Weingut Collective Z ist neuer Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Pfälzerwald
„Mit weniger als drei Hektar sind wir ein Kleinstbetrieb“, sagt Marie Adler vom Weingut Collective Z. An den Reben, die sich am Ortsrand von Leistadt direkt an das Weingut anschließen, reifen Trauben von Silvaner, Riesling, Portugieser und Gewürztraminer. Die Weinstöcke sind zum Teil über 70 Jahre alt und waren somit schon viel früher da als Marie Adler und Christoph Ziegler, die das Weingut seit 2014 bewirtschaften. Anfangs haben dabei viele Hände mitangepackt und es gab auch Unterstützung von anderen Weinbaubetrieben, daher auch der Name des Weinguts Collective Z. „Wir haben mit ein paar Fässern Silvaner angefangen, haben bewusst an den alten Sorten festgehalten und sind auch bewusst langsam gewachsen“, erläutert Christoph Ziegler, der im Hauptberuf Grafiker ist. „Derzeit produzieren wir etwa 8.000 Flaschen pro Jahr. Bis zu 30.000 Liter wären möglich, allerdings ist es unser Ziel, extraktreiche Terroirweine zu erhalten. Wir versuchen, Wein auszubauen, der kein Mainstream ist. Wir glauben an das Prinzip ,weniger ist mehr‘.“
Der Wein der Collective Z ist sogenannter Naturwein, das heißt unfiltriert, immer spontan vergoren und ungeschönt, und er ist bio-zertifiziert. Oberstes Ziel ist es, das Terroir, also die Herkunft maximal herauszuarbeiten. Marie Adler, die als Winzerin ihr Handwerk unter anderem bei einem Bio-Weingut erlernt hat, erklärt: „Wir haben von Anfang an biologisch gearbeitet, auch aus Selbstschutz. Für unsere Kunden ist die Zertifizierung nicht entscheidend. Sie kennen uns und wissen, wie wir arbeiten. Wir machen das, weil wir das für sinnvoll halten, auch wenn es sehr zeitintensiv ist.“ Die Weine der Collective Z finden neben dem Hofverkauf in Leistadt über den Export den Weg zum Kunden, vor allem in die Spitzengastronomie nach Frankreich, Spanien und in die Schweiz. Hier seien Kontakte, die sich bei internationalen Weinmessen ergeben, sehr wichtig.
Nicht nur der Weinbaubetrieb, auch die Schafhaltung ist bio-zertifiziert. Zehn bretonische Schafe helfen bei der Offenhaltung im Weinberg und weiden auf Wiesen des Naturschutzgebiets Berntal. „Uns gefällt die Idee, dass der Weinberg mithilfe der Schafe artenreicher wird“, sagt Marie Adler über dieses zusätzliche Engagement. Weitere Ideen, wie sie ihren Betrieb im Sinne eines bewussten und nachhaltigen Wirtschaftens weiterentwickeln können, gibt es für die Zukunft auch.
Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald
Bei den Partnerbetrieben des Biosphärenreservats Pfälzerwald handelt es sich um Modellbetriebe verschiedenster Branchen aus der Region, die strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und deshalb mit dem Partner-Logo des Biosphärenreservats werben dürfen. Zertifiziert werden die Betriebe vom Team der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald in Lambrecht.
Ein starkes Netzwerk und ein starker Wille zur Nachhaltigkeit sind zentrale Schlüssel für den Erfolg der Vorhaben des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Die Partnerbetriebe des Biosphärenreservats vermitteln über ihre vielfältigen Produkte und Dienstleistungen die besonderen Qualitäten des Biosphärenreservats als Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Sie zeigen mit ihrer Arbeit, wie Nachhaltigkeit ganz praktisch funktionieren kann und können so Anregungen und Tipps für alle liefern.
Partnerbetriebe gibt es in Biosphärenreservaten, Nationalparken und Naturparken in Deutschland. Die Kriterien sind bundesweit gültig und garantieren einen hohen Standard, vor allem hinsichtlich Nachhaltigkeit und Qualität sowie Regionalität der Produkte und Dienstleistungen.
Informationen zur Biosphären-Partner-Initiative unter www.pfaelzerwald.de/partner-biosphaerenreservat