Weniger ist mehr

Weingut Collective Z ist neuer Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Pfälzerwald

Es stehen zwei Personen in einem Weinkeller. Links steht Marie Adler mit der Auszeichnung zum Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Pfälzerwald in der Hand. Rechts steht die Direktorin des Biosphärenreservats, Dr. Friedericke Weber.„Mit weniger als drei Hektar sind wir ein Kleinstbetrieb“, sagt Marie Adler vom Weingut Collective Z.  An den Reben, die sich am Ortsrand von Leistadt direkt an das Weingut anschließen, reifen Trauben von Silvaner, Riesling, Portugieser und Gewürztraminer. Die Weinstöcke sind zum Teil über 70 Jahre alt und waren somit schon viel früher da als Marie Adler und Christoph Ziegler, die das Weingut seit 2014 bewirtschaften. Anfangs haben dabei viele Hände mitangepackt und es gab auch Unterstützung von anderen Weinbaubetrieben, daher auch der Name des Weinguts Collective Z. „Wir haben mit ein paar Fässern Silvaner angefangen, haben bewusst an den alten Sorten festgehalten und sind auch bewusst langsam gewachsen“, erläutert Christoph Ziegler, der im Hauptberuf Grafiker ist. „Derzeit produzieren wir etwa 8.000 Flaschen pro Jahr. Bis zu 30.000 Liter wären möglich, allerdings ist es unser Ziel, extraktreiche Terroirweine zu erhalten. Wir versuchen, Wein auszubauen, der kein Mainstream ist. Wir glauben an das Prinzip ,weniger ist mehr‘.“

Der Wein der Collective Z ist sogenannter Naturwein, das heißt unfiltriert, immer spontan vergoren und ungeschönt, und er ist bio-zertifiziert. Oberstes Ziel ist es, das Terroir, also die Herkunft maximal herauszuarbeiten. Marie Adler, die als Winzerin ihr Handwerk unter anderem bei einem Bio-Weingut erlernt hat, erklärt: „Wir haben von Anfang an biologisch gearbeitet, auch aus Selbstschutz. Für unsere Kunden ist die Zertifizierung nicht entscheidend. Sie kennen uns und wissen, wie wir arbeiten. Wir machen das, weil wir das für sinnvoll halten, auch wenn es sehr zeitintensiv ist.“ Die Weine der Collective Z finden neben dem Hofverkauf in Leistadt über den Export den Weg zum Kunden, vor allem in die Spitzengastronomie nach Frankreich, Spanien und in die Schweiz. Hier seien Kontakte, die sich bei internationalen Weinmessen ergeben, sehr wichtig.

Nicht nur der Weinbaubetrieb, auch die Schafhaltung ist bio-zertifiziert. Zehn bretonische Schafe helfen bei der Offenhaltung im Weinberg und weiden auf Wiesen des Naturschutzgebiets Berntal. „Uns gefällt die Idee, dass der Weinberg mithilfe der Schafe artenreicher wird“, sagt Marie Adler über dieses zusätzliche Engagement. Weitere Ideen, wie sie ihren Betrieb im Sinne eines bewussten und nachhaltigen Wirtschaftens weiterentwickeln können, gibt es für die Zukunft auch.

Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald

Bei den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald handelt es sich um Modellbetriebe verschiedenster Branchen aus der Region, die strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und deshalb mit dem Partner-Logo des Biosphärenreservats werben dürfen. Zertifiziert werden die Betriebe vom Team der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht.

Ein starkes Netzwerk und ein starker Wille zur Nachhaltigkeit sind zentrale Schlüssel für den Erfolg der Vorhaben des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Die Partnerbetriebe des Biosphärenreservats vermitteln über ihre vielfältigen Produkte und Dienstleistungen die besonderen Qualitäten des Biosphärenreservats als Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Sie zeigen mit ihrer Arbeit, wie Nachhaltigkeit ganz praktisch funktionieren kann und können so Anregungen und Tipps für alle liefern.

Partnerbetriebe gibt es in Biosphärenreservaten, Nationalparken und Naturparken in Deutschland. Die Kriterien sind bundesweit gültig und garantieren einen hohen Standard, vor allem hinsichtlich Nachhaltigkeit und Qualität sowie Regionalität der Produkte und Dienstleistungen.

Informationen zur Biosphären-Partner-Initiative unter www.pfaelzerwald.de/partner-biosphaerenreservat

Kulinarische Glanrindertage

Alte pfälzische Hausrinderrasse im Mittelpunkt der Aktion des Biosphärenreservats Pfälzerwald

Von 1. bis 17. September gibt es während der kulinarischen Glanrindertage bei acht Partnerrestaurants des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen köstliche Gerichte vom pfälzischen Glanrind. Mit viel Hingabe bereiten Köche und Köchinnen aus dem naturnah erzeugten Fleisch leckere Gerichte für ihre Gäste zu. Das Fleisch dieser relativ seltenen Rinderrasse ist besonders schmackhaft, da die Tiere bei Sommerweidehaltung im Freien aufgezogen werden und mit hofeigenem Futter oder Futter aus der Region versorgt werden.

