Umfrageergebnisse zeigen einen überwiegend positiven Verlauf der Aktion „Gelbes Band“
Obsternte mit Obstpflücker – so bleiben die Äste unbeschädigt (Bild: LEADER LAG Pfälzerwald plus/Ute Weisbrod-Mohr)
Die Obsterntesaison ist abgeschlossen und noch immer erfreuen sich viele am Ertrag der Streuobstbäume. Ob Bratapfel, Pflaumenkompott, Kirschmarmelade oder Birnenbrand – unser heimisches Streuobst begleitet uns auch außerhalb der Erntezeit fast das ganze Jahr über. Durch die Aktion „Gelbes Band“ hatten dieses Jahr auch Menschen ohne eigene Obstbäume die Möglichkeit, wertvolles heimisches Obst zu genießen. Die Aktion ist eine bundesweit anerkannte Initiative, die 2021 auch in der Pfalz und im Biosphärenreservat Pfälzerwald angekommen ist. Organisiert wurde sie von der AG Natur- und Kulturlandschaft und regionale Produkte der LAG Pfälzerwald plus.
Mit der Aktion „Gelbes Band“ soll der Blick wieder mehr auf die Bedeutung von Streuobstwiesen für die regionale Kultur, das Landschaftsbild, die biologische Vielfalt und die Bedeutung regionaler Lebensmittel in Zeiten der Klimakrise gelenkt werden. Es ist eine gemeinsame Überzeugung der Initiatorinnen und Initiatoren des Biosphärenreservats Pfälzerwalds, der LEADER AG Pfälzerwald plus sowie des Hauses der Nachhaltigkeit, dass die Wertschätzung für diese wertvollen Landschaftselemente steigt, wenn alle Bürger und Bürgerinnen einen direkten Nutzen daraus ziehen können, nämlich kostenlos Obst in haushaltsüblichen Mengen an markierten Bäumen ernten zu können.
Pfalzweit haben sich in diesem Jahr mindestens 33 Orts- und Verbandsgemeinden sowie Städte mit ihren Flächen an der Aktion beteiligt und diese größtenteils über die Website des Biosphärenreservats Pfälzerwald, teils ortsintern beworben. Viele positive Presseartikel und die Ergebnisse einer im Herbst 2021 durchgeführten Umfrage unter den Gemeinden spiegeln eine gelungene Aktion wider.
An der Umfrage nahmen 20 Gemeinden teil, von denen 80 Prozent angaben, teils zufrieden, zufrieden oder sehr zufrieden mit dem Verlauf der Aktion gewesen zu sein. Vereinzelt blieben Probleme nicht aus, etwa das mutwillige Entfernen von Hinweisschildern für die richtige Ernte oder Plakaten zur Aktion, Unklarheiten über die erlaubte Erntemenge sowie wenig Obst an den Bäumen. Die anfänglichen Befürchtungen, dass es bei den Bäumen zu Schäden an den Ästen kommen, Unfälle auf dem unebenen Gelände passieren oder gar ein „Streuobsttourismus“ aus entfernten Gebieten entstehen könne, haben die Ergebnisse der Umfrage nicht bestätigt. Vielmehr wurde sogar positiv bewertet, dass sowohl Bürgerinnen als auch Touristen Obst ernten konnten und so mehr Klarheit über das Pflücken an fremden Bäumen entstehe. Vereinzelt traten Bürgerinnen an die Gemeinden heran, die Baumspenden angeboten haben oder künftig bei der Baumpflege helfen möchten.
Regionale Nahrungsmittel am Boden – eine Streuobstwiese ohne gelbe Bänder im November (Bild: Landesforsten.RLP.de/Michael Leschnig)
Diese positiven Rückmeldungen nehmen die Initiatoren zum Anlass, die Aktion „Gelbes Band“ auch im kommenden Jahr fortzuführen und auszubauen. Neben der Bereitstellung von gelben Bändern und weiterer Aufklärung zur Nutzung der Bäume mit dem gelben Band sind auch verschiedene Zusatzangebote zur Wissensvermittlung geplant, etwa Baumschnitt- und Sensenkurse oder Hilfestellungen bei der Sortenbestimmung durch Pomologen.
An der Planung der Aktion für das kommende Jahr werden auch dieses Mal wieder viele fachkundige Personen vertreten sein, etwa Akteurinnen und Akteure von Obst- und Gartenbauvereinen, Streuobstwiesen-Experten und Expertinnen, Forstleute und Vertretungen aus dem ehrenamtlichen Naturschutz. Wer sich gern einbringen möchte, kann sich an Christina Kramer vom Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen wenden unter der Telefonnummer 06325 9552-46 oder per E-Mail an c.kramer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de.
Im Einsatz drinnen und draußen: Umweltpraktikanten und -praktikantinnen im Biosphärenreservat Pfälzerwald (Foto: Biosphärenreservat/frei)
Die Bewerbungsphase für das Commerzbank-Umweltpraktikum 2022 hat begonnen. Ab sofort können sich Studierende mit einer Begeisterung für Themen rund um Natur, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit und regionales Wirtschaften um einen Praktikumsplatz auch beim Biosphärenreservat Pfälzerwald bewerben. Die Frist läuft bis zum 15. Januar 2022. Bewerbungen sind ausschließlich online unter www.umweltpraktikum.com möglich. Für das mindestens dreimonatige Umweltpraktikum im deutschen Teil des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen können sich Studentinnen und Studenten aus Deutschland und anderen Ländern der Europäischen Union bewerben. Es bietet die Chance, Natur intensiv zu erleben, Praxiserfahrung zu sammeln und berufliche Kontakte zu knüpfen.
