Mit der Landesverordnung über den “Naturpark Pfälzerwald” von 2007 erhielt der Träger des Biosphärenreservats Pfälzerwald die Aufgabe, ein Handlungsprogramm zu erstellen, das u.a. dazu dienen soll, Maßnahmen der Besucher*innenlenkung und Besucher*inneninformation nach einheitlichen Leitlinien zu initiieren, koordinieren und durchzuführen. Bedingt durch die Vielzahl unterschiedlicher, teilweise auch in Konkurrenz zueinander stehender naturgebundener Freizeitaktivitäten der verschiedenen Akteur*innen ist im Pfälzerwald im Laufe der Jahre eine unübersichtliche Gemengelage entstanden, die dem Erholungssuchenden die Orientierung erschwert und damit die Qualität des Angebotes schmälert. Dazu kommt, dass sich der Träger neuen Herausforderungen gegenüber sieht, die durch die deutschlandweite Renaissance der Wanderbewegung und durch das Aufkommen neuer Outdoor-Freizeitaktivitäten verursacht werden. Die Menschen zieht es zwecks sportlicher Aktivitäten in zunehmender Zahl in die deutschen Mittelgebirge. Die Industrie stellt dazu entsprechendes innovatives Sportgerät und Ausstattung zur Verfügung. Die Einrichtung eines Mountainbike-Parks mit einem attraktiven Angebot zur Kanalisierung der Mountainbiker*innen, die Anlage von über einem Dutzend Nordic-Walking-Parcours und die Ausweisung neuer Premium- und Prädikatswanderwege sind sichtbare Ergebnisse dieser Entwicklung im Biosphärenreservat Pfälzerwald. Auch dies hat maßgeblich zur verwirrenden Vielfalt unterschiedlich gestalteter und gewarteter Wegemarkierungen beigetragen.

Um dem abzuhelfen wurde ein Konzept zur Besucher*innenlenkung und -information erarbeitet, das für den gesamten Naturraum einheitliche Leitlinien, und konkrete Qualitätskriterien und -Standards für eine einheitliche touristische Entwicklung vorschlägt und Handlungsempfehlungen zu deren Umsetzung macht.  Die Ergebnisse des Konzepts sollen darüber hinaus in Zukunft auch in vielfältiger Weise als Steuerungsinstrument dienen. Sie sollen qualitätssteigernd und koordinierend im Hinblick auf eine einheitliche touristische Entwicklung des Biosphärenreservats Pfälzerwald dienen. Sie sollen sowohl beim Einsatz von Fördermitteln, als auch in öffentlichen Verfahren und Planungen als Entscheidungsgrundlage mit herangezogen werden. Durch frühzeitige Abstimmung sollen so in Zukunft Nutzungskonflikte, z.B. zwischen touristischen Projekten und Belangen des Naturschutzes, vermieden werden.

Dokumente zum downloaden(pdf):

Besucherlenkung_Mitgliedervers-16-12-2009

Arbeitshilfe_Kommunen-PW_300dpi