streicheln und genaueren Betrachten der Schafe wurde den Fünftklässlerinnen und -klässlern klar, dass die Tiere in ihrem Fell auch Pflanzenteile, Samen und manchmal sogar kleine Tiere transportieren und so als Biotopverbinder auch eine wichtige Naturschutzfunktion haben. Am Ende konnten die Schülerinnen und Schüler beim Basteln und Filzen mit Schafwolle selbst kreativ werden und jeweils ein Schafswoll-Souvenir mit nachhause nehmen.

Die Vorbereitung des Naturaktionstags erfolgte in enger Abstimmung zwischen der Richard-von-Weizsäcker Realschule plus und dem Biosphärenreservat. So war der Ausflug auf die individuellen Interessen der Schülerinnen und Schüler zugeschnitten und das Biosphärenreservat konnte seine standortspezifischen Besonderheiten wie die Kulturlandschaftspflege mithilfe von Beweidung einfließen lassen.

Durch das Engagement des Unternehmens Kaufland können im Rahmen der Naturaktionstage deutschlandweit Klassen von Grund- und weiterführenden Schulen eine eintägige Exkursion in einen nahegelegenen Naturpark durchführen (bis 2020 war der Pfälzerwald auch Naturpark). Die Naturaktionstage sind Teil des breit angelegten gemeinsamen Engagements von Kaufland und dem VDN für die Naturparke in Deutschland. Jede dieser Tages-Exkursionen wird inklusive der Anreise durch Kaufland finanziert.

Unterwegs zu den Geiersteinen

Geführte Wanderung mit unserem Biosphären-Guide

Felsen glühen im Licht des Sonnenaufgangs
Die Geiersteine im Sonnenaufgang (Bild: Yannick Baumann)

Wanderfreudige und Naturbegeisterte können am Freitag, 23. Juli 2021, von 15.30 bis 18.30 Uhr, am Samstag, 24. Juli, von 10 bis 13.30 Uhr oder am Sonntag, 25. Juli, ebenfalls von 10 bis 13.30 Uhr an einer geführten Wanderung zu den Geiersteinen teilnehmen. Biosphären-Guide Ute Seitz begleitet die sieben Kilometer lange Tour im Pfälzerwald, der Treffpunkt für die Wanderung ist in der Saarstraße 1 in Lug.

Während der Tour erfahren Teilnehmende Interessantes über das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, die Waldwirtschaft, die Landschaftsentwicklung und die Auswirkungen der Klimakrise in unserem Gebiet. Die Wanderung beginnt mit einem steilen Anstieg zum Hornstein-Felsen und belohnt Teilnehmende mit einer Aussicht auf das Dorf Lug. Weiter geht es durch märchenhaften Wald vorbei an verschiedenen Felsformationen bis zum beindruckenden Felsmassiv der Geiersteine. Biosphären-Guide Ute Seitz führt die Wanderer und Wanderinnen dann über einen schmalen Pfad zum Hutfelsen, wo ein Blick auf den Trifels wartet, und anschließend auf einem bequemen und breiteren Weg durch den schattigen Wald zurück.

Die Kosten betragen 15 Euro pro Person. Teilnehmende sollten trittsicher sein, festes Schuhwerk tragen und Sonnenschutz, ausreichend Getränke und eigene Verpflegung mitbringen. Um Anmeldung bis zum 21. Juli bei Naturpur und Weinkultur unter der Telefonnummer 06341 962488 oder per Mail an info@natur-und-wein.de wird gebeten. Die speziellen Hygiene- und Verhaltensregeln aufgrund der Corona-Pandemie werden den Teilnehmern nach Anmeldung zugesandt.

SDG-Gemeinden beraten über eine nachhaltige Zukunft

Zweiter Beteiligungsdurchgang im Projekt zu den UN-Nachhaltigkeitszielen im Biosphärenreservat Pfälzerwald abgeschlossen

„Man kann einfache, heimische Sträucher und Stauden pflanzen, die günstig sind und auch nicht aufwendig in der Pflege. Noch dazu blühen sie oft schön“, sagte Andreas Nickol. Er ist im Garten- und Landschaftsbau tätig und brachte sich aktiv bei der zweiten Zukunftswerkstatt in seiner Heimatgemeinde Sippersfeld ein, die das Biosphärenreservat Pfälzerwald als Teil des Projekts „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ gemeinsam mit den Sippersfeldern und Sippersfelderinnen organisierte. Die Gruppe um das Handlungsfeld „Kulturlandschaft und Biodiversität“ entschied sich unter anderem dafür, die Maßnahmen „Erhalt der Kulturlandschaft: Streuobstwiesen erhalten und anlegen“ sowie „Mehr Grün im Dorf: kommunale Flächen ökologischer gestalten“ näher zu bearbeiten.

