Beweidungsprojekt in Lindenberg
Reiner Koch, Ortsbürgermeister von Lindenberg, ist sehr zufrieden mit seinem Beweidungsprojekt westlich der Dorfmitte. Kürzlich traf er sich dort zu einem Rundgang mit Mitgliedern des Lindenberger Gemeinderats, der Direktorin des Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, Dr. Friedericke Weber, und dem Projektverantwortlichen beim Biosphärenreservat, Harry Schmeiser. Gemeinsam mit dem Biosphärenreservat hat die Gemeinde Lindenberg im Jahr 2016 die Beweidung begonnen, durch die Bracheflächen bewirtschaftet und halboffene Lebensräume geschaffen werden. Nach einer Konzeptphase und Klärung der Grundstücksgrenzen im bewaldeten Teil der Fläche wurde im Sommer 2016 zunächst ein insgesamt 1.600 Meter langer Außenzaun gestellt. Für die Fertigung des Innenzauns haben sich anschließend unter der Regie von Reiner Koch viele engagierte Lindenbergerinnen und Lindenberger zusammengetan.
Die Lindenbergerin Daniela Kurz, die sich auch „Ziegemama“ nennt, bewirtschaftet die Fläche von etwa 27 Hektar. Fünf Rinder, 26 Schafe und 16 Ziegen sind dort mit einigen Lämmern und Zicklein im Einsatz. Seit kurzem gehören auch drei Glanrinder – Vertreterinnen einer alten heimischen Rinderrasse – zum gemischten Landschaftspflegeteam. Daniela Kurz nimmt seit 2019 an den deutsch-französischen Bauernmärkten des Biosphärenreservats teil und bietet dort unter dem Namen „Pfälzer Landschlemmereien“ verschiedene Lamm- und Ziegenprodukte an.
Durch die extensive Beweidung mit verschiedenen Tieren werden sehr artenreiche Biotope für schützenswerte Offenlandarten geschaffen und erhalten. Die Bracheflächen werden durch die Pflege ökologisch dauerhaft aufgewertet; zudem will die Gemeinde Lindenberg diese mit weiteren Weideflächen verbinden und so auch Lebensräume miteinander vernetzen.
Da Offenlandbiotope wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl bedrohter Arten sind, ist die Offenhaltung von bestimmten Landschaftsbereichen nach dem Grundsatz „Pflege durch Nutzung“ eine wichtige Aufgabe im Biosphärenreservat Pfälzerwald. Das Projekt wurde gefördert durch das Land Rheinland-Pfalz.