Das Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald bindet die Praktikantinnen oder Praktikanten aktiv in verschiedene Abläufe ein, um ein umfängliches Verständnis der Arbeit für nachhaltige Entwicklung in dem Großschutzgebiet zu vermitteln. Als Modellregion der UNESCO hat das Biosphärenreservat Pfälzerwald zum Ziel, das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur zu erproben und zu fördern. Die jungen Leute erhalten Einblick in Biosphärenreservats-Projekte etwa in den Bereichen nachhaltiges Wirtschaften, Landschaftspflege oder Schutz der Biodiversität. Sie haben auch die Gelegenheit, eigene Projekte umzusetzen, zum Beispiel in der Umweltbildung oder in der Öffentlichkeitsarbeit.
Neben spannenden Naturerlebnissen und lehrreichen Erfahrungen erhalten die Praktikanten und Praktikantinnen ein Praktikumsentgelt. Weitere Informationen und Hinweise zur Bewerbung finden sich unter www.umweltpraktikum.com.
Das Commerzbank-Umweltpraktikum in deutschen Schutzgebieten
Das Commerzbank-Umweltpraktikum bietet jungen Menschen die Chance, die Arbeit in deutschen Großschutzgebieten intensiv zu erleben und dabei wichtige Kompetenzen für ihre spätere Berufswahl zu erwerben. Seit dem Start 1990 haben durch das Commerzbank-Umweltpraktikum etwa 1.800 Praktikantinnen und Praktikanten in den 27 teilnehmenden Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservaten zwischen Nordsee und Alpen einzigartige Orte für ihr Engagement gefunden.
Abschluss des Projekts „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“
Blick auf Lambrecht (Foto: BR/Klaus Venus)
„Nachhaltiges Handeln ist ein Schlüsselbegriff für eine gute Zukunft aller Menschen auf dem Planeten Erde. ,Wenn viele Menschen viele kleine Schritte tun, gelingt Großes‘: Diesen häufig genannten Kernsatz politischen Handelns jenseits der oft im Vordergrund stehenden großen Einzelprojekte beachtet das SDG-Projekt des Biosphärenreservats Pfälzerwald in vorbildlicher Weise.“ Das sagte der Vorsitzende des Bezirkstags Pfalz in seinem Grußwort zur Online-Abschlussveranstaltung des Projekts „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“. Im Rahmen des Projekts, das im Juni 2019 startete und Ende dieses Jahres ausläuft, haben sich acht Kommunen im UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald auf den Weg gemacht, um für eine generationengerechte Zukunft Nachhaltigkeitsstrategien zu entwickeln. Damit zeigen sie modellhaft auf, welchen Beitrag Kommunen leisten können, um die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen umzusetzen. Die acht Modellkommunen des Projekts sind die Städte Pirmasens, Bad Bergzabern und Neustadt, die Verbandsgemeinden Lambrecht und Maikammer sowie die Ortsgemeinden Sippersfeld, Kallstadt und Klingenmünster.
„Wir freuen uns, dass wir die Kommunen im Biosphärenreservat Pfälzerwald bei der Entwicklung einer integrierten Nachhaltigkeitsstrategie im Sinne der Agenda 2030 und der Landesnachhaltigkeitsstrategie Rheinland-Pfalz unterstützen konnten“, sagte Dr. Till Winkelmann, Projektleiter „Global nachhaltige Kommune“ bei der Servicestelle für Kommunen in der Einen Welt, die das Projekt gemeinsam mit dem Biosphärenreservat Pfälzerwald umgesetzt hat. „Kommunen kommt bei der Umsetzung der Agenda 2030 eine Schlüsselrolle zu, da die globalen Nachhaltigkeitsziele Relevanz für alle kommunalen Aufgaben haben – von der Planung, der Beschaffung, bis hin zur kommunalen Versorgung.“
Im Laufe des zweieinhalbjährigen Projekts haben die teilnehmenden Kommunen in einem gemeinsamen Netzwerk acht Strategien für eine nachhaltige Kommunalentwicklung mit darin integrierten SDG-Aktionsplänen erarbeitet, die auch anderen interessierten Kommunen in Rheinland-Pfalz helfen sollen, passende Impulse aufzugreifen und ebenfalls in einen strategischen Nachhaltigkeitsprozess zur Umsetzung der Agenda 2030 einzusteigen. Die acht Nachhaltigkeitsstrategien befinden sich im finalen Entwurfsstatus und werden in den Folgemonaten redaktionell finalisiert und auf der Website des Biosphärenreservats Pfälzerwald veröffentlicht.