Das Handlungsfeld „Kulturlandschaft und Biodiversität“ betrifft mehrere der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele, der sogenannten SDGs (Sustainable Development Goals), auf die sich die Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 geeinigt haben und die im Mittelpunkt des SDG-Projekts stehen. In dem Projekt soll für jede der acht im Gebiet des Biosphärenreservats ausgewählten Modellkommunen eine Strategie zur Verwirklichung der globalen Nachhaltigkeitsziele auf lokaler Ebene entwickelt werden.

„Es könnte sich zum Beispiel eine Fläche bei der Schule eignen, die in eine blühende Blumenwiese verwandelt werden könnte; sie ist recht groß und wird kaum betreten, aber dennoch bisher oft gemäht“, weiß Patrick Deutschle, Bürger und Gemeinderatsmitglied. Auch über andere Flächen berät die ortskundige Gruppe Interessierter und Neugieriger, die zur Zukunftswerkstatt gekommen waren. So sehe man zum Beispiel hinter dem Neubaugebiet oder am Sägewerk ebenfalls Potenzial, gemeindeeigene Flächen naturfreundlicher umzugestalten.

„Besser ist es, einzelne Flächen beispielhaft ökologisch umzugestalten, so dass wir auf mehr Akzeptanz stoßen“, fügte Andreas Nickol an. Dem stimmte auch Bernd Kolb zu, der als interessierter Bürger dabei war. Er halte Akzeptanzförderung für sehr wichtig: „Es muss auch für Anwohner gut sein und erklärt werden, warum etwas jetzt wilder aussieht als vorher.“

Sippersfelderin bei einem WorkshopIn jeder teilnehmenden Kommune bildete sich nach dem SDG-Projektauftakt Ende 2019 ein Kernteam, das zunächst in einer Bestandsaufnahme die wichtigsten Handlungsfelder in punkto Nachhaltigkeit identifizierte. Bei einer ersten Runde von Zukunftswerkstätten im Sommer und Herbst 2020, die auch schon für alle offen waren, entwickelten Bürgerinnen und Bürger zu den Handlungsfeldern erste Ziel- und Maßnahmenideen. Nachdem die zahlreichen Ideen durch die Kommunen-Kernteams in eine erste strategische Ordnung gebracht und bewertet worden waren, führte das Projekt nun die zweite Runde von Zukunftswerkstätten durch. „Es ist schön, dass so viele Leute hergekommen sind, um nachhaltig was fürs Dorf auf den Weg zu bringen“, sagte die Sippersfelder Bürgermeisterin Martina Lummel-Deutschle.

In der zweiten Zukunftswerkstatt wurden einzelne Maßnahmen beispielhaft verfeinert und bis in die konkrete Umsetzung durchdacht. Das ist wichtig, weil die Nachhaltigkeitsstrategien für jede Kommune auch einen konkreten Aktionsplan enthalten sollen. So war es das Ziel der zweiten Zukunftswerkstätten, Fragen nach dem Zeitplan und nach Zuständigkeiten in ausgewählten Maßnahmen vorab zu klären, etwa wer die Maßnahme trägt und koordiniert und wer zuarbeitet. Auch wurden in dieser Zukunftswerkstatt der Entwurf des Leitbilds jeder Kommune besprochen. Das Nachhaltigkeits-Leitbild beschreibt den jeweiligen Zustand, den die jeweilige Gemeinde im Jahr 2030 erreichen will. Den Rahmen für die Ziele bilden gemäß der Agenda 2030 und der globalen Nachhaltigkeitsziele die planetaren Belastbarkeitsgrenzen der Ökosysteme sowie soziale Gerechtigkeit und Leben in Würde für alle, auch im entwicklungspolitischen Eine-Welt-Kontext.

Das SDG-Projekt im Biosphärenreservat Pfälzerwald
Die Städte Pirmasens, Bad Bergzabern und Neustadt, die Verbandsgemeinden Lambrecht und Maikammer sowie die Ortsgemeinden Sippersfeld, Kallstadt und Klingenmünster – das sind die acht Kommunen, die sich am Projekt „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ als Modellkommunen beteiligen. In dem Projekt wird für jede Kommune eine Nachhaltigkeitsstrategie mit konkretem Aktionsplan erarbeitet, die zu den individuellen Bedarfen und Potentialen der jeweiligen Kommune passt und die sich an der Agenda 2030 mit den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) der Vereinten Nationen orientiert.

