Tipp von unserer Kräuterpädagogin

Petra ed: How Many Kids Must Die Before Youth ‘Treatment’ Programs Are Regulated? Knoll ist seit Kurzem als ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht tätig. Hier gibt sie regelmäßig einen Hinweis auf eine spannende Wildpflanze, die gerade gedeiht – mit wissenswerten Infos und einer Idee zur Verwendung!

Teil 2 der Reihe: Die Knoblauchsrauke – dazu einfach hier klicken.

Weitere Tipps unter www.pfaelzerwald.de/news.

Abholservice, Gutscheine, Verkauf regionaler Produkte

Was die Partnerbetriebe des Biosphärenreservats während der Krise bieten

Landschaftspfleger und Lieferanten hochwertigen und leckeren Fleisches: Schafe und Lämmer auf den Wiesen des Pfälzerwalds (Foto: Biosphärenreservat)

Umweltschonend produzierte Produkte aus der Region, eine hohe gastronomische und handwerkliche Qualität, gute Bildung für nachhaltige Entwicklung und eine Gastfreundschaft, die auf Nachhaltigkeit ebenso wie auf Herzlichkeit setzt, garantieren hohen Genuss und liegen uns am Herzen. Das kommt auch im Partnernetzwerk des Biosphärenreservats zum Ausdruck, in dem sich rund 60 Betriebe verschiedener Branchen zusammengeschlossen haben.

Für alle, die auch während der Corona-Krise nicht auf gute und nachhaltige Qualität aus dem Pfälzerwald und von der Weinstraße verzichten wollen, hat das Team des Biosphärenreservats Informationen zu den Angeboten der Partnerbetriebe zusammengestellt. Von der Online-Bestellung verschiedener regionaler Produkte über Lammfleischverkauf nach Anmeldung bis zu Liefer- oder Abholservice von Restaurants – die Informationen sind hier zu finden: www.pfaelzerwald.de/partner-biosphaerenreservat

Die nächsten kulinarischen Aktionswochen, die das Biosphärenreservat gemeinsam mit seinen gastronomischen Partnerbetrieben durchführen möchte, wären die Weiderindtage von 5. bis 19. Juni. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald informiert über www.pfaelzerwald.de/termine rechtzeitig darüber, ob diese in der gewohnten Form stattfinden können.

Deutsch-französische Biosphären-Bauernmärkte in Baerenthal und Neustadt fallen aus

Saisonstart der Bauernmärkte weiterhin verschoben

Wegen der weiteren Ausbreitung des Corona-Virus haben sich die Organisatoren der deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte entschieden, die beiden Märkte, die am 26. April im lothringischen Baerenthal und am 03. Mai in Neustadt an der Weinstraße stattgefunden hätten, abzusagen. Die Organisatoren schätzen es aus heutiger Sicht aufgrund der Infektionsgefahr als nicht sinnvoll ein, wenn viele Menschen aus verschiedenen Regionen auf einem Markt Ende April beziehungsweise Anfang Mai zusammenkommen.

Die nächsten Biosphären-Bauernmärkte werden vorrausichtlich und je nach den dann gültigen Corona-Empfehlungen nach der Sommerpause am 6. September in Wissembourg, am 20. September in Grünstadt und am 18. Oktober in Maikammer stattfinden.

Ziel der deutsch-französischen Biosphären-Bauernmärkte ist es, die Landwirtschaft in der Region zu stärken und bei Einheimischen wie Gästen für den Kauf von umweltschonend erzeugten Produkten zu werben. Denn so können die Verbraucher direkt dazu beitragen, dass die einzigartige Kulturlandschaft des Biosphärenreservats erhalten bleibt und keine langen Transportwege entstehen. Die Biosphären-Bauernmärkte werden unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald informiert unter www.pfaelzerwald.de/termine im weiteren Verlauf der Saison über die Durchführung beziehungsweise Absage seiner Veranstaltungen.

Tipp von unserer Kräuterpädagogin

Petra Knoll ist seit Kurzem als ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht tätig. Im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung bietet sie Führungen, Workshops und Seminare rund um das Thema Kräuter an.

Hier gibt sie regelmäßig einen Hinweis auf eine spannende Wildpflanze, die gerade gedeiht – mit wissenswerten Infos und einer Idee zur Verwendung!

Los geht es mit dem Gänseblümchen, dazu einfach hier klicken.