Neben der Agenda 2030 und der Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes bildet diejenige des Landes Rheinland-Pfalz die Grundlage. In seinem Keynote-Beitrag zum Thema „Gehen global und lokal zusammen? Die Agenda 2030 und kommunale Entwicklung“, erläuterte Michael Frein vom Referat Strategische Steuerung Nachhaltigkeit bei der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz: „Kommunale Nachhaltigkeitsstrategien zeichnen sich durch je eigene Profile aus, so wie auch die Strategien der Bundesländer je eigene Profile haben und nicht einfach ein Abbild der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie darstellen. Gleichwohl: Alle Nachhaltigkeitsstrategien eint der gemeinsame Bezugspunkt der Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 globalen Nachhaltigkeitszielen.”
Podiumsdiskussion „Möglichkeiten und Grenzen von Kommunen als Treiber nachhaltiger Entwicklung“
Blick auf den Neustadter Marktplatz (Foto: BR/Klaus Venus)
In einer Podiumsdiskussion stellten sich Dr. Erwin Manz, Staatssekretär für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz, Dr. Till Winkelmann sowie Vertreterinnen und Vertreter der Modellkommunen der Frage nach Möglichkeiten und Grenzen von Kommunen als Treiberinnen nachhaltiger Entwicklung zur Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele. „Nachhaltige Entwicklung beginnt konkret vor Ort. Kommunen sind wichtige Akteurinnen, wenn es um die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 geht. Nachhaltig leben und wirtschaften – das funktioniert nur dann, wenn es dort verankert wird, wo die Menschen zuhause sind: Es gilt einerseits die hohe Lebensqualität zu erhalten und andererseits den globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit, Bewahrung der Artenvielfalt sowie soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit auch vor Ort konkret zu begegnen”, sagte Manz. „Der Klimawandel, Starkregenereignisse und weltweite Flüchtlingsbewegungen führen uns drastisch vor Augen, wie wichtig eine nachhaltige Lebensweise für den Fortbestand unser Zivilisation ist. Der SDG-Prozess ermöglicht den beteiligten Kommunen, mit konkreten Maßnahmen Nachhaltigkeitsprozesse vor Ort zu initiieren beziehungsweise auszubauen“, erklärte die Neustadter Umweltdezernentin, Waltraud Blarr. Die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Maikammer, Gabriele Flach, sagte: „Die globalen Nachhaltigkeitsziele sind keine abstrakte Größe. Sie nehmen uns alle in die Pflicht und bestimmen unser Leben im Hier und Jetzt: Wie wir arbeiten, wie wir wirtschaften, wie wir konsumieren, wie wir leben.“ Sie gab auch zu bedenken, dass Nachhaltigkeit „immer auch durch eine ethische Dimension“ bestimmt sei: „Sie spiegelt das Bestreben einer Gesellschaft, im Einklang mit eigenen Werten zu leben. Ich freue mich sehr, wie sich das Projekt bei uns vor Ort bisher entwickelt hat und bin gespannt auf die Zukunft.“
Pirmasens, Neustadt an der Weinstraße, Bad Bergzabern, die Verbandsgemeinden Lambrecht und Maikammer sowie Sippersfeld, Kallstadt und Klingenmünster hätten sich mit großem Engagement und unter schwierigen Corona-Bedingungen in das Projekt “Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz” eingebracht, führte Manz weiter aus und betonte: „Sie haben nicht nur dafür gesorgt, dass sie mit ihren erarbeiteten Nachhaltigkeitsstrategien und Aktionsplänen die Grundlage für eine zukunftsfähige Stadt- und Gemeindeentwicklung legen, sondern auch, dass der Pfälzerwald sich mit dem Projekt auf einem guten Weg befindet: zu einer Modellregion für nachhaltige Entwicklung in Rheinland-Pfalz.” In ihrem Zwischenruf formulierte Inga Thao My Bui von der Bewegung „Fridays for Future“, dass „gerade junge Menschen häufig das Gefühl haben, dass sie nichts bewegen können. Deshalb sind niedrigschwellige Angebote und konkrete Anregungen, wie man auf der örtlichen Ebene etwas zusammen bewegen kann, besonders wichtig.“
Ergebnisse und Erfahrungen aus dem SDG-Projekt
„Das Biosphärenreservat Pfälzerwald hat das Ziel, Modellregion für nachhaltige Entwicklung zu sein. Hierzu braucht es viele Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, um diese Idee in die Tat umzusetzen. Nachhaltigkeit wird in den Kommunen greifbar und erlebbar. Die jetzt in unserem Projekt erarbeiteten Nachhaltigkeitsstrategien der SDG-Modellkommen dienen auch der Umsetzung und der Verbreitung der Biosphären-Idee“, erklärte die Direktorin des Biosphärenreservats Pfälzerwald, Dr. Friedericke Weber.