Die teilnehmenden Restaurants sind das Naturfreundehaus Rahnenhof in Carlsberg-Hertlingshausen, das Restaurant 7 Raben bei Bad Dürkheim, das Naturfreundehaus Finsterbrunnertal bei Kaiserslautern, das Gasthaus Müllers Lust in Hofstätten, das Restaurant Seehaus Forelle in Ramsen, das Restaurant Ritterhof zur Rose in Burrweiler, das Hotel-Restaurant Pfälzer Hof in Edenkoben und die Weinstube Fuxbau in Neustadt-Hambach.

Zu Beginn der 1980er Jahre war das Glanrind fast ausgestorben, da es den schweren Hochleistungsrindern deutlich unterlegen war. Mittlerweile erlebt das Glanrind jedoch eine kleine Renaissance, auch weil es im Pfälzerwald sehr gut als tierischer Landschaftspfleger zur Erhaltung offener Weideflächen eingesetzt werden kann. Seine Haltung und Vermarktung sind wertvolle Beiträge zum Arten- und Biotopschutz sowie zur Kulturlandschaftspflege im Biosphärenreservat. Die offenen Weideflächen ergeben im Wechselspiel mit den zusammenhängenden Waldbereichen eine attraktive Kulturlandschaft und wichtige Lebensräume mit vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten. Weitere Informationen und den aktuellen Flyer zu den kulinarischen Aktionstagen im Biosphärenreservat Pfälzerwald gibt es unter www.pfaelzerwald.de/termine.

Diese Aktion wird vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz unterstützt.

Bildunterschrift:

Unter anderem als Kulturlandschaftspfleger im Einsatz: Glanrinder stehen im Mittelpunkt der aktuellen kulinarischen Aktion im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen (Foto: Biosphärenreservat/frei)

Kurzurlaub im Wald

Dieses Bild zeigt die Direktorin des Biosphärenreservats, Friedericke Weber, und die Waldbademeisterin Britta Kollmann . Sie stehen im Wald und halten gemeinsam das Partner-Schild des Biosphärenreservats.
Im Wald Erholung erfahren: Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber (links) überreicht das Partnerschild an Britta Kollmann von „Waldbaden Südpfalz“ (Foto: Biosphärenreservat/frei)

Waldbaden Südpfalz ist neuer Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Pfälzerwald

Britta Kollmann geht gerne mit Menschen in den Wald. Den Menschen, die sich ihren Waldbaden-Angeboten anschließen, möchte Britta Kollmann eine kurze Auszeit verschaffen: „Trotz, wegen und von der Hektik unseres Alltags“. Die staatlich anerkannte Erzin, die hauptberuflich in der Kinder- und Jugendhilfe tätig ist, hat sich mit „Waldbaden Südpfalz“ einen Wunsch erfüllt. „Ich habe selbst einen Weg zu mehr Entspannung gesucht und verschiedenes ausprobiert. Als ich einmal Teilnehmerin in einem Waldbaden-Kurs war, war das für mich ein Aha-Erlebnis“, erläutert Britta Kollmann.

Sie hat sich daraufhin zur Entspannungspädagogin und Waldbademeisterin weitergebildet und streift nun selbst mit kleinen Gruppen durch den Wald, um Menschen durch Mini-Auszeiten Erholung zu verschaffen: „Ich möchte, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Art Kurzurlaub erfahren, dessen Wirkung sie auch in den Alltag mitnehmen können. Ich möchte helfen, ohne Heilung zu versprechen oder zu lehrmeistern.“ Dafür wendet Britta Kollmann auf den Runden, die meist weniger als drei Kilometer lang sind, verschiedene Methoden an. Mit diesen hole sie die Menschen in ihrem Alltag ab und leite sie an, „im Hier und jetzt anzukommen, einen Moment im Moment sein zu können, und das wahrzunehmen, was da ist“, erklärt die Waldbademeisterin. Mehr ins Schweigen zu kommen und Übungen, die alle Sinne berühren, seien dabei von großer Bedeutung. Die Idee des Waldbadens als Baustein für einen bewussteren Lebensstil stammt aus Japan, wo „Shinrin Yoku“ so viel bedeutet wie „in der Atmosphäre des Waldes baden“.

Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald

Bei den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald handelt es sich um Modellbetriebe verschiedenster Branchen aus der Region, die strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und deshalb mit dem Partner-Logo des Biosphärenreservats werben dürfen. Zertifiziert werden die Betriebe vom Team der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht.

Ein starkes Netzwerk und ein starker Wille zur Nachhaltigkeit sind zentrale Schlüssel für den Erfolg der Vorhaben des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Die Partnerbetriebe des Biosphärenreservats vermitteln über ihre vielfältigen Produkte und Dienstleistungen die besonderen Qualitäten des Biosphärenreservats als Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Sie zeigen mit ihrer Arbeit, wie Nachhaltigkeit ganz praktisch funktionieren kann und können so Anregungen und Tipps für alle liefern.

Partnerbetriebe gibt es in Biosphärenreservaten, Nationalparken und Naturparken in Deutschland. Die Kriterien sind bundesweit gültig und garantieren einen hohen Standard, vor allem hinsichtlich Nachhaltigkeit und Qualität sowie Regionalität der Produkte und Dienstleistungen.