Süddeutsche Wander- und Hüteschäferei ist Immaterielles Kulturerbe der UNESCO

Jahrhundertealtes Kulturgut und wichtiger Beitrag zu Artenvielfalt und Biotopvernetzung

Seit Kurzem gehört die süddeutsche Wander- und Hüteschäferei zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO in Deutschland. Die Wander- und Hüteschäferei, die in den süddeutschen Mittelgebirgsregionen mit Flusstälern und in der Bodenseeregion praktiziert wird, spielt seit Jahrhunderten und bis heute eine wichtige Rolle für die Erhaltung der Kultur- und Naturlandschaft sowie der darin lebenden Tier- und Pflanzenarten. Aus dieser Beweidungsform sind sowohl die Mager- und Trockenrasen entstanden als auch die Wacholderheiden Baden-Württembergs. Die Schäferinnen und Schäfer müssen mit ihren Herden sowohl standörtliche als auch jahreszeitliche Wechsel bewerkstelligen. Dabei legen sie teilweise Strecken von bis zu 500 Kilometern zurück, um an die verschiedenen Sommer-, Herbst- und Winterweiden zu kommen. Oft sind die Weiden karge Gründe, die keine andere landwirtschaftliche Nutzung sinnvoll erscheinen lassen. Aber auch Flächen, die wegen der Aufgabe der Bewirtschaftung langsam verbuschen, werden von den Schäferinnen und Schäfern und ihren Herden besucht. Da die Tiere in ihren Klauen und in ihrer Wolle verschiedene Kleinstlebewesen und Pflanzensamen transportieren, leistet die Wanderschäferei einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt und der Vernetzung von Lebensräumen.

Die Vermittlung des Wissens um die Haltung, Züchtung und das Hüten und Führen der Tiere wie auch um die Nutzung verschiedener Weideflächen zu unterschiedlichen Jahreszeiten stellt wie die um die Wander- und Hüteschäferei entstandenen Schäferlieder, Schäferdichtungen und Schäfertänze ein wichtiges Kulturgut dar.

Verlauf der Zugwege im Süden Deutschlands im 19. Jahrhundert: Wanderschäferinnen und -schäfer haben mit ihren Herden über Jahrhunderte lange Strecken auch über das Gebiet des Pfälzerwalds hinweg zurückgelegt. (Grafik: Biosphärenreservat/frei, nach Wolfgang Jacobeit: Schafhaltung und Schäfer in Zentraleuropa bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, Akademie-Verlag, Berlin 1961)

Das chance.natur Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ beschäftigt sich im Südwesten Deutschlands, nämlich der Mittelgebirgsregion des Pfälzerwalds, mit der Wanderschäferei. Auch hier gab es nachweislich seit dem Mittelalter mehrere Zugwege der Wanderschäfer durch die Pfalz. Diese Tradition hat sich insbesondere im Pfälzerwald bis heute fortgesetzt und die pfälzischen Schäferinnen und Schäfer erfahren durch die Auszeichnung der UNESCO eine große Wertschätzung. Mithilfe der Wanderschäfer und der extensiven Tierhalter im Pfälzerwald soll ein großer Biotopverbund über eine Fläche von 8.200 Hektar entstehen. Das Projekt ist eines von 80 chance.natur Projekten in Deutschland. Die Projekte befassen sich mit Naturschutzthemen und sind in zwei Phasen aufgeteilt. In der ersten Phase, der Planungsphase, wird ein Pflege- und Entwicklungsplan erstellt. In der zweiten Phase geht es um die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Pflege- und Entwicklungsplan. Das Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ befindet sich im Moment in der ersten Phase.

Das Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ wird im Biosphärenreservat Pfälzerwald umgesetzt, Projektträger ist der Bezirksverband Pfalz. Die Förderung des Vorhabens erfolgt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie durch das Land Rheinland-Pfalz.

Informationen auch unter www.unesco.de/kultur-und-natur/immaterielles-kulturerbe.