Corinna Säger, SDG-Projektleiterin beim Biosphärenreservat, gab einen Einblick in die Projektergebnisse, die die Kommunen mit viel Engagement ihrer Kernteams wie auch ihrer Bürgerinnen und Bürger erarbeitet haben: „Eine zusammenfassende Analyse der Leitlinien hat ergeben, dass den Kommunen einige Themen besonders am Herzen liegen, wie etwa die Stärkung des Zusammenhalts im Sinne sozial gerechter Lebens- und Wohnbedingungen für alle Bevölkerungsgruppen, Generationengerechtigkeit und Familienfreundlichkeit, Teilhabe und Inklusion sowie lebendiger Nachbarschaften. Auch die Mobilitätswende hat eine hohe Priorität für die nachhaltige Entwicklung der Modellkommunen im Pfälzerwald, wo viele Menschen sich abhängig vom eigenen Auto sehen.” Weiterhin sei es den Kommunen wichtig, sich gegen den Rückgang der biologischen Vielfalt stark zu machen und Lebensräume für die Arten- und Organismenvielfalt der heimischen Ökosysteme zu erhalten beziehungsweise verbessern. Den Bürgerinnen und Bürgern solle eine hohe Lebensqualität ermöglicht werden, etwa durch die Gewährleistung einer nachhaltigen Nahversorgung, eines hochwertigen Bildungs- und Kulturangebots, durch eine gute Versorgung mit Gesundheitsdiensten und durch jugend-, senioren- und behindertenfreundliche Angebote. Bei alledem ressourcenschonend vorzugehen und Verantwortung des eigenen Handelns für die Menschen und die Umwelt in den Ländern des globalen Südens zu übernehmen, sei handlungsleitend für die acht Nachhaltigkeitsstrategien. Denn globale Güter wie das Klima, sauberes Wasser, Ökosystemdienstleistungen, Frieden, Gerechtigkeit oder Gesundheit machten an keinen Grenzen halt und würden von allen Menschen weltweit gleichermaßen benötigt, so die Projektleiterin.
Der Träger des Projekts „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ ist der Bezirksverband Pfalz als Träger des Biosphärenreservats, das gemeinsam mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global das Projekt durchführt. Zu 90 Prozent finanziert wird das Projekt durch das Angebot „Global Nachhaltige Kommune“ der SKEW mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Unterstützt wird das Vorhaben auf Landesebene durch das Ministerium für Umwelt, Ernährung, Energie und Forsten, das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau sowie das Ministerium des Innern und für Sport. Informationen zum Projekt finden sich unter: www.pfaelzerwald.de/sdg-modellregion-pfaelzerwald.
Ausschuss für das Biosphärenreservat Pfälzerwald tagt in Lambrecht zur Arbeit des Biosphärenreservats Pfälzerwald
Neue Hirtenwege im Pfälzerwald: Die Erarbeitung des Pflege- und Entwicklungsplans nähert sich dem Abschluss. Hier der Schäfer Sven Keller bei seiner Herde im Wasgau (Foto: Biosphärenreservat/Norman P. Krauß)
Am Mittwoch, 24. November, findet um 13 Uhr in der Pfalzakademie in Lambrecht, Franz-Hartmann-Straße 9, eine Sitzung des Ausschusses für das Biosphärenreservat statt.
Nach dem Bericht des Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder geht der Ausschuss zu den Beratungen über den Haushalt des Biosphärenreservats Pfälzerwald für das Jahr 2022 über. Danach geht es um „Grünflächen als Hebel für nachhaltige Entwicklung“, ein grenzüberschreitendes Projekt, für das das Biosphärenreservat-Team eine Interreg-Förderung beantragen will. Um die Idee des erfolgreich umgesetzten deutsch-französischen Projekts „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ fortzusetzten und weiterzuentwickeln, ist es erforderlich, das Handlungsprogramm des Biosphärenreservats fortzuschreiben. Anna-Maria Marstaller, Projektmitarbeiterin bei den „Neuen Hirtenwegen im Pfälzerwald“ berichtet über den Stand der Dinge im bundesgeförderten chance.natur-Projekt, dessen erster Teil im März 2022 endet. Im Anschluss wird das Projekt „Global nachhaltige Kommune Pfalz – SDGs verankern“ vorgestellt, für das nun eine Förderung beantragt werden soll. Mithilfe des Vorhabens sollen die wichtigen Ergebnisse aus dem Projekt „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“, das Ende des Jahres ausläuft, weitergetragen und konsolidiert werden. Zudem sollen weitere Kommunen aus der Pfalz gewonnen werden, sich auf den Weg zu machen, SDG-Aktionspläne zu erarbeiten.
Zudem steht die Geschäftsordnung zur Bildung eines Vergaberats für die Partnerbetriebe des Biosphärenreservats auf der Tagesordnung. Danach berät der Ausschuss über die Stellungnahme des MAB-Nationalkomitees, die auf den Bericht zur alle zehn Jahre stattfindenden Evaluierung des Biosphärenreservats Pfälzerwald durch die UNESCO erfolgt ist.
Die Direktorin des Biosphärenreservats Pfälzerwald, Dr. Friedericke Weber, berichtet abschließend zu weiteren neuen Entwicklungen aus den Projekten und Aufgabenbereichen des Biosphären-Teams.
Aufgrund der aktuellen Coronaverordnung kann die Anzahl von Besuchern und Besucherinnen zur Sitzung begrenzt werden. Interessierte werden gebeten, eine Teilnahme an der Sitzung bis Montag, 12 Uhr, bei Sabine Nauerz unter der Email s.nauerz@bv-pfalz.de anzumelden. Die Hygiene- und Verhaltensregeln der Pfalzakademie sind unbedingt zu beachten, Informationen dazu werden nach der Anmeldung versendet.
