Workshop des Projekts „Sternenpark Pfälzerwald“, der Energieagentur und des ZENAPA-Projekts

Einen kostenlosen Praxisworkshop für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kommunen haben die Energieagentur Rheinland-Pfalz und der Bezirksverband Pfalz als Träger des Projekts „Sternenpark Pfälzerwald“ und des ZENAPA-Klimaschutzprojekts angeboten. Um „Umweltfreundliche und wirtschaftliche Beleuchtung in Kommunen“ ging es bei dem Termin im Haus der Nachhaltigkeit. Unter anderem erläuterte Sarah Köngeter, die Koordinatorin des Projekts „Sternenpark Pfälzerwald“ beim Biosphärenreservat, in ihrem Beitrag  „Wenn Sterne leuchten und die Umwelt sich freut“, welche, Beleuchtungsmaßnahmen Kommunen umsetzen sollten, um das Zertifikat „Gemeinde mit Stern“ zu erhalten.

Verbesserungen durch optimierte Beleuchtung (Grafik: scientific design)

In den Vorträgen von Michael Maas vom Bauamt der Stadt Pirmasens und Jan Bödeker, Regionalreferent Westpfalz der rheinland-pfälzischen Energieagentur, ging es darum, welche sternenfreundliche Beleuchtungsmöglichkeiten es gibt, mit welchen Kosten dabei zu rechnen ist und wie sternenfreundliche Beleuchtung gefördert werden kann.

Das Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“ will Gebiete mit nahezu intakten Nachtlandschaften, wie sie im Biosphärenreservat Pfälzerwald noch vorkommen und in denen ein besonders sternenreicher Himmel sichtbar ist, erhalten und fördern. Es soll auch gezeigt werden, wie man eine Reduzierung der Lichtverschmutzung durch sternen- und gleichermaßen umweltfreundliche Beleuchtung im Pfälzerwald mit Energieeinsparungen verbinden kann. Von einer Sanierung der Straßen- und Außenbeleuchtung profitieren Mensch und Natur gleichermaßen; zudem bleibt der Blick in den Sternenhimmel erhalten.

Das Zertifikat „Gemeinde mit Stern“ soll Gemeinden als Anleitung dienen, um Lichtverschmutzung bei der Außenbeleuchtung zu verringern und ein Engagement in diesem Bereich gleichzeitig öffentlichkeitswirksam würdigen. Ziel ist es, eine steigende Anzahl an Gemeinden dafür zu begeistern, sich gegen Lichtverschmutzung und für das Zertifikat einzusetzen, um den Nachthimmel über dem Pfälzerwald langfristig zu schützen.

Das Projekt Sternenpark Pfälzerwald wird als LEADER-Projekt im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz (vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau) gefördert.

Wesentliche Beleuchtungskriterien, um Lichtverschmutzung zu reduzieren und das Zertifikat „Gemeinde mit Stern“ zu erhalten:

  • Leuchten sollten nicht oberhalb der Horizontalen, also in den Himmel abstrahlen. Konkret heißt das, die Leuchten sind abgeschirmt und haben einen Upward Light Ratio (ULR) = 0.
  • Warmweiße Leuchtmittel sollen eingesetzt werden. Diese enthalten weniger Blauanteile und werden damit weniger in der Atmosphäre gestreut, zudem ziehen sie weniger Insekten an und hemmen die Produktion des Dunkelhormons Melatonin. Hier gilt maximal 3000 Kelvin Leuchten verwenden.
  • Während der Nacht soll die Lichtstärke der Leuchtmittel um mind. 50 % reduziert werden, da aufgrund des geringeren Verkehrsaufkommens auch weniger Licht benötigt wird und nachtaktive Tiere hierdurch unnötig gestört werden.
  • Bei der Beleuchtung sollte nicht mehr als die niedrigste mögliche Beleuchtungsklasse nach DIN EN 13 201 gewählt werden. Das spart sowohl Ressourcen in Form von C02 als auch Geld, was die Kommune weniger zahlt.

Geeignete Förderprogramme: Für Kommunen kommen bei der Umrüstung der Außenbeleuchtung zwei Förderprogramme in Frage. Die Kommunalrichtlinie und die ZEIS- Richtlinie (Zukunftsfähige Energieinfrastruktur), welche kumuliert eine 45-prozentige Förderung ergeben. Letztere Richtlinie berücksichtigt alle Kriterien, auf die es uns im Projekt ankommt.

Anschaumöglichkeiten: Beispiele für sternen-und umweltfreundliche Beleuchtung kann man auf dem Parkplatz beim Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz anschauen.

Weitere Beispiele für geeignete sternen-und umweltfreundliche Leuchten finden sich auch auf dieser Website.

Weitere Infos zum Thema erhalten Interessentinnen und Interessenten bei Sarah Köngeter unter 06325 9552-15 oder s.koengeter@pfaelzerwald.bv-pfalz.de.