Kulinarische Lammwochen des Biosphärenreservats finden nicht statt

Landschaftspfleger und Lieferanten hochwertigen und leckeren Fleisches: Schafe und Lämmer auf den Wiesen des Pfälzerwalds (Foto: Biosphärenreservat/Krauß)

Veranstaltungen und Aktionen der Pfälzerwald-Lamminitiative bis auf Weiteres abgesagt

Die kulinarischen Lammwochen, zu denen das Biosphärenreservat Pfälzerwald gemeinsam mit den teilnehmenden Partner-Restaurants vom 3. bis 17. April einladen wollte, finden dieses Jahr nicht statt. Laut der derzeit geltenden Allgemeinverfügung des Landes Rheinland-Pfalz bleiben alle Gaststätten vorläufig geschlossen. Manche Gatronomiebtriebe bieten weiterhin die Lieferung oder die Möglichkeit der Abholung von Speisen für den Verzehr zuhause an. Informationen zu den gastronomischen Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald finden sich unter www.pfaelzerwald.de/partner-biosphaerenreservat.

Die kulinarischen Lammwochen sind Teil der Pfälzerwald-Lamminitiative, mit der das Biosphärenreservat durch verschiedene Aktionen Schäfereibetriebe unterstützen will. Schäferinnen und Schäfer sind wichtige Partner beim Naturschutz und beim Erhalt der Kulturlandschaft des Biosphärenreservats. Die Offenlandbereiche im Pfälzerwald sind besonders artenreiche Biotope, in denen viele teilweise stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten eine Heimat haben. Eine umweltschonende Aufzucht von Lämmern auf kräuterreichen Wiesen im Pfälzerwald sowie kurze Transportwege und eine Schlachtung, die das Wohl der Tiere im Blick behält, garantieren ein Fleisch von besonderer Qualität und Frische, das sich zudem durch eine günstige Kohlendioxid-Bilanz auszeichnet.

Das Biosphärenreservat wie auch sein Träger, der Bezirksverband Pfalz, beachtet selbstverständlich die Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung des Corona-Virus, weswegen alle Aktionen und Veranstaltungen der Pfälzerwald-Lamminitiative bis auf Weiteres abgesagt sind. Direktvermarkter von Lammfleisch, Ziegen- und Schafprodukten finden sich im Flyer zur Initiative unter www.pfaelzerwald.de/lamminitiative. Wer sich dafür interessiert, hochwertige Produkte aus der Region zu erwerben, kann die genannten Anbieter kontaktieren. Natürlich sind auch hier die Einhaltung der vorgeschriebenen  Maßnahmen zur Vermeidung von sozialen Kontakten zu beachten, um der Ausbreitung des Corona Virus entgegenzuwirken.

Die nächsten kulinarischen Aktionswochen, die das Biosphärenreservat gemeinsam mit seinen gastronomischen Partnerbetrieben durchführen möchte, wären die Weiderindtage von 5. bis 19. Juni. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald informiert rechtzeitig darüber, ob diese in der gewohnten Form stattfinden können.

Die Pfälzerwald-Lamminitiative wird durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz gefördert.

Garten-Wettbewerb eröffnet – Bewerbungen bis 26. April möglich

Aktion im deutsch-französischen Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“

Hobbygärtnerinnen und -gärtner können sich ab sofort für den Wettbewerb im Projekt „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen anmelden. Das Projekt will die breite Öffentlichkeit für die Artenvielfalt im Alltag sensibilisieren und so dazu anregen, auch in den bebauten Flächen des Biosphärenreservats, in unseren Städten und Dörfern, ökologisch zu handeln.

Zu dem Wettbewerb kann man sich bis 26. April anhand eines Bewerbungsbogens online unter www.pfaelzerwald.de/gaerten anmelden. Das Projektteam wählt anhand der Bögen jeweils 20 Gärten auf der französischen und auf der deutschen Seite des Biosphärenreservats aus. Diese werden daraufhin von einer Expertin oder einem Experten besucht, die den Garten genauer unter die Lupe nehmen und Empfehlungen geben, um die Artenvielfalt zu verbessern. Das Projekt-Team wählt dann die jeweils fünf interessantesten Gärten im pfälzischen und französischen Teil des Biosphärenreservats aus, die voraussichtlich Anfang Juli von einer Jury besichtigt werden. Dieser gehören Spezialisten zu Wildpflanzen, Ornithologie, ökologischen Fragen der Grünräume, Baum- und Insektenkunde sowie Landschaftsgärtner an. Die Jury ermittelt daraufhin die Gewinner des Wettbewerbs. Die Preisverleihung des grenzüberschreitenden Projekts findet voraussichtlich am Sonntag, 13. September, im Garten der Familie Setzepfand im nordpfälzischen Sippersfeld statt, die letztes Jahr mit ihrem Garten den ersten Platz in dem Wettbewerb belegt hat. Die Preisträger erhalten je eine Urkunde, eine Plakette, die sie dann an ihrem Garten anbringen können, sowie einen Sachpreis. Informationen gibt Micaela Mayer vom Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, die unter der Telefonnummer 06325 9552-43 oder unter der E-Mail-Adresse m.mayer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de erreichbar ist.