Nahm die Auszeichnung als MINT-Region für das Biosphärenreservat entgegen: Anne Laux (vorne) mit der Wirtschaftsministerin, Daniela Schmitt, der Bildungsministerin, Dr. Stephanie Hubig, sowie dem Staatssekretär des Wissenschaftsministeriums, Dr. Denis Alt (Foto: Peter Pulkowski)
Das Biosphärenreservat Pfälzerwald ist durch das Land Rheinland-Pfalz als MINTN-Region ausgezeichnet worden. In Anwesenheit von Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig, Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und dem Staatssekretär Dr. Denis Alt des Wissenschaftsministeriums wurden im Rahmen des Förderwettbewerbs MINT-Regionen zwei Siegerregionen geehrt, die MINT-Region Mayen-Koblenz und die MINTN-Region Biosphärenreservat Pfälzerwald, wobei das hochgestellte „N“ für Nachhaltigkeit steht, die das Biosphärenreservat in den Fokus seiner MINT-Aktivitäten nimmt. MINT bezeichnet Unterrichts- und Studienfächer sowie Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
Mit der Auszeichnung als MINT-Region ist eine Förderung über zwei Jahre vorgesehen. Diese zwei Jahre will das Biosphärenreservat Pfälzerwald nutzen, um MINT-Themen mit Nachhaltigkeit zu verzahnen, wobei die von den Vereinten Nationen formulierten Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Developement Goals, kurz SDGs) den inhaltlichen Bezugsrahmen bilden. So ist etwa vorgesehen, zu Inhalten wie Wald, Wasser und Energie exemplarisch Materialien zu entwickeln, in denen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik, Nachhaltigkeit und Berufsorientierung gleichermaßen bedacht und verknüpft werden. Die erarbeiteten Materialien sollen im Verlauf des Förderzeitraums erprobt, evaluiert und veröffentlicht werden.
Ziel ist es, so Gestaltungskompetenzen zu vermitteln und die Schülerinnen und Schüler zu ermutigen, MINT-Berufe zu ergreifen und in diesen Berufen an der Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft mitzuwirken. Leider zeigt das MINT-Nachwuchsbarometer, dass Kinder und Jugendliche in Deutschland kein großes Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern haben, das Interesse geht vor allem zwischen der fünften und neunten Klasse verloren. Gleichzeitig zeigt eine aktuelle Studie des Bundesamts für Umwelt, dass Umwelt- und Klimaschutz für die 14- bis 22-Jährigen eines der wichtigsten gesellschaftlichen Probleme darstellt. Hier möchte die MINT-Region Biosphärenreservat Pfälzerwald eine Brücke bauen und Handlungsoptionen aufzeigen. MINT-Berufe sind innovativ und zukunftsweisend und bieten die Chance, in der nachhaltigen Gestaltung unserer Gesellschaft eine besondere Rolle zu spielen. Hier setzt die Absicht einer Verknüpfung mit Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an, durch die den MINT-Fächern ein zukunftsweisender, gesellschaftlicher, nachhaltiger Bezug gegeben wird, passend zu den Zielen des Biosphärenreservats Pfälzerwald als Modellregion für nachhaltiges Leben.
Projektpartner der MINTN-Region Biosphärenreservat Pfälzerwald sind neben dem Mitinitiator ZentrAL (Zentrum für außerschulische Lernorte) der Universität Koblenz-Landau die BBS Rodalben, die IGS Enkenbach-Alsenborn und das Gymnasium des Alfred-Grosser-Schulzentrums in Bad Bergzabern. Aus dem beruflichen Bereich sind Landesforsten Rheinland-Pfalz mit dem Forstamt Haardt, die Energieagentur Rheinland-Pfalz, die Handwerkskammer der Pfalz und die Agentur für Arbeit Landau vertreten. Außerdem beteiligen sich das Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen mit Sitz in Trippstadt, das Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz und als bereits etabliertes MINT-Netzwerk die Zukunftsregion Westpfalz. Das Netzwerk der MINT-Region Biosphärenreservat Pfälzerwald soll mit weiteren Partnern und Partnerinnen ausgebaut werden.
MINT-Region und MINT-Förderwettbewerb des Landes Rheinland-Pfalz
Unter einer MINT-Region wird ein Netzwerk verstanden, in dem die unterschiedlichen Akteure und Akteurinnen vor Ort – das sind Kitas, Schulen, Hochschulen, Unternehmen und Kammern, Verbände, Stiftungen, Vereine, Politik und Verwaltung – ihre Aktivitäten zur Nachwuchsförderung im MINT-Bereich gemeinsam abstimmen und zielführende, neue Maßnahmen der MINT-Bildung und Fachkräftesicherung umsetzen. Die regionale MINT-Förderung ist sowohl für die individuellen Bildungs- und Zukunftschancen junger Menschen und die frühzeitige Fachkräftesicherung wie auch für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Region bedeutsam. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald möchte dabei als Modellregion zeigen, wie nachhaltige Entwicklung im Kontext der MINT-Förderung gestärkt werden kann.
