Pflanzen erkennen, Gefahren abschätzen, Maßnahmen ergreifen

In einem Abendseminar am Mittwoch, 26. Juni, um 18.30 Uhr, erfahren Interessierte viel Wissenswertes über „Giftige Pflanzen auf Wiesen und Weiden“. Die Veranstaltung findet im Bürgersaal des Biosphärenhauses in Fischbach bei Dahn statt, die Teilnahme ist kostenlos.

Sehr giftig für Weidetiere: Jakobskreuzkraut (Foto: pixabay)

Eine artenreiche Blütenwiese mit einem Bestand aus vielen Kräutern und Gräsern bildet normalerweise die Grundlage für eine gesunde Tierernährung – wenn es nicht auch Pflanzen gäbe, die genau das Gegenteil bewirken können. Pflanzen, die als Abwehrmechanismus Giftstoffe enthalten, sind vielfältig und profitieren leider oft von extensiver Beweidung und Offenhaltungsmaßnahmen. Seit einigen Jahren ist vor allem das Jakobskreuzkraut regelmäßig in den Medien, da sein Verzehr durch Weidetiere zu Verlusten im Tierbestand führen kann. Viele Tierhalter und Tierhalterinnen sowie  Grundstücksbesitzer und Grundstücksbesitzerinnen  haben deshalb berechtigte Sorgen um ihre Tiere und die Unbedenklichkeit von  Heu, das sie in den Verkehr bringen. Das Seminar vermittelt praxisnah, welche giftigen Pflanzen es auf unseren Weiden gibt, welcher Tierart sie schaden und wie man die Pflanzen im Gelände erkennt. Die anwesenden Experten – Philipp Drusenheimer, Zuständig für landwirtschaftliche Beratung mit Schwerpunkt Agrarumweltmaßnahmen beim Dienstleistungszentrum ländlicher Raum, und Dr. Peter Keller, Biologe mit Schwerpunkt Gebietsmanagement – beantworten Fragen und zeigen Möglichkeiten auf, wie man mit den Giftpflanzen umgeht und negative Auswirkungen vermeidet.  Die Veranstaltung wird im Rahmen des EU-Projekts „LIFE Biocorridors“ gefördert und erfolgt in Kooperation zwischen dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, dem Biosphärenhaus in Fischbach und dem Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück.

Das EU-Projekt „LIFE Biocorridors“ will ein grenzüberschreitendes ökologisches Netzwerk im Biotopverbund Pfälzerwald-Nordvogesen schaffen. Hierfür werden verschiedene Maßnahmen in Wald, Wiesen und an Wasserläufen durchgeführt. Im Offenland geht es darum, Streuobstwiesen sowie magere Wiesen und Weiden zu bewahren oder neu anzulegen. Weiterhin soll ein Netz an Altholzinseln entstehen und der Laubwaldanteil erhöht werden. Natürliche Bachuferwälder sollen wiederhergestellt, Fließgewässer wieder durchlässig und Feuchtgebiete gepflegt werden. Die Europäische Union sowie die Projektpartner in Frankreich und Rheinland-Pfalz stellen für das Projekt „LIFE Biocorridors“ insgesamt 3,6 Millionen Euro zur Verfügung. Mit 540.000 Euro fördert das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz die Umsetzung der Maßnahmen.