Zum Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ gehören ebenso ein umfangreiches deutsch-französisches Programm an Veranstaltungen zu verschiedenen Gartenthemen sowie Pflanzaktionen an Schulen. Aufgrund der Verbreitung des Corona-Virus sind allerdings alle Veranstaltungen bis auf Weiteres abgesagt. Das Biosphärenreservat hält Interessenten unter www.pfaelzerwald.de/termine dazu auf dem Laufenden.

Das Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ wird durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus dem Interreg V A-Projekt „NOE / NOAH“ gefördert.

Wenige Amphibien, viele Libellen

Erste Ergebnisse der umfangreichen Kartierungsarbeiten im Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“

Im chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ liegen erste Ergebnisse der Kartierungsarbeiten für die Erstellung des Pflege- und Entwicklungsplans vor. Das Insitut für Umweltstudien (IUS) aus Kandel, das den Auftrag für das Biosphärenreservat Pfälzerwald ausführt, hat seine Untersuchungen zu Vögeln, Fledermäusen, Reptilien, Amphibien, Fischen, Krebsen, Tagfaltern und weiteren Insketen vorgelegt.

Die Untersuchungen sind ein wichtiger Bestandteil des Pflege- und Entwicklungsplans (PEPL), der im Zentrum von Projekt 1 des „Hirtenwege“-Projekts steht. Darin werden die Ziele und Maßnahmen auf den Projektflächen definiert. Anschließend wird das auf zehn Jahre ausgelegte Projekt II beim Bund beantragt, bei dem die Maßnahmen über das geplante, etwa 8.200 Hektar große Fördergebiet, das über die Grünlandgebiete vom Wasgau zum Haardtrand bis nach Grünstadt reicht, umgesetzt werden sollen.

Neben den Tierarten wurden auch erste Ergebnisse zur Vegetation im Fördergebiet geliefert. Diese Kartierungen werden jetzt mit Beginn der Vegetationsperiode fortgesetzt. Ziel der Kartierungsarbeiten ist es, für das Projekt charakteristische Lebensräume repräsentativ zu erfassen sowie standorts- und nutzungsbezogene Besonderheiten zu ermitteln und hinsichtlich ihrer Bedeutung zu beurteilen.

17 Fledermaus- und 70 Schmetterlingsarten

Die umfassende Datenerhebung im Fördergebiet bietet einen hohen Informationsgehalt, der für die Projektplanungen von hoher Relevanz ist. Insgesamt wurden 17 Fledermausarten festgestellt. Dazu zählen die bundes- und landesweit vom Aussterben bedrohte Wimperfledermaus und die deutschlandweit vom Aussterben bedrohte Nymphenfledermaus.

Bei den Reptilien, die von Frühjahr bis Frühherbst 2019 in vorgegebenen Gebieten kartiert wurden, konnten alle sechs zu erwartenden Arten wie zum Beispiel die Mauer- und Zauneidechse, die Blindschleiche und die Schlingnatter gefunden werden. Die Biologen von IUS haben dabei festgestellt, dass sich die Tiere wegen der überdurchschnittlichen Temperaturen und der ausgeprägten Trockenheit vorwiegend in halbschattige Bereiche zurückgezogen hatten. Dieselben Witterungsverhältnisse führten dazu, dass Laichgewässer von Amphibien austrockneten und deshalb die Entwicklung der Eier beziehungsweise Larven nicht abgeschlossen werden konnte. Insgesamt war der Reproduktionserfolg 2019 bei den Amphibien im Gebiet der Erfassung sehr gering. Es wurden sieben Amphibienarten – unter anderem der Teichfrosch, der Bergmolch und der Feuersalamander – erfasst. Gefährdete Arten wie die Gelbbauchunke oder die Geburtshelferkröte wurden im Fördergebiet nicht gefunden. Streng geschützte Arten, wie die Kreuzkröte, wären aber im Gebiet denkbar.