Projektträger ist das UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald, eine durch den Bezirksverband Pfalz getragene Einrichtung. Kooperationspartnerin auf Bundesebene ist die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Partner von Seiten des Landes Rheinland-Pfalz sind das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, das Ministerium des Innern und für Sport und das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau. Sowohl die SKEW mit Mitteln des BMZ als auch die drei Landesministerien fördern das Projekt finanziell.

Mehr Informationen zum Projekt und den teilnehmenden Kommunen finden sich unter www.pfaelzerwald.de/sdg-modellregion-pfaelzerwald.

Gegen das Verschwinden der Sterne und die Gefährdung von Tieren und Pflanzen

Kreative Beiträge für den zweiten Schulwettbewerb des Projekts Sternenpark Pfälzerwald

An dem diesjährigen Schulwettbewerb „Der Verlust der Dunkelheit – neu beleuchtet“, den das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen gemeinsam mit dem Biosphärenhaus in Fischbach und dem Klimaschutz-Projekt ZENAPA (Zero Emission Nature Protection Areas) durchgeführt hat, beteiligten sich insgesamt fünf Gruppen von drei Schulen aus Neustadt-Hambach, aus Lemberg und aus Thaleischweiler-Fröschen.

Die Schülerinnen und Schüler der vierten beziehungsweise neunten und zehnten Klassen beantworteten in den Beiträgen die Frage, was Lichtverschmutzung und deren Folgen für Tiere und Pflanzen sind und wie sie Menschen beziehungsweise ihr eigenes Leben betrifft. Es wurden auf sehr unterschiedliche Arten Ideen für Lösungen des Problems der Lichtverschmutzung ausgearbeitet. Die eingereichten Beiträge umfassten Erklärvideos, Stop-Motion Videos, einen Podcast und ein Poster.

Den ersten Platz in der Gruppe der Grundschülerinnen und Grundschüler belegten vier Kinder der Klasse 4 b der Dr.-Albert-Finck Grundschule in Neustadt-Hambach mit der Lehrerin Cornelia Büttner. Der zweite Platz geht an die Klassen 4 a und 4 b der Heinrich-Weber-Schule in Lemberg unter Leitung von Rektorin Martina Neumann. Die Preise für die Mittelstufe gehen an zwei Gruppen der neunten Klasse und eine Gruppe der zehnten Klasse der IGS Thaleischweiler-Fröschen, bei der Hasso Sutter seine Schüler und Schülerinnen wie schon 2019 für den Schulwettbewerb des Sternenpark-Projekts begeistern konnte.

Die Preisträgerinnen und Preisträger können sich jetzt über schöne Preise freuen, unter anderem gibt es eine Übernachtung auf dem Baumwipfelpfad am Biosphärenhaus in Fischbach mit Infos zum Thema Nacht und Lichtverschmutzung, eine Führung mit einem Biosphären-Guide oder eine Sternkarte und ein Astronomiebuch.

Schulwettbewerb im Sternenpark-Projekt
Zum zweiten Mal widmete sich der Schulwettbewerb im Projekt Sternenpark Pfälzerwald – veranstaltet vom Biosphärenreservat Pfälzerwald in Kooperation mit dem Biosphärenhaus in Fischbach und dem Klimaschutz-Projekt ZENAPA – dem Thema Lichtverschmutzung. Teilnehmen konnten in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen im Biosphärenreservat Pfälzerwald – egal, ob im gesamten Klassenverband, als Schülergruppe oder AG oder auch als einzelne Schülerin beziehungsweise Schüler –, indem sie einen Beitrag zum Thema Lichtverschmutzung produzieren und einreichen. Hierbei waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Durch die direkte Auseinandersetzung mit dem Verlust der natürlichen Dunkelheit sollen die jungen Leute so für das wichtige Thema und seine schwerwiegenden Folgen sensibilisiert werden.
Projekt Sternenpark Pfälzerwald
Aufgrund von Industrialisierung, Zersiedelung und anderen Faktoren herrscht nur noch an wenigen Orten in Europa nach Sonnenuntergang natürliche Dunkelheit. Der Pfälzerwald jedoch weist noch Gebiete mit nahezu natürlichen Nachtlandschaften und einem sternenreichen Himmel auf. Diese Gebiete sind wichtig und wertvoll, weil sie neben der Schönheit des Sternenhimmels auch Lebensraum für zahlreiche tag- und nachtaktive Tiere und Pflanzen bieten.

