M

wie Maßnahmenvorschläge

Ein chance.natur-Projekt ist in zwei Phasen aufgeteilt. In Projekt I wird ein Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL) erstellt (mehr dazu unter P). In Phase II werden die Maßnahmenvorschläge, die im PEPL erarbeitet wurden, umgesetzt. Aber was ist denn nun eine Maßnahme? Eine Maßnahme ist eine Handlung, die etwas ganz Bestimmtes bewirken soll. Im chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ werden die Maßnahmen   eingesetzt, um die Ziele des Projekts zu erreichen. Zum Beispiel ist ein wichtiges Ziel:

Modellhafte Revitalisierung (eine Revitalisierung ist eine Wiederbelebung oder in diesem Fall eine Wiederaufnahme) von Buckelwiesen (diese kennen wir schon vom Buchstaben B).Die passende Maßnahme wäre in diesem Fall dann z. B., dass die Buckelwiesen wieder geformt und von Überwucherungen befreit werden, so dass zu gewissen Zeiten wieder Wasser durch die Gräben kann. Nun kann aber nicht nur eine Maßnahme auf alle Flächen im Projektgebiet angewandt werden. Vielleicht hat ein*e Eigentümer*in oder ein*e Bewirtschafter*in auf seiner Fläche etwas anderes im Sinn gehabt. Daher handelt es sich im PEPL nur um VORSCHLÄGE. Das Projekt schlägt vor, was man machen könnte, um das Ziel zu erreichen. Es kann aber niemanden zwingen, dies auch tatsächlich so umzusetzen. Oft muss miteinander gesprochen und evtl. Kompromisse müssen gefunden werden. Das kann ganz schön lange dauern. Aber das Ergebnis lohnt sich: Denn von den Zielen können sowohl die Tiere und Pflanzen profitieren, indem ihre Lebensräume erhalten und verbessert werden und auch wir Menschen, da wir und spätere Generationen sich freuen können, dass es diese Lebensräume noch gibt. Welche Maßnahmen gibt es noch im chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ fragt ihr euch? Dann schaut doch mal auf unserer Internetseite vorbei unter: www.hirtenwege-pfaelzerwald.de

 

N

wie Netzwerk/Naturschutz

Ein ganz wichtiger Teil in unserem chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ ist das Netzwerk. Man kann sich darunter tatsächlich so eine Art Spinnennetz vorstellen, nur sehen kann man es nicht. Die Menschen, die hier miteinander „vernetzt“ sind, haben alle mehr oder weniger mit unserem chance.natur-Projekt zu tun. Auch das Biosphärenreservat Pfälzwerwald-Nordvogesen hat ein riesiges Netzwerk und das chance.natur-Projekt konnte von Anfang an davon profitieren, da sich das Projekt ja im deutschen Teil des Biosphärenreservates abspielt. Viele der Akteur*innen im chance.natur-Projekt waren bzw. sind auch mit dem Biosphärenreservat in Kontakt. Zu unserem chance.natur-Netzwerk kommen noch weitere Personen dazu, wie zum Beispiel andere chance.natur-Projekte. Denn in ganz Deutschland gibt es über 80 chance.natur-Projekte, die sich einmal im Jahr (wenn nicht gerade eine Pandemie ist) treffen. Wir vom chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ pflegen unsere Kontakte zu den anderen chance.natur-Projekten, indem wir jedes Jahr ein anderes Projekt besuchen. Dieser Austausch bringt nämlich allen Beteiligten etwas.    Wir bekommen Einblicke in andere Projekte und können uns so darauf einstellen, dass bestimmte Vorgänge auch auf uns zukommen werden. Und auch die anderen Projekte können sich durch unseren Besuch ein Bild machen, wie es bei uns so läuft. Durch die Pandemie hat sich die Pflege unseres Netzwerks sehr auf Online-Meetings und Telefonate beschränkt, was sehr schade ist. Auch wir hoffen, dass wir bald wieder öfter unsere partizipierenden Akteur*innen in Präsenz treffen können.

Ihr habt noch mehr Fragen zu unserem chance.natur-Netzwerk? Dann fragt uns doch einfach unter: www.hirtenwege-pfaelzerwald.de.