Über 70 verschiedene Schmetterlingsarten – darunter Tagfalter, Widderchen und Ameisenbläulinge – haben die Spezialistinnen und Spezialisten ausfindig gemacht, fünf davon sind streng geschützt, wie etwa der Große Feuerfalter, der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling und der Schwarzfleckige Ameisenbläuling.

Libellen haben von den hohen Temperaturen und langen Sonnenscheindauern profitiert. Im Sommer 2019 wurden 13 Arten auf den Untersuchungsflächen kartiert, unter anderem die streng geschützte Grüne Keiljungfer und die Blauflügelige Prachtlibelle; letztere ist die häufigste Kleinlibellenart im Untersuchungsgebiet und weist auf eine gute Sauerstoffversorgung der Gewässer hin, an denen sie vorkommt.

Bei den Heuschrecken ist eine mengenmäßige Erfassung wegen der unterschiedlichen Lebensweisen der Tiere schwierig. Die Kartierungen konnten teilweise anhand der Gesänge der Tiere durchgeführt werden. Diese sind über eine Entfernung von fünf bis 50 Metern zu hören, manche allerdings sind nur im Ultraschallbereich wahrnehmbar. Der Kartierung kommt auch zugute, dass unterschiedliche Heuschreckenarten verschiedene Tag- und Nachtzeiten für ihr Zirpen und Schnarren bevorzugen.

Insgesamt wurden auf den zehn zu untersuchenden Flächen 35 Heuschreckenarten festgestellt. Als Zielart des Projekts gilt beispielsweise der gefundene Warzenbeißer. Aber auch Arten wie die Große Schiefkopfschrecke und die Steppen-Sattelschrecke konnten nachgewiesen werden.

Für Käfer haben die Biologinnen und Biologen Flug- und Klebefallen aufgestellt, mit deren Hilfe sie 121 zumeist holzbewohnende Arten feststellen konnten. Unter anderem wurde der seit einigen Jahren wieder vermehrt nachgewiesene Bunte Eichen-Widderbock gefunden. Er gilt bundesweit als vom Aussterben bedroht. Es wurde auch der Große Goldkäfer nachgewiesen, der ebenfalls die Einstufung „vom Aussterben bedroht“ innehat. Auffällig ist auch der Anteil an Käferarten, die eine besondere Lebensform mit einer Bindung an die Nester von Hautflüglern wie Wildbienen, Wespen und Ameisen haben.

Eine sehr enge Bindung an Knotenameisen haben verschiedene Schmetterlingsarten aus der Familie der Bläulinge, deren Raupen sich von Ameisenbrut ernähren. Die Ameisen wurden zur genaueren Bestimmung gefangen und im Labor in Knoten- und Nicht-Knotenameisen unterschieden. So konnten vier Arten aus der Unterfamilie der Knotenameisen im Gebiet festgestellt werden.

Das Vorkommen von Fischen und Rundmäulern wie Neunaugen ist ein wichtiger Indikator für die Wasserqualität, die Gewässerstruktur sowie die Durchlässigkeit von Gewässern. Das Vorkommen dieser Arten haben die Spezialistinnen und Spezialisten mithilfe von Elektrobefischung untersucht, die für die Tiere ungefährlich ist. 11 Fisch- und Rundmäulerarten wurden dabei in den untersuchten Abschnitten der Wieslauter gezählt, darunter geschützte Arten wie das Bachneunauge und die Groppe.

Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen auch, dass einheimische Krebsarten massiv gefährdet sind. Es wurden ausschließlich die aus Nordamerika stammenden Signalkrebse in den Untersuchungsabschnitten der Wieslauter gefunden, die hier als Neozoon, also durch menschlichen Einfluss eingewanderte Art, vorkommen. Signalkrebse sind resistenter gegen Krankheiten wie die Krebspest und aggressiver als die heimischen Edelkrebse. Die Untersuchungen zeigen auch, dass Signalkrebse verstärkt sommerkalte Oberläufe von Fließgewässern aufsuchen, die als Refugien für heimische Flusskrebse dienen könnten. Auf heimische Flusskrebsarten sind die Biologen und Biologinnen in dem beprobten Gewässer nicht gestoßen.