Informationen zur Biosphären-Partner-Initiative unter www.pfaelzerwald.de/partner-biosphaerenreservat

Naturnah, regional und lecker

Zeiselbacher Hof in Neustadt-Königsbach ist neuer Biosphären-Partnerbetrieb

„Leute, die gerne wissen, woher ihre Lebensmittel kommen, sind bei uns richtig“, sagt Dr. Antje Wutzke vom Zeiselbacher Hof, einer der jüngsten Betriebe im Netzwerk der Biosphären-Partner. In ihrem Hofladen in Neustadt-Königsbach gibt es neben verschiedenen Käsen aus Ziegenmilch auch Produkte wie Chutneys und Dips aus den Früchten der familieneigenen Streuobstwiesen sowie Wildbret aus eigener Jagd. Antje Wutzke jagt selbst seit über 40 Jahren und ist überzeugt, dass es kaum ein natürlicheres Fleisch als solches aus heimischer Jagd geben kann.

Mit der Herstellung von Käse hat Antje Wutzke bereits 2014 begonnen, zunächst in ganz kleinem Stil für die eigene Familie. Die mittlerweile 57 Thüringer-Wald-Ziegen stehen bei Ruppertsberg. Derzeit sind 35 davon Milchziegen, von denen Antje Wutzke täglich 20 melkt. „Die Ziegen können das ganze Jahr über raus. Wieviel Milch sie geben, hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel von der Tagesform der Ziege, der Jahreszeit, dem Futter und dem Wetter. Derzeit erhalte ich zwischen 20 und 30 Liter pro Tag.“

Die Tiere beweiden etwa sechs Hektar, darunter auch öffentliche Flächen. Zusätzlich sind sie als Landschaftspfleger bei Landwirten und Winzerinnen im Einsatz, die bestimmte Flächen freigestellt haben wollen. Zwei Altdeutsche Hütehunde unterstützen Antje Wutzke bei der Arbeit mit den Ziegen.

Für die Thüringer-Wald-Ziegen hat sich Antje Wutzke entschieden, weil sie bekannt dafür sind, robust zu sein, und weil sie sich für den Erhalt alter Haustierrassen engagiert. Eine naturnahe Haltung und die muttergebundene Aufzucht der Zicklein liegen ihr am Herzen: „Unsere Ziegen sind das Wichtigste für unseren Hof“. Auf ihrem Hof in Königsbach bereitet Antje Wutzke, die viele Jahre als Apothekerin tätig war, verschiedene Käse zu, darunter Frischkäse, verschiedene Weichkäse und einen halbfesten Schnittkäse.

Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald

Bei den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald handelt es sich um Modellbetriebe verschiedenster Branchen aus der Region, die strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und deshalb mit dem Partner-Logo des Biosphärenreservats werben dürfen. Zertifiziert werden die Betriebe vom Team der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht.

Ein starkes Netzwerk und ein starker Wille zur Nachhaltigkeit sind zentrale Schlüssel für den Erfolg der Vorhaben des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Die Partnerbetriebe des Biosphärenreservats vermitteln über ihre vielfältigen Produkte und Dienstleistungen die besonderen Qualitäten des Biosphärenreservats als Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Sie zeigen mit ihrer Arbeit, wie Nachhaltigkeit ganz praktisch funktionieren kann und können so Anregungen und Tipps für alle liefern.

Partnerbetriebe gibt es in Biosphärenreservaten, Nationalparken und Naturparken in Deutschland. Die Kriterien sind bundesweit gültig und garantieren einen hohen Standard, vor allem hinsichtlich Nachhaltigkeit und Qualität sowie Regionalität der Produkte und Dienstleistungen.

Informationen zur Biosphären-Partner-Initiative unter www.pfaelzerwald.de/partner-biosphaerenreservat

 

Bildunterschrift:

Ziegenhalterin Dr. Antje Wutzke (links), Hütehunde und Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber: Freude bei der Übergabe des Partnerschilds am Zeiselbacher Hof in Neustadt-Königsbach (Foto: Biosphärenreservat/frei)

Bio-Kräuter aus Überzeugung

Kräuter-Art in Höheinöd jetzt Mitglied im Netzwerk der Biosphären-Partnerbetriebe

Das Bild zeigt die Direktorin des Biosphärenreservats Pfälzerwald, Dr. Frioedericke Weber, mit Yves Frey. Sie stehen im Gewächshaus seiner Gärtnerei.Yves Frey kann sich nicht entscheiden, welche Kräuter er am liebsten mag: „Ich biete ungefähr 250 verschiedene Kräuter an. Da gibt es Küchenkräuter, Heilpflanzen und Wildkräuter. Dazu kommen Stauden und Beerensträucher sowie Gemüsepflanzen, vor allem alte Sorten.“ In seiner Gärtnerei KräuterArt in Höheinöd hat Yves Frey von Anfang an auf eine biologische Bewirtschaftung gesetzt. Seit 2021 ist sein Betrieb auch bio-zertifiziert. Der ausgebildete Gärtner hat schon seine Lehrzeit in einem Bio-Kräuterbetrieb verbracht. „Ich bin Bio-Gärtner aus Überzeugung“, erläutert Frey.

Mit verschiedenen Schulungen hat sich Yves Frey auch im Heilpflanzenanbau und Naturgartenbereich weitergebildet. Zurzeit liefen Küchenkräuter besonders gut. „Kräuter haben allerdings immer Saison. Sie wachsen das ganze Jahr über.“ Seine Pflanzen verkauft er zum einen in der Gärtnerei in Höheinöd, zum anderen auf den Wochenmärkten in Pirmasens und Rockenhausen, wie auch auf Sondermärkten wie den deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkten. Und es gibt weitere Ideen. Etwa den Standort in Höheinöd auszubauen, oder das bereits bestehende Angebot an Kräuterwanderungen und Workshops zur Kräuterverarbeitung wie auch die Zusammenarbeit mit Obst- und Gartenbauvereinen zu erweitern.