Der Förderwettbewerb MINT-Regionen wird seit 2018 von den rheinland-pfälzischen Ministerien für Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft ausgeschrieben. Ziel ist es RLP zu einem starken MINT Land zu machen. Seit 2018 wurden jedes Jahr zwei Regionen von einer unabhängigen Jury ausgewählt.
Lernen für mehr Nachhaltigkeit: Biosphärenschulen legen einen besonderen Wert auf das Thema (Foto: Biosphärenreservat/frei)
Das Biosphärenreservat Pfälzerwald strebt eine dauerhafte Kooperation mit Schulen an. Diese Zusammenarbeit soll zunächst in einer Pilotphase aufgebaut werden, für die unter acht Bewerberschulen drei Pilotschulen ausgewählt wurden.
Die teilnehmenden Schulen sind die Grundschule Ramberg-Eußerthal, die Integrierte Gesamtschule Enkenbach-Alsenborn und die Förderschule Pirminiusschule Pirmasens.
Während der Pilotphase werden gemeinsam mit den drei Schulen Konzepte und Richtlinien erarbeitet, getestet und evaluiert. Anhand der bundesweiten Mindeststandards für die Zusammenarbeit von Nationalen Naturlandschaften – das sind in Deutschland Naturparke, Nationalparke, Biosphärenreservate und ein Wildnisgebiet – mit Schulen werden Kriterien für die Biosphärenschulen im Biosphärenreservat Pfälzerwald entwickelt.
Die Pilotschulen sollen sich durch die Partnerschaft mit dem Biosphärenreservat als Ganzes zu einer nachhaltig agierenden Bildungseinrichtung entwickeln und verschiedene Ansätze zur nachhaltigen Entwicklung in die Unterrichtsgestaltung mit einbeziehen. Die Schulen sind eingeladen, sich als Teil des Biosphärenreservates zu fühlen und so zu erfahren, dass sie den Prozess zu mehr Nachhaltigkeit in der Region aktiv mitgestalten können. Durch den Bezug zu den Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler kann ein konkretes, ganzheitliches Lernen ermöglicht werden. Die die Schule umgebenden Landschaften wie auch die historischen und aktuellen kulturellen Gegebenheiten sollen in die Unterrichtsgestaltung mit einbezogen werden.
Als nächster Schritt steht an, gemeinsam mit den ausgewählten Schulen ein Konzept „Wir als Biosphärenschule“ zu erarbeiten und bereits dieses Schuljahr mit der Umsetzung zu starten. Anhand dieser Erfahrungen möchten wir gegen Ende des Schuljahrs gemeinsam Kriterien für die Zertifizierung der Biosphärenschulen im Pfälzerwald entwickeln, anhand derer in den folgenden Jahren kontinuierlich weitere Schulen zertifiziert werden.
Das Projekt wird durch das Land Rheinland-Pfalz gefördert.
Biosphärenreservat Pfälzerwald und Mitstreiterinnen eröffnen Sternwandelweg des Projekts „Sternenpark Pfälzerwald“
Schützenswert für Mensch und Natur: Sternenhimmel über dem Pfälzerwald (Foto: Christian Mücksch)
„Luftverschmutzung kennt fast jeder, Lichtverschmutzung ist dagegen weniger bekannt. Mit dem Sternwandelweg soll genau über dieses Thema aufgeklärt werden. Zudem liefert er auch nützliche Hinweise, was jeder und jede gegen die Lichtverschmutzung tun kann“, sagte Dr. Susanne Ganster, Landrätin des Kreises Südwestpfalz, bei der Eröffnung des Sternwandelwegs bei Lemberg. Der Sternwandelweg ist eine Initiative aus dem Projekt Sternenpark Pfälzerwald des Biosphärenreservats Pfälzerwald; die Einrichtung des Themenwegs wurde gemeinsam mit dem Landkreis Südwestpfalz, der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land, sowie der Ortsgemeinde Lemberg umgesetzt.
Silvia Seebach, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land, sagte: „Unsere Idee, diese schöne Natur und ihren Wert den Anwohnerinnen und Anwohnern und insbesondere auch den Schülerinnen und Schülern näherzubringen, können wir mit dem Sternwandelweg gut umsetzen.“ Der Ortsbürgermeister von Lemberg, Martin Niebuhr, fügte an: „Durch die Verwirklichung dieses Projekts ist ein Meilenstein gelungen, mit dem wir gezielt auf die anhaltende Lichtverschmutzung aufmerksam machen können.“
Sarah Köngeter, Lea Grünling und Harry Schmeiser vom Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald führten beim ersten offiziellen Rundgang die etwa 25 eingeladenen Gäste über den Pfad. An einigen der zwölf Tafeln des Sternwandelwegs erläuterten sie die zentralen Themen des Projekts Sternenpark Pfälzerwald, das zur Lichtverschmutzung sensibilisieren und zum Schutz des natürlichen Nachthimmels anregen will.
Michael Geissel, Hobbyastronom und Gründer der Gruppe Astronomie Pfälzerwald, gab Einblicke in die Astronomie und ihr touristisches Potenzial. Florian Kemkes, der Leister des Forstamts Westrich, und die zuständige Försterin des Reviers Lemberg, Franziska Eckermann, gaben zudem Informationen zum Wald und dessen Bewirtschaftung bei Lemberg.
