Die Auszeichnung „Gemeinde unter den Sternen“ honoriert sternen- und umweltfreundliche Beleuchtung in Kommunen innerhalb des Projektgebietes. Mit dieser Zertifizierung leisten Kommunen einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung der Modellregion Biosphärenreservat Pfälzerwald. Sie tragen zudem aktiv zum Schutz der menschlichen Gesundheit sowie zum Umwelt-und Ressourcenschutz bei und ermöglichen, dass auch zukünftigen Generationen das Kulturgut der Sternenbeobachtung erhalten bleibt. So bleiben Himmelsphänomene wie die Milchstraße auch für unsere Nachfahren wahrnehmbar.

Die Auszeichnung „Gemeinde unter den Sternen“ in Form eines Zertifikats wurde in Anlehnung an bestehende Kriterien zur Reduzierung der Lichtverschmutzung und an bestehende Kriterien für Förderprogramme erarbeitet. Maßgeblich sind Kriterien der International Dark Sky Association. Diese wurden als Grundlage für einen Maßnahmenkatalog bestehend aus verschiedenen Kategorien verwendet. Das Zertifikat wird in den drei Stufen Bronze, Silber und Gold vergeben.

Auszug aus dem Zertifikat “Gemeinde unter den Sternen” in Gold (Scientific Design)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alle weiteren Informationen zum Erwerb des Zertifikats „Gemeinde unter den Sternen“ können im Dokument „Beleuchtungsrichtlinie für eine Gemeinde unter den Sternen“ nachgelesen werden, diese beinhalten auch Fördermöglichkeiten für die Beleuchtungsumstellung. Interessierte Kommunen sollen durch einen Gemeindebeschluss (hier finden Sie ein Muster) deutlich machen, dass sie das Zertifikat “Gemeinde unter den Sternen” erwerben möchten. Zusätzlich haben wir in einer Handreichung für Kommunen, Informationen rund um die Themen Reduzierung von Lichtverschmutzung, bestehende Fördermöglichkeiten und Auswirkungen der Lichtverschmutzung für Sie zusammengefasst.

Fördermöglichkeiten

Um sich eine sternen- und umweltfreundliche Beleuchtung fördern zu lassen gibt es zwei zentrale Möglichkeiten: Die Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten im kommunalen Umfeld (Kommunalrichtlinie) und die Richtlinie für Zukunftsfähige Infrastruktur (ZEIS). Beide Richtlinien lassen sich kombinieren, um so eine größere Zuwendung zu erhalten.

Zudem bietet das Aktionsprogramm Insektenschutz die Möglichkeit einen Förderantrag zu stellen, um die Lichtverschmutzung als einer der Gründe für das Insektensterben zu reduzieren.

 

Ausgezeichnete Gemeinden

 

Gemeinde Rumbach 

Die Gemeinde Rumbach wurde am 16. April 2021 als erste ,,Gemeinde unter den Sternen” mit dem Silberstatus ausgezeichnet.

Was hat die Gemeinde Rumbach hierfür unter anderem getan?

  • das Kriterium der Lichtlenkung (ULR=0) ist bei über 90% der Lampen erfüllt
  • das Kriterium der Leuchtdauer ist erfüllt: die Straßenlaternen wurden umprogrammiert, so dass sie zwischen 22:30 – 6:00 Uhr um 50% gedimmt werden und somit weniger Licht ausstrahlen
  • viele der Lampen in Rumbach erfüllen das Kriterium der Lichtfarbe (unter 3000 Kelvin)
  • Das Kriterium der Lichtmenge ist mit der Wahl der niedrigsten Energieeffizienzklasse der Leuchten erfüllt
  • Auslage von Informationsmaterial zum Thema Sternenpark Pfälzerwald
  • besonderes Engagement für die Verbreitung der Sternenpark-Idee im Pfälzerwald

 

Der SWR sendete am 30. April 2021 einen Beitrag zur Auszeichnung Rumbachs als erster ,,Gemeinde unter den Sternen”:

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SWR 1 sendete außerdem den folgenden Radiobeitrag zu Rumbach als ,,Gemeinde unter den Sternen”:

 

Gemeinde Maikammer

Die Gemeinde Maikammer wurde am 17. Mai 2023 als zweite „Gemeinde unter den Sternen“ mit dem Bronzestatus ausgezeichnet.

Was hat die Gemeinde Maikammer unter anderem hierfür getan?

67 von insgesamt 600 Leuchten in öffentlicher Hand wurden nach den folgenden Kriterien umgerüstet:

  • Die Leuchten sind in installiertem Zustand abgeschirmt (ULR = 0)
  • Die niedrigste mögliche Lichtmenge nach der DIN/EN 13201 wurde gewählt
  • Die Lichtstärke wurde zwischen 22:00 Uhr und 05:30 Uhr um 50 % reduziert
  • Eine warmweiße Lichtfarbe von 3.000 Kelvin wurde verwendet

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stadt Annweiler am Trifels

Die Stadt Annweiler am Trifels wurde am 5. Juli 2023 als dritte „Gemeinde unter den Sternen“ mit dem Bronzestatus ausgezeichnet:

Was hat die Stadt Annweiler am Trifels unter anderem hierfür getan?

Zwischen 814 und 901 Außenleuchten in öffentlicher Hand wurden nach den folgenden Kriterien umgerüstet:

  • Die Leuchten sind in installiertem Zustand abgeschirmt (ULR = 0)
  • Die niedrigste mögliche Lichtmenge nach der DIN/EN 13201 wurde gewählt
  • Die Lichtstärke wurde zwischen 22:00 Uhr und 05:30 Uhr um 50 % reduziert
  • Eine warmweiße Lichtfarbe von 3.000 Kelvin wurde verwendet

Als Besonderheit wurde die Beleuchtung der Kirchturmuhr in Annweiler am Trifels beispielsweise durch die Verwendung von warmweißem Licht auch lichtverschmutzungsarm gestaltet.

Das Bild zeigt sechs Personen, die vor dem Annweilerer Markplatz zusammenstehen. Im Hintergrund ist die Burg Trifels zu erkennen. Eine Person überreicht einer anderen einen Bilderrahmen, das ein Zertifikat enthält.
Freude über die Auszeichnung der Stadt Annweiler (v. r. n. l.): Sarah Köngeter, Projektkoordinatorin beim Biosphärenreservat, Biosphärenreservats-Direktorin Dr. Friedericke Weber, Stadtbürgermeister Benjamin Seyfried, das Verbandsgemeinderatsmitglied Andrea Schneider, der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde, Werner Kempf, sowie Walter Herzog, der Vorsitzende des Vereins Zukunft Annweiler e. V.