Partnerbetriebe des Biosphärenreservats
Bei den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald handelt es sich um Modellbetriebe verschiedenster Branchen aus der Region, die strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und deshalb mit dem Partner-Logo des Biosphärenreservats werben dürfen. Zertifiziert werden die Betriebe vom Team der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht.

Ein starkes Netzwerk und ein starker Wille zur Nachhaltigkeit ist der zentrale Schlüssel für den Erfolg der Vorhaben des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Die Partnerbetriebe des Biosphärenreservats vermitteln über ihre vielfältigen Produkte und Dienstleistungen die besonderen Qualitäten des Biosphärenreservats als Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Sie zeigen mit ihrer Arbeit, wie Nachhaltigkeit ganz praktisch funktionieren kann und können so Anregungen und Tipps für alle liefern.

Partnerbetriebe gibt es in Biosphärenreservaten, Nationalparken und Naturparken in Deutschland. Die Kriterien sind bundesweit gültig und garantieren einen hohen Standard, vor allem hinsichtlich Nachhaltigkeit und Qualität sowie Regionalität der Produkte und Dienstleistungen.

Informationen zur Biosphären-Partner-Initiative unter www.pfaelzerwald.de/partner-biosphaerenreservat

Künstler, Kräuter und Kernzonen

Mit den Biosphären-Guides durch den Sommer

Das Bild zeigt einen weiten Ausblick über den Pfälzerwald von einem Felsen aus.
Foto: Yannick Baumann

Mythische Heilkräuter, deutsch-französische Geschichte, Waldbaden – breit ist das Spektrum der Themen, mit denen die Biosphären-Guides des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen die Vielseitigkeit des Gebiets vermitteln. Zahlreiche Angebote warten in den kommenden Sommerwochen auf alle Interessierte. Alle Infos gibt es unter www.pfaelzerwald.de/termine.

„Auf den Spuren von Max Slevogt“ sind die Teilnehmenden der Tour am Samstag, 22. Juli, von 13 bis 16 Uhr bei Leinsweiler unterwegs. Die Biosphären-Guide Andrea Frech führt sie hinauf vom Slevogthof zur Burgruine Neukastel und erläutert dabei Spannendes aus dem Leben des bekannten Künstlers.

Die Kräuterführungen der Biosphären-Guides Ursula und Johannes Schauer, die sie an den Sonntagen 30. Juli, 13. August, 20. August und 27. August anbieten, richten sich an alle, die mehr über essbare Kräuter lernen und über deren Inhaltsstoffe und Verwendung in der Küche und in der Heilkunde erfahren wollen. Treffpunkte sind am Wanderparkplatz Nothweiler beziehungsweise am 13. August am ehemaligen Biosphärenhaus bei Fischbach bei Dahn.

Zu einer Exkursion in die Kernzone Bobenthaler Knopf lädt die Biosphären-Guide Gerlinde Pfirrmann am Samstag, 02. September ein. Die Tour geht von 11 bis 15 Uhr, Treffpunkt ist an der Kirche Bobenthal. Die Biosphären-Guide geht unter anderem darauf ein, wie sich Wirtschaftswald von Naturwald unterscheidet, welche Ziele Biosphärenreservate verfolgen, und inwiefern Kernzonen die Urwälder von morgen sind.

Am Sonntag, 03. September, von 10 bis 15 Uhr gibt es einen Schnupperkurs zum Waldbaden bei Fischbach im Kreis Kaiserslautern. Biosphären-Guide Susanne Ecker erklärt, was Waldbaden ist und wie es jede und jeder für sich nutzen kann.

Anmeldung und Informationen
Bei allen Touren sind feste Schuhe und wetterfeste Kleidung erforderlich. Informationen und Anmeldung unter info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de beziehungsweise 06325 9552-0. Informationen zu allen Guides und deren Führungsangebot sind auf der Website des Biosphärenreservats unter www.pfaelzerwald.de/termine beziehungsweise unter www.pfaelzerwald.de/biosphaeren-guides verfügbar.

Biosphären-Guides im Pfälzerwald und an der Weinstraße
Über 20 Personen, die alle bereits Natur- und Landschaftsführer für verschiedene Gebiete des Pfälzerwalds waren, haben sich in Form von Lerneinheiten und Exkursionen noch intensiver mit den Landschafts- und Naturräumen sowie mit der Funktion des Biosphärenreservats als Modellregion der UNESCO für nachhaltige Entwicklung beschäftigt und sich als Biosphären-Guide qualifiziert.

Die Biosphären-Guides bieten kenntnisreiche und kurzweilige Führungen an und helfen so, dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen Gesicht und Stimme zu geben. Sie bringen Gästen wie Einheimischen dessen Schönheit, Einzigartigkeit und Vielfalt näher und vermitteln gleichzeitig Zielsetzung und Auftrag des Schutzgebiets. Die Ausbildung wurde vom Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen in Zusammenarbeit mit Landesforsten Rheinland-Pfalz und der RegioAkademie angeboten. Die Qualifizierung wurde durch das Land Rheinland-Pfalz unterstützt.

