Der weltweite Rückgang und das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten zeigen sich auch im Bereich des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats. Im Rahmen des von Juli 2020 bis Juni 2023 genehmigten EU-Interreg-Projekts „Gefährdete Tierarten im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen“ werden für drei gefährdete Tierarten dringend benötigte Schutzmaßnahmen umgesetzt. Dafür haben sich deutsche und französische Projektpartner*innen zusammengefunden, welche ihre Kenntnisse, Mittel und Monitoring-Methoden teilen, um konkrete Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald bringt sich im Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung und Öffentlichkeitsarbeit vor allem mit Führungen und Workshops in das Projekt ein.

Das Bild zeigt einen Steinkrebs im flachen Wasser eines Bachs.
Ein Steinkrebs im Bach (Foto: SYCOPARC)

Steinkrebs-Populationen (Austropotamobius torrentium) kommen im Gebiet des Pfälzerwalds und der Nordvogesen nur noch vereinzelt vor, die letzten Nachweise des Artenvorkommens auf deutscher Seite liegen zwischen zehn und zwanzig Jahren zurück. Im Rahmen dieses Projekts sollen erneute Kartierungen dieser gefährdeten Art vorgenommen werden und durch Nachzuchten und Besatzmaßnahmen sollen die Bestände stabilisiert werden.

Ein Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Foto: AdobeStock)

Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris nausithous), eine gefährdete Schmetterlingsart, kommt im Pfälzerwald nur noch in isolierten Bereichen vor und ist durch zu intensive oder durch ausbleibende landwirtschaftliche Nutzung der Bachtäler bestandsbedroht. Durch Flächenerwerb, angepasste Bewirtschaftungsformen der Wiesen, Schaffung von Korridoren für die Ausbreitung der Individuen und Ansiedelung von Wirtspflanzen für die Schmetterlingsraupen sollen die Bestände wieder vernetzt und vergrößert werden.

Fast flügge Jungtiere des Großen Mausohrs (Foto: Dr. Andreas Kiefer)
Fast flügge Jungtiere des Großen Mausohrs (Foto: Dr. Andreas Kiefer)

Einige kulturfolgende Fledermausarten sind auf großräumige Dachböden für die Geburt und Aufzucht ihrer Jungtiere angewiesen. Um einen nachhaltigen Schutz dieser Fledermausarten, zu denen z. B. das Große Mausohr (Myotis myotis) gehört, zu gewährleisten, müssen geeignete Gebäude zugänglich gemacht werden sowie bestehende Quartiere erhalten bleiben. Ebenso die Kartierung und das Monitoring der Bestandsentwicklung kann wesentlich zur Verbesserung der Population beitragen, da negative Einflüsse frühzeitig erkannt und ihnen gegengesteuert werden kann.

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Kontakt:

Micaela Mayer
Telefon: 06325 9552-43
E-Mail: m.mayer@pfaelzerwald.bv-pfalz.de