Um die Messungen der Himmelshelligkeit zu vereinheitlichen und vergleichbare Werte zu erhalten, ist es wichtig immer zum gleichen Zeitpunkt zu messen: zur “Astronomischen Dämmerung”. Zu diesem Zeitpunkt wird der Himmel nicht mehr durch die Sonne ausgeleuchtet und die Sterne werden sichtbar. Zusätzlich sollte man die Himmelshelligkeit bei Neumond messen, um zu verhindern, dass Mondlicht die Messungen verfälscht.
Für die Messungen eignen sich verschiedene Geräte:

Sky Quality Meter (SQM)

Um die Dunkelheit bei potenziellen Beobachtungsplätzen für die Sternenbeobachtung zu definieren, wurden so genannte Sky Quality Meter verwendet. Diese definieren die scheinbare Helligkeit eines Himmelskörpers (Magnitude) je Bogensekunde². Dabei gibt die Bogensekunde² (arcsec²) den Himmelsausschnittes an, welcher der Flächenhelligkeit zugeordnet wird. Der dunkelste Wert (geringste Lichtverschmutzung) den ein SQM angibt, ist 22 mag/arcsec². Solche Werte lassen sich nur noch in Wüsten finden. Im Pfälzerwald konnten aber schon einzelne Messwerte um die 21,5 mag/arcsec² nachgewiesen werden.

Astmon Sky Brightness Monitor

Astmon Sky Brightness Monitor

Ein weiteres Gerät zur Erfassung der Himmelshelligkeit ist auf
dem Dach des Hauses der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz montiert:
der Astmon Sky Brightness Monitor.
Dieser erfasst den Himmel über dem Haus der Nachhaltigkeit und
vergleicht aktuell sichtbare Sterne mit einem internen Sternenkatalog.
Durch die bekannte und hinterlegte Helligkeit der Sterne wird die Helligkeit des gesamten Nachthimmels über einen Vergleich mit der tatsächlich am Ort gemessenen Sternenhelligkeit ermittelt. Die Messergebnisse sind in verschiedenen Darstellungen verfügbar (siehe Fotografie des Himmelsausschnitts durch den Astmon). Weitere Informationen zum Astmon können auf einer Hinweistafel beim Haus der Nachhaltigkeit nachgelesen werden.

TESS-W Photometer

Eine weitere Möglichkeit die Himmelshelligkeit zu bestimmen, stellt das TESS-W Photometer dar. Es funktioniert genau wie ein SQM, besitzt aber noch zusätzlich einen Sensor, der es erlaubt, die Wolkenabdeckung zu bestimmen. So kann man herausfinden, ob der Himmelshelligkeitswert auch bei klarem Himmel gemessen wurde. Das Gerät stammt von der Gruppe Stars4All von der Universität Madrid. Mit diesem Link können Sie auf ihrer Seite die bisher gemessenen Daten des TESS-W Photometers einsehen.

Aufgetragen werden hierbei verschiedene Werte über eine selbst einstellbare Zeitachse. Somit kann man sowohl Werte von letzter Nacht als auch Werte von der letzten Woche miteinander vergleichen. Die grüne Kurve zeigt den Wert der Himmelshelligkeit, der Himmel war umso dunkler, je höher dieser Wert ist. Die hellbraune Kurve zeigt die Umgebungstemperatur und die blaue gibt Aufschlüsse über die Wolkenabdeckung. Ist dieser Wert unterhalb der x-Achse, ist der Himmel klar.

Himmelsausschnitt über dem Haus der Nachhaltigkeit (aufgenommen durch den Astmon)

weitere Techniken

Neben der technischen Erfassung von Lichtverschmutzung durch Geräte ist es möglich, den Grad der Lichtverschmutzung selber einzuschätzen. Dafür vergleicht man die Anzahl der Sterne, die an einem Ort sichtbar sein sollten mit der Anzahl der Sterne, die tatsächlich sichtbar sind. Um herauszufinden wie viele und welche Sterne an einem Ort zu einer bestimmten Uhrzeit sichtbar sein sollten, können wiederum Apps und das Internet Auskunft geben.

Darstellung der Lichtverschmutzung

Mittlerweile gibt es auch diverse Kartendarstellungen in denen der Fortschritt der Lichtverschmutzung weltweit zu sehen ist. Generell wird davon ausgegangen, dass die Lichtverschmutzung jährlich weltweit um 1,8 Prozent zunimmt und 80 Prozent der Weltbevölkerung unter einem lichtverschmutzten Himmel leben.
Eine interaktive Lichtverschmutzungskarte findet sich hier.