25 Jahre grenzüberschreitendes Biosphärenreservat
Mit ihrem Programm bereichern die Biosphären-Guides 2023 das Jubiläumsjahr zum 25-jährigen Bestehen des grenzüberschreitenden UNESCO-Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Aus diesem Anlass bieten die Guides Jubiläumstouren, die aneinandergereiht eine Rundtour durch die zentralen Naturräume und Besonderheiten des Biosphärenreservats Pfälzerwald mit Ausflug in die Nordvogesen ergeben.

Vor 25 Jahren haben die Biosphären-Teams in den Nordvogesen und im Pfälzerwald gemäß dem MAB („Man and the Biosphere“)-Programm der UNESCO bei der Anerkennung als deutsch-französisches Gebiet den Auftrag übernommen, Ideen für eine nachhaltige Nutzung und für eine Erhaltung der natürlichen Ressourcen zu entwickeln und umzusetzen – und das über die deutsch-französische Grenze hinweg. Dafür entwickeln die Biosphären-Teams gemeinsam mit vielen Menschen in der Region Projekte, die als Modell für andere dienen können.

Annweiler erhält die Auszeichnung „Gemeinde unter den Sternen“

Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“ vergibt Zertifikat für den Schutz der natürlichen Nacht

Die Stadt Annweiler am Trifels im Landkreis Südliche Weinstraße ist durch das Biosphärenreservat Pfälzerwald als „Gemeinde unter den Sternen“ zertifiziert wurden. Hierfür hatte sich der Ort per Gemeindebeschluss beworben. Bisher wurde eine solche Auszeichnung an Rumbach in der Südwestpfalz sowie an Maikammer verliehen.

„Nicht nur haben wir durch die Umstellung der Beleuchtung die Stromkosten um Zweidrittel gesenkt, auch das Ambiente in unserer Stadt hat sich positiv verändert“, sagte Stadtbürgermeister Benjamin Seyfried bei der Überreichung des Zertifikats durch das Biosphärenreservat. „Gerade die Nachtabsenkung der Beleuchtung freut uns, die Lichtstärke wird runtergefahren und es ist trotzdem noch hell genug, um eine angenehme Zeit zu haben.“ Die Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber beglückwünschte alle Akteurinnen und Akteure, die das Projekt vor Ort vorangetrieben haben: „Wir feiern heute, mitten am Tag, den Schutz der Nacht. Die Vorteile sind klar: Nicht nur wird Energie und somit auch CO2- und Geld eingespart, auch können wir so Gutes tun für Flora, Fauna und für uns Menschen.“

Das Bild zeigt sechs Personen, die vor dem Annweilerer Markplatz zusammenstehen. Im Hintergrund ist die Burg Trifels zu erkennen. Eine Person überreicht einer anderen einen Bilderrahmen, das ein Zertifikat enthält.
Freude über die Auszeichnung der Stadt Annweiler (v. r. n. l.): Sarah Köngeter, Projektkoordinatorin beim Biosphärenreservat, Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber, Stadtbürgermeister Benjamin Seyfried, das Verbandsgemeinderatsmitglied Andrea Schneider, der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde, Werner Kempf, sowie Walter Herzog, der Vorsitzende des Vereins Zukunft Annweiler e. V.

 

Die Stadt Annweiler hat ihre Außenbeleuchtung zu 65 Prozent lichtverschmutzungsarm umgerüstet und dafür die Auszeichnung erhalten, die das Biosphärenreservat im Rahmen des Projekts „Sternenpark Pfälzerwald“ entwickelt hat. Annweiler hat das Bronze-Zertifikat erhalten, das eine mindestens 10-prozentige Anpassung der Außenbeleuchtung in öffentlicher Hand voraussetzt.

Zu den Anpassungen gehören eine gute Lichtlenkung, das heißt, dass die Außenleuchten abgeschirmt sind, so dass Licht nicht unnötigerweise in die Atmosphäre gestreut wird. Eine gute Lichtmenge bedeutet, dass die Beleuchtung die nach der geltenden DIN-Richtlinie niedrigste mögliche Beleuchtungsklasse aufweist; so wird nicht mehr Licht eingesetzt als auch wirklich benötigt wird. Auch die Anpassung der Leuchtdauer gehört zu den Kriterien: Die Lichtstärke der Außenleuchten soll nachts für mindestens sechs Stunden um 50 Prozent reduziert wird, damit nachtaktive Tiere nicht kontinuierlichen, starken Lichtmengen ausgesetzt sind. Zudem wird auf das Lichtspektrum geachtet, das heißt, dass für die Außenleuchten eine Lichtfarbe von maximal 3.000 Kelvin genutzt werden soll. Das warmweiße Licht enthält weniger Blauanteile, die auf nachtaktive Insekten anziehend wirken und auch den menschlichen Schlaf-Wach-Rhythmus stören können. Gemeinden unter den Sternen leisten nicht zuletzt Öffentlichkeitsarbeit für das Thema Lichtverschmutzung beziehungsweise Schutz der natürlichen Nacht.