Das Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ wird im Biosphärenreservat Pfälzerwald umgesetzt, Projektträger ist der Bezirksverband Pfalz. Die Förderung des Vorhabens erfolgt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie durch das Land Rheinland-Pfalz. Projekt I wird mit 1,8 Millionen Euro gefördert. Nach erfolgreichem Abschluss der Projektplanung in Projekt I würde sich für weitere zehn Jahre Projekt II anschließen, in dem die in Projekt I erarbeiteten Maßnahmen umgesetzt werden sollen.

Sternwandelpfad, Naturschutz-und Nachhaltigkeits-Projekte

Sitzung des Ausschuss für das Biosphärenreservat

Die erste Sitzung des Ausschusses für das Biosphärenreservat Pfälzerwald im Jahr 2020 findet am Freitag, 13. März, um 13 Uhr im Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz statt. Nach dem Bericht des Bezirkstagsvorsitzenden stehen unter anderem Änderungen zum Handlungsprogramm 2019 bis 2028 sowie die Maßnahmen aus demselben für das Jahr 2020 auf der Tagesordnung. Danach geht es um den Standort für den Sternwandelpfad aus dem Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“, über den der Ausschuss beschließt.

Den aktuellen Sachstand zum Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ stellt danach der Projektleiter Helmut Schuler vor. Darauf folgt die Sachstands-Präsentation von Sabine Hoos, die das EU-Projekt „LIFE Biocorridors“ im Biosphärenreservat leitet. Die Direktorin des Biosphärenreservats Pfälzerwald, Dr. Friedericke Weber, berichtet abschließend über verschiedene Aktivitäten des Biosphärenreservat-Teams, unter anderem aus dem Projekt „Pfälzerwald – SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ sowie zur diesjährig anstehenden UNESCO-Evaluierung. Derzeit gibt es 701 Biosphärenreservate weltweit. Die UNESCO überprüft die von ihr zertifizierten Biosphärenreservate alle zehn Jahre, um sicherzustellen, dass diese ihre Aufgaben als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung erfüllen.

Eines des Ziele im Sternenpark-Projekt: Ein Sternwandelpfad soll über den Sternenhimmel und den Schutz der natürlichen Nacht infomieren (Foto: Christian Mücksch)

Deutsch-französischer Biosphären-Bauernmarkt in Rumbach findet nicht statt

Präventive Maßnahme des Biosphärenreservats  Pfälzerwald wegen der Verbreitung des Corona-Virus

Da sich aktuell Verdachts- und Krankheitsfälle zu Infektionen mit dem Corona-Virus häufen und weitere Entwicklungen noch nicht genau abzusehen sind, sagt das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen seinen ersten deutsch-französischen Biosphären-Bauernmarkt der Saison 2020, der am 22. März im südwestpfälzischen Rumbach stattfinden sollte, vorsorglich ab.

Das Risiko der potenziellen Ansteckung und Verbreitung des Virus bei einem Markt, bei dem rund 50 Beschickerinnen und Beschicker sowie voraussichtlich mehrere Tausend Besucher aus der gesamten Region und darüber hinaus in Kontakt kommen, wird derzeit als zu hoch und nicht vertretbar eingeschätzt. Mit der präventiven Absage des deutsch-französischen Bauernmarktes unterstützt das Biosphärenreservat bundesweite Maßnahmen, die eine Verbreitung des Corona-Virus und der damit verbundenen Erkrankungen eindämmen sollen. Das Biosphärenreservat folgt damit auch den Prinzipien der Risikoeinschätzung und den offiziellen Handlungsempfehlungen des Robert-Koch-Instituts für Massenveranstaltungen sowie den Empfehlungen des Gesundheitsamtes im Landkreis Südwestpfalz.

Der Bezirksverband Pfalz als Träger des Biosphärenreservats Pfälzerwald unterstütze und bedauere diesen Schritt, sagte der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder. „Gerade wegen des großen Engagements der Rumbacherinnen und Rumbacher sowie unserer Beschickerinnen und Beschicker tut es uns sehr leid, dass der Markt nicht stattfinden kann. Wir halten die Entscheidung unter den derzeitigen Bedingungen allerdings für verantwortungsvoll und richtig. Das Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald steht mit seinen Partnern, vor allem den Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinde Rumbach, der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland und des Landkreises Südwestpfalz sowie seinen Marktbeschickern und -beschickerinnen in engem Austausch. Wir bemühen uns mit großer Anstrengung, einen Ersatztermin zu finden, wenn sich die Lage beruhigt hat“, so Wieder.