Biosphärenreservate weiterentwickeln
Arbeitsgruppe der Biosphärenreservate in Deutschland und MAB-Nationalkomitee der UNESCO treffen sich in der Pfalz

Die ständige Arbeitsgruppe der Biosphärenreservate in Deutschland (AGBR) mit den Leiterinnen und Leitern aller 17 deutschen Biosphärenreservate hat sich in der Pfalz getroffen. Das Gremium kommt zwei Mal jährlich zusammen, um Erfahrungen zwischen den Großschutzgebieten auszutauschen und das MAB(„Man and the Biosphere“)-Nationalkomitee der UNESCO fachlich zu unterstützen. Vertreter von EUROPARC Deutschland – dem Dachverband der Nationalen Naturlandschaften –, dem Bundesumweltministerium sowie dem Bundesamt für Naturschutz beteiligen sich ebenfalls an der Arbeitsgruppe. Dieses Jahr war die AGBR zu Gast im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen und traf hier mit dem MAB-Komitee zusammen. Das gerade neu berufene Nationalkomitee hielt in St. Martin seine konstituierende Sitzung ab, wo es auch von Bundesumweltministerin Svenja Schulze begrüßt wurde, die zu ihrem ersten Termin außerhalb der Hauptstadt angereist war. Unter anderem hat das deutsche MAB-Nationalkomitee die Schwerpunkte der Arbeit für die neue Berufungsperiode besprochen, die bis 2021 läuft. Das Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ der UNESCO verfolgt seit seiner Gründung 1970 das Ziel, eine ausgewogene Beziehung zwischen Menschen und der Umwelt zu fördern. Dabei hat es unter anderem die stetige Weiterentwicklung der Biosphärenreservate im Fokus.

Bei der Exkursion: Die Verantwortlichen des grenzüberschreitenden EU-Projekts „LIFE Biocorridors“, Sabine Hoos (Pfälzerwald; links neben dem Flipchart) und Pishum Migraine (Nordvogesen, rechts neben dem Flipchart), erläutern Maßnahmen ihres Projekts in Spirkelbach (Foto: BR/frei)

In einer gemeinsamen Sitzung der AGBR und des MAB-Nationalkomitees standen etwa ein Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur „Qualitätssicherung in den deutschen Biosphärenreservaten“ sowie der Tagesordnungspunkt „Biosphärenreservate und internationale Zusammenarbeit“ auf dem Programm. Die Mitglieder beider Gremien nahmen auch an einer Exkursion teil, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen verschiedene Schwerpunkte ihrer Arbeit zeigten und erläuterten. Am Luitpoldturm, in direkter Nähe zur Kernzone „Quellgebiet der Wieslauter“, informierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Landesforsten, des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums, des Landesamts für Umwelt sowie der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft die Gäste über die Kernzonen des Großschutzgebiets sowie deren Erweiterung. In Spirkelbach zeigten Sabine Hoos und Pishum Migraine, Projektkoordinatorinnen des Biosphärenreservats, eine der Flächen des grenzüberschreitenden EU-Projekts „LIFE Biocorricors“ und erklärten, worum es bei dieser  Offenhaltungsmaßnahme und bei anderen Teilen des deutsch-französischen Vorhabens geht.

Am Abend fanden sich alle Teilnehmer sowie Vertreter unterschiedlicher Pfälzer und rheinland-pfälzischer Einrichtungen beim „Regionalen Abend“ im Hotel-Restaurant Pfälzer Hof in Edenkoben ein. Der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder hieß die Gäste willkommen und führte durch den informativen und unterhaltsamen Abend. „Das Biosphärenreservat hat eine große ökonomische und identitätsstiftende Bedeutung“, erklärte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken. „Mit unseren Ansprechpartnern, der Direktorin Dr. Friedericke Weber und dem Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder, haben wir hier eine gute Basis für die wichtige Zusammenarbeit zwischen Land und dem Biosphärenreservat.“ Dem Land Rheinland-Pfalz sei es sehr wichtig, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu stärken, so Höfken weiter. Inka Gnittke, die Vorsitzende des MAB-Nationalkomitees,  ging in ihrem Grußwort ebenfalls auf dieses Thema ein: „Als einziges grenzüberschreitendes Biosphärenreservat Deutschlands gibt es hohe Erwartungen, auch international. Hier wird Pionierarbeit im Weltnetz der Biosphärenreservate geleistet.“ Helga May-Didion, die Sprecherin der Arbeitsgruppe der Biosphärenreservate, zeigte sich beeindruckt: „Man kann deutlich wahrnehmen, welchen Schub es hier in den letzten Jahren gab“. Sie gab dem Team und den Verantwortlichen des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen den Wunsch mit: „Bleiben Sie dran, damit diese positive Entwicklung weitergeht.“