Einsatz für natürliche Dunkelheit im Biosphärenreservat Pfälzerwald
Aufgrund von Industrialisierung, Zersiedelung und anderen Faktoren herrscht nur noch an wenigen Orten in Europa nach Sonnenuntergang natürliche Dunkelheit. Der Pfälzerwald jedoch weist noch Gebiete mit nahezu natürlichen Nachtlandschaften und einem sternenreichen Himmel auf. Diese Gebiete sind wichtig und wertvoll, weil sie neben der Schönheit des Sternenhimmels auch Lebensraum für zahlreiche tag- und nachtaktive Tiere und Pflanzen bieten.

Das Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“, das von 2018 bis 2022 lief, hatte zum Ziel, solche Gebiete mit nahezu intakten Nachtlandschaften zu erhalten und zu fördern. Mithilfe des Projekts konnte das Team des Biosphärenreservats Pfälzerwalds für den Schutz der natürlichen Nacht sensibilisieren und zeigen, wie sich eine Reduzierung der Lichtverschmutzung durch sternen- und gleichermaßen umweltfreundliche Beleuchtung mit Energie- und Kosteneinsparungen verbinden lässt. Von einer Sanierung der Straßen- und Außenbeleuchtung profitieren Mensch und Natur gleichermaßen. Das Thema wird beim Biosphärenreservat auch nach dem offiziellen Abschluss des Projekts im Jahr 2022 weiterhin verfolgt.

Die Auszeichnung „Gemeinde unter den Sternen“ in Form eines Zertifikats wurde in Anlehnung an bestehende Kriterien zur Reduzierung der Lichtverschmutzung und an bestehende Förderprogramme erarbeitet. Kriterien sind unter anderem eine gezielte Lichtlenkung und eine Reduzierung der Lichtmenge, Lichtfarbe sowie der Leuchtdauer. Das Zertifikat wird in den drei Stufen Bronze, Silber und Gold vergeben.

Informationen zum Zertifikat gibt es unter www.pfaelzerwald.de/sternenpark.

Das Projekt Sternenpark Pfälzerwald wurde als LEADER-Projekt im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz (vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau) gefördert.

Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité

Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen erhält Fördermittelbescheid für das deutsch-französische Interreg-Projekt

Übergabe des Interreg-Fördermittelbescheids an den Bezirksverband Pfalz und das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen (v.l.n.r.): Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder, Antoine Surget vom Team der Nordvogesen, Projektkoordinatorin Micaela Mayer, Staatssekretärin Petra Dick-Walther

„Mit dem Projekt ,Gärten der Artenvielfalt‘ unterstützt das EU-Programm Interreg Oberrhein den Klima- und Artenschutz in Gärten sowie auf öffentlichen und betrieblichen Grünflächen in Deutschland und Frankreich. Ich freue mich, dass das grenzüberschreitende Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen auch in seinem Jubiläumsjahr von europäischen Fördermitteln, diesmal in Höhe von rund 542.000 Euro, profitieren kann.“ Das sagte die Staatssekretärin Petra Dick-Walther vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz bei der Übergabe des Interreg-Förderbescheids an den Bezirksverband Pfalz als Träger des deutschen Teils des Biosphärenreservats.

Theo Wieder, Vorsitzender des Bezirkstags Pfalz, freute sich ebenfalls: „Das Thema ‚Gärten für die Artenvielfalt‘ hat sich zu einem echten Highlight im Jahreskalender des Biosphärenreservats entwickelt. Es verbindet die Ziele, die der Bezirksverband Pfalz mit seiner Arbeit im Biosphärenreservat verfolgt in besonderer Weise mit dem grenzüberschreitenden Charakter, weil sowohl auf deutscher als auch auf französischer Seite Hobbygärtner eingebunden werden, um die Ziele von nachhaltiger Gartengestaltung direkt vor der eigenen Haustür mit Leben zu erfüllen und erlebbar zu machen.“

Antoine Surget vom Team des französischen Teils des Biosphärenreservats, dem Naturpark Nordvogesen, ergänzte: „Seit 1998 erkennt die UNESCO den besonderen Wert der deutsch-französischen Zusammenarbeit mit der Anerkennung als grenzüberschreitendes Biosphärenreservat an. In dem neuen Projekt, wegen dem wir heute hier zusammenkommen, wird diese auf besonders lebendige Weise sichtbar.“

„Wir schaffen durch die verschiedenen Teile des Projekts vielfache grenzüberschreitende Verbindungen, zum Beispiel zwischen Hobbygärtnerinnen und -gärtnern, Verbänden, Vereinen und Verwaltungen“, erläuterte Micaela Mayer, die das Projekt beim Biosphärenreservat Pfälzerwald koordiniert.

Das Projekt mit dem offiziellen Titel „Gärten für die Artenvielfalt: Biodiversität und Klimaanpassung in Gärten und Grünflächen im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen –Jardiner pour la biodiversité: Biodiversité et adaptation au climat dans les jardins et les espaces verts de la Réserve de Biosphère transfrontalière Vosges du Nord-Pfälzerwald” will die breite Öffentlichkeit wie auch Kommunen, Betriebe, Schulen sowie Akteurinnen und Akteure im deutschen und im französischen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen für die Artenvielfalt und den Klimaschutz im Alltag sensibilisieren und begeistern. Während der Projektlaufzeit von Spätjahr 2022 bis 2025 zielen verschiedene Maßnahmen darauf ab, die Situation in privaten Gärten wie auch auf öffentlichen oder betrieblichen Grünflächen zu verbessern und die jeweils zuständigen Personen nachhaltig für das Thema zu gewinnen. „Die wachsende Zahl der am Projekt Beteiligten belegt eindrucksvoll, dass wir diese Ziele Schritt für Schritt erreichen und so immer mehr Menschen für die gemeinsame Arbeit im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat begeistern können“, erklärte Theo Wieder.