Zum Sternwandelweg und zum Projekt Sternenpark Pfälzerwald
Informativ und unterhaltsam: Der Sternwandelweg führt ins Thema natürliche Nacht und deren Gefährdung durch Lichtverschmutzung ein, hier erhält die Gruppe Informationen von Biosphärenreservats-Mitarbeiterin Sarah Köngeter
Wie Tiere und Pflanzen und nicht zuletzt Bewohnerinnen und Gäste des Biosphärenreservats Pfälzerwald von natürlicher Dunkelheit profitieren und wie man diese fördern kann, darüber möchte das Biosphärenreservat mit seinem Sternenpark-Projekt sensibilisieren. Eine der Maßnahmen, mit dem das Projekt Gäste sowie Bewohnerinnen und Bewohner des Biosphärenreservats zum Thema Lichtverschmutzung und ihre Folgen beziehungsweise ihre Vermeidung aufklärt, ist der Sternwandelweg bei Lemberg, der nun eröffnet wird.
Der tagsüber begehbare, barrierearme Rundweg von ungefähr fünf Kilometern ist ein nahezu ebener Waldweg mit schöner Aussicht, der um den Ruppertsfelsen herumführt und von einem großen Personenkreis genutzt werden kann und bereits genutzt wird. Entlang des Wegs, der an einem bestehenden Wanderparkplatz unterhalb der Burg Lemberg beginnt, informieren zwölf großformatige Tafeln rund um das Thema Lichtverschmutzung und Schutz des natürlichen Sternenhimmels.
Inhaltlich schlägt der Pfad den Bogen von der Bedeutung des Sternenhimmels für den Pfälzerwald über die Geschichte des Lichts und die dadurch entstandene Lichtverschmutzung und ihre Auswirkungen auf Lebewesen hin zu praktischen Tipps für alle, wie der Sternenhimmel und die Qualitäten einer natürlichen Nacht erhalten werden können. Mit verschiedenen Informations- und Unterhaltungsebenen wie Infotexten, großformatigen Bildern und Grafiken, Elemente zum Mitmachen und Mitdenken sowie bemerkenswerten Fakten zum Thema ist der Themenweg für Erwachsene und Kinder geeignet.
Ziel des Informationspfads ist die Sensibilisierung der Besucherinnen für die fortschreitende Aufhellung unseres Nachthimmels durch künstliches Licht und das Aufzeigen von Alternativen beim Thema Beleuchtung. Für Familien, Schulklassen aber auch Einzelpersonen bietet sich hier ein interessantes Ausflugsziel – eventuell auch verbunden mit einem Besuch auf der Burg Lemberg. So soll möglichst auch die Regionalentwicklung profitieren und ein sanfter Tourismus gefördert werden.
Die Realisierung und die Pflege des Wegs wird durch die Zusammenarbeit von Landesforsten Rheinland-Pfalz, der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land und dem Biosphärenreservat Pfälzerwald gewährleistet.
Das Projekt Sternenpark Pfälzerwald wird als LEADER-Projekt im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz (vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau) gefördert.
Kontrollpunkte mit QR-Codes suchen, Lösungsworte mailen und gewinnen.
Bild: Landesforsten.RLP.de / Jonathan Fieber
Auch in diesem Jahr wird der traditionelle Wandermarathon zwischen Johanniskreuz und Fischbach aufgrund der anhaltenden Corona-Lage leider nicht in gewohnter Weise stattfinden. Die Veranstalter haben jedoch ein alternatives Angebot ausgearbeitet. Der Bezirksverband Pfalz als Träger des Biosphärenreservats Pfälzerwald, die LAG Pfälzerwald plus, das Biosphärenhaus und das Haus der Nachhaltigkeit bieten für Wanderer vom 23. bis einschließlich 31. Oktober auf einer Verbindungsroute zwischen Johanniskreuz und Fischbach/Dahn einen temporären Biosphärenlehrpfad an.
Verbunden ist dies mit der Möglichkeit zur Teilnahme an einem Preisrätsel. Die Aufgabe ist, mindestens zwei von insgesamt sechs beschilderten Punkten auf der letztjährigen Strecke des traditionellen Wandermarathons Pfälzerwald anzulaufen. An den thematisch passenden Orten auf der Strecke wird mit jeweils einem Bild und kurzen Texten über sechs typische Wesensmerkmale des Biosphärenreservats informiert. An den jeweiligen Stellen kann ein QR-Code gescannt werden, der zu einer Internetseite mit einem für das jeweilige Thema typischen Tier und einem weiteren erläuternden Text führt. Der Name der dort beschriebenen Tierart und die eigene Adresse können danach in ein Onlineformular eingefügt und abgeschickt werden. Unter allen Einsendern, die mindestens zwei der Lösungsworte bis zum 5. November richtig übermittelt haben, werden attraktive Preise verlost.
