Anna Prim verstärkt seit April dieses Jahres das Team des Biosphärenreservats in Lambrecht und widmet sich dem Projekt Sternenpark Pfälzerwald. Sie übernahm von Sarah Köngeter, die teamintern gewechselt ist und nun das Aufgabengebiet Forschung und Monitoring sowie Naturschutz und Biodiversität bearbeitet. Mitten in der Pandemie natürlich kein klassischer Start für Anna Prim in eine neue Stelle. Hier berichtet sie, womit sie sich bisher befasst hat und was ihr an der Aufgabe gefällt.

Anna Prim ist die neue Mitarbeiterin für das Sternenpark-Projekt beim Biosphärenreservat

Du bearbeitest seit April das Projekt Sternenpark Pfälzerwald – womit beschäftigst du dich im Moment?
Ende April habe ich das Projekt von meiner Kollegin Sarah Köngeter übernommen. Aktuell freue ich mich sehr, dass wir bei dem Vorhaben, einen Infoweg zum Thema Schutz der natürlichen Nacht zu erstellen, ein großes Stück weitergekommen sind. Der Infoweg wird in Lemberg in der Südwestpfalz entstehen und auf einer Länge von fünf Kilometern auf 12 großformatigen Tafeln ganz verschiedene Informations- und Unterhaltungsebenen für Erwachsene und Kinder bieten. Die Inhalte sind recherchiert und nun bin ich gespannt darauf, die Tafeln zusammen mit einer Gestalterfirma für jede Zielgruppe ansprechend aufzubereiten.

Neben dem Infoweg geht es aktuell auch um die Besichtigung und Beurteilung von Plätzen für Sternenbeobachtungen, die im Rahmen des Projekts in der Landschaft ausgewiesen werden sollen und Infos zum Sternenhimmel vor Ort aufzeigen sollen. Über die Lage dieser Beobachtungspunkte informieren wir dann auf einem Faltblatt.

Welche Meilensteine wurden in dem Projekt bereits erreicht und wie geht es weiter?
Meine Vorgängerin Sarah Köngeter hat bereits einige Veranstaltungen, unter anderem für Kommunen, Energieversorger, Tourismustreibende und Biosphären-Guides durchgeführt, bei denen die Information und der Austausch sowie die Vernetzung von Akteuren zum Thema Reduzierung der Lichtverschmutzung im Vordergrund stand. In Form eines Schulwettbewerbs konnte auch die jüngere Generation für das Thema sensibilisiert werden. Die Website, die auch im Rahmen des Projekts entstanden ist, ermöglicht es uns, Informationen bereitzustellen oder auch Termine zu Astrothemen aufzulisten. Daneben hat die Erstellung des wie ich finde sehr gelungenen Flyers zum Projekt sicherlich auch zu dessen Bekanntmachung beigetragen.

Ein wichtiger Meilenstein war auch die Erstellung von Zertifikaten für Gemeinden und Gastgeberinnen in der Region, die die Maßnahmen zur Reduzierung von Lichtverschmutzung anerkennen und somit wiederum einen nachhaltigen Astrotourismus fördern. Diese Umsetzung dieser Maßnahmen muss überprüft werden – darauf werde ich mich unter anderem in der nächsten Zeit konzentrieren.

Was macht für dich den besonderen Reiz des Themas beziehungsweise des Projekts aus?
Definitiv die Emotionalität, die das Thema Sternenhimmel mit sich bringt. Ich habe das Gefühl, dass viele Menschen hier in der Region ,,ihren‘‘ Sternenhimmel sehr zu schätzen wissen und dem Projekt deshalb sehr offen gegenüberstehen. Diese positiven Begegnungen und Gespräche machen dann einfach Spaß und beflügeln die Kreativität. Dadurch, dass das Thema ein Querschnittsthema ist, kann man auch in so vielen Bereichen Ansatzpunkte finden und etwas bewegen.

Außerdem stand das Projektteam immer mit Rat und Tat zur Seite – somit entstehen schöne und runde Ergebnisse und ich lerne auch noch vieles dazu.

Du lebst jetzt seit einem guten halben Jahr in der Pfalz – konntest du den Pfälzerwald bei Tag und bei Nacht schon gut erkunden?
Ich würde sagen, dass ich die Gegend in der kurzen Zeit schon ganz gut kennengelernt habe. Vor allem im Pfälzerwald bin ich als leidenschaftliche Wanderin bereits auf viele Erkundungstouren gegangen. Gerade jetzt im Herbst genieße ich aber auch bei der Zugfahrt nach Lambrecht die sich jeden Tag ändernden Farben der Bäume. Bei meiner Weiterbildung als Natur- und Landschaftsführerin im Zentralen Pfälzerwald komme ich außerdem viel rum und lerne Spannendes über die heimische Natur. Vor allem haben mir aber die Menschen, die ich bisher kennlernen durfte, das Ankommen hier in der Pfalz sehr leicht gemacht.

Zur Person
Anna Prim ist 1988 in Wuppertal geboren. Sie studierte an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster Geowissenschaften. Nach ihrem Master-Abschluss arbeitete sie für Naturkundemuseen in Münster und Karlsruhe, wo sie sich der Sammlungs- und Öffentlichkeitsarbeit wie auch der Konzeption von Ausstellung widmete, sowie bei der Klima Arena Sinsheim. Seit etwa einem halben Jahr wohnt sie in Kaiserslautern.

Zum Projekt
Das Projekt Sternenpark Pfälzerwald wird als LEADER-Projekt im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz (vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau) gefördert.