Wettbewerb
Jährlich vierzig Kandidatinnen und Kandidaten erhalten für ihren Garten ein Gutachten mit einer Artenliste, einer Beschreibung, welche Elemente in ihrem Garten die Artenvielfalt unterstützen, und Tipps, wie diese weiter vergrößert werden kann. Dabei wird in jedem der drei Durchgänge ein anderer Schwerpunkt gesetzt: 2023 liegt er auf Gärten in Innenhöfen, Terrassen und städtischen Gärten. 2024 wird auf das Thema „Biodiversität in kleinen Gärten“ fokussiert und 2025 werden junge, neu angelegte Gärten prämiert. Insgesamt werden jedes Jahr zehn Gärten ausgezeichnet, die Übergabe der Preise findet jeweils im September statt.

Unterstützung von Gemeinden, kommunalen Einrichtungen und Betrieben bei der Gestaltung von Freiflächen und der Entwicklung von artenreichen Grünflächen
Es wird ein Projektaufruf durchgeführt, der zum Ziel hat, insgesamt fünf Kommunen, kommunale Einrichtungen oder Betriebe mit öffentlich zugänglichen Flächen bei der nachhaltigen Neugestaltung von Grünflächen zu unterstützen. Als Projektergebnis sollen fünf ökologisch aufgewertete, klimaresiliente Grünflächen entstehen.

Sensibilisierung und Fortbildung
Im Rahmen des Projekts werden Workshops, Vorträge, Führungen und Fortbildungen für verschiedene Zielgruppen angeboten. Diese richten sich an Schüler und Schülerinnen, die breite Öffentlichkeit, Fachleute und Mandatsträger*innen. Diese Angebote werden durch weitere Maßnahmen wie beispielsweise die Veröffentlichung von Kurzfilmen und eine Projektdokumentation begleitet.

Das Projekt wird unter anderem durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus dem Interreg-Programm Oberrhein gefördert.

Mehr Informationen unter www.pfaelzerwald.de/projekte/gaerten-fuer-die-artenvielfalt.

25 Jahre grenzüberschreitendes Biosphärenreservat
Die Biosphären-Teams in den Nordvogesen und im Pfälzerwald haben gemäß dem MAB -Programm der UNESCO bei der Anerkennung als deutsch-französisches Gebiet im Jahr 1998 den Auftrag übernommen, Ideen für eine nachhaltige Nutzung und für eine Erhaltung der natürlichen Ressourcen zu entwickeln und umzusetzen – und das über die deutsch-französische Grenze hinweg. Dafür entwickeln die Biosphären-Teams gemeinsam mit vielen Menschen in der Region Projekte, die als Modell für andere dienen können.

Eine bewegte Geschichte und die gemeinsame Natur verbinden die beiden Regionen. Schon seit den 1980er Jahren haben sich die Verantwortlichen des damaligen Naturparks Pfälzerwald und des Regionalen Naturparks Nordvogesen für eine deutsch-französische Zusammenarbeit im Bereich des Naturschutzes starkgemacht. Früh entwickelte sich die Absicht, zwei nationale Biosphärenreservate zu schaffen, mit dem vornehmlichen Ziel der Schaffung eines deutsch-französischen Biosphärenreservats. Die nationalen Anerkennungen fanden in Frankreich 1989, für den Pfälzerwald als deutsches Gebiet 1992 statt. Vor 25 Jahren wurde das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen dann als erstes grenzüberschreitendes Biosphärenreservat in der Europäischen Union anerkannt.

Seit der Anerkennung wurden zahlreiche gemeinsame Projekte umgesetzt, dazu zählen etwa die deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte, die es seit 1999 gibt. Der erste Markt fand im südwestpfälzischen Ruppertsweiler statt, der zweite im lothringischen Walschbronn. In der jüngeren Vergangenheit wurde zum Beispiel das EU-Projekt „LIFE Biocorridors“ zur Vernetzung von Biotopen realisiert (2016 bis 2022). Derzeit laufen zwei gemeinsame, durch INTERREG geförderte Projekte: „Gefährdete Tierarten – Espèces en danger“, das jetzt endet, sowie „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“, das 2022 begonnen hat und bis 2025 läuft.

Im Jahr 2023 gibt es 738 Biosphärenreservate in 134 Ländern, nur 22 davon sind wie das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen grenzüberschreitend. Bei seiner Anerkennung vor 25 Jahren war das Gebiet das erste grenzüberschreitende Biosphärenreservat in der Europäischen Union.