Mit diesem alternativen Ansatz zum bisherigen Konzept des Wandermarathons werden die in der Pandemielage problematischen, kontaktreichen Zeitpunkte beim Start und am Ziel sowie beim Transport der Wanderer vermieden. Während der neuntägigen Veranstaltungsdauer besteht die Möglichkeit, auf der bisherigen Strecke nur einzelne Punkte anzulaufen, sich mehrere Etappen auf einmal vorzunehmen oder aber, wie bisher auch, die 44 km lange Strecke im Gesamten zu meistern. Der Streckenverlauf, die ungefähre Lage der Checkpunkte und das Onlineformular befinden sich auf der Internetseite des Hauses der Nachhaltigkeit.
Für dieses Angebot wird kein Entgelt verlangt. Alle Teilnehmenden begeben sich auf eigene Gefahr auf die Strecke.
Online Vortrag im Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“
Die richtige Pflanzenauswahl und Strukturen wie zum Beispiel Wasserstellen laden Tiere zum Verweilen ein (Foto: Biosphärenreservat/Claudia Halfmann)
Viele Tiere haben es in unserer zersiedelten und durch menschliche Nutzung geprägten Landschaft schwer. Wie ein Garten zu einem lebendigen Ort wird, in dem auch Tiere gerne wohnen, ist Thema eines Online-Vortrags am Sonntag, 17. Oktober, um 18 Uhr. Eva Hofmann von der Gartenakademie des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Rheinland-Pfalz zeigt, worauf es ankommt, damit der Garten nicht nur schöne Pflanzen beherbergt, sondern auch von vielen Tieren bewohnt wird, deren Beobachtung Gärtnerinnen und Gärtnern Freude bereitet. Sie können grüne Oasen schaffen, die sich als Lebensraum für verschiedene Tiere eignen. Eva Hofmann stellt in ihrem Vortrag vor, welche Strukturen, Bearbeitungsweisen und Pflanzen den Garten besonders anziehend für Tiere machen.
Die Teilnahme am Vortrag ist kostenlos. Um Anmeldung bis Freitag. 15. Oktober, 12 Uhr beim Biosphärenreservat Pfälzerwald unter m.mayer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de wird gebeten. Im Anschluss wird ein Link zum Vortrag zur Verfügung gestellt.
Foto: Biosphärenreservat/Claudia Halfmann
Zum Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“
Mit dem grenzüberschreitenden Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ soll die breite Öffentlichkeit im deutschen wie im französischen Teil des Biosphärenreservats für die Artenvielfalt im Alltag sensibilisiert und begeistert werden. So soll in den unbebauten Flächen von Städten und Dörfern ein ökologisches Handeln sanft und nachhaltig entwickelt werden. Das Projekt wird durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus dem Interreg V A-Projekt „NOE / NOAH“ gefördert.
Wanderung zur Weißtanne und ihrer besonderen Rolle in der Klimakrise
Noch ein zartes Pflänzchen: eine junge Weißtanne im Biosphärenreservat Pfälzerwald (Foto: Biosphärenreservat/Yannick Baumann)
Im südlichen Bereich des Biosphärenreservats Pfälzerwald ist sie besonders oft zu finden: die Weißtanne. Warum sich genau dieser Nadelbaum zur Zeit der Klimakrise als ein wertvoller ökologischer und ökonomischer Partner erweist, erläutert die Biosphären-Guide Johanna Thomas-Werling auf ihrer Tour ,,Ä Tännchen, please!“. Rund um den St. Germanshof nahe der französischen Grenze können Teilnehmende hören, riechen, fühlen, raten und drüber staunen, welche die ganz speziellen Eigenschaften der Weißtanne sind. Am Sonntag, 17. Oktober, geht es um 14 Uhr los. Treffpunkt ist der Wanderparkplatz bei St. Germanshof.
Um Anmeldung zu der Wanderung beim Biosphärenreservat Pfälzerwald unter info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de oder der Telefonnummer 06325 9552-0 bis spätestens 13. Oktober wird gebeten. Weitere Informationen unter www.pfaelzerwald.de/termine. Teilnehmende an den Biosphären-Guide-Exkursionen sollten festes Schuhwerk und wetterangepasste Kleidung tragen. Eine Mund-Nasen-Bedeckung ist für den Fall dabeizuhaben, dass die Einhaltung des Mindestabstands an bestimmten Stellen im Gelände nicht möglich ist. Die speziellen Hygiene- und Verhaltensregeln aufgrund der Corona-Pandemie werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nach Anmeldung zugesandt.
Schwerpunktthema „Natur schützt Klima – Klima schützt Natur“
Die Biosphären-Guide-Tour ,,Ä Tännchen, please!“ findet im Rahmen des gemeinsamen Themenjahrs „Natur schützt Klima – Klima schützt Natur“ aller Nationalen Naturlandschaften (NNL) in Rheinland-Pfalz statt. Mit diesem Schwerpunktthema möchten die NNL in den Jahren 2020/2021 gemeinsam landesweit darauf aufmerksam machen, wie entscheidend der Klimaschutz für den Erhalt der biologischen Vielfalt und wie aktuell das Thema in den Regionen bereits ist. Für jeden und jede live und „direkt vor der Haustür” erlebbar bieten die NNL eine Vielzahl regionaler, naturverträglicher Angebote, die diese Zusammenhänge aufzeigen. Weitere Veranstaltungen zum Themenjahr unter www.nationale-naturlandschaftem-rlp.de