Das Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“ will solche Gebiete mit nahezu intakten Nachtlandschaften erhalten und fördern. Das Projekt will für den Schutz der natürlichen Nacht sensibilisieren und zeigen, wie man eine Reduzierung der Lichtverschmutzung durch sternen- und gleichermaßen umweltfreundliche Beleuchtung im Pfälzerwald mit Energie- und Kosteneinsparungen verbinden kann. Von einer Sanierung der Straßen- und Außenbeleuchtung profitieren Mensch und Natur gleichermaßen.

Das Projekt Sternenpark Pfälzerwald wird als LEADER-Projekt im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz (vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau) gefördert.

Auf den Spuren des Klimawandels

Biosphären-Guide-Tour zu den Auswirkungen der Klimakrise im Pfälzerwald

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald bietet am Samstag, 03. Juli, von 11 bis 15 Uhr eine Exkursion zum Thema Klimawandel im Pfälzerwald an. Die Leitung der Exkursion übernimmt Biosphären-Guide Gerlinde Pfirrmann. Treffpunkt der etwa 12 Kilometer langen Wanderung ist der Parkplatz am Ende der Talstraße in Schweigen-Rechtenbach.

Eine Gruppe steht im Wald und schaut nach oben. In der Mitte steht Biosphären-Guide Gerlinde Pfirrmann
Fachkundig und unterhaltsam geht es mit den Biosphären-Guides durch Wald und Flur, hier eine Gruppe mit Gerlinde Pfirrmann (Mitte)

Der Klimawandel verändert das Ökosystem Wald und hinterlässt auch hier im Pfälzerwald längst seine Spuren. Diese globalen Auswirkungen versuchen Teilnehmende der Exkursion im Wald und am Haardtrand aufzuspüren. Wie wird der Pfälzerwald sich verändern? Wieso wird der forstwirtschaftliche Brotbaum Fichte zum Notbaum? Wie reagieren Buche, Eiche und Kiefer auf den Wandel? Welches unbekannte Kraut, welche Beeren vereinnahmen die freigelegten Areale? Und wer gewinnt letztendlich beziehungsweise wird zu den Verlierern gehören bei dem Wettlauf um Anpassung und Neubesiedelung? Die Wanderung führt auf dem Weinsteig Richtung Kanzelberg, zurück durch das Ottertalbachtälchen und entlang der Weinberge. Auch eine Hütteneinkehr ist vorgesehen.

Teilnehmende an den Führungen sollten festes Schuhwerk, ausreichend wetterangepasste Kleidung und die Rucksackverpflegung mitbringen. Eine Mund-Nasen-Bedeckung ist für den Fall dabeizuhaben, dass die Einhaltung des Mindestabstands an bestimmten Stellen im Gelände nicht möglich ist – die speziellen Hygiene- und Verhaltensregeln aufgrund der Corona-Pandemie werden den Teilnehmenden nach Anmeldung zugesandt. Die Teilnahme kostet 12 Euro pro Person. Um Anmeldung bis 30. Juni beim Biosphärenreservat Pfälzerwald unter der Telefonnummer 06325 9552-0 oder per E-Mail an info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de wird gebeten. Teilnehmende sollten gutes Schuhwerk tragen und sich zur Wanderung eine gefüllte Trinkflasche mitbringen.

Die gleiche Tour bietet Gerlinde Pfirrmann am Samstag, 04. September, ebenfalls von 11 bis 15 Uhr. Anmeldeschluss dafür ist der 01. September. Weitere Termine mit den Biosphären-Guides unter www.pfaelzerwald.de/termine.

Themenjahr zur Klimakrise der Nationalen Naturlandschaften in Rheinland-Pfalz

Natur schützt Klima – Klima schützt Natur“ – so lautet das erste gemeinsame Themenjahr aller Nationalen Naturlandschaften (NNL) in Rheinland-Pfalz mit vielfältigen landesweiten Veranstaltungsangeboten. Mit diesem Schwerpunktthema möchten die NNL gemeinsam darauf aufmerksam machen, wie entscheidend der Klimaschutz für den Erhalt der biologischen Vielfalt und wie aktuell das Thema in den Regionen bereits ist. Für jede(n) live „direkt vor der Haustür” erlebbar bieten die NNL unter Beachtung der aktuellen Hygienevorschriften eine Vielzahl regionaler, naturverträglicher Angebote, die diese Zusammenhänge aufzeigen. Weitere Veranstaltungen zum Themenjahr unter www.nationale-naturlandschaftem-rlp.de.