Ideen für ein zukunftsfähiges Speyer

Workshop der Steuerungsgruppe „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“

Das Bild zeigt einen Raum, in dem sieben Personen in einem Kreis um eine Stellwand stehen. Kürzlich begrüßten in Speyer die Beigeordnete Irmgard Münch-Weinmann und die Nachhaltigkeitsmanagerin Sandra Gehrlein knapp 40 Teilnehmende zur Steuerungsgruppe „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“ im Historischen Ratssaal. Die Umweltdezernentin Münch-Weinmann unterstrich die Dringlichkeit des Anliegens, da die Mehrzahl der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 laut einer Studie nur durch das Engagement der Kommunen und Akteure auf lokaler Ebene erreicht werden könnte. „Bis 2030 bleiben uns noch sieben Jahre. Umso wichtiger ist es, dass Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung gemeinsam an der Nachhaltigkeitsstrategie arbeiten“, dankte Irmgard Münch-Weinmann allen Beteiligten.

Im Workshop wurde an Themen-Tischen zu fünf zentralen Handlungsfeldern der Nachhaltigkeitsstrategie gearbeitet. In dieser werden Ziele und Projekte definiert, die in den nächsten Jahren die Nachhaltigkeit in Speyer voranbringen.

Die Handlungsfelder sind Ressourcenschutz und Abfallvermeidung, Biologische Vielfalt und Freiflächen, Lebenslanges Lernen und zukunftsfähige Gesellschaft, Globale Verantwortung und ehrenamtliches Engagement sowie Nachhaltige Verwaltung und Nachhaltigkeitskommunikation. Zusätzlich arbeitet die Stadt bereits an einer Klima-Strategie, die im April durch den Stadtrat verabschiedet wurde.

Im Frühjahr hatte sich die Steuerungsgruppe zum ersten Mal getroffen und Leitlinien und Ziele für die Strategie entwickelt. Gemeinsam wurden jetzt Maßnahmen und Projektideen gesammelt. Zu den besten Vorschlägen wurden Projekt-Steckbriefe entwickelt. Diese sollen nun stadtintern auf Umsetzbarkeit geprüft und weiterentwickelt werden. Ziel ist die Aufstellung der Nachhaltigkeitsstrategie bis Ende des Jahres und der Beschluss durch den Stadtrat.

Über die Ergebnisse wird wieder beim Runden Tisch „Nachhaltiges Speyer“ berichtet werden, der am 27. September 2023 stattfindet. Hierzu sind alle eingeladen, die sich für die Nachhaltigkeitsaktivitäten in Speyer engagieren.

Kontakt und Infos:
Nachhaltigkeitsmanagerin Sandra Gehrlein
Tel. 06232 14-2490
E-Mail nachhaltigkeit@stadt-speyer.de
www.speyer.de/nachhaltigkeit

Zum Projekt
Das Projekt „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“ begleitet drei Kommunen (Verbandsgemeinde Deidesheim, Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen und Stadt Speyer) dabei, eine nachhaltige Kommunalpolitik zu entwickeln und diese mit den globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (UN) in Einklang zu bringen. Neben der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichtes ist es das Ziel, einen Maßnahmenkatalog zu entwickeln, um den Kommunen einen Fahrplan an die Hand zu geben. Die entwickelten Maßnahmen und Projekte sollen anschließend durch die Kommunen im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit eigenen Ressourcen umgesetzt werden. Durchgeführt wird das Projekt durch das Biosphärenreservat Pfälzerwald und die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt. Das Projekt läuft von 2022 bis Ende 2023, gefördert wird es durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und das Land Rheinland-Pfalz.

Richtiges Umgehen mit der Sense

Mäh- und Dengelkurs für alle im Projekt „Gärten für die Artenvielfalt”

Auf dem Bild ist ein Mann zu sehen, der mit einer Sense auf einer Wiese arbeitet.
Foto: Ralf Ziegler/Biosphärenreservat

Das Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ begeistert Hobbygärtnerinnen und -gärtner in den Nordvogesen und im Pfälzerwald. Neben einem Gartenwettbewerb bietet das deutsch-französische Projekt des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen Veranstaltungen zu verschiedenen Gartenthemen.

Axel Hagedorn zeigt am Samstag, 08. Juli, von 10 bis 13 Uhr in Lambrecht, wie man eine traditionelle Sense fachgerecht pflegt, einsetzt und führt. Außerdem erklärt er, wie das Schärfen des Sensenblattes funktioniert, das sogenannte Dengeln. Der Referent hat eine Auswahl gängiger Sensenmodelle dabei. Mitgebrachte Sensen können auf Wunsch auf die Teilnehmenden eingestellt werden. Nach einer theoretischen Einführung gibt es einen praktischen Übungsteil auf den Streuobstwiesen „Bohnenäcker“.

Eigene Sensen, geeignete Kleidung und Schuhe sowie Arbeitshandschuhe und Gehörschutz sind mitzubringen. Die Teilnahme am Sensenkurs ist kostenlos. Anmeldung und weitere Infos bei Micaela Mayer vom Biosphärenreservat Pfälzerwald unter m.mayer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de.

Das EU-Interreg-Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“
Jeder Quadratmeter Grün kann einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt und zum Schutz vor den Folgen des Klimawandels leisten. Zu zeigen und dafür zu begeistern, wie das gelingen kann, ist das Ziel des neuen deutsch-französischen Projekts zu Klima- und Artenschutz in Gärten sowie auf öffentlichen und betrieblichen Grünflächen, mit dem das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen 2022 begonnen hat und das bis 2025 läuft. Informationen unter www.pfaelzerwald.de/gaerten.

Auf der deutschen Seite des Biosphärenreservats werden die Beiträge zum Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus Interreg Oberrhein gefördert.