 

O

wie Orchideen

Es gibt viele verschiedene Blumenarten auf der Welt. Manche blühen im Frühling, andere im Sommer und Herbst und manchmal sieht man auch Blumen im Winter, wenn sie eigentlich unter dem Schnee schlafen sollten. Die Bezeichnung „Orchideen“ steht für eine Pflanzenfamilie, unter der besondere Arten zu finden sind. Ganz besondere sogar. Denn sie können nicht überall wachsen und brauchen ganz spezielle Boden- und Lichtverhältnisse. Weil sie so selten sind, stehen viele von ihnen auch auf der sogenannten „Roten Liste“. Auf dieser Liste stehen Tier- und Pflanzenarten, die vom Aussterben bedroht und streng geschützt sind. Wenn wir nun aber von Orchideen sprechen, sind wir noch ein paar Schritte von den eigentlichen Arten entfernt. Nehmen wir mal das Gefleckte Knabenkraut als Beispiel. Das ist eine Orchideen-Art, die man tatsächlich an seinen gefleckten Blättern (daher der Name) erkennen kann. Sie kommt auf feuchten Magerrasen, Niedermooren oder in lichten Wäldern vor. Eine korrekte Bestimmung kann man mit einem Bestimmungsbuch durchführen. Nur hat man beim Wandern oder Spazierengehen nicht immer ein (schweres) Bestimmungsbuch mit dabei. Am Besten macht man in so einem Fall ein Foto und versucht, zu Hause die Orchidee zu bestimmen. Noch schneller geht es mit einer Pflanzenbestimmungs-App. Wie schon erwähnt, müssen viele Orchideenarten vor dem Aussterben geschützt werden. Dies erreicht man unter anderem durch die geeignete Erhaltung der Fläche, auf der die Blumen wachsen. Diese Erhaltung gelingt mit Hilfe von extensiver Beweidung, d. h. einer Beweidung durch Schafe (oder andere Beweidungstiere), die eine geringere Auswirkung auf die Natur mit sich bringt. Im chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ wollen wir eben diese Beweidungsform einsetzen und mit ihrer Hilfe gefährdete Pflanzenarten erhalten.

Du hast noch mehr Fragen zum PEPL oder dem chance.natur-Projekt? Dann frag uns doch einfach oder schau auf unserer Internetseite vorbei unter: www.hirtenwege-pfaelzerwald.de.

 

P

wie Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL)

Der Pflege- und Entwicklungsplan ist das wichtigste Dokument aus Projekt I eines chance.natur-Projekts. Dabei wird er erst ganz am Ende des Projekts I fertiggestellt. Über die drei Jahre Laufzeit der Projektphase I wird der PEPL, so nennen wir den Plan abgekürzt, erstellt, ergänzt, kommentiert, umgeschrieben und abgestimmt. Danach dient er in Projekt II als Fahrplan und Richtlinie, wenn es um die Maßnahmenumsetzung auf den Projektflächen geht. Vielleicht kann man sich den PEPL besser als eine Art „Rezept“ vorstellen:

Das chance.natur-Projekt will als Ziel einen ganz besonderen „Kuchen“ backen. Unser Kuchen ist in diesem Fall ein artenreicher Biotopverbund, der mithilfe der Wanderschäferei unsere Natur- und Kulturlandschaft erhält. Das „Rezept“ für diesen großartigen „Kuchen“ stellt der PEPL dar. Wenn alle Vorgänge und „Zutaten“, die wir für den PEPL brauchen, genau befolgt werden, dann entsteht ein perfektes Ergebnis. Nun wissen wir aber alle, dass nicht immer alle Vorgänge befolgt werden können. Manchmal fehlen Zutaten oder man verwendet statt Schokostreuseln vielleicht Kokosraspeln. Dass ein Kuchen mal zu lange im Ofen war, ist bestimmt auch schon mal jedem passiert. Manchmal kann man das Rezept sogar so verändern, dass ein viel besserer Kuchen entsteht und manchmal gehen Kreationen daneben. Was wir vermitteln wollen, ist, dass die Umsetzung eines PEPL viel Abstimmung bedarf, damit das Vorhaben, einen lebendigen Biotopverbund auf Offenlandflächen im Pfälzerwald zu erreichen, gelingt. Herausfordernd ist, dass unser PEPL-„Rezept“ über 700 Seiten lang ist. Haben wir aber nach 10 Jahren – so lange dauert das Projekt II (die Umsetzung) – das Rezept im Kopf, können wir dieses auch an weitere Interessierte weitergeben und dazu beitragen, dass die Kuchen „gebacken“ und das „Rezept“ zukunftsorientiert angepasst werden können.

Du hast noch mehr Fragen zum PEPL oder dem chance.natur-Projekt? Dann frag uns doch einfach oder schau auf unserer Internetseite vorbei unter: www.hirtenwege-pfaelzerwald.de.